Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

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eRetro
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Re: Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

Beitrag von eRetro »

MEroller hat geschrieben:
Di 26. Sep 2023, 10:36
Kurzer Exkurs zu diesem Thema:
Super! Das hätte ich nicht so gedacht! Selbst wenn im absoluten unteren wie auch oberen Drehzahlbereich der Wirkungsgrad fällt ist es unerheblich, der dieser Bereich nicht der „Fahrbereich“ ist.
Gruss eRetro

fahre niemals schneller als dein Schutzengel fliegen kann…..mit zwei Räder befördert man die Seele, mit vier den Körper.

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E-Bik Andi
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Re: Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

Beitrag von E-Bik Andi »

Beim BLDC Motor hinkt ab einer gewissen Drehzahl das Magnetfeld zusehr hinten nach- das senkt den Wirkungsgrad. Die Bauartauslegung ist aber immer so, dass man nicht an diese Grenzen kommt. Ich betreibe Motoren mit 150% Überlast der Auslegung kurzzeitig in Bereiche, wo man beim Verbrenner vom Faktor 1:8 der Mehrleistung sprechen würde.
Quasi einen 200Ps 1,6 Liter Vierzylinder Turbobenziner auf 1600 Ps aufblasen. Geht alles, aber nicht mit den Standartkomponenten :D
Der BLDC Motor kann das kurzzeitig liefern ohne kapitale Schäden.
Eine wahre Spielwiese für Tuner, die auch langsam kommen in dem Bereich 8-)
Liebe Grüße
Andi

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eRetro
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Re: Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

Beitrag von eRetro »

error hat geschrieben:
Di 26. Sep 2023, 12:18

Die Frage wäre dann, ob Controller und Akku das liefern können.
Der Controller ist hier nicht das Problem. Die hohen Anlaufströme gehen auf die Batterie und werden ja auch begrenzt um den Motor nicht zu hohen Strom aufnehmen zu lassen. Eine erhebliche Begrenzung, beispielsweise für den Stadtverkehr, schont die Batterie ungemein. So was nennt sich dann auch ECO Modus........oder so.
Gruss eRetro

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greifswald
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Re: Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

Beitrag von greifswald »

Ich habe den Eindruck, dass immer noch in Verbrennerdenkweise an das Thema e-mobilität herangegangen wird.

Mit E-Motorrad könnte man evtl ganz neue Kundenzielgruppen ansprechen. Meine Erfahrung ist, dass viele Motorradfahrer eher konservativ sind und vermutlich eh kaum zum Wechseln zu bewegen sind. Aber was ist mit allen anderen?

Es gibt ja Leute, die wollen lautlos über das Land gleiten anstatt "den dicken max" zu machen.

Evtl gibt es auch Leute, die keine 200km Reichweite benötigen, aber dafür ein leichtes handliches Moped mit irrer Beschleunigung einem schweren Verbrenner vorziehen.

E-Mopes können in den meisten Fällen von der heimischen Solaranlage geladen werden. Bei mir ist es der Überschuss aus einem winzigen Balkonkraftwerk.

Die Kosten sind doch nicht immer ein Argument. Gerade nicht bei Leuten, die eine neue BMW kaufen würden.

So lange BMW noch Verbrenner für verkauft, wird das niemand seinen Bonus für einen mutigen Schritt riskieren. Wenn die Chinesen dann auch an BMW Motorrad vorbei gezogen sind, kann man ja wieder nach staatlicher Förderung schreien ;-) (Abwrackprämie, Umweltzonen, KFZSteuer, Steuerbefreiung, Kaufpreisförderung...)

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E-Bik Andi
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Re: Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

Beitrag von E-Bik Andi »

Darum kenne ich die schwarz/weiß Denkerei für mich privat überhaupt nicht :) . Zu 70% meiner privaten Fahrten erledige ich elektrisch. Im Sommer auch viel mit dem E-Bike oder E-Roller. Von den reinen Fahrkilometern nehmen meine Motorsportaktivitäten mit Auto, Kart oder Motorrad nur einen Promillebereich ein.
Ich bin fast autark mit dem Strom- darum feiere ich regelrecht die Tatsache, dass ich genau zur richtigen Zeit und genau mit den richtigen Interessen auf diese Welt gekommen bin. Auch ich kann mit knapp über 50 Lenzen sagen, dass man ein Bewusstsein entwickelt, dass man nicht jünger wird.
Jetzt bekomme ich schon das Gefühl von Freiheit im Energiesektor- unbezahlbar! So konnte ich auch meine berufliche Aktivität drosseln und mich mehr um eigene Projekte kümmern- der Druck von Energiekosten ist weg!
Wie Du sagtest hat das lautlose und elektrische Fahren völlig neue "must have" Bedürfnisse geweckt- es ist einfach schön auf seine Art!
Vor allem, wenn man nicht bei leuchtender Tanknadel im dreistelligen Eurobereich die Nadel vieder auf Anschlag bringen muss.
Trotzdem habe ich noch Verbrenner, welche auch im Bestand bleiben und schon ALLE über 20 Jahre bei mir sind!
Nur die Nutzung diesen hat sich seid meinem Einstieg in die E-Mobilität vor 20 Jahren dramatisch gewandelt.
Liebe Grüße
Andi

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error
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Re: Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

Beitrag von error »

greifswald hat geschrieben:
Di 26. Sep 2023, 14:09

Mit E-Motorrad könnte man evtl ganz neue Kundenzielgruppen ansprechen. Meine Erfahrung ist, dass viele Motorradfahrer eher konservativ sind und vermutlich eh kaum zum Wechseln zu bewegen sind. Aber was ist mit allen anderen?
Die "anderen" sind hier im Forum. :lol:

Ernsthaft, wenn man die Verbrenner Fans zum Umstieg bewegen will, müssen ein paar Nachteile der E-Fahrzeuge beseitigt werden.

Im Autobereich fällt die hohe Anschaffung und die niedrige Lebensdauer nicht so sehr ins Gewicht.

Da wird viel geleast und in 3 Jahresschritten gedacht.

Motorräder werden vom Nettogehalt gekauft.

Von den wenigen, denen die Kohle egal ist, können die Hersteller nicht leben, auch BMW nicht.

Der Rest wird sich gut überlegen, ob >15K € für ein E-Moped ausgegeben werden, was eine begrenzte Lebensdauer hat und irgendwann zum wirtschaftlichen Totalverlust wird.

Je mehr die Hersteller auf geschlossene Systeme setzen, desto weniger Anreiz zum Umstieg ist da.

Da werden auch Prämien und Verbote nichts nutzen.

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Re: Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

Beitrag von STW »

Wenn nicht einer meiner vorherigen Beiträge verschwunden wäre, könnte man es dort nachlesen ...

Doch, Motorradfahrer sind zum Wechsel, bzw. Kauf eines weiteren Mopeds auf Elektrobasis bereit. Ich war letztens bei Louis, die 5 Meter Fußweg vom Parkplatz hinein dauerten 10 Minuten, raus dauerte es 15 Minuten, weil ich von Bikern ausgefragt worden bin. Primärer Anwendungsfall war ein Fahrzeug für den Arbeitsweg. Ein HD-Fahrer, seit über 30 Jahren im Besitz der gleichen Harley, klagte mir sein "Leid": Auspuff mit 97dB eingetragen und es gibt keinen leiseren mit Zulassung, er wolle nicht die Mitmenschen in der Stadt mit dem Lärm ärgern, und im Sommer im langsamen Stadtverkehr ist Hitze vom Asphalt und vom Motor unangenehm. Aufgrund des Fahrprofils habe ich ihm die Bonfire empfohlen.
Zwei weiteren Motorradfahrern ging es ähnlich.

Auffällig: ich werde fast nur von Bikern jenseits der 50 Jahre angesprochen, von Jüngeren erst dann an einer Ampel, wenn sie mit ihrer 125er keine Schnitte auf der Straße gegen mich hatten. Die Resonanz auf ein Elektromotorrad ist also positiv, der Preis bei der jüngeren Altersgruppe abschreckend, die Leistungsdaten dafür nicht, und bei den alten weißen Männern ist das Geld meist weniger ein Problem.

Damit haben wir die eingefleischten Biker positiv "abgehandelt". Die "anderen", das sind alle die ohne (elektrisches) Zweirad. Und das sind locker 90% aller Menschen im passenden Alter. Die einen schreckt die fehlende Knautschzone, die nächsten das Wetter, einige natürlich auch die Kosten, und wenn man Führerschein, Schutzkleidung und Fahrzeug als Kostenposition sieht, dann kann man für das Geld auch einen gebrauchten Kleinwagen kaufen. Und wenn eh schon ein Auto im Haushalt ist, dann ist ein Moped verzichtbar.
Die Vorteile eines Mopeds wie wenig Platzbedarf, schneller durch den Verkehr, Parkplatz, preiswerterer Unterhalt zählt dann wenig in dem Moment.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

der niederrheiner
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Re: Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

Beitrag von der niederrheiner »

In der Tat. Ich hab noch keinen Motorradfahrer getroffen, der dem eMotorrad negativ entgegen tritt. Aber die wollen halt wenigstens 250km Reichweite. . .

Und wenn die wüssten wie dumm die Ladesäulennetzbetreiber agieren. . .


Stephan

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Re: Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

Beitrag von E-Bik Andi »

STW hat geschrieben:
Di 26. Sep 2023, 20:09
Doch, Motorradfahrer sind zum Wechsel, bzw. Kauf eines weiteren Mopeds auf Elektrobasis bereit. Ich war letztens bei Louis, die 5 Meter Fußweg vom Parkplatz hinein dauerten 10 Minuten, raus dauerte es 15 Minuten, weil ich von Bikern ausgefragt worden bin. Primärer Anwendungsfall war ein Fahrzeug für den Arbeitsweg. Ein HD-Fahrer, seit über 30 Jahren im Besitz der gleichen Harley, klagte mir sein "Leid": Auspuff mit 97dB eingetragen und es gibt keinen leiseren mit Zulassung, er wolle nicht die Mitmenschen in der Stadt mit dem Lärm ärgern, und im Sommer im langsamen Stadtverkehr ist Hitze vom Asphalt und vom Motor unangenehm. Aufgrund des Fahrprofils habe ich ihm die Bonfire empfohlen.
Zwei weiteren Motorradfahrern ging es ähnlich.
Die Motorradfahrer "vom alten Schlag" werden durch die Tatsache des immer größer gewordenen Verkehrsaufkommens, der am Wochenende gesperrten Passstrecken, den stark gestiegenen Kontrollen, Lärmschutzverordungen...man könnte da ewig weiter ausführen- immer weniger.
Auch im Freundeskreis von damals 90% Bikeranteil sind es heute maximal noch 5%. Zwei fahren nur noch auf der Rennstrecke und der Rest hat das Hobby aus genannten Gründen an den Nagel gehängt.
es geht ja schon damit los, dass Motorräder eines österreichischen Herstellers in Tirol wegen strenger Lärmschutzverordungen gar nicht mehr fahren dürfen! Auch die HD-Fahrer können sich nicht sicher sein, dass sie mit einer eingetragenen Auspuffanlage in München, zum Chapter nach Hamburg auf einen Besuch fahren können, ohne dass ihnen dort der Hobel bei einer Kontrolle nicht eingezogen wird- verrückte Welt.
Der heutige Biker fährt viel mehr aus pragmatischen Gründen Zweirad: weniger Platzbedarf, besseres Durchkommen im stockenden Verkehr, Kostengründe usw.
Das Interesse an E- Zweirädern ist auf jeden Fall da. Der Ball ist jetzt bei den Herstellern, attraktive Angebote mit ansprechenden Reichweiten in Verbindung mit hoher Ladeleistung zu entwickeln. So eine Entwicklung geht nicht von heute auf morgen und die Gesetzgebung hat eh schon die meisten Biker der alten Zunft "vergrault".
Liebe Grüße
Andi

der niederrheiner
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Re: Warum sind E-Zweiräder problematisch? E-Fuels will BMW-Motorrad!

Beitrag von der niederrheiner »

Naja, eingetragen nützt niGS wenn die Werte nicht stimmen. Als Buell-Fahrer durfte ich schon beobachten wie die Werkstatt an einer HD den Laut/Leuseknopf testete. Schön Hintergrund beleuchtetes Knöpfchen. Schick, aber halt illegal.

Mit original Tüten wäre es kein Thema.

Und die Südtiroler Polizeimopetten mussten ja auch raus. Zumindest die Ducatis. . .

In meinen Bekanntenkreis sind 2 nicht mehr mit dem Motorrad unterwegs. Der grosse Rest war nur, wenn überhaupt, kurz mal wg. Hausbau, ohne Motorrad.


Stephan

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