Ökobilanz

Motorroller mit E-Antrieb
STW
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Re: Ökobilanz

Beitrag von STW »

Nette Diskussion - bei all dem kann man auch mal die Frage stellen, wie sieht es insgesamt aus mit dem Energieverbrauch von Herstellung an, über Nutzungsphase und sachgerechhte Entsorgung. Da dürfte die Glühbirne gar nicht so schlecht dastehen.
Die gleiche Frage bewegt mich bei meinem Auto. Die Kiste ist noch gut für 100Tkm oder mehr, macht also bei meiner jährlichen Kilometerleistung eine Lebensdauer von 10-15 Jahren. Ein neues Auto würde erheblich weniger Sprit saufen, hätte einen Katalysator, ..., aber die Belastung für Umwelt und der Energieaufwand für Entsorgung meines Schiffes bzw. Neubau eines Autos liegen nach meiner Einschätzung deutlich höher als wenn ich die Kiste weiterfahre. Und da er soweit ok ist, würde er noch einige Jahre nach Verkauf in einem anderen Teil der Welt seine Runden drehen.

Hinsichtlich des Akkuwechsels / Vergleichbarkeit bei der Reichweite: da habe ich letztens einen Artikel über eine Batterieentwicklung gelesen, bei der es reicht, das Elektrolyt abzulassen und frisches ("geladenes") Elektrolyt aufzufüllen. Klingt erst einmal recht unmöglich, aber wenn etwas dran ist und so was tatsächlich marktreif würde, dann wäre auch das klassische Tanken kein Problem mehr. Und mittels Zusatztank für verbrauchtes bzw. frisches Elektrolyt kann man ein einfaches Reichweitentuning erzielen.
Das alte Elekrolyt wird nicht weggekippt, sondern erneut geladen für die nächsten Kunden der Tanke, das soll also ein geschlossener Kreislauf sein.
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

elfo27
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Re: Ökobilanz

Beitrag von elfo27 »

STW hat geschrieben:Nette Diskussion - bei all dem kann man auch mal die Frage stellen, wie sieht es insgesamt aus mit dem Energieverbrauch von Herstellung an, über Nutzungsphase und sachgerechhte Entsorgung. Da dürfte die Glühbirne gar nicht so schlecht dastehen.
Die gleiche Frage bewegt mich bei meinem Auto. Die Kiste ist noch gut für 100Tkm oder mehr, macht also bei meiner jährlichen Kilometerleistung eine Lebensdauer von 10-15 Jahren. Ein neues Auto würde erheblich weniger Sprit saufen, hätte einen Katalysator, ..., aber die Belastung für Umwelt und der Energieaufwand für Entsorgung meines Schiffes bzw. Neubau eines Autos liegen nach meiner Einschätzung deutlich höher als wenn ich die Kiste weiterfahre. Und da er soweit ok ist, würde er noch einige Jahre nach Verkauf in einem anderen Teil der Welt seine Runden drehen.
Das hatte vor Jahren der damalige Greenpeace Chef auch schon so dargestellt und damit begründet als "grüner" Mensch seinen alten Golf ohne Kat weiterzufahren. Ich denke auch, daß man "Sachen", also auch Autos, "aufbrauchen" sollte. Das wird meistens in der Bilanz günstiger sein, als das wegzuschmeißen. Wenn man mal rein vom CO2 ausgeht und annimmt, daß ein neueres Auto gegenüber einem älteren vielleicht 40g CO2 / km einspart, dann muß man schon 250.000 km fahren um die geschätzten 10t CO2 wieder einzusparen, die bei der Produktion des neuen Autos draufgehen. Ob die 10t stimmen, weiß ich jetzt nicht mehr, ich meine das irgendwo gelesen zu haben.
STW hat geschrieben:Hinsichtlich des Akkuwechsels / Vergleichbarkeit bei der Reichweite: da habe ich letztens einen Artikel über eine Batterieentwicklung gelesen, bei der es reicht, das Elektrolyt abzulassen und frisches ("geladenes") Elektrolyt aufzufüllen. Klingt erst einmal recht unmöglich, aber wenn etwas dran ist und so was tatsächlich marktreif würde, dann wäre auch das klassische Tanken kein Problem mehr. Und mittels Zusatztank für verbrauchtes bzw. frisches Elektrolyt kann man ein einfaches Reichweitentuning erzielen.
Das alte Elekrolyt wird nicht weggekippt, sondern erneut geladen für die nächsten Kunden der Tanke, das soll also ein geschlossener Kreislauf sein.
Zum Nachlesen: http://www.heise.de/tr/artikel/Literwei ... 18589.html

Gruß

Elbkieker

Re: Ökobilanz

Beitrag von Elbkieker »

:o
Zuletzt geändert von Elbkieker am Mo 12. Mär 2012, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.

silent

Re: Ökobilanz

Beitrag von silent »

E-Biker hat geschrieben:Ach, warum den Aufwand treiben, wer soll denn das alles bezahlen? Die Preise sinken, da nimmt man einfach was mit ordentlicher Reichweite und reduziert gleichzeitig die C-Belastung, was der Lebensdauer zugute kommt.
Aber was ist eine ordentliche Reichweite? Aus meiner Sicht für ein Kfz min. 600 Km.
Meist reichen 50 Km, aber hin und wieder eben nicht.
Und 600 Km am Stück möchte ich auch nicht mit 90Km/h bewältigen.

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dexter
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Re: Ökobilanz

Beitrag von dexter »

Aus meiner Sicht sind 150 km eine ordentliche Reichweite für ein Auto. Reicht locker für's tägliche Pendeln, Einkaufen, Ausflüge und Abstecher in die nächsten Städte.

Das Argument "mal 600 km fahren können" zieht nur wenn das "mal" doch eher ein "öfter mal" ist. Bei mir kommen solche Strecken vielleicht 2-3x pro Jahr vor, und tendenziell fahre ich die dann auch lieber mit der Bahn. Wenn ich doch ein Auto dafür brauche hindert mich nichts daran, mir für die Tour einen gepflegten Luxuskarren beim nächsten Vermieter zu besorgen. Geht schnell + einfach, und ist viel billiger als für 2-3x pro Jahr ständig so eine Karre selbst durchfüttern zu müssen.

Schliesslich fahr ich ja auch keinen LKW nur weil ich alle paar Jahre mal umziehe. Alles eine Frage des persönlichen Nutzungsprofils. Wer ständig weite Strecken fährt, für den ist natürlich ein E-Auto nicht passend.

Aber ich musste meine eigenen Fahrgewohnheiten auch erst hinterfragen um zu erkennen dass das Reichweiteproblem bei Licht betrachtet gar keins ist. Mein Blick war durch eine rein emotionale Sache verstellt: die hohe Reichweite eines Verbrenners ist ein Stück Freiheit. Einfach einsteigen und nach Frankreich fahren können. Auch wenn man diese Freiheit ausgleichen kann, ist es halt dann doch nur eine "geliehene Freiheit", keine die man selbst "besitzt". Wer sich davon nicht lösen kann muss halt mit dem Umstieg auf "E" noch 20 Jahre warten, oder den Verbrenner behalten und in die Garage stellen. Viele Amerikaner, die einen Nissan Leaf als Zweitwagen gekauft haben, haben übrigens inzwischen festgestellt, dass der inzwischen doch der Erstwagen ist.
Michael

Twizy Technic (80 km/h; 13 kW) ..... 23.622 km / 2.383 kWh => 10,1 kWh/100km
Emco Novum-Li (45 km/h; 3 kW) ..... 3.923 km / 203 kWh => 5,2 kWh/100km
(Stand: 10/2014, Verbrauch ab Steckdose)

tom

Re: Ökobilanz

Beitrag von tom »

"Ordentliche Reichweite" hängt doch ganz stark von der Auftankmöglichkeit ab.
Ein Elektro mit 200km sicherer Reichweite, Aufladestellendichte wie jetzt Tankstellen und 5min. vollladen würde mir gut ausreichen.
Wenn aber allenfalls in Großstädten eine Stromtankstelle zu finden ist und 5 Stunden Aufladezeit (plus Warteschlange je nach Nachfrage viele Tage), kann ich auch (wie zu Jugendzeiten) mit dem Fahrrad quer durch die Republik strampeln.

vespaautomatik

Re: Ökobilanz

Beitrag von vespaautomatik »

Also 5 Stunden ist doch etwas übertrieben ...
Außerdem würd ich's nicht schlechten finden, immer mit Ökostrom durch die Gegend zu düsen - ganz grün und so. Also die Atomkatastrophe in Japan hat mir schon etwas zu denken gegeben. Drum bin ich ja jetzt auch voll auf Ökostrom - auch nicht teurer. Hier kann jeder einen Ökostrom Preisvergleich. Mich hat das sofort beeindruckt und ich hab auch gleich darüber nachgedacht, den Ökostrom Wechsel zu beantragen. Und wie ich bin, nicht lange gezögert, und der Strom aus Solaranlagen ist auch schon zu mir unterwegs.

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