otten.l hat geschrieben: Di 6. Mär 2018, 12:32
@kabee
Deine Aussage halte ich für viel zu pauschal und auch ein Stück weit bedenklich. Ich kann mich nicht erinnern das so in der Fahrschule gelernt zu haben und auch aus der Anleitung kann ich das nicht heraus lesen. Dort steht lediglich dass man auf jeden Fall beide Bremsen verwenden soll. Und auch in meinen zahlreichen Fahrsicherheitstrainings war die Aussage und die Erfahrung stets eine andere.
Lennart, sorry dass ich mich da so unklar ausgedrückt habe. Natürlich hast du recht, dass beide Bremsen genutzt werden sollen, deswegen sind sie ja da. Nichtsdestoweniger würde ich es trotzdem vereinfacht immer wieder so vermitteln, dass die vordere Bremse das primäre Halteinstrument ist. Beim NIU reden wir auch nicht von einer Brembo-Bremsanlage, die ja doch ziemlich giftig reagiert, sondern von einem recht gut abgestimmten System, was grad vorn durch den langen Hebelweg gut dosierbar ist und bei Normalfahrt selbst bei beherztem Zupacken nicht zum Blockieren zu bekommen ist. Deine Argumente sind gut und richtig, dennoch sind die meisten Situationen im Straßenverkehr eher diejenigen, bei der die Vorderradbremse erstmal gefragt ist und das heftige Ziehen hinten einen negativen Effekt hat. Vor nem halben Jahr ist vor mir auf einer zweispurigen Straße kurz vor dem Ortsausgang ein LKW nach rechts in eine Einfahrt gezogen. Der Vollidiot blinkt auch noch rechts... Eigentlich wollte er aber nach links und hat nur ausgeholt. Ich war schon mit der Honda am links Vorbeiziehen, als ich es grad noch so gemerkt hab und in die Eisen bin. Es war knapp, ich hab es noch zum Stillstand geschafft, aber was mir wirklich Sorgen bereitet hat war mein blockierendes Hinterrad. Es war trocken und die Straße sauber und in gutem Zustand. Wäre dem nicht so gewesen und es hätte mich gelegt, wäre ich geradewegs mitsamt Moped unter den Auflieger gerutscht.
Das ist leider so die typische "Motorradfahrer-getötet-Situation", die bald wieder durch die Polizeimeldungen geht.
Unabhängig davon führt einem eine solche Situation auch wieder vor Augen, künftig doch besser so zu fahren, dass man ein solches Risiko selbst gar nicht erst heraufbeschwört.
achim hat geschrieben: Di 6. Mär 2018, 13:00
Wer noch Erfahrung mit den Boliden der späten 70er al la Gold Wing und Wasserbüffel, oder gar der 3Zylinder 2Takt Kawas sammeln konnte, der weiß dass dem Aufschaukeln und Schlingern, das hier immer mal auftrat, am besten durch gezieltes hinteres Anbremsen entgegen wirken konnte. Ziehen ist nun mal stabiler als Schieben.
Die zweite Auflage der Pan European (ST-1300) von Honda hatte ja zu Beginn auch das Pendeln bei hohen Geschwindigkeiten serienmäßig. Wenn ich mich recht erinnere gab es von der britischen Polizei sogar eine entsprechende Anweisung, dass dem Aufschaukeln durch Gegenbremsen hinten beizukommen ist - bevor die Teile dann doch außer Dienst gestellt wurden. Naja, mit Hecklast isses bei den Tourern eh recht unschön, sehr schnell zu fahren.