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Re: Gewicht des Akkus bei, Jupiter

Verfasst: So 20. Apr 2025, 15:22
von Peter51
Last but not least: Für einen LFP Akku ist ein ein Coulombmeter unabdingbar. Glücklicherweise ist ein solches im JK BMS integriert ;)

Re: Gewicht des Akkus bei, Jupiter

Verfasst: So 20. Apr 2025, 20:14
von Boheme
Ich habe mal mehr oder weniger aus Spaß 2 Trafos mit je 2 x 18 V sekundär in Reihe geschaltet (hatte ich noch rumliegen) und mit einem Brückengleichrichter versehen. Die Trafos schaffen ca 3 A, die Leerlaufspannung liegt bei über 100 v (Nennspannung mal Wurzel 2). Ich hatte noch eine 12V H4 Autoscheinwerferlampe dazu in Reihe geschaltet, weil sonst die Trafos zu heiß wurde. Damit habe ich die Akkus bei vorzeitigem Abschalten des Standardladegerätes nochmal vollgeladen. Die BMS in den 6 Einzelakkus haben dann irgendwann komplett abgeschaltet, die H4 Lampe war dann aus.Ich weiß allerdings nicht mehr bei welcher Spannung. Auch damit könnte man noch den kleinen Rest zum gelegentlichen Balancieren reindrücken. Werde ich demnächst nochmal probieren und berichten.
Diesen Sommer will ich die alten Akkus noch nutzen und zum Herbst/Winter den Umbau wagen. Noch ein neues Ladegerät will ich mir erstmal nicht leisten, das originale eingebaute ist mir vor ca 1/2 Jahr durchgeschmort.

Re: Gewicht des Akkus bei, Jupiter

Verfasst: So 20. Apr 2025, 20:29
von ernst_m
Hallo
Für das " Vollladen " habe ich einnen Solarregler mit ca 300 W PV Platte . Den Regler kann man die Spannung einstellen und mit max 350 W werden die Akkus langsam geladen .


https://de.aliexpress.com/item/10050067 ... pt=glo2deu

Ernst

Re: Gewicht des Akkus bei, Jupiter

Verfasst: So 20. Apr 2025, 20:54
von Schnabelwesen
ernst_m hat geschrieben: So 20. Apr 2025, 20:29 Den Regler kann man die Spannung einstellen und mit max 350 W werden die Akkus langsam geladen .
So ein Equipment hätte ich auch noch. Aber dafür braucht man zwei sehr sonnige Tage.
Bei Sonne zu Hause lade ich mit der PV-Anlage auf dem Dach.
Was die Ladeabschaltung betrifft: Zunächst hatte er bei 81-81,3V abgeschaltet. Nach mehrmaligem Start in größeren Abständen lag es schon 1V höher. Die Anzeige im Roller springt dann manchmal zwischen z.B. 82,3 und 82,6V hin und her.
Ich werde die einzelnen Blöcke mal nachmessen und auch Ladegeräte und Voltmeter überprüfen.
Die von Dominik vorgeschlagene Methode mit zwei Ladern in Reihe kommt auch in Frage.
Was mir bisher nicht einleuchtet, ist die Annahme, dass das Ladegerät abschaltet, wenn ein BMS eine volle Batterie signalisiert. Das Ladegerät "sieht" doch die Gesamtspannung der parallel geschalteten Module. Eigentlich müsste es auch dann noch laden, wenn nur ein Akku nicht voll ist. Wo ist der Denkfehler?
Schöne Grüße, Bertolt

Re: Gewicht des Akkus bei, Jupiter

Verfasst: So 20. Apr 2025, 21:17
von Boheme
Meine Vermutung: Wenn ein Block vorzeitig abschaltet sinkt der vom Ladegerät gelieferte Strom augenblicklich. Das "interpretiert" das LG möglicherweise als "Batterie voll" oder so ähnlich. Dieser Effekt ist übrigens bei meinem Roller gelegentlich schon im ersten Jahr aufgetreten. Einmal hat es sogar schon bei etwa der Hälfte abgeschaltet. Bei dieser Gelegenheit habe ich das LG wieder mit meiner Sicherungsabschaltung mit laufendem Motor wieder resetten können.

Re: Gewicht des Akkus bei, Jupiter

Verfasst: So 20. Apr 2025, 21:37
von ernst_m
Hallo
Der Akku und das Ladegerät haben NUR die DC Stromverbindung . Die können nicht miteinanter Reden . Ich gehe davon aus das der Lader beim unterschreiten eines " Mindeststrom " abschaltet ,oder beim plötzlichen Leistungsabfall . Die 4 -6 BMS der Akkus werden unterschiedlich abschalten . So könnte der Ausgleichstrom von 2-3 Blöcken nicht ausreichen um den Lader eine Ladung zu signalisieren . Oder das relatief gleichzeitigen Abschalten von 2 - 3 Blöcken .
Ich habe auch beobachtet das die Spannung ( bei nicht vollständiger Ladung ca.82.1 V ) über Nacht etwas abgefallen ist . Da könnte ein Ausgleich der Blöcken erfolgen . Ein läd den anderen . Vermute auch das das bei der Planung nicht bedacht wurden und der Akku als ein Blöck betrachtet wurde .

Ernst

Re: Gewicht des Akkus bei, Jupiter

Verfasst: So 20. Apr 2025, 22:30
von dominik
Viele Lader schalten bei 10% vom Nennstrom ab.
Meine zwei chinesischen 10A Lader haben beide bei knapp über 1A abgeschaltet und Akku voll signalisiert.

Bei 50% SOC dürfte aber keine Abschaltung erfolgen, selbst wenn eines der BMS, warum auch immer, frühzeitig abschaltet.

Re: Gewicht des Akkus bei, Jupiter

Verfasst: Mo 21. Apr 2025, 22:51
von error
Vorweg: ich weiß, ich bin anstrengend, das höre ich öfter :D - Aber vielleicht interessiert es jemand was ich herausgefunden habe.

Bei mir sind die defekten Akkus aus dem einen Jupiter von @Schnabelwesen gelandet. Ich wollte schauen was sich davon verwerten lässt und woran die Akkus gestorben sind.

Aufgrund des identischen Fehlerbildes der einzelnen Akkus habe ich die BMS genauer unter die Lupe genommen und versucht die Schaltung zu analysieren. Sorry, das wird jetzt etwas länger.



IMG_2052.JPG
IMG_2050.JPG
IMG_2053.JPG
Das BMS ist recht einfach aufgebaut: zwei Reihen FETs, eine große Doppeldiode als Verpolungsschutz, 4 identische 20polige Chips und Kleinkram. Was mich gewundert hatte war die Zusammenschaltung der Chips und das Fehlen jeglicher DC-Wandler und Prozessoren, keine diskret aufgebaute Balancerschaltung. Überhaupt: ziemlich wenig Teile für ein 20S BMS.

Es war auch nicht leicht aufgrund der SMD-Codierung den Hersteller bzw. ein Datenblatt zu finden. Der Hersteller des BMS war schnell zu finden. Dort kommt man allerdings nicht weiter, es gibt nur bauähnliche BMS und keine brauchbaren Angaben.

http://www.superpowertech.com/en/

Das Datenblatt des Chips konnte ich dann über google Translate über ein chinesisches Forum finden.

https://mm.digikey.com/Volume0/opasdata ... ations.pdf

Die Beispielschaltung für 10S aus dem Datenblatt passt bis auf den Teil mit dem Chargeport 1:1 zum BMS. Die Platine sieht diesen immerhin optional vor.


Bildschirmfoto 2025-04-21 um 22.35.09.png

Ich hatte mich schon vorher über die 1kOhm Widerstände gewundert und wie die Chips kaskadiert zusammmengeschaltet sind.

Und tatsächlich, im Datenblatt steht "das Teil hat tatsächlich keinen Balancer"

Bildschirmfoto 2025-04-21 um 21.54.54.png
Ich meine OK, gibt hier im Forum sicher noch einige mehr, die Datenblätter und Schaltungen "lesen" können, aber ich habe mir dann auch die Blockschaltbilder mehrmals angesehen: egal wie man es dreht, da kann auch nichts "im Chip verborgen sein", mit der externen Schaltung lässt sich kein Balancer realisieren (ist jedenfalls Meine Meinung). Vielleicht schaut mal jemand anders drauf?

Wenn das stimmt, solltet ihr noch mal über eine Parallelschaltung und die Ladetipps von sowas nachdenken. Das BMS kann nur over/undervoltage der einzelnen Zellen erkennen und auf Overcurrent reagieren, Die zwei Thermofühler sind lächerlich. Einer ist unter die FETs geklemmt, der andere baumelt irgendwo locker zwischen den Zellen.

Ich weiß, ich bin anstrengend, aber wer verzapft sowas?

Re: Gewicht des Akkus bei, Jupiter

Verfasst: Mo 21. Apr 2025, 23:19
von didithekid
Hallo error,

Na Ja, das ist doch eine BMS-Entwicklung aus einer "Frühen Periode". Davor gab es in den Rollern (sofern nicht Blei) meist LiFePO4-Akkus mit BMS vom Typ Daisy Chain-Architektur womit nur Relais geschaltet werden konten (ohne Balancing). Auf den großen LFP-Blöcken wurden dann zusätzlich Lastmodule intalliert, die beim Laden die Zellüberspannung über einen Lastwiderstand abbauten. Da hat dann zwar ein paar Jahre lang eine Art von Balancing stattgefunden. Aber von den 24 Lastmodulen in einem meiner Roller waren schließlich drei defekt, dass der Stromduchfluss zum Lastwiderstand nicht mehr gestoppt wurde, als die Spannung abgefallen war. Ergebnis; drei tote (tiefentladene) Winston-Blockzellen.
Ich kann nur mutmaßen: Aber das war vielliecht eine Zeit, wo man in der Folgeentwicklung mit LiIon-Batterietechnik, die (dort weniger notwendige) Ballancing-Stufe lieber ganz weggelassen hat, als sich weiteres Ausfallrisiko damit aufzuhalsen.
Jetzt ist man da ja weit zuverlässiger unterwegs, als zu diesen "wilden Zeiten" und sowohl Akku als auch die BMS-Elektronik hat eine höhere Lebensdauer.

Viele Grüße
Didi

Re: Gewicht des Akkus bei, Jupiter

Verfasst: Mo 21. Apr 2025, 23:34
von error
didithekid hat geschrieben: Mo 21. Apr 2025, 23:19 Na Ja, das ist doch eine BMS-Entwicklung aus einer "Frühen Periode".
Ja, sicher aber es hat damals definitiv die Option auf externe Balancer gegeben

https://media.digikey.com/pdf/Data%20Sh ... ations.pdf

So hätte die Schaltung mit dem im Jupiter verwendeten Chip dann ausgesehen.


Bildschirmfoto 2025-04-21 um 23.11.57.png
Aufändiger, aber es wäre machbar gewesen. Im Grunde hätte der BMS Hersteller auch nur die Beispielschaltung 1:1 umsetzen müssen. Es gab also die nötigen Bauteile zu kaufen. Vermutlich aber leider nicht "ab Regal in China" als 20S BMS. Wer weiß ob das jemand bei Trinity bewusst war?

Edit: ich hatte mich nur gewundert warum die 3 von mir zerlegten Akkus diverse abgeblasene Zellen hatten und 80% der Zellblöcke zwar erhöhte Widerstandswerte, also Verschleiß, aufwiesen, aber der Ladezustand teilweise über 4,2V lag, obwohl bei 2 Akkus jeweils Zellblöcke bei 0V lagen. Beim dritten Akku war ein Zellblock auf 0,9V entladen.

Dieses Fehlerbild kann nicht schlagartig entstanden sein. Meiner Meinung nach ließen sich die Akkus laden bis die defekten Zellblöcke unter maxdischarge gefallen waren. Dementsprechend haben einige Blöcke mehr abbekommen weil das BMS die Balance nicht erkennen kann und von aussen volle Ladespannung anliegt.

Schon bitter sowas.