Steckdose beim Laden abgeraucht

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E-Bik Andi
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Re: Steckdose beim Laden abgeraucht

Beitrag von E-Bik Andi »

Primär ist ja Augenscheinlich der Kontakt zwischen Stecker und Dose die Ursache. Sollten zusätzlich noch alte Leitungen mit 0,75mm² unter der Wand gelegt sein, wären die beiden Ladegeräte als Dauerlast schon grenzwertig.
Liebe Grüße
Andi

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wiewennzefliechs
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Re: Steckdose beim Laden abgeraucht

Beitrag von wiewennzefliechs »

Mir ist schon klar, dass normalerweise keine 0,75 mm²-Leitungen unter Putz verlegt sind. Ich wollte mit meinem Beitrag nur darlegen, dass die Wand eigentlich auch dann nicht heiß werden sollte, wenn tatsächlich jemand auf die wahnwitzige Idee käme, eine Steckdose mit 0,75 mm²-Leitung anzuschließen und die dann auch noch unter Putz zu verlegen.

Sollte hier tatsächlich so ein Pfusch vorliegen, könnte ich mir noch folgendes Szenario vorstellen: die (0,75er) Leitung ist mit 16 A abgesichert (was schon für sich genommen brandgefährlicher Mist wäre), aber der Leitungswiderstand ist wegen des geringen Querschnitts und anderer Übergangswiderstände so hoch, dass er den Strom auf einen Wert begrenzt, der nicht ausreicht, um die Sicherung sofort auszulösen. Dieser Wert kann auch etwas höher als 16 A sein, denn Leitungsschutzschalter lösen bei geringen Überströmen nicht sofort aus, sondern je nach Strom auch mit mehreren Stunden Verzögerung (Beispiel: liegt der Strom nicht höher als das 1,45-fache des Nennstroms, kann es über 2 Stunden dauern, bis der Schutzschalter auslöst. 16 A x 1,45 = 23,2 A). Hier wird das sehr schön dargestellt:

Bild

Sollten die Ladegeräte tatsächlich so schlecht konstruiert sein, dass sie bei 1,65 kW Wirkleistung über 23 A fließen lassen, würde das bedeuten, dass im schlechtesten Fall 2 Stunden lang oder noch länger satte 23 Ampere über die arme 0,75er Leitung fließen, ohne dass die Sicherung auslöst. Dann könnte die Leitung tatsächlich so warm werden, dass man das durch den Putz spürt, denn 23 A sind fast das Vierfache von den 6 A, die für 0,75er Leitungen eigentlich zulässig sind (und das auch nur bei guter Belüftung, also keinesfalls bei Unter-Putz-Verlegung).

Aber wie geschrieben ist dieses Szenario eher theoretisch. Damit das eintritt, müsste an gleich 2 Stellen fürchterlich gepfuscht worden sein: die Steckdose müsste mit einer viel zu dünnen und zu hoch abgesicherten Leitung angeschlossen sein und die Ladegeräte müssten sich durch eine quasi nicht vorhandene Blindleistungs-Kompensation "auszeichnen". Letzteres traue ich noch nicht einmal den Chinesen zu.

Gruß

Michael
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der niederrheiner
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Re: Steckdose beim Laden abgeraucht

Beitrag von der niederrheiner »

Ob das Kabel 2-3m weiter weg von der Steckdose warm wird, hat wenig mit der Dose an sich und deren Kontakten zu tun. Wie gesagt, unter Putz merkt man es eh erst wenn‘s raucht.

Merken, erfühlen, klappt nur wenn es im Rohr verlegt ist. Typischerweise ist es in den Ecken dann frei. So das man da mit der Hand drankommt. Und dichter wird man an keiner Stelle der Isolation ohne Stromschlaggefahr, mit den Händen an die Stromleiter kommen.

Und da reichen dann 2,7kW damit man es merkt. Sprich es wird mehr wie Handwarm. Und weil ich normal lange Nächte hab, lädt wenn, die SR/S eben nur mit 1,3kW. Damit reichen dann von knapp 20% 5,5h, um wieder bei 80%SoCen zu sein. . .


Stephan

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E-Bik Andi
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Re: Steckdose beim Laden abgeraucht

Beitrag von E-Bik Andi »

Meine Akkus haben insgesamt 5,4kWh. (60V, 90Ah). Gestern war ein schöner Tag und ich habe den Roller mal wieder ausgiebig leer gefahren....heute ist schlechtes Wetter- also kann ich ganz gemütlich mit dem "Schnarchlader" mit 2A laden- das hält sogar ein Klingeldraht aus :D
ABER: Wenn es mal zackig gehen muss, hänge ich meinen 20A Lader an und da ist 1,5mm² Hausseitig Pflicht.
Man darf nicht vergessen, dass die angegebenen 16A für so eine 230V Dose nicht für Dauerlast gelten! Mit den 1200Watt beim "großen" Lader bin ich da noch im grünen Bereich bei 1,5mm².
Viele kennen es ja vom 2000W Heizlüfter, dass da die Dose schon an ihre thermischen Grenzen kommt, wenn der mal über Stunden läuft.
Liebe Grüße
Andi

dominik
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Re: Steckdose beim Laden abgeraucht

Beitrag von dominik »

Die kleineren Lader mit 500-1000W sind meist schlechter/günstiger konstruiert.
Da kommt dann zum schlechteren Wirkungsgrad meist noch ein lauter billigst-Lüfter und eine fehlende Cosinus Phi Korrektur dazu.
Da können dann mit 1000W schon mal 10A oder mehr als Scheinstrom fließen.

Die größeren Lader sind dann meist besser ausgestattet. Mein 3kw Lader bleibt mit 95% Wirkungsgrad und Cos Phi 0,99 bei unter 14A.
Damit das aber auch auf längere Zeit gut geht wurde zumindest diese Steckdose gegen eine neue Jung Steckdose ersetzt.
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wiewennzefliechs
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Re: Steckdose beim Laden abgeraucht

Beitrag von wiewennzefliechs »

dominik hat geschrieben:
Mo 15. Apr 2024, 18:27
Die kleineren Lader mit 500-1000W sind meist schlechter/günstiger konstruiert.
Da kommt dann zum schlechteren Wirkungsgrad meist noch ein lauter billigst-Lüfter und eine fehlende Cosinus Phi Korrektur dazu.
Da können dann mit 1000W schon mal 10A oder mehr als Scheinstrom fließen.
Zero habe ich bisher eigentlich nicht für einen Billiganbieter gehalten, der Pfuschlösungen anbietet. Bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, dass das auch für die Ladegeräte gilt und dass da unabhängig von der Leistung eine brauchbare cos φ Korrektur drin ist.

Gruß

Michael
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Re: Steckdose beim Laden abgeraucht

Beitrag von dominik »

Das war von mit nicht auf die Zero Lader gemünzt.
Die Delta Q 1kW sind mit cos Phi von 0,98-0.99 und 93% Wirkungsgrad sowie <1W Standby Power ordentlich konstruiert.
Die sind ja auch zu zehntausenden in Arbeitsbühnen, Ameisen und sonstigen industriell genutzten batteriebetriebenen Fahrzeigen verbaut.

Was Zero sonst noch so an Ladern verkauft weiß ich jetzt nicht, aber ich gehe davon aus die ähnliche Qualität haben.
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Bert911
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Re: Steckdose beim Laden abgeraucht

Beitrag von Bert911 »

Also um es kurz zu machen:
Steckdosen kann man NUR mit einer Wärmebildkamera und einer Last zuverlässig kontrollieren. Zusätzlich ist das messen des Schutzleiters unumweichlich.

Ein normaler Übergangskontakt liegt bei etwa 10mOhm, ein schlechter bei 50mOhm.

KEIN Installationstester kann diese feinen Unterschiede aussagekräftig in einer bestehenden Anlage messen.

Auch Fachkräfte können dies nicht und wissen das meist nicht.

Es reicht halt eine Fehlerstelle, damit das Haus abbrennt.

Eine ordnungsgemäß ausgeführte Neuinstallation sollte zu 95% sicher sein, aber nicht zu 100%.

Eine gute Wärmebiödkamera zeigt ein 1,5mm Kabel bei 2000W nach 10 Minuten deutlich durch den Putz an.

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MEroller
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Re: Steckdose beim Laden abgeraucht

Beitrag von MEroller »

Autsch! Auf der Arbeit sehen wir Übergangswiderstände von > 20µOhm schon als zu hoch an, eher sogar >15µOhm, also ca. ein Tausendstel der Steckdosen :shock:
Aber bei uns fließen oft halt mehrere hundert bis mehrere tausend Ampère :lol:
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Bert911
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Re: Steckdose beim Laden abgeraucht

Beitrag von Bert911 »

In diesem Bereich liegen doch nur induktive Heizgeräte, Punktschweißgeräte und die Spulen beim Teilchenbeschleuniger.

Wie messt ihr?

Für nicht Versierte, ein normales Installationsmessgerät misst mit einer Auflösung von 0,01Ohm, normale Impedanzen(Widerstände) sind 0,50 bis 1,50 Ohm für Steckdosen. Ein Messfehler von 0,10 Ohm ist mMn wahrscheinlich. Ab 10m Kabel wird kein Elektriker die 0,05Ohm bemängeln, besonders bei alt Installationen.

Leider wird darüber zu wenig bis gar nichts gelernt.

Ich empfehle so wenig Ladelstrom wie möglich bei privaten Steckdosen.
Ein Defekt kann bereits nach wenigen Minuten bei 10A oder 16A auftreten.

Leider kann ich eine Überprüfung mittels Installationstester nicht als zuverlässig empfehlen, trotzdem besser wie nichts.
Kein Ladeadapter kann eine mangelhafte Installation erkennen.

Mir selbst sind schon 4 stark verschmorte Installationen in die Finger gekommen, eine habe ich selbst zu verschulden. ......

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