Hallo matzi1009,
Dein Problem entsteht eigentlich durch den Anspruch, so flexibel zu sein, wie mit einem Verbrennermotorad,
aber im Preis ein Limit zu setzen, das beim Verbrennermotorrad ein Einsteiger- oder ab 16Jahre-Modell bedeuten würde.
Die hier diskutierten Elektro-Modelle mit 11 kW Nennleistung erbringen aber Beschleunigungsleistungen in zwei bis dreifacher Höhe ihrer Nennleistung.
Ein Verbrennermotorrad, das nur bei Nenndrehzahl seine maximale Leistung entsprechend der Nennleistung erbrigt, hat bei halber Motordrehzahl vielleicht noch 65% der Motorleistung zum Beschleunigen zur Verfügung und nicht die > 200% des Elektromotorrads.
Solange der Gesetzgeber dies duldet, ist das für A1 / B196-Inhaber ein Argument und für die Firma ZERO auch das Argument bei den aktuellen 11 kW-Modellen auf Rabatte zu verzichten, die in der A2-Klasse gewährt werden.
Gegen die Langsamkeit bei der Akku-Befüllung (gegenüber dem Tank-Vorgang mit Benzin), kannst Du nur bei ZERO etwas Nachrüsten.
Beim Kauf im Preissegment 10-15 k€ ist das schnellste an Ladegeräten 6,6 kW und meist nur 3 kW oder weniger.
Die Elektromotoräder unter 10.000€ können gegenüber der 125ccm-Konkurenz antriebsmäßig gut mithalten, oder diese schlagen; aber da dauert es mit 1,8 kW-Ladeleistung recht lange, bis man erneut loslegen kann.
Dafür liegen dann aber auch die Preise im Nahbereich der Benzin-Konkurrenz.
Da reden wir da über so etwas:
https://e-kuma.de/produkt/elektromotorr ... w-120-km-h
Hier sind es 8,4 KWh-Akku (72Vx117Ah), der in meinem 95 km/h-Roller für 125 km Landstraße/Autobahn-Mischung reichen. Der Tacho zeigt dabei natürlich auch über 100 km/h an. Hier mit einem Fahrzeug, das 120 km/h schaffen soll, wirst Du etwas langsamer fahren müssen als Vollgas, um 100 km sicher zu schaffen. Zwar ausgestattet mit Typ 2 aber nur mit 2 kW-Ladeleistung (genau wie an der Normal-Steckdose), wird eine 20% auf 80%-Ladung natürlich zweieinhalb Stunden dauern, um dann 65 km nachgeladen zu haben.
Der elektrische Energieverbrauch ist extrem von der Geschwindigkeit abhängig. Bei konstant 45 km/h durch den Ort brauchen die großen 2-Rad-Fahrzeuge kaum mehr, als die kleineren 45 km/h-Roller. Bei 70 km/h ist es schon ein doppelt so hoher Energieverbrauch je km. Und mit 90 km/h hat sich dann der Energieverbrauch vervierfacht. Hier liegt oft der Punkt, wo A1-Fahrzeuge unterwegs sind. Höhere Geschwindigkeiten von Tacho 110 und echten 100 km/h bedeuten schon fünffachen und 120 km/h schon siebenfachen Verbrauch gegenüber einem Kilometer mit Tacho 50 durch den Ort.
So lange die Akkus noch so teuer sind, dass man sich kaum Reichweite leisten kann. fahren wir also nicht so häufig mit der Geschwindigkeit, die maximal drin wäre.
Viele Grüße
Didi