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Re: 45km/h ausreichend?
Verfasst: Di 31. Mai 2022, 06:10
von yakamoto
himo hat geschrieben: So 29. Mai 2022, 18:53
Diese Themen wurden aber schon 20 mal vor und zurück diskutiert und müssen mMn. nicht in jedem Thread untergebracht werden.
Na wenn alles zu 45 km/h gesagt wurde, kann der Thread ja geschlossen werden
Thema hier ist
nicht Elektromobilität vs. Verbrenner

Re: 45km/h ausreichend?
Verfasst: Di 31. Mai 2022, 08:59
von andreas7
Ich möchte jetzt mal grundsätzlich über die optimal Geschwindigkeit von Elektrorollern schreiben.
Ein 3-4kW Elektroradnabenmotor ist aktuell für mich Stand der Technik.
Ich schätze jetzt den Energieverbrauch und bitte um Korrektur wenn ich zu stark daneben geschätzt habe.
Tempo 45 km/h Energieverbrauch auf 100km 3 kWh
Tempo 60 km/h Energieverbrauch auf 100km 5 kWh
Tempo 100 km/h Energieverbrauch auf 100km 8-10 kWh
Für mich sind tragbare!! (max. Gewicht 2x15kg) Wechselakkus, die man zum Laden entnehmen kann, pflicht.
Wenn man eine Reichweite von 100 km anstrebt, dann ist unter diesen Voraussetzungen eine Geschwindigkeit von 60 km/h sinnvoll.
Bis 2002 hatten die Verbrenner-Roller eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h mit 20% Toleranz nach oben.
Damals war also eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h üblich und wurde auch bei Kontrollen toleriert.
Jetzt ist Lobbyarbeit gefordet, dass man wieder die alte Tempo 50 Höchstgeschwindigkeit einführt.
Das wäre eine optimale Förderung der Elektromobilität.
Der Gesetzgeber hat mit Einführung der prüfungsfreien Erweiterung A1 der Fahrerlaubnis Klasse B einen guten Anfang gemacht.
Die 125ccm Klasse der Leichtkrafträder wird aber, aus meiner Sicht, noch lange von den Verbrennern dominiert werden.
Eine Stunde Tempo 100 km/h auf der Autobahn oder Landstraße (100km Reichweite, 8-10kWh Akkus)
zu einem vernünftigen Preis ist elektrisch momentan noch nicht möglich.
Re: 45km/h ausreichend?
Verfasst: Di 31. Mai 2022, 09:03
von Markus Sch.
Also ich meine es ist eigentlich ganz einfach. Ein Elektroroller sollte (mindestens) 100 km/h fahren und gut beschleunigen können. Wenn man weiter fahren möchte muss man halt die Fahrweise entsprechend anpassen. Die Beschränkung des Fahrzeugs auf 45 km/h oder 50 km/h macht einfach keinen Spaß.
Es gibt so viele technische Spielereien. Dann kann die Reichweitenanzeige für die aktuelle Fahrt mit der bisherigen Fahrweise auch noch dazukommen.
Re: 45km/h ausreichend?
Verfasst: Di 31. Mai 2022, 09:39
von andreas7
Die Physik ist bei einem 100km/h Roller gnadenlos. Dazu benötigt man einen Motor mit 10 kW Leistung.
Der NIU EVO hat zwar einen Motor mit max. 10 kW aber der Akku (zwei Wechselakkus) hat nur eine Kapazität von 3,7 kWh.
Um eine 1 C Entladung (eine Stunde) zu erreichen, müsste der Akku dreimal so groß und schwer sein.
Das ist dann mit Wechselakkus nicht mehr machbar. Auch die Akkukosten machen sowas unerschwinglich.
Hochstromentladungen gehen stark auf die Lebensdauer des Akkus.
Re: 45km/h ausreichend?
Verfasst: Di 31. Mai 2022, 09:43
von Markus Sch.
Andreas das mag ja sein. Aber man kann doch seine Fahrweise anpassen. Wenn man mit dem EVO wirklich eine Strecke von 80 Kilometern fahren möchte dann fährt man halt nicht schneller als 60 km/h und beschleunigt sanft. Aber man hat die Möglichkeit auf einer kurzen Tour eine Menge Freude zu haben.
Re: 45km/h ausreichend?
Verfasst: Di 31. Mai 2022, 11:00
von andreas7
Hallo Markus,
mit dem NIU EVO kann man auf die Autobahn, weil der Elektroroller eine Bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit über 61 km/h hat.
Auf der Autobahn muss man mindestens LKW-Tempo, knappe 90km/h fahren, sonst schieben die 40 Tonner einen regelrecht.
Mit einem großen Kennzeichen muss man einfach schneller fahren, besonders auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen.
Mit einem Leichtkraftrad, aus Gründen der Reichweite maximal 60 km/h zu fahren ist unpraktikabel.
Ein Kleinkraftrad (Mofa) mit Versicherungskennzeichen kann auch Radwege außerhalb geschlossener Ortschaften befahren.
Ich habe mit meinem Runner 50ccm regelmäßig Radwege befahren. Auf Radwegen fahre ich nur Mofa Tempo, also maximal 30km/h.
Alleine anhand des Versicherungskennzeichens kann man Mofa und Kleinkraftrad nicht unterscheiden.
Tempo 60km/h auf dem Radweg wäre assozial. Ich hatte nie Probleme mit dem Befahren von Radwegen, auch wenn diese durch den Wald führen.
Vielfach laufen diese Radwege parallel zu Kraftfahrstraßen oder Autobahnen und dann ist die Benutzung auch für Kleinkrafträdern alternativlos.
Diese halblegale Möglichkeit ist für mich der Grund bald einen Tempo 45 Elektroroller anzuschaffen.
Re: 45km/h ausreichend?
Verfasst: Di 31. Mai 2022, 11:49
von Arthur
andreas7 hat geschrieben: Di 31. Mai 2022, 11:00
Hallo Markus,
Ein Kleinkraftrad (Mofa) mit Versicherungskennzeichen kann auch Radwege außerhalb geschlossener Ortschaften befahren.
Aber nur, wenn das Kleinkraftrad nicht schneller als 25 km/h schnell fahren kann. Egal wie schnell Du wirklich fährst.
Ein 45 km/h Roller ist kein Mofa.
Re: 45km/h ausreichend?
Verfasst: Do 9. Jun 2022, 19:56
von Schneemann
Also ich find die 45‘er in Berlin vollkommen ausreichend. Habe alle Mietroller in München und Berlin gefahren und hab mich für den China-E-Roller entschieden. In der Berliner Innenstadt gibt es mittlerweile so viele Ampeln und 30‘er Zonen, dass ich mit dem Roller genauso schnell unterwegs bin, wie mit meinem Auto. (In Berlin bist du nicht mal mit dem Fahrrad wirklich langsamer als mit dem Auto.. das nur mal so nebenbei.)
Natürlich fahre ich mittig auf der Spur, aber bei langen Straßen mit wenigen Ampeln, lass ich die Autos auch mal überholen. Ich kenne schließlich beide Perspektiven und denke, dass sich gegenseitiges Verständnis aufbauen lässt.
Gedrängelt wurde bisher nur sehr selten und da hilft Hupen und ein böser Blick meist schon aus. Und wenn mal wieder der ganze 17. Juni voll ist, fahre ich einfach irgendwie irgendwo an allen stehenden Autos vorbei. Ich freu mich regelrecht über Staus.
Außerdem - finde ich - kommt man mit den 45‘ern auch ohne große Schutzausrüstung zurecht, wenn man Notbremsungen etc. übt. Schneller würde ich nie ohne Protektoren etc. fahren wollen - und darauf hab ich gar keine Lust. Dann lieber Auto.
Re: 45km/h ausreichend?
Verfasst: Do 9. Jun 2022, 22:38
von Pedator92
Ansich sind die 45kmh ausreichend, ob nun 5 kmh mehr auf dem Tacho stehen verändert eben nichts daran das alle dich überholen.
Fahre jetzt meinen emax 90s seit etwa 2500km und erfreue mich jeden Tag daran, für mich reicht es vollkommen aus 45(47 GPS/52 Tacho) zu fahren.
An der nächsten Ampel kommen Sie eh nur mit wenn die ordentlich Gas geben bis sie die 45 überschreiten. Schützt eben nicht vor freundlichen Schlägen gegen die Beifahrer Scheibe wenn die mal wieder alles aus der Fahrschule verlernt haben. #sicherheitsabstand
Re: 45km/h ausreichend?
Verfasst: Fr 10. Jun 2022, 00:15
von yakamoto
Schneemann hat geschrieben: Do 9. Jun 2022, 19:56
Also ich find die 45‘er in Berlin vollkommen ausreichend.
Auch in Hamburg ist der 45er-Roller vollkommen ausreichend.
Ich glaube im innerstädtischen Verkehr einer jeden Großstadt ist jeder froh, wenn er überhaupt mal längere Zeit auf 45+ kommt - bis zur nächsten roten Ampel
Außerhalb der Innenstadt bzw. im Randgebiet, wo die Ampeldichte abnimmt und 70er Bereiche anfangen, da wird der 45er-Roller zur echten Herausforderung
Und wenn dann noch Kraftfahrtstraßen dazukommen, die umständlich umfahren werden "sollten", dann wird es anstrengend
Schneemann hat geschrieben: Do 9. Jun 2022, 19:56
Natürlich fahre ich mittig auf der Spur, aber bei langen Straßen mit wenigen Ampeln, lass ich die Autos auch mal überholen. Ich kenne schließlich beide Perspektiven und denke, dass sich gegenseitiges Verständnis aufbauen lässt.
Ich pflege deiner Beschreibung dankend zu!
Dachte schon, ich wäre mit dem gelegentlichen Perspektivwechsel ganz alleine
Auch ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich auf passender Strecke mal rechts fahre und die Autos hinter mir vorbeibringen...

zumeist bedanken sich die Leute auch dafür. Zudem provoziere ich drängende "Spinner" nicht ... sollen sie mich doch überholen!
Wir sehen uns ja eh gleich wieder - an der nächsten roten Ampel
Dennoch werde ich nächste Woche Montag und Dienstag die B196-Erweiterung machen. Hier in Hamburg gibt es tatsächlich eine Intensivkurse Fahrschule, die diese B196-Erweiterung in einem 2-Tageskurs anbietet. Vormittags Theorie und Nachmittags die Grundfahrübungen und Pflicht-Fahrstunden.

Klar, zwei Vollzeit-Tage je 7 Stunden ist Druckbetankung pur, aber nach über 2 Jahrzehnten 50er-Roller sollte es schaffbar sein. Ich freue mich zumindest auf die Motorrad-Theorie. Da werde ich sicher noch einiges zur Fahrphysik lernen. Für Geschwindigkeiten > 60 km/h sicher mehr als sinnvoll
Die bieten die B196-Erweiterung auch als Wochenend- oder GruppenKurs an und für Auswärtige organisieren die sogar für die Übernachtungen ein preisgünstiges Hotel.
Eigentlich eine coole Idee - tagsüber Fahrschule und Abends Hamburg erleben (mit eingeschränktem Alkoholkonsum versteht sich...)!
Mal sehen wie es wird...
PS: werde aber dennoch vorerst mit meinem 45er Yadea G5 Roller weiter durch Hamburg stromern
