Fahre niemals mit zu straff gespannter Kette, da sonst das Getriebeausgangslager leidet oder kaputt geht.
Was heißt das im Speziellen? Die Schwingen-Geometrie bei eigentlich allen Motorrädern ist derartig konzipiert, dass wenn die Schwinge einfedert, sich die Kettenspannung erhöht. Das heisst für die Praxis, dass die Kette im ausgefederten Zustand der Schwinge ein gewisses Spiel haben muss, damit sie beim Einfedern nicht zu sehr gespannt wird und dadurch der Verschleiß und die eben beschriebene Beschädigung des Getriebelagers vermieden werden.
Als ich den EK3 abgeholt habe, war die Kette maximal "angeknallt", wie ich es nennen würde. Keinerlei Spiel vorhanden. Also erstmal gelockert, wie man es vom Motorrad kennt.
Doch heute bei der turnusmäßigen Kettenpfelege habe ich überlegt, ob es denn beim EK3 evtl. anders sein könnte und die straffe Vorspannung im unbelasteten Zustand doch gewollt oder korrekt sein könnte.
Also habe ich gemessen. Kettendurchhang unbelastet auf dem Hauptständer waren 2,5 cm. (Maßband anlegen und die Kette von der maximalen unteren Position zur maximalen oberen Position an der Stelle des größten Durchhangs messen)
Dann habe ich den Roller auf der Bühne "niedergezurrt" und erneut gemessen: Durchhang diesmal: 4,5cm.
Was sagt uns das? Der Durchhang bzw. das Spiel der Kette wird mit zunehmender Last und Schwingen "Einfederung" größer statt geringer. Selbst wenn die Kette auf dem Hauptständer kaum Spiel hat, wird dieses beim Fahren durch die Belastung des Fahrergewichts größer. Man läuft also niemals gefahr, dass selbst bei einer zu stramm gespannten Kette im Betrieb Schäden entstehen, da im Betrieb mehr Durchhang vorhanden ist.
Sehr langer Text, kurze Zusammenfassung: Eine sehr stramme Kette ist unbelastet kein Problem.
![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)