Wasserstoff?

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Falcon
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Re: Wasserstoff?

Beitrag von Falcon »

DBuegel hat geschrieben:
Di 7. Okt 2025, 15:29
Echt jetzt?
Das glaube ich nicht.
ich auch nicht :D :lol:

vg
Ich bin hier nur die Signatur.

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Wenn ich sterbe, will ich friedlich gehen. So wie mein Großvater im Schlafe ... und nicht laut kreischend wie sein Beifahrer. :o

STW
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Re: Wasserstoff?

Beitrag von STW »

Das ist ja schon auf dem besten Weg zur Eskalation. :D

Wir haben also (manchmal? ich habe es nicht recherchiert von der Häufigkeit her) eine Überproduktion an Strom, der nicht nur verschenkt wird, sondern man zahlt sogar Geld dafür, dass irgendwer den Strom verbrät, also uns abnimmt. So weit, so schlecht.

Schöner wäre es, wenn man mit dem Strom etwas Sinnvolleres anfangen würde - denn angesichts der hohen Kosten für die Entsorgung von überproduziertem Strom sehen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen dann ganz anders aus, wenn man aus diesem schönen Strom andere Energieträger produziert. Wasserstoff ist eine Möglichkeit, speichert allerdings nur schlecht vor sich hin, viel spannender wäre daher die Frage, ob E-Fuels damit produziert werden könnten, falls Produktionsanlagen spontane Aktivierung und Deaktivierung zulassen (das wiederum wissen andere besser als ich). Das Zeugs ist bei Raumtemperatur flüssig, muss nicht energieintensiv komprimiert werden, sondern kann in schönen Benzintanks gelagert werden.
Nun haben E-Fuels die Eigenschaft, dass die sich in Verbrennermotoren nutzen lassen - und da sowas ja ganz böse ist, wurden selbst Versuchsanlagen zum Verproben von Herstellungsverfahren von politischer Seite aus zeitweise nicht genehmigt.
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
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Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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MEroller
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Re: Wasserstoff?

Beitrag von MEroller »

In dem kleinen Kaff Nechlin in Nord Brandenburg ist aus geschickten Zufällen schon seit vielen Jahren etwas, was nur dank einer speziellen Förderung möglich wurde, und so noch nirgends sonst in Deutschland realisiert werden darf, da die Gesetzgebung dazu immer noch fehlt:
Es liegt inmitten eines riesigen Windenergie-Bereichs, und hat einen gigantischen Wasserkessel, gut Isoliert. Wenn mal wieder zu viel Wind und Solar die Strombedarfe Deutschlands übersteigt, wird per gigantischem Tauschsieder mit dem dann kostenlosen bis gewinnbringenden Überstrom der Inhalt des Warmwasserspeichers aufgewärmt. Der gesamte Ort ist per Nahwärmenetz daran angeschlossen, und insgesamt produziert der Ort zigfach mehr Energie, als er selber benötigt.
Wasserstoff könnte da natürlich auch hergestellt werden, aber eben nur bei Überproduktion von Strom. Sonst wäre es reine Energieverschwendung.
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rainer*
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Re: Wasserstoff?

Beitrag von rainer* »

PV-Strom ist meistens nicht umsonst. und auch nicht kostenlos. Du musst erst investieren bevor der Strom fließt.
und daraus Wasserstoff machen ist auch teuer, selbst wenn der Strom im Mittel 1h pro tag kostenlos zu haben wäre. So ein Elektrolyseur steht dann nämlich 8.395 Stunden pro Jahr nutzlos rum und bringt kein Geld.

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rainer*
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Re: Wasserstoff?

Beitrag von rainer* »

MEroller hat geschrieben:
Di 7. Okt 2025, 17:50
Wenn mal wieder zu viel Wind und Solar die Strombedarfe Deutschlands übersteigt, wird per gigantischem Tauschsieder mit dem dann kostenlosen bis gewinnbringenden Überstrom der Inhalt des Warmwasserspeichers aufgewärmt.
Das machen die Stadtwerke Halle (Saale) schon seit Jahren. Es wurde neben das Heizkraftwerk ein Wassertank mit 50.000m³ gesetzt. Damit kann die Dampfturbine im Kraftwerk stromgeführt arbeiten ohne das Wärme verloren geht. Halle ist zu einem guten Teil mit Fernwärme versorgt (80.000 Wohnungen von rund 160.000 Wohnungen). Ist der Speicher einmal beladen reicht er aus, den kompletten Wärmebedarf der Fernwärmekunden für rund drei Tage zu decken - also von rund 120.000 Einwohnern. Auch dort ist ein elektrischer "Tauchsieder" für Stromüberschuss aus der Region verbaut, eine Wärmepumpe wäre zwar effizienter, wäre aber auf Grund der kurzen Laufzeiten nicht wirtschaftlich. Wenn Südostlink endlich fertig wäre, würde es aber erheblich weniger Stillstandszeiten der Windräder geben. Und wenn dann noch endlich die Stromzonen Nord/Süd getrennt werden, würde es sich für den Versorger noch besser rechnen. Jetzt wird ja abgeregelt, auch wenn der Strom im Norden (zu niedrigeren Preisen) verbraucht werden könnte. Das ist die Krux mit einer einheitlichen Strompreiszone in Deutschland.

Aber zurück zum Wasserstoff: Er wäre für die Gasturbine der Stadtwerke nutzbar. Aber sicher nur zu extremen Spitzenlastzeiten oder bei längerer Dunkelflaute. Ansonsten eben zu teuer.

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error
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Re: Wasserstoff?

Beitrag von error »

OK, Speicherung und Transport von jeder Form "Energie" sind nicht unerheblich für Pro und Kontra H2. - Zeit für das nächste Video. Diesmal von Arte, sollte damit politisch neutral sein, ist 10 Monate alt, es gibt also teilweise einen Zeitsprung und das Video bietet damit die Möglichkeit Meinungen und Statements der Vergangenheit zu prüfen:

Wasserstoff - Die grüne Hoffnung | Doku HD | ARTE
Kann Wasserstoff die gewaltigen Energieprobleme der Zukunft lösen oder verbirgt sich hinter dem Hype nur ein großer Bluff der Industrie? Der Film folgt Wasserstoff-Pionieren und ihren ambitionierten Projekten, die zeigen, dass die Energiewende komplizierter ist als gedacht und viele Überraschungen bereithält.
Grüner Wasserstoff ist die Zukunft – diese Botschaft ist allgegenwärtig. Stahlriese Thyssen Krupp in Deutschland und Frachtschiffbetreiber Maersk in Dänemark investieren mit öffentlicher Hilfe enorme Summen, um ihren gewaltigen Energieverbrauch auf Grün umzustellen. Wasserstoff spielt dabei eine zentrale Rolle. Gleichzeitig rüsten sich Staaten in Afrika wie Marokko und Namibia, um zu Giga-Lieferanten des neuen Energieträgers zu werden. Aber macht das alles überhaupt Sinn? Warum nicht gleich grünen Stahl in Afrika produzieren? Und was hat es mit blauem Wasserstoff auf sich, der aus Norwegen per Pipeline kommen soll? Ungelöste Herstellungs- und Transportprobleme, blauer Wasserstoff als fragwürdige Übergangslösung, Umweltschutz vor Ort, unkalkulierbare Kosten und die grundsätzliche Frage, ob Europa als Industriestandort überhaupt noch attraktiv ist, stehen im Raum. Der Film taucht in die komplexe Realität hinter der globalen Energiewende ein, folgt Wasserstoff-Pionieren und ihren ambitionierten Projekten. Er zeigt, dass der Weg zu einer grünen Zukunft voller Überraschungen, zweifelhafter Entscheidungen und unerwarteter Herausforderungen steckt.

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