HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

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Bunter119
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HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

Beitrag von Bunter119 »

Hallo zusammen,

habe gestern erfolgreich das Hinterrad der Odin gewuchtet. ;)

Damit frische Besitzer einer Odin nicht lange suchen müssen, hab ich mir gedacht das ich hier mal eine Anleitung reinpacke damit jeder sofort weiß was zu tun ist.

So:


Was wird benötigt?

Ihr braucht dafür Isolierband, euer Handy, (Kreide optional, nicht unbedingt nötig) und Wuchtgewichte.
Zusätzlich solltet ihr circa 2 Stunden Arbeitszeit einplanen.
Man kann an der Felge mit Kreide Markierungen machen, hab ich in dem Fall aber nicht gemacht.
Das kann man, falls man das braucht, auch mit dem Isolierband machen.

Wuchtgewichte hab ich folgende auf Amazon bestellt: https://www.amazon.de/Felgenfactory-Aus ... hdGY&psc=1

Ich hab circa. 70Gramm benötigt

Um ein genaues Auswuchten zu realisieren hab ich eine Vibrationsapp runtergeladen und das Handy im Handyhalter montiert.
Die App heißt: Schwingungsmessgerät

Apple: https://apps.apple.com/de/app/schwingun ... 1137580201
Android: https://play.google.com/store/apps/deta ... kcombo.com

Gemessen wird die die Intensität der Schwingung in m/s².


Wie wird es gemacht?

Stellt eure Odin auf den Hauptständer, spannt das Handy fest in die Halterung ein und beschleunigt moderat bis zur Maximalgeschwindigkeit. Wichtig ist nicht direkt von 0- 180km/h Vollgas zu beschleunigen. Das verfälscht die Messung.
Zieht die Geschwindigkeit langsam hoch bis auf Maximalgeschwindigkeit.
Versucht möglichst wenig Fremdschwingung zu verursachen. Anschließend lasst ihr das Rad ausdrehen bis die höchsten Schwingungswerte aufgezeichnet wurden. Ihr könnt dann langsam runterbremsen und die ersten Gewichte aufkleben. (wenn ihr Glück habt sind bereits ab Werk Gewichte eingeklebt, daran kann man sich orientieren)
Ich habe mir 4x5g, 3x5g, 2x5g und 1x5g Gewichte vorbereitet.
So kann man ein schnellen Austausch und Wechsel der Gewichte realisieren.

Bei meiner ersten Vibrationsmessung bin ich auf einen Wert von 1,7 m/s² gekommen. Die Maschine war sehr unruhig, was man gut am Nummernschild und auch an der Lenkervibration gemerkt hat.
Optisch solltet ihr euch nicht am Reifengummi orientieren! Das ist ein neuer Reifen und der muss nicht unbedingt Rund sein, aufgrund Lagerung, Transport, Standzeit... schaut euch einfach die Vibration an.

Ich habe direkt neben den werkseitig angeklebten Wuchtgewichte angefangen was direkt zu einer Verbesserung geführt hat.
Nach jeder Montage und Demontage, sprich nach jeder Gewichtsänderung macht ihr eine Vibrationsmessung. Ich habe vor jeder Messung ein Resett in der App gemacht, oben rechts wird immer der Maximalwert in m/s² angezeigt.
Merkt euch den vorherigen Wert, ist der neue Wert besser?
Dann seid ihr an der richtigen Stelle mir den Gewichten! Variiert mit der Grammzahl. Ihr könnt außerdem die Position leicht variieren bis ihr ein besseres Ergebnis bekommt.
Ist der Wert schlechter? Dann seid ihr hier mit den Gewichten falsch, macht woanders den nächsten Versuch.

Ich habe auf beiden Seiten der Felge gearbeitet, im Bereich des Ventils hab ich 10 Gramm. An einigen anderen Stellen auch teilweise 10-20g angeklebt. Immer wenn die Messung besser wurde hab ich die Gewichte dann endgültig fest geklebt.


Wie ist das Ergebnis?

Nach einigen versuchen konnte ich die Vibration von 1,7 m/s² auf 0,6 m/s² reduzieren! :mrgreen:
Das Nummernschild vibriert nun fast gar nicht mehr und auch am Lenker konnte ich einen riesigen unterschied feststellen.

Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit konnte ich auch feststellen das sich die Maschine viel ruhiger verhält.
Eine richtige Freude hat sich breit gemacht und ich freu mich schon auf die nächste fahrt :lol:

Hoffe hiermit kann ich euch weiterhelfen.

LG
Bunter
Zuletzt geändert von Bunter119 am Sa 13. Mai 2023, 06:54, insgesamt 2-mal geändert.

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DavidSt
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Re: HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

Beitrag von DavidSt »

Schön aber es sind mehrere Faktoren. Die du da nicht berücksichtigt.
1 Du solltest das Motorrad in dem Bereich wuchtet wo es noch nicht in der Feldschwächung Arbeit.
2 ist diese Art zu wuchten sehr ungenau weil der Halter selbst nicht sehr stabile ist und auch eine eigenschwingung erzeugte.
3 Je nach Einstellung des Fardrives kommt es auch zu magnetische Vibration die Seuche den LN Wert bestimmt werden können.
( Klar es besser als nicht oder als was die Chinesen davor gemacht haben.)
Besser sit man sucht sich ein Wellen Bauer bzw Elektromotoren Werkstatt und lässt die Maschine betriebswuchten

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Bunter119
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Re: HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

Beitrag von Bunter119 »

DavidSt hat geschrieben:
Fr 12. Mai 2023, 09:25
Schön aber es sind mehrere Faktoren. Die du da nicht berücksichtigt.
1 Du solltest das Motorrad in dem Bereich wuchtet wo es noch nicht in der Feldschwächung Arbeit.
2 ist diese Art zu wuchten sehr ungenau weil der Halter selbst nicht sehr stabile ist und auch eine Eigenschwingung erzeugte.
3 Je nach Einstellung des Fardrives kommt es auch zu magnetische Vibration die Seuche den LN Wert bestimmt werden können.
( Klar es besser als nicht oder als was die Chinesen davor gemacht haben.)
Besser sit man sucht sich ein Wellen Bauer bzw Elektromotoren Werkstatt und lässt die Maschine betriebswuchten
Hey David,

Danke für die Anmerkung,
zum 1 Punkt: Mir ist nicht bekannt das die Feldschwächung im Zusammenhang mit einer Unwuchtveränderung steht. Das Gewicht ändert sich nicht, nur die Kraft. Wichtig ist hier alleine die kritische Drehzahl. So eine wird bei unserem Motor gar nicht erreicht. Es ist davon auszugehen das der Motor für einen unterkritischen Betrieb konzipiert wurde. Man müsste den Motor mit einer viel höheren Frequenz befeuern um da hin zu kommen.
Bisher konnte ich auch kein aufschwingen durch Resonanz beobachten. Selbst wenn wir in einem Bereich kommen in dem wir ein aufschwingen beobachten würden, wird dieser i.d.R. nur kurz durchfahren. Man muss auch dazu sagen, hier ist die Rede von einem "nur" 10KW Motor (bzw. nur 6KW bei der Odin 2).

Zu 2: Meiner Meinung nach ist der Halter in dem Fall ausreichend. Wir haben keine Federwirkung, wenn die Maschine auf dem Ständer steht.
Man beschleunigen in meiner Anleitung moderat und der ganze Apparat ist keiner großen Belastung ausgesetzt. Der Halter ist somit kein großer Faktor für unser Vorhaben.
Edit: Zudem ist das ein festes Bauteil. Das der Halter eine Eigenschwingung erzeugt stimmt hier nicht ganz! Er nimmt lediglich die Schwingung durch die Unwucht des Reifens auf. Also ist, wenn überhaupt, nur mit einer Resonanzübertragung zu rechnen. Und genau die wollen wir ja verringern!
Beim fahren ist das natürlich wieder eine andere Geschichte.

Zu 3: Da kann ich nicht viel zu sagen. Aber ich würde meinen das man die induktive Vibration hier auch vernachlässigen kann, die können wir mit Wuchtgewichten nicht ausgleichen.

Wir dürfen nicht vergessen was das Ziel dieser Anleitung ist.
In erster Linie soll das Fahrverhalten verbessert werden. Die Plasikanbauten sollen geschont werden indem Vibrationen verringert werden.
Die wenigsten hier werden sich die Mühe machen eine Werkstatt zu suchen, die in der Lage sind so etwas zu machen.
Dann kommt ja noch der Kosten/Nutzen Faktor dazu. Die Odin ist ja keine Hochleistungs-Rennmaschine wo jede Unregelmäßigkeit ausgemerzt sein muss.

Wer alle deine Punkte berücksichtigen will... ist sehr ambitioniert. Wer das macht, Hut ab! ich finde aber das ist ziemlich realitätsfern.

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Amp_Sauger
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Re: HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

Beitrag von Amp_Sauger »

Danke für die Anleitung, schön zu lesen das es alternativen gibt die man auch selber versuchen kann um die Unwucht etwas zu minimieren.
Bei meiner ist nur eine kleine Unwucht bei Höchstgeschwindigkeit (92km/h) zu merken.

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DavidSt
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Re: HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

Beitrag von DavidSt »

Also ich habe jetzt schon 2 Odins hinter mir und es war im Schnitt 60g +an der größten Stelle bei mir waren es sogar 90 Gramm und ich habe nur 1 Ebene gewuchtet. Also klein finde ich diese nicht.

JohnMcClane
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Re: HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

Beitrag von JohnMcClane »

Mal ne doofe Frage, da alle immer vom Hinterrad wuchten schreiben, was ist denn mit dem Vorderrad? Ich hab nämlich das Problem dass ich kaum schneller als 75 fahren kann dann fängt die Odin vorne an so auf und ab zu wippen, also wäre die Straße wellig. Könnte das vom Vorderrad kommen oder sind das Vibrationen von hinten die sich übertragen?

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jeff-jordan
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Re: HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

Beitrag von jeff-jordan »

DavidSt hat geschrieben:
Mo 15. Mai 2023, 08:01
Also ich habe jetzt schon 2 Odins hinter mir und es war im Schnitt 60g +an der größten Stelle bei mir waren es sogar 90 Gramm und ich habe nur 1 Ebene gewuchtet. Also klein finde ich diese nicht.
Durch die schweren Magnete in der Felge ist die bewegte Masse, im Vergleich zu herkömmlichen Motorradfelgen, sehr viel höher. Dafür sind die 60 - 90g noch voll in Ordnung. :roll:
JohnMcClane hat geschrieben:
So 21. Mai 2023, 21:50
Mal ne doofe Frage, da alle immer vom Hinterrad wuchten schreiben, was ist denn mit dem Vorderrad? Ich hab nämlich das Problem dass ich kaum schneller als 75 fahren kann dann fängt die Odin vorne an so auf und ab zu wippen, also wäre die Straße wellig. Könnte das vom Vorderrad kommen oder sind das Vibrationen von hinten die sich übertragen?
Das kann man jetzt aus der Ferne schwer beurteilen.
Fakt ist aber, dass man das Vorderrad in einer gängigen Reifenwerkstatt leicht auswuchten lassen kann.
Problem bei der E-Odin ist jedoch, dass viele Exemplare im Auslieferungszustand einen irreparrablen Höhenschlag in der Karkasse haben. Das kann sowohl das Hinter- als auch das Vorderrad betreffen.

Bei mir kamen die Vibrationen bei Geschwindigkeiten ab 75km/h eindeutig vom Hinterreifen. Dabei hat bei mir sogar die Brille so stark gewackelt, dass die Sicht dadurch beeintächtigt wurde.

Leider taugen die original "Feiben" Schluffen nicht viel und beim Transport werden die Bikes im Stahlkäfig oft so festgezurrt, dass sich bei der längeren Schiffsreise im Container die Reifen nachhaltig verformen. :twisted:

Die Tipps von manchen Händlern: den (hinteren) Reifen einige hundert Kilometer mit 0,5 Bar zu fahren und so durchzuwalken, ist m.E. hochgradig unverantwortlich und schafft letztendlich auch keine Abhilfe. :x

:arrow: Gegen einen Höhenschlag hilft aber das alleinige Auswuchten auch nicht, nur eins: Reifen runter, gute Reifen drauf und dann noch möglichst auswuchten.
Classico Li 05/2020 9 000+ km & Z-Odin 12/2021 19 000+ km :idea:

JohnMcClane
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Re: HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

Beitrag von JohnMcClane »

Danke, dann werde ich mal schauen ob ich herausfinde wo die Vibrationen herkommen. Bei meinem lagen in der Box ein paar Wuchtgewichte welche wohl weggefallen sind. Vielleicht sehe ich irgendwo noch Kleberreste wo die waren an der Felge.
Hat schonmal jemand versucht vom Händler auf seine Kosten neue Reifen zu bekommen? Hier liegt doch eindeutig ein Mangel vor wenn man damit nicht richtig fahren kann.

Nachtrag:
Also ich hab rausgefunden wo die Gewichte dran waren. Hab sie wieder rangemacht. Trotzdem, wenn ich auf dem Ständer gas gebe vibriert das Motorrad ohne Ende

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Re: HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

Beitrag von Opa-Peter »

Hi,
wenn man eh einen neuen Reifen montiert kann man auch einfach Wuchtpulver (ja das gibt es wirklich) benutzen.
Habe ich bei mir auch gemacht und der Hocker läuft seit den OHNE Vibrationen.

Gruß
Peter

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jeff-jordan
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Re: HowTo: Wie wuchte ich das Hinterrad der Odin

Beitrag von jeff-jordan »

Opa-Peter hat geschrieben:
Do 25. Mai 2023, 22:19
...
wenn man eh einen neuen Reifen montiert kann man auch einfach Wuchtpulver (ja das gibt es wirklich) benutzen.
Habe ich bei mir auch gemacht und der Hocker läuft seit den OHNE Vibrationen.
...
Danke nochmal für den Hinweis.
Das Wuchtpulver muss dann natürlich vor der Montage des Reifens in die Karkasse gegeben werden.... durch's Ventil passt das Zeugs ja nicht mehr durch :mrgreen: .
Zugelassen ist das Pulver übrigens lediglich bis max. 100 km/h, weshalb es in der Regel nur bei LKW-Reifen zum Einstaz kommt.
Da unsere E-Odin aber ohnehin kaum schneller fährt, kann man durchaus mal darüber nachdenken.

@Opa-Peter:
Wie sind denn Deine Erfahrungen hinsichtlich Luftdruck und Ventil im Zusammenhang mit dem Wuchtpulver, bleibt das Ventil dicht und gängig?
Wieviel Wuchtpulver hast Du reingetan?
"Raschelt" der Reifen nun bei langsamer Umdrehung?
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