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NIU2017 hat geschrieben: Di 12. Jun 2018, 23:36 Ich warte einfach noch zwei Jahre, bis die ersten Fremdanbieter einen NIU Akku für 700€ verkaufen, natürlich dann mit 40 Ah

An das Märchen glaube ich nicht mehr! Zur Zeit sieht es doch so aus, dass der Elektrofahrzeugeboom eine so hohe Nachfrage schafft, das die Zellenproduzenten gar nicht mehr nachkommen. Sofern nicht bald weitere Großwerke (Gigafaktories) gebaut werden um Zellen zu fertigen, wird der Boom nicht lange anhalten, weil die Fahrzeuganbieter mit ihren Abnahmewünschen die Zellenpreise steigen lassen. Soweit ich den Markt überschauen kann, dürfte das noch ein Problem für mindestens 3 weitere Jahre sein. Solange kann man froh sein, wenn die Preise in etwa gleich bleiben. Falls in Europa keine Zellenfertigung kommt, werden wir im Wesentlichen abhängig von Fernost sein und China ist da so Konsequent und Dominant bei der Elektrofahrzeugeproduktion, dass die wahrscheinlich eher auf Exporteinnahmen verzichten, falls andernfalls ein Mangel im Heimatmarkt droht und so ein Prestigeobjekt der Regierung scheitern könnte.

Auch bei den Kapazitäten der Zellen habe ich lange nichts mehr neues Vernommen. Es wird zwar viel angekündigt z. B. Festzellenkörperakkus, Akkus auf Siliziumbasis etc. aber bei 3.500 mAh ist bei der 18650er Bauform seit mindestens 1 1/2 Jahren Schluß. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Insofern sehe ich keine „Luft“ für kapazitätsreichere Akkus zu günstigeren Preisen, weil die Voraussetzungen fehlen. Lediglich die Produktion der Zellen wurde effektiver - also weniger Ausschuß. Das kann die gestiegene Nachfrage aber kaum Kompensieren. Klar, auch ich hoffe auf günstigere Akkupreise. Ich fürcht aber, das sich die (gewünschten?) Prognosen nicht so schnell erfüllen werden, wie erhofft.

Bisher kannten die Preise nur eine Richtung: nach unten.
Maßgeblich verantwortlich für den Preisverfall von Lithium-Ionen-Batterien ist und war die zunehmende Massenfertigung.
Was die Zukunft bringt wird sich zeigen, die meisten gehen aber davon aus das die Preise noch weiter fallen werden.

Patrick022 hat geschrieben: Mi 13. Jun 2018, 08:46 Was die Zukunft bringt wird sich zeigen, die meisten gehen aber davon aus das die Preise noch weiter fallen werden.

Ich vermute es wird ähnlich gehen wie bei Computern nur nicht so schnell:

Die Preise werden sinken bis eine Untergrenze erreicht ist unter der man nicht mehr produzieren kann. Danach werden die Preise nicht mehr sinken aber es wird für den gleichen Preis immer mehr Leistung geben.

In 2012 hatte McKinsey prognostiziert, dass die Preise für Li-Ion-Akkus von damals US$ 600,- bis 2020 auf US$ 200,- pro kWh fallen werden, bis 2025 sogar unter US$ 163,- pro kWh. Elon Musk hat im selben Jahr ähnliches prognostiziert. Bloomberg hat vor einem halben Jahr die Durchschnittlichen Kosten mit US$ 209,- / kWh ermittelt, wir sind also mehr als auf einem guten Weg. Die positivsten Prognosen gehen von bis zu $100,- pro kWh vor 2025 aus. Tesla wird da eine große Rolle spielen, entweder aufgrund der Produktion oder dem Verbrauch von Zellen (oder beidem).

Interesting Reads:
https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... obilmarkt/

https://www.bloomberg.com/news/articles ... eries-ever

vsm hat geschrieben: Mi 13. Jun 2018, 16:12 In 2012 hatte McKinsey prognostiziert, dass die Preise für Li-Ion-Akkus von damals US$ 600,- bis 2020 auf US$ 200,- pro kWh fallen werden, bis 2025 sogar unter US$ 163,- pro kWh. Elon Musk hat im selben Jahr ähnliches prognostiziert. Bloomberg hat vor einem halben Jahr die Durchschnittlichen Kosten mit US$ 209,- / kWh ermittelt, wir sind also mehr als auf einem guten Weg. Die positivsten Prognosen gehen von bis zu $100,- pro kWh vor 2025 aus. Tesla wird da eine große Rolle spielen, entweder aufgrund der Produktion oder dem Verbrauch von Zellen (oder beidem).
…

Oh je, da weiß man ja gar nicht wo man anfangen soll . Schon die Prognosen von McKinsey für das Jahr 2015 gingen daneben. Das lag im wesentlichen daran, das der Ölpreis durch die Wirtschaftskriese seit 2008 und der langsamer als vorhergesehenen Stabilisierung länger und deutlich günstiger blieb, als geschätzt. Damit wurde auch der Druck gelockert auf elektrische Motoren im Verkehr umzustellen. Aus der Kriese ergaben sich dann auch unerwartete Kooperationen. So kooperiert Daimler mit Tesla. Für die Zusicherung ggf. Zellen zuzuliefern, bekommt Tesla Schalter, Blinkerhebel und einiges mehr von Mercedes. Damit konnte Daimler seine Versuchszellenfertigung in Sachsen stillegen und sich auf die Konfektionierung von Akkupacks konzentrieren.

Elon Musk ist ein guter Blender. Er hat gerade 9% seiner Belegschaft von Tesla vor die Tür gesetzt. Wäre das nötig gewesen, wenn er die Zukunft gut voraussehen kann? https://ecomento.de/2018/06/13/tesla-9- ... sen-gehen/

Bloomberg hat recht gute Zahlen. Zwar sind die Kosten weiter gesunken, jedoch bringen die Trumpschen Anschläge zunehmend Unsicherheit in den Markt. Die letzten Zahlen sind begünstigt durch einen starken Dollar und stabilen Marktlagen gewesen. Früher oder später werden die Lieferfirmen außerhalb der USA größere Sicherheitsreserven für konstante Lieferbedingungen einpreisen müssen und das wird durch die Kündigung von Wirtschaftsabkommen durch die USA nur mit Preiserhöhungen möglich sein, auch wenn die Produktion und Lieferketten profitabler arbeiten. Die Preise in der EU lagen aufgrund des schwächeren Euros über 10% höher und damit auf ca. den gleichen Niveau wie im Vorjahr.

Fakt ist doch, dass sowohl McKinsey wie auch Musk mit ihren Prognosen aus 2012 sehr gut lagen. Beiden ist übrigens das Verhältnis EUR/USD diesbezüglich ziemlich egal. Aber auch in unseren Breiten ist der Preis seither kräftig nach unten gegangen. Von einem "Märchen" kann also nicht wirklich die Rede sein.

chrispiac hat geschrieben: Mi 13. Jun 2018, 19:13 [...]Elon Musk ist ein guter Blender. Er hat gerade 9% seiner Belegschaft von Tesla vor die Tür gesetzt. Wäre das nötig gewesen, wenn er die Zukunft gut voraussehen kann? [...]

Blender ja, Hellseher nein. Aber selbst wenn er die Zukunft zu 100% hätte voraussehen können, hätte er diese Leute trotz einer späteren Umstrukturierung zunächst eingestellt. Auch wenn es einem aus menschlichen Gesichtspunkten immer nahe geht, wenn 3500 Leute ihren Job verlieren, ist es aus unternehmerischer Sicht eher beängstigend, wenn eine Firma solche Schnitte nicht alle paar Jahre vollzieht. So viel Dynamik ist - gerade im eher innovativen Bereich - immer nötig.

Dem kann ich nur zustimmen.
Ein solches Unternehmen kann sich keine sozialen Wohltaten leisten.

So,

weiter geht's, hier der N-GT im Detail...