Re: FOC55.BIN
Verfasst: Di 2. Jul 2019, 12:52
Mein Bestwert lag gestern erstmal bergab bei 53km/h.
Bei aktuellen Firmwareversionen nichts (mehr). Der Magnet dient zur Geschwindigkeitsmessung. Wenn man den Radumfang an der Stelle des Magneten kennt und ein Sensor jeweils den Durchgang meldet, kann man daraus die Geschwindigkeit errechnen. Das macht der NIU aber sowieso am Hinterrad, dort aber durch den Motor selber. Aus der Drehzahl des Motors und den Radumfang kann man sehr genau die Geschwindigkeit errechnen und der Motorcontroller hat die nötigen Daten von der Drehzahl sowieso, da er den Motor steuert und durch mindestens 3 Hallsensoren, die für die Drehzahlsteuerung nötig sind, ist diese Messung auch präziser, als durch den Magneten am Vorderrad.Mrx1923 hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 12:33 Hallo zusammen,
was passiert den genau wenn man den Magneten am Vorderrad entfernt?
Dieser Magnet war eine ungewünschte Notlösung, die durch die EURO4 Homologisierung kam, wo bei Motorrädern/-rollern eine Geschwindigkeitsmessung am Vorderrad vorgeschrieben wurde. Es geht darum, das wenn man arbeiten am Hinterrad vornimmt und ihn auf den Hauptständer stellt, weder eine Geschwindigkeitsmessung erfolgt noch der Kilometerzähler weitergeht. Entsprechend wurde dieser Magnet ab den 2018ern N1S verbaut. Wie es bei den M Modellen aussieht, weiß ich nicht. Da der MPro ohne Hauptständer kommt, könnte ich mir vorstellen, das er vielleicht von dieser Regelung ausgenommen ist. Schließlich läßt sich so das Hinterrad im Originalzustand nicht frei drehen. Andererseits könnte die Regelung generell eine Messsung am Vorderrad vorsehen (ich kenne den Gesetztestext dazu nicht). Dadurch, das so zwei Geschwindigkeitsmessungen am NIU erfolgen, kann es zu Unstimmigkeiten zwischen den Werten kommen, was ggf. zu den „Turbolochphänomen“ führen könnte. Schließlich können sich die Geschwindigkeitswerte unterscheidenn und nach der Gesetzeslage muß dann der Wert vom Vorderrad zugrunde gelegt werden, obwohl dort eher Fehler in der Messung zu erwarten sind.
Baut man jetzt diesen Magneten ab, berücksichtigt der NIU nur noch die Werte vom Hinterrad (Radnabenmotor). Er geht von einem Fehler/Defekt der Vorderradmessung aus und berücksichtigt diese nicht mehr. Händler/Werkstätten dürfen diesen Eingriff nicht vornehmen (allenfalls darauf hinweisen), weil es Gesetzeswidrig wäre, sie würden ein vorgeschriebenes Element entfernen. Privat kannst Du es abmontieren. Ob Dir bei einer Überprüfung es gelingt, die Prüfer davon zu überzeugen, das Du davon keine Ahnung hast, bleibt Deiner Schauspielkunst überlassen (mal abgesehen davon, das ich bisher nichts von so einer Prüfung bei einer Verkehrskontrolle gehört habe). Tatsache ist, das dieser Magnet eine Unwucht am Vorderrad verursacht, die ohne den Magneten nicht mehr so deutlich ist und so der NIU besser fährt. Ggf. lassen sich Vorkommnisse wie dieses ominöse „Turboloch“ minimieren oder zusammen mit angepasster Fahrweise auch ausschalten. Auch ein Flattern des Lenkers (bei bestimmten Geschwindigkeiten) wird so zumindest reduziert.
NGT Bsitzer, die alle 2 Jahre zur Hauptuntersuchung müssen, sollten den Magneten aufbewahren und zur Vorstellung wieder montieren. Schließlich sollte man wegen so einer Kleinigkeit nicht die Vergabe der neuen Plakette riskieren.