Seite 9 von 10
Re: Wie kann man eine genaue Reichweitenanzeige realisieren?
Verfasst: Mo 16. Jun 2014, 18:39
von MEroller
Verdrillen ist gegen Einstrahlung gut, nutzt aber nichts gegen leicht unterschiedliche Übergangswiderstände, je nachdem wie ein frei hängendes Käbelchen am Ringkabelschuh zerrt. Das ist der Punkt, den ich vorhin angesprochen habe. Einstrahlung hat dem Spannungssignal vom Shunt bislang noch nicht zu schaffen gemacht, zumindest nicht in meinem Pferdchen.
Aber für meinen zweiten Roller werde ich die Verdrillerei umsetzen

Re: Wie kann man eine genaue Reichweitenanzeige realisieren?
Verfasst: Di 20. Okt 2015, 22:34
von MEroller
Ein Wort der Warnung, wenn mit dem Grin Technologies Analogger die Daten aus einem Cycle Analyst aus gleichem Hause (egal ov V2.1 oder V3) ausgelesen werden sollen:
IMMER zuerst mit dem Power-Kabel Cycle Analyst und Analogger verbinden, und DANN erst die Datenleitung verbinden!
Was passiert gern, wenn man zuerst die Datenleitung und dann erst die Spannungsversorung einstecken will? Da das Datenkabel schon auf Batteriemasse (minuspol) liegt, und die Aufnahme des Batterie-Pluspins im Powerstecker des CA leider eben ist mit dem umgebenden Minuspol kommt es schnell vor, dass man einen mords-Kurzschluss fabriziert, wenn die Pluspinaufnahme des CA den Minusring vom Analogger berührt. Bei meinem alten V2.1 CA im Fury hatte es nur fürchterlich gefunkt und ein Stückchen vom Minusring des Analogger Powersteckers verdampft, aber im neuen CA 3 im vR one hat es nur kurz klick gemacht, und die Anzeige war tot

Nur noch die Hintergrundbeleuchtung tut.
Nach Auskunft von Grin Technologies soll ich mal das Gehäuse aufmachen und in der Nähe vom Datenkabelanschluss nach einer geplatzten Diode Ausschau halten. Da der CA 3 nebst vielen Steckern leider immer noch mit zwei festen Verkabelungen an den Roller gefesselt ist wird diese Aktion aber erst Ende dieser Woche stattfinden können, da ich den vR one für die tägliche Fahrt zur Arbeit brauche...
Re: Wie kann man eine genaue Reichweitenanzeige realisieren?
Verfasst: Sa 5. Dez 2015, 23:37
von MEroller
Was lange währt, wird endlich wieder gut: Meine Prüfaktion hatte ich nach mühsamem Gehäuse Zerlegen am Roller dran wieder schagartig abgebrochen - während ich nach dem Einschalten des defekten CA3 noch überlegte, wie ich Multimeter, CA-Platine und die zwei Prüfspitzen mit nur zwei Händen halten sollte kräuselte schon ein Rauchwölkchen hoch von der Platine, woraufhin ich sofort den CA wieder abschaltete. Ein kurzer Temperaturcheck entlarvte ein MOSFET als heißen Raucherzeuger, den auch der Kanadische Grin-Techniker als erste Messstelle angegeben hatte. So habe ich den CA3 schweren Herzens wieder zusammengebaut, und dann - autsch! - vom Hauptkabel und Geschwindikeitsgeberkabel amputiert.
Dann konnte ich den CA3 abschrauben, den Temperatursensor ausstecken, und mit einer von Grin Technologies zugesendeten Servicenummer auf dem Paketaufkleber ging er zurück nach Kanada zur Garantie-Reparatur. Leider war der Techniker dann mal kurz zwei Wochen weg, deshalb kam der CA erst letzte Woche wieder repariert zurück. Den Prozessor hatte es zerschossen, er musste ersetzt werden, und somit musste ich auch wieder alles frisch einstellen.
Das habe ich mit meinem übrigen Meanwell 12V Schaltnetzeil hier im warmen gemacht, wobei natürlich das "V" der Batteriespannungsanzeige wild blinkte wegen massiver Unterspannung gegenüber der eingestellten 20-Zellen LiPo-Batterie
Die Wiedereingliederung in den vR one war dann genau so aufwendig, wie schon beim Amputieren befürchtet - vielleicht ein bisschen vergleichbar mit der Transplantation einer Hand: In Summe 8 Litzen mussten in zwei Kabeln aufgeteilt wieder miteinander verlötet und per Schrumpfschläuchlein individuell und gesamt isoliert und stabilisiert werden. Ich war damit sicher um die 4 Stunden beschäftigt, aber jetzt tut wieder alles, wie es soll.
Und noch zwei Boni gab es obendrauf von Grin: die Halteschraube der Lenkerschelle war schon ganz wüst verrostet (laut Grin hatte der Chinesische Lieferant zwichendurch einfach mal die Schraubenbeschichtung geändert...) und wurde mit einer neuen mit der hoffentlich wieder korrekten Beschichtung ersetzt, und die obere Gehäusehälfte mit dem direkt nach Abziehen der Schutzfolie von mir per einem Inbus-Schlüssel versehentlich erzeugten wüsten Kratzer auf dem Displayfenster (

) wurde mit einer neuen, unzerkratzten ersetzt.
Das nenne ich mal wieder absolut tadellosen Kundenservice, die Grin Jungs kümmern sich wirklich um ihre Klientel!

Re: Wie kann man eine genaue Reichweitenanzeige realisieren?
Verfasst: So 5. Feb 2017, 17:57
von MEroller
Ein neues Phänomen gibt es zu berichten: in der kalten und teils feuchten Periode derletzt fiel auf, dass der Cycle Analyst im E-Pferdchen immer öfter Traumverbräuche (Wh/km) und -Reichweiten, sowie aberwitzige Geschwindigkeiten von 600km/h und mehr anzeigt.
Also war wieder Kommunikation mit Grin Technologies vonnöten. Schlussendliches Fazit war, dass der Reed-Kontakt, der den vorbeihuschenden Magnet am Hinterrad detektieren sollte, weit haltbarer sein sollte als die ca. 20 Millionen Schaltzyklen, die der Meine zwischenzeitlich gemacht hat. Und dass höchstwahrscheinlich Feuchtigkeit ein Rolle spielt, denn bei Trockenheit ist der Spuk weg.
Während ich vermute, dass Feuchtigkeit in die Schnittstelle zur Kabelverlängerung eindringen könnte, meinte Grin's Techniker Justin, dass ich die Spitze des Sensorgehäuses abschneiden solle, um ggf. darin gesammeltes Wasser abzulassen. Da aber Reed-Kontakte normalerweise hermetisch in einer Glasblase eingeschlossen sind bezweifle ich diese Theorie. Wenn der Reed-Kontakt aber tatsächlich offen verbaut wäre, dann würde das unten offene Sensorgehäuse zwar momentan für Wasserablauf sorgen, aber der offene Kontakt wäre dann auch Staub und Dreck ausgesetzt. Weshalb ich diese drastische Maßnahme noch nicht umgesetzt habe und erst noch einen weiteren Gedankenaustausch mit Grin abwarten will.
Ich werde weiter berichten...
Re: Wie kann man eine genaue Reichweitenanzeige realisieren?
Verfasst: Mo 6. Feb 2017, 09:46
von wiewennzefliechs
MEroller hat geschrieben: So 5. Feb 2017, 17:57Schlussendliches Fazit war, dass der Reed-Kontakt, der den vorbeihuschenden Magnet am Hinterrad detektieren sollte, weit haltbarer sein sollte als die ca. 20 Millionen Schaltzyklen, die der Meine zwischenzeitlich gemacht hat.
Reed-Kontakt? Sowas hat gefälligst ein Hall-Sensor zu sein. In Abwandlung des Spruchs "Wer Plastik kennt, nimmt Stahl" kann man hier konstatieren: "Wer Mechanik kennt, nimmt Elektronik".
Gruß
Michael
Re: Wie kann man eine genaue Reichweitenanzeige realisieren?
Verfasst: Mo 6. Feb 2017, 12:26
von gerri
Hatte das Phänomen mit 600kmh auch ,bin dann draufgekommen das ich den Reed etwas zuweit weg vom Magneten montiert hatte,seitdem tut er.
versuchs mal..........
Re: Wie kann man eine genaue Reichweitenanzeige realisieren?
Verfasst: Mo 6. Feb 2017, 12:48
von MEroller
Ja, den Abstand anschauen geht schnell und ist auch gut justierbar! Aber bei Trockenheit ist es absolut kein Problem, weshalb ich da nicht besonders großer Hoffnung bin, dass das allein schon helfen wird...
Und Hallschalter haben drei Beinchen und brauchen daher nicht nur eine + und - Leitung, sondern auch eine Signalleitung. Die gibt es beim CA nicht. Was zum Teil gemacht wird ist Signalleitung und Minus von einem der drei Hallschalter vom Motor anzuzapfen und dann die Magnetzahl auf 56 zu setzen, oder ggf. 28. Aber da gibt es gemischte Ergebnisse...
Re: Wie kann man eine genaue Reichweitenanzeige realisieren?
Verfasst: Mo 6. Feb 2017, 22:14
von MEroller
Alfred spricht in Rätseln
Aus dem Glasrohr eines Reed Kontakts schaut beiderseits je ein Draht raus. Wenn Salzwasser seinen Weg auf den Glaskolben findet führt das zu elktrolytischen Kriechströmen zwischen den zwei Drähten, solange der Kontakt offen ist und die Prüfspannung somit anliegt zwischen besagten Drähten. Das ist die Theorie von Grin Technologies, dass solche Kriechströme die Signalauswertung vom CA stören.
Und was hat Hochfrequenz mit einem Reedkontakt zu tun, wenn pro Radumdrehung gerade mal ein Magent vorbeihuscht??? Bei 100km/h (dream on...) wären das bei meinem 13 Zoll Hinterreifen gerade mal 17,81666667 Hz. Sogar mit zwei Magneten und somit doppelter Frequenz hat der Reedkontakt problemlos an- und abgeschaltet.
Die von mir beschriebene ALTERNATIVE Sensiermethode schneidet den Reedkontakt ab, der kann dann entsorgt werden oder in die Bastelkiste wandern. Nur die zwei Signalleitungen vom CA kommen zum Einsatz am Signalausgang eines Hallschalters vom Motor, und da diese Schalter weit schneller feuern als ein einzelner Magent muss die Impluszahl pro Radumdrehung entsprechend der Polzahl vom Motor eingestgellt werden. Da ist weit und breit kein Reedkontakt mehr in Sicht
Vorhin habe ich den Abstand vom Reedkontakt-Gehäuse zum Magneten auf ca. 2mm reduziert. Bei einem NdFeB Magnet, der eine Büroklammer auch aus 10mm Abstand anziehen kann, gilt jetzt keine Ausrede mehr für den Reedkontakt. Jetzt müssen wir nur das nächste Regenwetter abwarten, dann wird sich weisen, ob Gerris oder Justins Theorie stimmt.
Re: Wie kann man eine genaue Reichweitenanzeige realisieren?
Verfasst: Di 7. Feb 2017, 11:27
von gerri
Hallsensor kannst auch vom CA mit Spannung versorgen, einfach intern eine Minusleitung anlöten,,,,5V und Signalleitung sind ja schon vorhanden am Reed............aber die Abstandskorrektur wirds schon bringen........
Re: Wie kann man eine genaue Reichweitenanzeige realisieren?
Verfasst: Di 7. Feb 2017, 12:45
von MEroller
Du vergisst, dass ich dann wieder den ganzen Bettel zerlegen müsste, um das zusätzliche Kabel nach hinten zu verlegen. Und den CA schon wieder aufmachen möchte ich wirklich nicht, das dritte Obergehäuse funktioniert endlich gescheit, weil ich den Flachleiter von den zwei Knöpfen weniger materialmordend verstaut habe.
Noch haben wir hier schönes Wetter, und da tut der Reedkontakt ja sowieso problemlos.
Da aber bei Feuchte auch im Stillstand dubioseste Geschwindigkeitsanzeigen da waren kann es nicht wirklich mit dem Abstand zusammenhängen. Schau'n wer mal.