EMCO Novette Twin
Erfahrungsbericht
Habe den Twin nun seit runden 300km im Alltagsbetrieb und möchte daher hier meine positiven und negativen Erfahrungen kundtun. Gerade im Hinblick auf die Preise für die Bleiversion stellt dieses Modell ein mögliches Einstiegsangebot in die Welt der Elektroroller dar und da sind Praxiserfahrungen ja immer gerne gesehen.
Interessant ist sicherlich zuerst das Antriebskonzept mit je 800W Radnabenmotoren vorne und hinten. Ein Allrader sozusagen und der Unterschied ist deutlich. Gerade die Steigfähigkeit profitiert, man könnte allerdings auch sagen: Bergauf ist der zweite Motor dringend angeraten, denn mit 800W alleine wird es eng. Mit moderaten 70kg Lebendgewicht komme ich so auch mittlere Steigungen mit knapp 40 hoch. Gerade für den Reichweitenfreund ergeben sich hier aber auch schönste Spielwiesen in punkto Stromsparen. Mit etwas Schwung reicht in der Ebene nämlich ein Motor aus und die Voltanzeige dankt es entsprechend.
Das Fahrverhalten empfinde ich als gutmütig, bei Zuschaltung beider Motoren ändert es sich merklich, ich persönlich würde es jedoch nicht als störend bezeichnen. Durch den Vorderradantrieb zieht der Roller, was anfangs etwas ungewohnt ist, gerade am Berg aber gut funktioniert. Dass dieses Konzept gewichtsmäßig Nachteile mit sich bringt ist aber auch klar, da zwei kleine Motoren wohl immer noch schwerer sind als ein großer.
Ich fahre die Bleiversion mit 48V/40Ah und komme damit auf eine per Ladebuch und EKM hochgerechnete Reichweite von ca. 40km. Momentaner Verbrauch von um die 5kWh auf 100km, wobei er in einer mittelgebirgigen Gegend gefahren wird. In Sachen Verarbeitung würde ich von ordentlicher Chinaqualität sprechen. Die Sitzbank knarzt und arbeitet desöfteren und die Instrumente gewinnen auch keinen Schönheitspreis. Topcase ist nicht sonderlich hochwertig aber dafür inklusive, mit dem Service bei EMCO selbst hatte ich bisher 1x zu tun (Schlüssel für Topcase) und mir wurde sehr kulant geholfen.