Wie lange hält ein Roller so + weitere Fragen?

[Simberto]

Nachdem ich diese Woche meinen Roller (EFO ET3000) wegen einer Kleinigkeit zur Inspektion gebracht habe, gab es von dort eine doch recht schockierende Ansage: Scheinbar ist es ein wirtschaftlicher Totalschaden, eigentlich alles außer dem Motor (Bremsen, quasi alle Stoßdämpfer, irgendwas am Lenker und noch 5 Teile, die ich mir nicht direkt gemerkt habe) müsste irgendwie ausgetauscht werden, Kosten ab 2k€ aufwärts. Besessen habe ich das Ding knapp über 2 Jahre, 15000km bin ich gefahren. Verkauft wurde mir das Ding für etwas über 3800€ als eher hochwertiges und zuverlässiges Gefährt, was bei der Werkstatt auch jetzt trotz des Zustands noch einmal betont wurde.

Deswegen ein paar Fragen meinerseits:

Ist das normal? Ich hatte irgendwie damit gerechnet, dass so ein Teil länger hält.
Wie viel Instandhaltungskosten habt ihr so im Jahr?
Was hätte ich an Pflege machen sollen, um eventuell eine längere Lebensdauer zu erwirken?

Und warum hat die Werkstatt/Verkäufer nicht früher etwas gesagt? Das Ding war wegen zwei Garantiefällen (Gashebel zweimal kaputt) bereits zwei mal dort, und es ist dabei nicht ein Wort darüber gefallen, dass es vielleicht noch mehr Probleme gäbe. Natürlich war das auch in der Garantiezeit, während die jetzt vorbei ist.

Weiterhin überlege ich mir, vielleicht auch selbst was zu reparieren. Aber mir ist komplett unklar, wie ich an die nötigen Ersatzteile komme, eine Googlesuche nach "EFO ET3000 Ersatzteile" lieferte keinerlei brauchbare Ergebnisse.

Ich würde mich über Rückmeldung und Vorschläge freuen!

[Falcon]

meinen Roller (EFO ET3000)
Ich würde mich über Rückmeldung und Vorschläge freuen!

hallo, grüß dich,

nun, viele teile sind standart, von der "stange"
bremsen und stoßdämpfer findest du bei ebay oder bei aliexpress,
wenn ich dein modell so anschaue, dann sieht es auch aus wie ein tisto sunshine, baugleich bis auf einige kleine änderungen. (https://tisto.net/elektroroller/sunshine-6000w/)
wenn nummern draufstehen, oder du bilder bereitstellen kannst, könnte man einige ersatzteile raussuchen, wenn man glück hat.

vg

[Motek]

Deswegen ein paar Fragen meinerseits:

Ist das normal? Ich hatte irgendwie damit gerechnet, dass so ein Teil länger hält.
Wie viel Instandhaltungskosten habt ihr so im Jahr?
Was hätte ich an Pflege machen sollen, um eventuell eine längere Lebensdauer zu erwirken?

Und warum hat die Werkstatt/Verkäufer nicht früher etwas gesagt? Das Ding war wegen zwei Garantiefällen (Gashebel zweimal kaputt) bereits zwei mal dort, und es ist dabei nicht ein Wort darüber gefallen, dass es vielleicht noch mehr Probleme gäbe. Natürlich war das auch in der Garantiezeit, während die jetzt vorbei ist.

Hallo Simberto,

ich selber habe einen Trinity Jupiter seit November (vorher 25 Jahre Verbrenner-Motorräder) und habe eine Meinung zu ein paar Fragen, auch wenn meiner ein ganz anderes Fahrzeug ist:

Dämpfer und Kleinteile:
ich halte einen schnellen ersten Verschleiß von den Stoßdämpfern (und Plastikarmaturen) für eingepreist beim Made-in-China-Roller für kleines Geld- klingt komisch, aber der Preistreiber ist der Akku, dann geht noch einiges drauf für die europäische Zulassung und den Transport, eine Großhandelsfirma in Deutschland behält ein paar Prozente, und der lokale Händler will auch eine Ecke vom Kuchen. Da bleibt nicht so sehr viel übrig für die Grundkonstruktion des Rollers. Hier würde ich auch nicht auf den Chinesen rumkloppen, wenn wir Europäer Ware wollen, die funktioniert, aber nur Summe X kosten darf, schaffen die das irgendwie. Halt mit Kompromissen, irgendwo muss Geld gespart werden.
Ich selber vertraue den Stoßdämpfern meines Rollers nur so weit, wie ich sie werfen kann. Wenn die über die Klinge springen, werde ich versuchen, passende Markenstoßdämpfer einzubauen/ einbauen zu lassen, vll sogar mit Eintragung, ich muss mich da mal informieren.

Bremsen: auf 15000km kann schon einiges abnutzen. 1x alle Bremsbeläge würde mich nicht überraschen.

Instandhaltung: ich plane mit 600€ im Jahr (ich fahre ca 1200km im Monat damit, auch im Winter). Bei meiner 1100er Yamaha lag ich bei 500-800/ Jahr. Bei einer alten zuverlässigen Honda (damals ca 6000km/Jahr) waren es eher 300€, das ist aber schon über 10 Jahre her: bei solchen Sachen wie Ölwechseln treiben die Arbeitskosten die Preise.

Warum hat die Werkstatt nichts gesagt? a) vielleicht hast du nicht danach gefragt, dann wäre es ... unaufmerksam. Möglichkeit b) wegen der Garantie: wenn du das glaubst, solltest du vll Bremsen und Stoßdämpfer mal in einer anderen Werkstatt auf Funktion prüfen lassen

[Simberto]

meinen Roller (EFO ET3000)
Ich würde mich über Rückmeldung und Vorschläge freuen!

hallo, grüß dich,

nun, viele teile sind standart, von der "stange"
bremsen und stoßdämpfer findest du bei ebay oder bei aliexpress,
wenn ich dein modell so anschaue, dann sieht es auch aus wie ein tisto sunshine, baugleich bis auf einige kleine änderungen. (https://tisto.net/elektroroller/sunshine-6000w/)
wenn nummern draufstehen, oder du bilder bereitstellen kannst, könnte man einige ersatzteile raussuchen, wenn man glück hat.

vg

Danke für die Hilfe, wenn ich den Roller abgeholt habe, mache ich mal ein paar Bilder von dem Zeug und gucke, ob ich irgendwo Nummern finden kann.

6000W hat der Roller aber sicher nicht, ist ein 3kW-45er. Chassis sieht aber tatsächlich ähnlich aus.

Ebenfalls danke an Motek, die Erfahrungswerte helfen mir. Die Bremsbeläge sind wohl noch okay, aber es ist irgendwie Rost an dem Bremsbelaghalter oder so, der an der Bremsscheibe schleift.

[Falcon]

schreib dir auch auf was bemängelt wurde, frag den mechaniker was alles zu beanstanden ist.

bisle rost macht nichts an den backen und belägen.
wenn du ein kleines ölkännchen hast, kannst du beim ausbau etwas unter den gummis der kolben spritzen, dann setzen sie kein flugrost an und bleiben geschmeidig.

vg

[wiewennzefliechs]

Zum Thema kann ich nur sagen: mein Emco Novantic war knapp 4 Jahre alt, als er unfallbedingt in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist. Bis dahin war er ca. 17.000 km gefahren und er wäre sicher auch noch weiter gefahren, wenn der Unfall nicht gewesen wäre. Technisch war er jedenfalls in Schuss und zeigte bei keiner Inspektion irgendwelche Auffälligkeiten.

Mein derzeitiger, gebraucht erworbener Roller (Emco Nova) ist Bj. 2017, also fast 7 Jahre alt. Auch der ist noch top in Ordnung und hält (hoffentlich ) noch eine Weile. Allerdings ist er erst 3.900 km gelaufen.

Dass ein Roller schon nach 2 Jahren nicht mehr reparabel ist, glaube ich einfach nicht. Selbst wenn die Qualität unterdurchschnittlich sein sollte, heißt das nach meiner Erfahrung nur, dass halt ständig was repariert werden muss, das dann aber selten so teuer ist, dass es sich nicht mehr lohnt. Wobei meinem Novantic (der tatsächlich an manchen Stellen mit unterdurchschnittlicher Qualität "glänzte") die Reparaturen zumindest in den ersten 2 Jahren unter anderem auch deshalb kein wirtschaftlicher Totalschaden waren, weil sie alle auf Garantie ausgeführt wurden.

[MEroller]

30 000km Ganzjahresbetrieb hat mein erider Thunder durchgehalten, dann war zu viel verrostet, der Haupständer abgebrochen.

Aber das war schon mit der zweiten Batterie, dem dritten Controller, dem dritten BMS, der zweiten Bremshydraulik vorn, große Motorüberholung, ...
Ein Schlachtroller gleichen Typs diente jedoch vielfach als Ersatzteilspender

[STW]

37TKm ohne größere Reparaturen.
Grundsätzlich: angesichts der Mängelliste halte ich 2000€ oder mehr für völlig überzogen. Es sei denn, der Importeur schlägt kräftig auf die Ersatzteilpreise auf.
Für Chinaroller kann man ungefähr rechnen:
- neue Stoßdämpfer pro Achse 100 - 200€
- Bremszange je Rad 30-100€ inkl. Beläge
- Bremsschläuche 15 - 30€
- Armaturen je Seite 25€
- ...
- Radlager 10€ je Achse
- Lenkkopflager 30€
- Kleinteile wie Bremsflüssigkeit, Schmiermittel usw. 30€
Und wenn man alles auf einmal repariert und eh die meisten Verkleidungen abgebaut hat dafür, dann sehe ich die Arbeitszeit bei rund 4 Stunden. Macht also in der Summe vielleicht 1000€, und dann sollte das Teil wie neu funktionieren. Wobei gute Werkstätten undichte Stoßdämpfer ebenso reparieren wie schwergängige Bremszangen, kostet dann vielleicht eine Arbeitsstunde mehr, ein paar wenige Gummidichtungen und vielleicht Dämpferöl.
Sollte der Akku hinüber sein, dann wird es natürlich teurer, das wäre aber ein zu früher Akkutod.

Wenn die wirklich 2000€ haben wollen, würde ich mich vom Hersteller und der Werkstatt trennen. Für die bisherigen Investitionen hätte man sonst auch einen gebrauchten Kleinwagen kaufen und unterhalten können.