Die Riemenscheiben kannst/musst Du selber in eine Flucht bringen. Du hast am Hinterrad auf jeder Seite eine Einstellschraube. Die musst Du so nutzen, dass eben der Riemen richtig auf der Scheibe läuft und die Spannung passt.
Mein Verfahren ist so: Das Fahrzeug ist aufgebockt (bzw. an einer Bockleiter oder zwei Deckenhaken in die Luft gehangen), Batterie eingelegt, Sicherung gezogen. Achsmutter gelockert, so das die Achse in der Führung nach vorne bzw. hinten gleiten könnte).
An der linken Einstellschraube (auf der Riemenseite an der Schwinge) stelle ich jetzt die Riemenspannung ein. Meiner Ansicht nach ist das eine Spannung auf dem Riemen, wo ich ihn mit den Fingern mit leichter Kraftanwendung im mittleren Bereich um 90° verdrehen kann. Die Schraube auf der rechten Seite (Bremsscheibenseite) stelle ich auf den gleichen Wert ein (Millimetermarkierung ist an der Schwinge zu sehen). Zu viel Spannung - dann verbraucht die Max mehr Strom, hat niedrigere Höchstgeschwindigkeit und mehr Verschleiß. Zu niedrigere Spannung kann den Riemen killen, falls er über die Zähne rutscht. Mit einem Schwingungsmesser (App auf dem Handy, das der Frequenz des abgezupften Riemens lauscht habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, das Ergebnis war nicht reproduzierbar. Eventuell lag es am Handy oder unvermeidlichen Hintergrundgeräuschen, ich weiß es nicht. Aber auch wenn es funktionieren würde, wüsste ich nicht den Referenzwert, auf den eingestellt werden müsste. Ich stelle den Riemen also nach Gefühl ein, aber ob mit meinem Gefühl vielleicht etwas nicht stimmt, weiß ich nicht. Vieleicht ist der Riemen dann auch nur zufällig richtig eingestellt
Sicherung rein, Fahrzeug einschalten - leicht Gas geben (immer und auf die Finger achten - die wachsen nicht nach!). Wenn der Riemen an dem Kragen von der großen Riemenscheibe anliegt, schraube ich die rechte Einstellschraube (an der Bremsenseite der Schwinge) etwas rein, bis der Riemen von dem Anschlag abrückt. Das passiert manchmal plötzlich, wenn das Rad nachrutscht. Oder ich schraube die Schraube raus, wenn der Riemen nicht am Kragen des Riemenrades anliegt. Nicht übertreiben, der Riemen soll nur ebenso an diesem Kragen entlanglaufen, er soll nicht davon auf die Riemenscheibe gedrückt werden.
Dummerweise verändert die Einstellschraube auf der Bremsseite auch ein bisschen die Riemenspannung. Also nochmals Riemenspannung prüfen. An der linken Schraube ggf. die Riemenspannung nachjustieren. Dann nochmals an der rechten Scheibe den Riemenlauf einstellen.
Wichtig: Nicht vergessen,
die Achsmutter wieder fest anziehen vor der Probefahrt.
Kein Hexenwerk, aber zuweilen ein bisschen ein Geduldsspiel.
Ich habe nochmal bei mir auf das Jaulen geachtet. Da ich letzte Woche die Bremsbelläge gewechselt habe, habe ich auch den Riemen neu eingestellt. Der läuft derzeit eigentlich sehr gut. Bei ca. 30kmh und nur leichtem Gas geben bzw. beim rollen kommt es trotzdem zu einem leichten Jaulen des Riemens. Das ist meiner Ansicht nach unvermeidlich, da der Riemen vielleicht doch etwas Spiel hat oder etwas anders sitzt, wenn er entlastet um die Riemenscheiben rotiert. Oder es ist ein Geschwindigkeitsbereich, wo der entlastete Riemen in eine Resonanzschwingung gerät. Wenn der Riemen zu locker ist (oder was bei Dir sicher nicht ist, verschlissen ist und/oder die Riemenräder am Ende der Lebensdauer sind), kann dieser Effekt recht laut auftreten.