Akku vollständig entladen (?)

[Perrak1]

Hallo Horwiner,

ich habe mal eine Frage zu einer diesbezüglichen Passage im Benutzerhandbuch:
"Wenn die Batterie viele Male verwendet wird, kommt es zu einer
Abweichung zwischen der tatsächlichen Kapazität der Batterie und der
auf dem Messgerät angezeigten elektrischen Größe. Bitte laden und
entladen Sie die Batterie in regelmäßigen Abständen (nicht länger als
3 Monate) vollständig. Der interne Batteriekern und das intelligente
System können die elektrische Menge der Batterie automatisch
kalibrieren und so den Alterungseffekt verbessern."

Meine Frage: Was ist unter "vollständigen Entladen" zu verstehen => 0% oder 20% ...?

Denn an anderer Stelle steht im Benutzerhandbuch:
"Danach halten Sie die Batterieleistung bitte bei mindestens 20% und
laden Sie die Batterie rechtzeitig auf, um die Lebensdauer der Batterie
zu verlängern."

Im Voraus vielen Dank fürs Feedback.
Perrak1

[didithekid]

Hallo,
auch wenn ich keine Horwin habe, schreibe ich mal was dazu, weil es bei den meisten Fahrzeugen ja so ist.
Die Genauigkeit der Lade-Prozent-Anzeige leidet, wenn immer nur Teilladehübe nachgeladen werden. Z. B. von 50% bis 80% und das dann monatelang.
Den Akku lässt das zwar kalt,aber irrgendwann stimmen die Prozente nicht mehr und auch an Balancierung der Akku-Zellen fehlt es. Und dann plötzlich (während eines ungeplanten Umweges) springt die Anzeige von 30% auf 0% um, weil die Akku-Überwachung festgestellt hat, wo der Ladezustand des niedrigsten Akku-Strangs tatsächlich liegt.
Daher der Hinweis alle drei Monaten eine vollständige Aufladung von niedrig nach voll durchzuführen, um das Anzeigesystem zu kalibrieren.
Wie Du aber vollkommen richtig bemerkt hast, ist der Begriff "vollständige Ladung / Entladung" irreführend. Bei der Übersetzung der Bedienungsanleitungen vom Madarinchinesisch nach Englisch und wieder weiter nach Deutsch stehen dann oft Formulierungen drin, die für technisch denkende Menschen fragwürdig sind.
Du machst nicht falsch, wenn die tiefste Entladung bei 20% Rest stoppt. Die Hauptkalibierung der Kapazitätsmessung erfolgt ohnehin an der Schwelle 99%->100%. Oft läd das Ladegerät ja auch bei Anzeige 100% noch etwas weiter und die Anzeige verharrt auf 100%.
Kaputt geht der Akku aber auch nicht, wenn er mal in Einzelfällen bis auf 0% entladen würde. Manchmal braucht man ja die Kilometer-Reserve.
In dem sich der Akku auch einmal der 0% Schwelle nähert, kann die Kapazitätsmessung besser überprüfen, wie die Alterung über die Jahre auf den Akku gewirkt hat. Insofern wird hier die Anzeigegenauigkeit noch etwas verbessert. Vielen passiert es auch dann und wann, dass sie in den einstelligen Prozentbereich geraten. Hat dann auch etwas Positives.
Unter 20% Ladezustand ist der Akku aber erhöhter Alterung ausgesetzt. Täglich in diesen Bereich zu fahren, reduziert die Jahre der möglichen Nutzung.
Auch oberhalb von 80% ist die Alterung etwas höher, weshalb man bei Stillstand über den Winter (oder vor 3 W. Urlaub) am Besten mit 70% einlagert.
Da aber viele Nutzer aus Akku-Panik nur den "optimalsten" Breich von 40%-80% nutzen, wird in der Horwin-Bedienungsanleitung hier klar gemacht,
dass der Prozentwert nur dann stimmt, wenn es regelmäßig auch mal Volladungen gibt.

Viele Grüße

Didi

[siguras]

Also Ahnung von Akkus habe ich nicht, aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass meine Akkuanzeige eine Zeit lang gesponnen hat, obwohl ich immer auf 100 % beim Ladevorgang geladen habe. Bei 30 % oder etwas drunter ging es immer sehr schnell auf 0 %, obwohl tatsächlich der Akku noch voller war. Ich bin dann teilweise 20 km mit 0 % Akkuanzeige gefahren.

Hier im Forum wurde dann der Tipp gegeben, den Akku wirklich mal ganz leer zu fahren, bis nichts mehr geht. Das hat geholfen, seitdem stimmt die Anzeige wieder und es gibt diese schnellen Sprünge nicht mehr. Ich fahre den Akku 2-3 mal pro Woche von 100 % auf 0 %, weil es vom Arbeitsweg einfach so passt. Bisher habe ich glücklicherweise keinen Nachlass der Reichweite feststellen können, vielleicht ist er auch dafür noch "zu neu". Habe ihn seit August letzten Jahres mit 7.000 km.

[Arthur]

. Ich fahre den Akku 2-3 mal pro Woche von 100 % auf 0 %, weil es vom Arbeitsweg einfach so passt. Bisher habe ich glücklicherweise keinen Nachlass der Reichweite feststellen können, vielleicht ist er auch dafür noch "zu neu". Habe ihn seit August letzten Jahres mit 7.000 km.

Du bist jetzt das andere Extrem der Akku Paniker, die nur zwischen 40 und 80% SOC fahren. Das ist auch nicht gut.
Die Lösung liegt wie so oft in der Mitte. Was du machst reicht einmal im Monat und ganz leer würde ich auch nicht machen.

[siguras]

. Ich fahre den Akku 2-3 mal pro Woche von 100 % auf 0 %, weil es vom Arbeitsweg einfach so passt. Bisher habe ich glücklicherweise keinen Nachlass der Reichweite feststellen können, vielleicht ist er auch dafür noch "zu neu". Habe ihn seit August letzten Jahres mit 7.000 km.

Du bist jetzt das andere Extrem der Akku Paniker, die nur zwischen 40 und 80% SOC fahren. Das ist auch nicht gut.
Die Lösung liegt wie so oft in der Mitte. Was du machst reicht einmal im Monat und ganz leer würde ich auch nicht machen.

Wenn ich mit dem Roller zu Arbeit will, habe ich keine andere Wahl als den Akku so leer zu fahren. Sogar 2 mal pro Tag 2-3 Mal pro Woche, aber wie gesagt bisher habe ich keine Verluste, denn dann wäre ein Zweitakku fällig.

[didithekid]

Hallo siguras,

mit 7.000 km in kurzer Zeit wärst Du prädestiniert für die Eröffnung von einen thread zu den HORWIN-Kilometerkönigen, wie es diesen bei NIU gibt: viewtopic.php?f=63&t=5937&start=590.
Bei den NIU-Kolegen (in der Tabelle) wird der Zustand des Akkus ja von der App bewertet und nach 100 Ladezyklen ist der Alterungseffekt offenbar gering. Wie die Gesundheits-Prozente in diesere NIU-App zu Stande kommen weiß ich nicht. Es ist aber wohl nicht die %-Abnahme der Kapazität/Reichweite sondern eher die % Restlebensdauer, bevor ein Akku mit >30% Kapazitätsverlust als verschlissen angesehen wird.
Wenn Dein Akku 3-5 Jahre alt ist, wirst Du wohl Effekte bemerken. Tröstilch für Dich mit hoher Fahrleistung sollte sein, dass bei der Angabe zur Lebendauer des Akkus zwar immer von 700 - 1.000 Vollladezyklen (in 7-10 Jahren) gesprochen wird; aber ein Akku mit nur <100 Ladezyklen über zehn Jahre trotzdem alleine durch die (Lagerungs-) Zeit mindestens 50% dieses Verschleißschwundes trozdem verbuchen muss.
Die 700 Ladezyklen-Lebensdauerangabe wird mit Entladung der Akkuzellen auf 2,5 Volt (=0%) ermittelt. Im Fahrzeug sind die Zellen bei 0%-Akku-Display aber noch über 3 Volt, wenn nicht gerade Winter mit Minus-Graden ist.
Also kein Problem auf 0% zu fahren und Du wirst dann bald doch zum Akku-Experten, der andere HORWIN Besitzer beruhigen kann.

Viele Grüße
Didi

[meinereiner]

Wie die Gesundheits-Prozente in diesere NIU-App zu Stande kommen weiß ich nicht.

von meinem NGT weiss ich, dass da ein ziemlich geistloser Algorithmus am Werk ist.
Es werden einfach für einen kompletten Ladezyklus 0,1% abgezogen, fertig.
Nichts, was Variablen wie Temperaturen, Ladezeiten etc. auch nur ansatzweise beachtet.
Hauptsache schön bunt.

Deswegen liebe ich den Horwin, er braucht das alles nicht und veralbert seinen Besitzer nicht mit Scheinwahrheiten…