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Re: Zelle defekt - weiterfahren?
Verfasst: Mo 2. Jul 2012, 21:00
von STW
Nordenhamroller hat geschrieben:Hallo,

Weiss jemand wie kann man feststellen welcher Balancer defekt ist?
Entweder ist er die ganze Zeit warm, auch bei Spannungen unter 3.6V, dann entlädt er die Zelle dauerhaft. Oder aber er macht seinen Job überhaupt nicht, dann klettert die Zellenspannnung gegen Ende des Ladevorgangs allzu deutlich über die Balancerspannung, das kann auch die 4V überschreiten.
Dann gibt es noch den Labortest: den Balancer an ein Labornetzteil hängen und die Spannung langsam von 0V bis auf knapp 4V hochregeln, aber der vordefinierten Balancerspannung sollte dann ein Stromfluß einsetzen, der mit zunehmender Spannung zunimmt bzw. unterhalb der Balancerspannung wieder auf 0A sinkt.
Re: Zelle defekt - weiterfahren?
Verfasst: Sa 14. Jul 2012, 11:12
von rafi
Nach einer ziemlichen Odyssee ist jetzt das BMS-LI-20 von der Solar-Mobil-GmbH angekommen. Allerdings ohne Anschlusskabel und ohne Montageanleitung - ziemlich schwach. Bei dem Teil gibt es keine LEDs. Ich habe mal jeden Kanal mit dem Labornetzteil getestet - sie schalten alle bei exakt 4,08 V (gemessen mit Multimeter). So und jetzt beginnen auch schon die Zweifel ob dieses BMS für meinen Roller überhaupt geeignet ist?
Das Ladegerät von Thundersky (war beim Roller dabei) schaltet bei einer Ladeschlussspannung von 72,5 V max. ab (mehrfach geprüft).
Ich habe alle Zellen kurz vor und kurz nach Ladeschluss gemessen - Keine kam über 3,7V hinaus. Alle Zellen lagen zwischen 3,5 und 3,7 V.
Für mich sieht das so aus als würde der Balancer bei diesen Bedingungen nie schalten.
Bei den Zellen handelt es sich um 20 x Thundersky LiFePo4 mit einer Kapazität von 40 Ah.
Was ratet ihr mir? Wieder zurück schicken? Vor allem, da ich den Kabelbaum scheinbar selberbasteln soll, da werden ja sicherlich noch irgendwelche Sicherungen benötigt ...

Re: Zelle defekt - weiterfahren?
Verfasst: Sa 14. Jul 2012, 13:31
von Joehannes
Der Schwellenwert scheint etwas hoch, der ist bestimmt einstellbar. Seinen Job erfüllt der Balancer bestimmt wenn das Ladegerät mal
kaputt geht.
Re: Zelle defekt - weiterfahren?
Verfasst: Sa 14. Jul 2012, 14:42
von MEroller
4,08V sind ZU VIEL für LiFEPO4 Zellen. Über 3,7V rum sollten die nie sein nach dem Laden. Und korrekt, bei einem Packen von 20 gesunden Zellen und max. 72,5V vom Ladegerät werden solche Balancer nie ansprechen.
Re: Zelle defekt - weiterfahren?
Verfasst: Sa 14. Jul 2012, 15:00
von rafi
Joehannes hat geschrieben:Der Schwellenwert scheint etwas hoch, der ist bestimmt einstellbar.
Leider ist nichts einstellbar, habs aufgemacht, alles komplett vergossen.

Re: Zelle defekt - weiterfahren?
Verfasst: Sa 14. Jul 2012, 16:22
von STW
Ich habe das Teil im Chinakracher, kam aber auf andere Balancerspannungen, ca. 3.7-3.8V. Vielleicht Meßfehler, über einen Übergangswiderstand gemessen? Meßspannung direkt an den Lüsterklemmen abnehmen, Strom irgendwo in der Zuleitung abgreifen. Nicht auf die Aussagen des Laborladers verlassen hinsichtlich der Spannung, Du hast an den Kabeln zwischen Laborladegerät und den Balancern immer einen Spannungsabfall.
Kabelbaum: meins kam auch ohne, die Sicherungen sollen vor falschen Einbau schützen, da laut Aussage meines Lieferanten das Gerät recht anfällig gegenüber Fehlanschaltungen ist = Tod und aufgrund des Vergusses nicht reparierbar.
Ich empfinde die Schaltspannungen selbst bei meinen Messungen etwas zu hoch, das reicht in der Chinakracherkombination nicht für ein dauerhaftes Balancieren, tröste mich aber damit, dass es die Zellen vor Überladung schützt und ich sowieso alle paar Monate vorsichtshalber mal eine Ausgleichsladung mache.
Re: Zelle defekt - weiterfahren?
Verfasst: So 15. Jul 2012, 10:46
von rafi
STW hat geschrieben:Vielleicht Meßfehler, über einen Übergangswiderstand gemessen? Meßspannung direkt an den Lüsterklemmen abnehmen, Strom irgendwo in der Zuleitung abgreifen.
Habe direkt auf den Lüsterklemmen mit dem Multimeter gemessen.
STW hat geschrieben:tröste mich aber damit, dass es die Zellen vor Überladung schützt und ich sowieso alle paar Monate vorsichtshalber mal eine Ausgleichsladung mache.
Baust du die Zellen dazu aus und schaltest sie parallel? - Ich habe ein Labornetzteil mit max. 30V / 5A. Damit könnte ich immer 4 Zellen in Reihe auf 4 V aufladen. Das müsste ich dann 5mal machen. Wenn ich mir entsprechende Abgriffe baue sollte das nicht allzu schwierig sein und bei diesem Spannungsniveau könnter der Balancer auch ans werkeln kommen. Oder lädst Du die Zellen einzeln in der Serienschaltung nach? Was heisst bei DIr alle paar Monate?
P.S auf dem BMS ist eine Aufkleber: 5000-4V-096 - das sieht verdammt danach aus, dass die 4V die Schaltschwelle bezeichnen.
Re: Zelle defekt - weiterfahren?
Verfasst: So 15. Jul 2012, 14:47
von STW
Die Zellen ausbauen wäre mir zuviel Arbeit. Ich habe noch ein recht leistungsschwaches Ladegerät, das über 59V abliefert, aber dann bei unter 1A vor sich hin arbeitet. Wenn der Roller regulär geladen wurde, kommt das für einige Zeit dran und schiebt die schwächeren Zellen hoch, während bei den anderen die Balancer arbeiten.
Vorher habe ich das mit einem Laborladegerät gemacht, das allerdings nur knapp 30V lieferte, so dass max. 8 Zellen gleichzeitig drankamen - oder eben nur eine, falls nur noch eine schwächelte.
"Alle paar Monate" ist ein dehnbarer Begriff: ca. alle 3 Monate messe ich nach dem Ladevorgang meine Zellen durch. Liegt eine unter 3.4V, dann hat sie einen recht undefinierten Ladezustand (aufgrund der LiFePo4-Kennlinie). Dann kommt eine Wartungsladung. Einmal im Jahr sowieso, bis alle über 3.6V liegen.