Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

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MEroller
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Re: Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

Beitrag von MEroller »

Inzwischen hat sich Renault offiziell dazu bekannt, auch im Twizzi auf Sevcon Gen4 Controller zu vertrauen, wenn auch in zweierlei Leistungsklassen.
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dexter
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Re: Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

Beitrag von dexter »

Sevcon, based in North East England but operating globally, is Europe's leading supplier of EV controllers and its 48 volt Gen4 AC unit has been specified by Renault.
...
A Sevcon Gen4 size 4 motor controller is utilised in the standard road vehicle and a Gen 4 size 2 unit is used in the smaller engine model.
D.h. der 13 kW Twizy arbeitet mit nur 48 V Akkuspannung? Da hätte ich aber mehr erwartet. Da fliessen ja regulär 260 A... das ist IMO technischer Unfug. Wieviel Ah soll der Akku denn haben um da noch im normalen Operationsbereich zu bleiben? Oder das mit den 13 kW ist Augenwischerei und der Twizy schaltet bei längeren Bergfahrten oder sportlicher Fahrweise nach kurzer Zeit auf 4 kW o.ä. runter... :?:
Michael

Twizy Technic (80 km/h; 13 kW) ..... 23.622 km / 2.383 kWh => 10,1 kWh/100km
Emco Novum-Li (45 km/h; 3 kW) ..... 3.923 km / 203 kWh => 5,2 kWh/100km
(Stand: 10/2014, Verbrauch ab Steckdose)

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dexter
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Re: Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

Beitrag von dexter »

Mein Händler hat ihn, und ich durfte gerade schon mal eine paar Runden über den Parkplatz drehen :-)

Mein erster Eindruck, mal die bekannten Schwächen ausser Acht lassend: gelungenes Teil. Sehr hochwertige Verarbeitung, Qualität wie beim Auto. Das Strompedal hat einen langen Weg, aber es kommt schnell ordentlich Power wenn man es durchtritt. Die Bremse ist sehr direkt, die Lenkung dafür extrem langsam. Das Fahrwerk poltert bei Unebenheiten etwas, hat aber insgesamt eine gute Balance zwischen Komfort und Sport.

Der hintere Sitz braucht schon etwas Akrobatik, und schon mit meinen 1,78m stoße ich darauf mit dem Kopf an die Decke. Ist wirklich eher ein Notsitz bzw. halt Laderaum -- aber als Laderaum doch etwas unpraktisch, zumindest ohne weiteren Behälter / Haltenetz o.ä.. Laut meinem Händler sind definitiv keine vollwertigen Türen geplant, angeblich weil er dann in eine andere Fahrzeugklasse rutscht + komplett neu zugelassen werden muss.

Andrang und Interesse sind jedenfalls sehr groß, und er zieht natürlich viele Blicke auf sich. Nächste Woche bekomme ich ihn mal für 2 Stunden und kann ausführlich testen.
Michael

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Inno6000L
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Re: Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

Beitrag von Inno6000L »

Hallo dexter,
Da fliessen ja regulär 260 A... das ist IMO technischer Unfug. Wieviel Ah soll der Akku denn haben um da noch im normalen Operationsbereich zu bleiben?
Wenn man einen Akkublock mit einer bestimmten Kapazität auslegt ist es für die Belastung der Zellen egal ob diese zu einer großen oder kleinen Spannung zusammengeschalten werden. Der Twizy hat eine Kapazität von 6,1Kwh, macht bei 48V 127Ah. Bei einer Akkuspannung von 120V sind es 51Ah. Beides mal wird der Akku bei voller Belastung (13kW) mit knapp über 2C belastet.
Die Leitungen müssen halt bei höheren Strom dicker dimensioniert werden und die Leistungselektronik entsprechend ausgelegt werden. Dem Akku ist das aber egal.

Grüße
Martin

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Horst
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Re: Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

Beitrag von Horst »

Unser PKW neigt sich dem Ende zu und das nötigt mir die Beschäftigung nach einem Ersatz ab. Als Vater von drei Kindern, die gerne noch mit ihren Eltern unterwegs sind, brauchen wir (noch) einen 5-Sitzer. Dabei kann unser Auto vielleicht noch über die 300.000 km kommen. Da ich zur Arbeit alleine unterwegs bin und manche Strecke nur mit meiner Frau, wäre eine Art Smart- (den habe ich einige Jahre gefahren) und Rollerersatz für meinen E-Scooter vielleicht gar nicht schlecht. 4 Räder, bis 80 km/h, eine Karosserie um den Körper schafft etwas mehr Sicherheit. Wenn dann unser altes Auto weniger fährt, hälts vielleicht noch länger ;)
So habe ich mit diesen Gedanken den Twizzy an der IBO in Friedrichshafen probegefahren. Habe mich dabei nicht für technische Details interessiert, sondern nur für das Fahrgefühl und den Gedanken, wie fühlt sich meine Frau auf dem Rücksitz.
Ergebnis: Das Fahrzeug fuhr laut Tacho nahezu 80 km/h; die Fahrgeräusche waren fast so wie bei meinem Roller; Straßenlage war recht gut; mit sanftem Fuß ist der Energieverbrauch sogar etwas kontrollierbar (eine Anzeige gibt es hierfür sogar); einen Bremskraftverstärker gab es nicht und mein Beifahrer (von Renault) konnte die 5 km gut aushalten.
Mein Fazit: Für mich ist es keine Alternative (Atmosphäre auf meinem Roller gefällt mir besser); für meine Frau auf dem Rücksitz bis km 5 ok, dann k.o :mrgreen:
Die Batteriemiete finde ich nicht schlecht, denn hier geht die Entwicklung weiter und wenn bessere Akkus auf den Markt kommen, wird auch der Twizzy-Fahrer davon profitieren und geben Sie ihren Geist früher auf, dann erst recht. Gut ist es, dass das Fahrzeug zuhause an der Steckdose aufgeladen werden kann. Wenn der Strom grüner Strom ist, ist der Twizzy umweltfreundlich und der Mineralölindustrie und den Betreibern von Kohlekraftwerken und AKWs sicher ein weiterer Dorn im Auge! :lol:
Ich schiele gerade nach dem Mia oder dem Bluecar.
Und: Mein Solar-scooter italia steht und steht und steht - fast kein Muckser mehr auf jedenfall kein Meter mehr - in der Werkstatt - und das bei diesem Wetter :x :cry:
SCI 3038; 60Volt; 40Ah; 5 Pb-Akkusätze verfahren
30000 km (24. Juni 2016); 40000 km (16. Okt. 2017) :D
53380 km Wechsel (7/19) auf LiFePo 60V40Ah; 60'000 (Mai 2020);
70'000 (Mai 2021)

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Alfons Heck
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Re: Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

Beitrag von Alfons Heck »

Hallo Martin,
Inno6000L hat geschrieben:Wenn man einen Akkublock mit einer bestimmten Kapazität auslegt ist es für die Belastung der Zellen egal ob diese zu einer großen oder kleinen Spannung zusammengeschalten werden. Der Twizy hat eine Kapazität von 6,1Kwh, macht bei 48V 127Ah. Bei einer Akkuspannung von 120V sind es 51Ah. Beides mal wird der Akku bei voller Belastung (13kW) mit knapp über 2C belastet.
...Dem Akku ist das aber egal.
...eher nicht. Der Akku als solcher mag lieber kleine Ströme.


Gruß
Alfons.

PS Schön das wir mal darüber geschrieben haben :P
Naxeon I AM pro --- Elmoto Loop --- My Esel E-Tour Komfort --- seit 2015: Zoe + Kangoo HECKelektro-Shop.de

...Dosenbier und Kaviar...

Inno6000L
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Re: Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

Beitrag von Inno6000L »

Hallo Alfons,

das ist korrekt, der Akku mag lieber kleine Ströme. Aber ob ein 6kwh Akku mit 48V oder 120V arbeitet ist für die Belastung bei Nennleistung egal! Ob ich viele Zellen parallel schalte oder wenige in reihe ist für die Belastung der einzelnen Zellen egal, und darum geht es ja.

Gruß
Martin

STW
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Re: Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

Beitrag von STW »

Da tue ich jetzt mal Korinthen k*cken :D

Also, unter idealen Bedingungen wäre es natürlich egal, ob ich die Leistung P aus Spannung U oder Strom I hole, da P=U*I.

In der Realität sieht es leider anders aus:
- Wir haben in den Akkus Innenwiderstände
- Wir haben an den Verbindungen Übergangswiderstände
- Wir haben Leitungswiderstände
- ...
- egal, wo wir uns umsehen, es hagelt Widerstände in der Batterie und auf dem Weg von der Batterie zum Motor

Nun greift: U=I*R (R = Widerstand). Je höher die Stromstärke, desto mehr Spannung verlieren wir auf dem Weg zum Motor. Wir können uns das Schaltbild unseres Rollers oder Auto so vorstellen, dass zusätzlich zu jedem "idealen" Bauteil ein Widerstand eingezeichnet wird, so dass wir eine Kette von Widerständen haben, also einer am Akku, an jeder Verbindungsstelle, die Leitungen sind ein Widerstand, der Controller, ..., und damit kommt beim Motor weniger Spannung an als gewünscht.
Nun zählt die Leistung am Motor für uns, die erzeugt den Vortrieb, und alles was zwischen Akku und Motor über die Widerstände läuft erzeugt nur Wärme. Bei mir hat es mal eine Akkuschraube dank schlechtem Kontakt ausgeglüht ...

Das ist auch der Grund, warum die Bahn mit 15KV arbeitet als auch Überlandleitungen eher in 6-stelligen Spannungsgrößen arbeiten, der Schwund an Energie ist geringer.

Ergänzend können wir jetzt noch die Nebenkriegsschauplätze wie Gegeninduktion im Motor usw. anführen, die durch Spannung in den Spulen überwunden werden müßten.

Die C-Last ist natürlich recht egal in der Theorie. Ob ich jetzt 60A aus 60Ah entnehme oder 20A aus 20Ah. Aber je niedriger die Spannung, umso mehr Verluste und daher muß ich geringfügig die C-Last erhöhen, um bei gleichem Vortrieb die Verluste auszugleichen.

Ich bin also eher für höhere Spannungen im E-Mobil, allerdings verleiden diese einem wieder den Bastelspaß. Und natürlich für fette Akkus und daher niedrige C-Last, soweit der Platz und das Portemonaie reicht :mrgreen:
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Inno6000L
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Re: Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

Beitrag von Inno6000L »

Sehr schön erklärt STW, du kannst das einfach besser ;-)
Ich wollte nur versuchen zu erklären, dass es für die Belastung der Zellen egal ist ob die gleiche menge parallel oder in reihe geschalten ist.
Grundsätzlich ist ne höhere Spannung wie du geschrieben hast wegen den Verlusten besser.
Aber je niedriger die Spannung, umso mehr Verluste und daher muß ich geringfügig die C-Last erhöhen, um bei gleichem Vortrieb die Verluste auszugleichen.
oder man nimmt 3 mal so dicke Kabel, aber das geht halt auch ins Geld.

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dexter
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Re: Renault Twizy die Alternative zum E-Roller?

Beitrag von dexter »

Während ich immer noch auf meinen Probefahrttermin warte...

Interessantes Twizy-Video von CityEl-Fahrern: http://youtu.be/0R8qQZatgZs

Ein eigenes Twizy-Forum entsteht gerade hier: http://www.vectrix-forum.de/index.php?o ... t&catid=11
...mit schon einigen Teilnehmern und interessanten Infos.
Michael

Twizy Technic (80 km/h; 13 kW) ..... 23.622 km / 2.383 kWh => 10,1 kWh/100km
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