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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn
Verfasst: Fr 28. Sep 2012, 12:55
von MEroller
Ja, das hätte ich gern auch geprüft, aber das BMS samt den Balancerwiderständen (alles in einem Gehäuse drin) ist innerhalb des von oben "versiegelten" Batteriefachs eingebaut. Ich kann beim Loggen nur die Zellspannungen und die Temperaturen im BMS-Gehäuse verfolgen. Was während dem Laden genau passiert kann ich so nicht sehen, z.B. ob einzelne Zellen schon blanciert werden, mit immerhin 0,5A, während von außen noch 1A reingeschoben wird, oder ob die 3,7V Abschaltzelle nach Ladeschluss von seinem Balancer runtergezogen wird kann ich (noch?) nicht beobachten. Eigentlich müsste das bei Spannungs-Messwerten alle 2 Sekunden durchaus zu sehen sein, denn laut Anleitung wird immer 7 oder 9 Sekunden entladen, gefolgt von 1 Sekunde Pause. Dies sollte einen Stufenverlauf in der Zellspannung hervorrufen, der in diesem Takt runter und dann wieder ein bisschen hochgeht. Ich werde mir das mal ganz genau auflösen in einem Diagramm, aber außer A/D-Wandlungsstufen erwarte ich da nichts zu sehen gegenüber z.B. der untersten Zelle, die garantiert nicht von einem Balancer belangt werden dürfte...
Ich habe schon mal den zeitlichen Versatz ermittelt, mit dem jede Zelle die Spitzenspannung der Zelle 2 erreicht, in Relation zur Abschaltzelle 14, und das ist bis zu etwa einer Stunde, was bei identischen Zellspannungsverläufen einen Kapaverlust von ca. 1Ah der Zelle 2 gegenüber der Zelle 14 bedeuten würde.
Da aber dabei klar wird, dass je "leerer", desto höher kommt schon mal die Zellspannung an diesem Punkt an, die Zellen keineswegs denselben Spannungsverlauf bei "Voll" aufweisen können. Die vermeintlich leerste Zelle 2 hat womöglich bei der Steilheit, die Zelle 14 bei 3,7V erreicht, schon 3,9V... Das wird dann mit Grafik einfacher zu verstehen

Re: e-sprit Fury ist wahnsinn
Verfasst: Fr 28. Sep 2012, 20:50
von rafi
Hallo MEroller,
interessante Grafik, aber wenn das Ladegerät bei erreichen von 3,7V der ersten Zelle abschaltet, wird da nicht viel balanziert werden.
Ich denke mal das balnzieren findet schon vor Deiner aufzeichnung statt.
Bei mir sieht der Ladeverlauf (allerdings kann ich immer nur 8 Zellen mitloggen) so aus - ohne BMS.
Mein Ladegerät schaltet ab wenn eine Gesamtspannung von 72V erreicht wird. Es wäre wahrscheinlich optimal einen Balancer einzusetzen der bei 3,5 V einsetzt.
Gruß
rafi
Dein Gasgriff verrichtet seinen Dienst immer noch einwandfrei

Re: e-sprit Fury ist wahnsinn
Verfasst: Fr 28. Sep 2012, 22:31
von MEroller
Ja das mag tatsächlich so sein, dass schon während dem Ladevorgang angeblich balanciert wird, nur habe ich noch keine Anzeichen davon gefunden, bzw. konnte diesen Bereich des Ladens auch noch nicht mitloggen. Hier mal meine letzten zwei Übungen.
Zuerst die Darstellung des letzten Aufbäumens vor dem Abschalten des finalen 100W Ladevorgangs. Dabei diente Zelle 14 als einzige >3,7V-Zelle als Basis. Alle anderen Zellen sind um jeweils so viel Zeit zurückverschoben, dass ihre höchste Spannung beim Abschalten genau auf der dunkelblauen Kurve von Zelle 14 liegt. Man sollte jetzt doch eigentlich erwarten, dass alle anderen Zellen von ihrem Verlauf her sich mit dem von Zelle 14 decken, doch dies ist beileibe nicht so:

- End-Ladephase_100W_EMC72-10_von_24_GBS-40Ah-LiFePO4.gif (15.1 KiB) 1314 mal betrachtet
Im Prinzip ist der Spannungsverlauf jeder anderen Zelle zunehmend flacher, je geringer ihre Maximalspannung beim Abschalten war. Das heißt für mich, dass bei weiterem Laden dieser nicht ganz so vollen Zellen der gesamte Anstieg flacher verlaufen müsste als von Zelle 14, die als erste die Ziellinie überquerte, und somit womöglich die Zelle mit dem geringsten Maximum (Nr. 2) eigentlich die mit der höchsten Kapazität sein müsste??? Andererseits hätte bei mit Nr. 14 identischem weiteren Anstieg die Zelle 2 noch ca. 0,33Ah and Ladung "verpasst" gegenüber der 14. Vielleicht habe ich aber auch einen Denkfehler hier?
Und hier noch der feiner aufgelöste Spitzenbereich, in der Hoffnung, Spuren von Balancing von wenigstens den spitzesten Zellen zu entecken:
Doch scheinen die Stufen bei ALLEN Zellen aufzutreten und sind daher eher Messbedingt. Nur bei der Nr 3 (die 5te von oben) gibt es bei etwa 15:29 rum einen kurzen Anstieg im abfallenden Ast zu verzeichnen, der von einer Erholungsphase zwichen Balancing-Pausen herrühren könnte. Aber überzeugend ist das nicht...
@rafi, Dein Ladegerät vollführt ja richtige Bocksprünge gegen Ende, ist richtig übervorsichtig beim Ranstasten ans Maximum. Aber lieber so als jedes Mal ein paar Zellen zu verbrutzeln
Schön, dass Drehgriff tut, wie er soll!
Re: e-sprit Fury ist wahnsinn
Verfasst: Mo 1. Okt 2012, 12:02
von Alfons Heck
Hallo MEroller,
MEroller hat geschrieben:...der finalen 100W Ladephase, die ziemlich genau eine Stunde nach Beendigung der Hauptladephase mit 950 bis 1000W (um 10A Ladestrom) einsetzt und üblichweise ebenfalls etwa eine Stunde braucht, bis eine Zelle die eingestellte Schwelle von 3,7V überschreitet...
verstehe ich das richtig: Dein Ladegrät lädt mit 10A schaltet dann ab (ich vermute mal wenn die erste Zelle 3,7V erreicht) und nach einer Stunde schaltet es wieder ein und lädt mit etwa 1A bis die erste Zelle 3,7V erreicht um dann endgültig abzuschalten?
Gruß
Alfons.
Re: e-sprit Fury ist wahnsinn
Verfasst: Mo 1. Okt 2012, 12:33
von MEroller
Alfons Heck hat geschrieben:verstehe ich das richtig: Dein Ladegrät lädt mit 10A schaltet dann ab (ich vermute mal wenn die erste Zelle 3,7V erreicht) und nach einer Stunde schaltet es wieder ein und lädt mit etwa 1A bis die erste Zelle 3,7V erreicht um dann endgültig abzuschalten?
Absolut korrekt. Ob die Hauptphase mit 10A tatsächlich ebenfalls bei erster Überschreitung von 3,7 beendet wird kann ich aber noch nicht sagen, da es sich noch nicht loggen lies. Aber es wird bis zum Abschalten volle Pulle geladen, nix Konstantspannung und so... Und dann eben die 1A Streichelphase hinterher, nach 1h Pause. Allerdings schaltet hier nie das Ladegerät ab, sondern das BMS pfuscht da rein und lässt die normale Ladelogik des Ladegeräts nicht mehr zu

Re: e-sprit Fury ist wahnsinn
Verfasst: Di 13. Nov 2012, 21:03
von MEroller
Es ist mal wieder so weit: Fury verweigert die Nahrungsaufnahme. Bin heute gerade noch so heimgekommen, immer so zwischen 72 (Leerlauf) und 60V rumkrebsend, und zur Kontrolle der BMS Funktion habe ich dann noch 30m vor unserer Einfahrt kurz Vollstrom gegeben mit Spannungseinbruch auf unter 58V, und tatsächlich drehte das BMS dem Controller den Strom ab (im Controller ist die Unterspannungasbschaltung deaktiviert, der war es also nicht).
Aber, es wird eben auch nicht mehr richtig geladen, nach kurzer Anlaufzeit tut alles so, als sei die Batterie randvoll, sie ist aber recht gründlich entladen. Ich sehne mich nach einer problemlosen Lademöglichkeit für mein Pferdchen, IMMER wieder krankt es an der Nahrungsaufnahme...
Morgen ist wohl wieder Busschleichen und kräftig dafür blechen angesagt
Das
NERVT!!!
Re: e-sprit Fury ist wahnsinn
Verfasst: Di 13. Nov 2012, 21:30
von Idealist
Ich sehe das auch so wie Alf:
Hau' das BMS raus und verwende Balancer. Du hast genug Erfahrung, um Dich selbst vor Unterspannung zu schützen. Dazu brauchst Du kein BMS. Wofür also sonst noch?
Oder Du bist bereit, weiter Geld zu investieren, und fährst mal bei Uwe Kilian vor. Von dem sind ja einige im Forum echt begeistert. Ich denke, mit Deinem Wissen wirst Du notfalls beurteilen können, ob er Dir Müll andrehen will.
Re: e-sprit Fury ist wahnsinn
Verfasst: Di 13. Nov 2012, 21:38
von Peter51
@MEroller
solltest doch 'mal ein Monitoring der einzelnen Zellen in Cockpit nähe installieren. Brauchst dann 2 Anzeigen à 12 Zellen.
Nur so kommst du dem Phänomen auf die Schliche und weißt welche Zelle betroffen ist, ob das Emsisio BMS richtig arbeitet etc.
Kostet wohl 2x 59,- Euro und etliche Meter Klingeldraht......
(Meine den Monitor von Joehannes)
Re: e-sprit Fury ist wahnsinn
Verfasst: Di 13. Nov 2012, 22:42
von MEroller
Das BMS lässt mich ja die Zellspannungen alle anschauen, zumindest bei Zündung an und beim finalen Ladevorgang sogar mitloggen - mit Laptop halt... Das macht offensichtlich seinen Job hinsichtlich Balancieren nicht schlecht. Wenn es denn das Laden an sich zulässt...
Aber scheinbar konnte ich es jetzt übertölpeln: Es gibt einen Schalter, den mir Herr Dirr noch eingebaut hat und der mit dem BMS zu tun hat. Wenn ich da auf AUS schalte, läuft der Motor bei Zündung an nicht, aber beim Laden lässt es nun ENDLICH das Ladegerät wieder seinen bestimmungsgemäßen Dienst tun

Und wenn der Schalter tatsächlich das BMS außer Kraft gesetzt haben sollte, dann wird das Ladegerät zum ersten Mal in seinem noch jungen "Leben" eigenständig den Ladeschluss definieren dürfen, so richtig mit konstant 10A bis 85V, und dann nach 2 Minuten Pause bei 1,5A nochmals mit 10A bis 86V, und ab da mit auf 1A abfallendem Strom bis 87V, und dann AUS. Das wird jetzt aber noch ein langer Abend...
Ich habe da noch keinerlei lose Verbindungen im Verdacht. Meine Zellverbinder sind ja nicht wie bei allen anderen Fabrikaten von prismatischen Zellen mit jeweils einer einzlenen M6 oder M8 Mutter befestigt, sondern mit je 4 M4 Schrauben. Und Herr Dirr, der mir einen 35mm² Kabelsatz eingebaut zwecks "Entdrosselung" hat und seinen eigenen Fury gar auf 8kW Dauer-/14kW (äh,
15kW sind's maximal...) Kurzzeitleistung getunt hat wird die Schräubchen nicht nur locker angelegt haben. Sonst wäre das schöne 35mm² Kabel ja total für die Katz' gewesen
Aber den Herrn Kilian werde ich mit ziemlicher Sicherheit bald noch anfunken um ein zusätzliches Ladegerät, nur so als Sicherheit, denn das EMC72-10 ist und bleibt die größte elektrische Schwachstelle am Thunder, egal ob er jetzt Fury hieß oder noch Sportivo heißt...
Re: e-sprit Fury ist wahnsinn
Verfasst: Di 13. Nov 2012, 23:30
von MEroller
Ach so, die Spannungseinbrüche

Die sind schnell erklärt: Zum einen war gestern offensichtlich die Batterie nicht mal annähernd komplett nachgefüllt worden (das ist ja das zu klärende Rätsel), und auf der Arbeit kühlte sie trotz 20° nach Aufheizung heute morgen bis heute Abend wieder auf unter 10°C aus. Diese Kombination aus nicht mehr 50% Ladestand und der kühlen Batterie ließ mich nur noch mit maximal 45km/h aus dem Neckartal zuckeln, und auch auf dem restlichen Heimweg war mir jeder dichte Verkehr unter 50km/h und unter 30A lieb. Offensichtlich war die Batterie dann bei Ankunft zuhause so gut wie total ausgelutscht, und da bricht ja dann bekanntermaßen die Batteriespannung auch bei Lithiumchemie massiv ein, selbst wenn man nur noch 30A zieht. Und ich wollte es ja wissen, testen, ob nach der Deaktivierung der Unterspannungsabschaltung im Controller das BMS korrekt den Controller von der Batterie trennen würde, deshalb das volle Aufreißen des Stromhahns kurz vor der Einfahrt mit dem massiven Spannungseinbruch. Da kamen sicher kurz 60A zustande, und das bei einer leeren 40Ah Batterie ist natürlich rabiatest und keinesfalls zur Nachahmung empfohlen!
Womöglich hat diese Notabschaltung des BMS in selbigem einen Schalfmodus ausgelöst, der das Laden kurz nach dem Einstecken immer wieder abgewürgt hat. Der "magische" Schalter hat nun offensichtlich die Blockade des BMS wieder aufgehoben, so dass jetzt, nach 2h 900 bis 1000W Ladung die letzte Ladediode immer noch grün blinkt und sich Fury erst mal einen gaaanz großen Schluck aus der E-Pulle genehmigt
Ich darf dann morgen früh bloss nicht vergessen, den magischen Schalter wieder einzuschalten vor dem Losfahren, weil selbiges sonst nicht stattfindet
