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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Verfasst: Di 16. Aug 2022, 22:26
von Thunder115
Glückwunsch, dass du es selber so einfach lösen konntest. :!:

Schade, dass ein NIU-Händler keine Möglichkeit sieht, außer ein überteuertes Einschicken und einer "Reparatur" bei diesen Symptome zu echten Fantasiepreisen. Traut man sich nicht, den Akku aufzumachen und mal mit dem Multimeter zu messen? Akkuprüfung 49€ bei etwa 30 Min Aufwand würde der Kunde wohl eher akzeptieren, als die in den Raum gestellten Kosten bei KSR.
Da erwarte ich mit den Diagnosegeräten einen möglichen Reset und evtl. ein kontrolliertes Aufladen der vermeintlich toten Akkus. Das bei den Akkus das BMS so "dumm" tut, wo mit einer intelligenten Software geworben wird, ist schon bei manchem Nutzer nahe einem wirtschaftlichem Unglück.
Zitat: "Niu Energy AI-betriebenen Akkupacks, 4th Gen Smart Power Tech .... 11 Integrierte Schutzvorrichtungen"
Falls doch Zellen wirklich tiefentladen sind, dann würde ich ein Einschicken und Reparatur bei KSR zu den angesagten Preisen noch verstehen, aber so bleiben nur :?: :?: :?: :?: :?: :?:

Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Verfasst: Di 16. Aug 2022, 22:37
von dynamo_matz
In der Tat sprichst Du da was an:
neben meinem eigenen Händler kamen auch zwei andere in der Umgebung direkt zu der Aussage: "Muss auf jeden Fall eingeschickt werden", einer sagte auch direkt am Telefon "wenn die blinken, ja dann sind die kaputt".
Dass die am Telefon nicht zu irgendwelchen Tipps neigen, ist mir klar. Aber Einschicken und wochenlang warten (mit der Gefahr einer Tiefenentladung als Folgeschaden) als einzige Lösung klingt in der Tat nicht gut. Ich würde auf jeden Fall fragen, wie lange es dauert. In Berlin hatte ich einen Dienstleister, der 300,- pro Akku veranschlagte und von 3 bis 4 Tagen Dauer sprach. Den hätte ich wohl genommen.

Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Verfasst: Di 16. Aug 2022, 22:46
von Stivikivi
Heutzutage wollen viele nur noch abkassieren da ist es ratsam wenn man sich wie du ran traut einfach selbst zu machen.

Hat ja auch in diesem Falle zum Erfolg geführt.

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Verfasst: Mi 17. Aug 2022, 08:34
von techsoz
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Verfasst: Mi 17. Aug 2022, 08:36
von Nagel
*gelöscht*

Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Verfasst: Mi 17. Aug 2022, 11:58
von STW
Gut gelaufen.

Aber zu den Abkassiervorwürfen an die Händler bzw. dass die Händler das Teil nur einschicken wollen: das hat was mit Haftungs- und Gewährleistungsfragen zu tun. Du schraubst als Händler daran herum, es läuft auf Anhieb, und 3 Monate fackelt der Akkus aus einem ganz anderen Grund ab oder geht aus anderen Gründen in die Fritten. Oder die zerstörtst den Akku dank aufs BMS fallender Schraube ganz und bist dann zu Ersatz verpflichtet. Dann hast Du als Händler die A-Karte. Also läßt der Händler davon die Finger und macht lieber Arbeiten, für die er ein "Zertifikat" und damit eine Versicherung hat.

Auch die Vorwürfe eines UNU-Fahrers, dass das BMS doch eigentlich durch den Händler zu resetten sein müßte oder eine Umgehungslösung blabla: die Parameter des BMS richten sich üblicherweise nach dem, was der Hersteller der Zellen für unkritisch hält und in seine Datenblätter dokumentiert. Auch für Dich zum Verständnis: jeder der Beteiligten hat ein Interesse daran, dass im Fall eines Defektes mit ggf. einhergehenden Folgeschäden das Ganze aus Gutachtersicht wie "höhere Gewalt" aussieht, damit man aus Haftungsfragen bis hin zu strafrechtlichen Konsequenzen heraus ist.
Ein Zweiradmechaniker ohne nachgewiesene Expertise für Akkus hat daher das Innere eines Akkus nicht anzurühren, und wenn ich es recht in Erinnerung habe stellt KSR nur besonders geschulten Werkstätten eine Erlaubnis aus die Akkus öffnen und reparieren zu dürfen.

Die Welt dreht sich hier nicht mehr wie vor 50 Jahren. War damals beim Auto die LiMa defekt, dann hat der Mechaniker die Kohlen erneuert oder die defekten Lager ausgewechselt. Heute kommt der Mechantroniker und tauscht die komplette Baugruppe aus. Der hat keinen Bock die defekte Elektronik zu wechseln und nach drei Monaten dem Kunden erklären zu wollen dass das defekte Lager nichts mit der anderen Reparatur zu tun hatte. Dann kam vor Jahren die gesetzliche Gewährleistung auf Reparaturen, und was als Recht für den Verbraucher gedacht war führt dazu, dass möglichst wenig repariert wird und bestenfalls vom Hersteller überholte Komponenten verbaut werden, also die Kosten explodiert sind.

Also, bevor man meckert und lästert: erstmal nachdenken, warum Dinge so sind, wie sie sind.

Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Verfasst: Mi 17. Aug 2022, 13:30
von Stivikivi
Deine Aspekte sind auch nachvollziehbar. Aber es hätte auch der Hintergrund sein können wie der Ersteller es behoben hatte. Relativ einfach, mittels externen Labornetzteil laden. Dann wäre es nur fair das man für diesen geringen Aufwand auch entsprechend abrechnet aber das wird in der Regel nicht der Fall sein und man erfährt als Kunde meistens gar nicht was da am Ende war und ob der Preis für die Arbeit nun gerechtfertigt war oder nicht.

Das einzig blöde hier am selbst handanlagen das mit Beschädigung der Siegel somit auch die 2 oder 3 Jahre Garantie auf den Akku dahin sind. Das ist eigentlich das wesentliche Ärgernis sollte innerhalb der Garantiezeit nun doch nochmal was mit dem Akku sein.

Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Verfasst: Mi 17. Aug 2022, 17:48
von andreas7
Nach nur drei Wochen Standzeit werden die Zellen auf runde 3 Volt entladen. Dann streikt das BMS und schaltet ab.
3 Volt ist keine Tiefentladung, bei dieser Spannung kann man normalerweise problemlos Nachladen.
Da muss richtig Energie irgend wo verbraten werden. Das sind grob geschätzt mehrere 100 Wh pro Woche.
Da mus es Verbraucher geben die den Akku zügig leersaugen.
Man kann den NIU noch nichtmal richtig abschalten im Winter oder wenn man im Urlaub ist und nicht fährt. :( :( :(

Ich benutze in meinem Bastelakku für mein S-Pedelec Zellen, die bei nahezu 0 Volt tiefentladen waren.
Auch diese konnte ich mit dem Labornetzteil wieder hochladen.
Ich hatte zig defekte Akkus zum verschrotten von einem befreundeten Händler erhalten.
Meistens, zu 90% ließen sich die Zellen wieder hochladen und funktionieren wieder seit Jahren.

Das BMS von NIU funktioniert einfach nur schlecht. Ich kann nur den Kopf schütteln. Ein solcher Akku kostet um die 1500 EUR bei einer solchen Qualität.
Dann auch noch die Preise für eine Reparatur oder Überprüfung. Die Fachändler können wohl nur verkaufen.

Aktuell habe ich die Kaufentscheidung zurückgestellt. Mal warten was noch auf den Markt kommt.
Wenn ich mir einen Elektroroller kaufe, dann möchte ich diesen auch 10 Jahre nutzen ohne noch viel Geld in die Akkus zu versenken.

Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Verfasst: Mi 17. Aug 2022, 18:39
von Stivikivi
Es gibt ja auch NIUs die problemlos laufen. So ist das nicht.

Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Verfasst: Mi 17. Aug 2022, 20:01
von Thunder115
andreas7 hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 17:48 Das BMS von NIU funktioniert einfach nur schlecht. Ich kann nur den Kopf schütteln. Ein solcher Akku kostet um die 1500 EUR bei einer solchen Qualität.
Dann auch noch die Preise für eine Reparatur oder Überprüfung. Die Fachändler können wohl nur verkaufen.
Eben!
Aber mit tollen Werbesprüchen die Akkus präsentieren smart ... 4thGen ... Schutzfunktionen ...
Da fehlt es dann einfach an Kulanz.

Mal eine ganz andere Frage: Wer von den ganzen Käufer eines E-Rollers hat denn immer ein Labornetzteil zur Hand, um diesen Lösungsweg selber auszuprobieren?