Spannung beim Laden

Batterie Ladegeräte
Antworten
Erzengel

Spannung beim Laden

Beitrag von Erzengel »

Hallo,Elektroroller-Fans.
ich habe vor kurzem den Leviate Sprinter 60 Roller erhalten.Leider fährt das Gerät nur mit ständiger Unterbrechung.Musste das Fahrzeug natürlich gleich abstrippen,um die LifeYpo Zellen zu besichtigen.Dabei stellte ich fest,dass eine der 15 Zellen nur 2.9V hat(Ohne Belastung).Alle andern 3,4V
Auch ist mir aufgefallen,dass bei Ladeversuchen das Ladegerät ständig an und abschaltet.Bei Versuchen(aufgebockt) am Gasgriff zu drehen scheint
die Spannung an dieser Zelle ganz zusammenzubrechen(Liegt es am Messgerät).Langer Rede kurzer Sinn:Kaufe eine neue Zelle,bekomme diese,baue sie ein und es fährt einigermaßen.
Also frisch ans Ladegerät,eingesteckt und eine andere Zelle steigt nach ca.10 min.plötzlich auf 5,5V.Alle anderen ca.3,5V
Die ganze Kabelbaum/Wackelkontakt Geschichte hier im Forum habe ich erst hinterher entdeckt,obwohl der Händler auch davon angefangen hat.
Und nun meine These(Frage:)
Diese eine "Überspannung Zelle" ist die einzig "gute" im ganzen Pack ,von der Kapazität her?

Wenn ich ohne Balancer versuche zu laden,wird die Zelle zerstört und der vorgenannte Zustand wird wieder eintreten?

Es macht auch keinen Sinn,eine weitere"neue"Zelle zu kaufen weil die auch von der Kapazität her "mittelmäßig"sein müsste?

STW
Beiträge: 7401
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Spannung beim Laden

Beitrag von STW »

Die Zelle mit 2.9V / zusammenbrechende Spannung wird wahrscheinlich defekt sein - zumindest dann, wenn sie auch mit Labornetzteil nicht weiter zu laden ist. Wobei ich eher auf "natürlichen" Tod (die ca. 10%, die bei älteren Chargen immer kaputt waren) oder Sterben durch Tiefentladung tippen würde als auf Tod durch Überspannung.

Kommen wir zu der Zelle mit den 5.5V: das ist leider ganz normal, wenn man ohne Balancer arbeitet. Es kann durchaus sein, dass alle Batterien "dicht beieinander" liegen, also alle fast gleichauf geladen sind. Ist eine Zelle schon voll und wird weiter geladen, dann rast die Spannung dieser Zelle nach oben, recht schnell und zügig. Da reichen durchaus Kapazitätsunterschiede von 1-2%, um dieses Verhalten auszulösen. Und da man dieses 1-2% immer hat (Fertigungstoleranz), wird dieser Effekt bei jedem Ladevorgang auftreten, vielleicht nicht immer so extrem.
Leider ist aus der Leerlaufspannung von 3.5V nicht der Ladestand der Zellen ermittelbar - die haben diese Leerlaufspannung, egal ob sie zu 90% oder 20% geladen sind. Bestenfalls kann man eine Tendenz näherungsweise unter Last abschätzen (jede Zelle bei gleicher Last einzeln messen), besser noch, wenn die teilentladen sind und noch besser, wenn es sehr, sehr kalt ist. Wie weit Deine Zellen überhaupt in Balance sind, ist derzeit also eine offene Frage.

Da die Thunderskys nicht mehr als 4.2V vertragen, und überhaupt 3.65V pro Zelle genug ist, sollten als Minimallösung Balancerboards verbaut werden. Die helfen zwar nicht unbegrenzt, holen aber eine zu hoch aufgeladene Zelle schnell wieder auf einen verträglichen Wert zurück.

Das "pulsierende" Ladegerät kann normal sein: Schwellenspannung wird überschritten, Ladegerät schaltet ab, die übervollen Zellen sinken in der Spannung, die Spannung des gesamten Strangs fällt, und das Ladegerät "denkt", daß jetzt geladen werden muß. Ebenso kann das Ladegerät natürlich auch defekt sein ... Das kannst Du eigentlich nur feststellen, in dem Du die Ladespannung mitplottest - was allerdings bei Zellen im 5V-Bereich eher nicht zu empfehlen ist.

Deine nächste Investition sollte in Balancerboards oder ggf. etwas besseres (so erhältlich) sein. Die verhindern das Auseinanderlaufen der Zellen auf lange Sicht zwar auch nicht völlig, verhindern aber recht ordentlich Zellenüberspannung. Ggf. noch ein Labornetzteil, um den Pack erst einmal in garantierter Balance zu bringen.
RGNT V2 ab 01/23 > 10000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

DAGA

Re: Spannung beim Laden

Beitrag von DAGA »

Hi Erzengel,

ich habe jetzt schon mehr als 15000km mit dem Sprinter runter....
Gegen das auseinanderdriften der Zellen habe ich mir die Balanceboards(mit LED) geholt, ich kann dir auch nur dringendst empfehlen dir auch welche zu besorgen!!!!
Beim ersten mal Laden mit Balancerboards solltest du dabei bleiben, es kann nähmlich durchaus passieren, dass ein Balancer aufgrund der hohen Spannungsunterschiede der Zellen zuviel beansprucht wird... Wenn sich der Widerstand des Balancers nicht mehr anfassen lässt(zu heiß) solltest du das Ladegerät abschalten und den Balancer abkühlen lassen, dies wiederholst du dann ein paar mal, dann sollten alle Zellen "gleichschnell" geladen werden(LEDs der Balancer gehen gleichzeitig an), wenn dann doch noch eine Zelle die Spannung nicht erreicht solltest du diese wenn möglich seperat laden...
Dazu muss ich noch sagen, dass, totz der bereits gefahrenen 15000km, keine meiner 16 Zellen den Geist aufgegeben hat!

Mfg

DAGA

Erzengel

Re: Spannung beim Laden

Beitrag von Erzengel »

Hallo,Elektromobilisten.
Heute war Probefahrt.Der Sprinter wurde geladen bis das Ladegerät abschaltete.Gesamtspannung 54,5V.Erreichte Fahrstrecke ca.40KM.Der Testfahrer brachte den Roller mit Ach und Krach im schnellen Schrittempo zurück.Wie zu erwarten durchschnittliche Spannung 3,3V.Gesamtspannung 45V.Leider hat eine Zelle nur noch 1,9V,zwei weitere sind auch nicht mehr weit über 2V.Traurigerweise verliert der Boss langsam die Nerven und will das Ding schon zurückschicken.Es wurden ihm "Bis zu 150KM"versprochen.Balancerboards habe ich anfangs verlangt,aber das würde den Preis um 200 in die Höhe treiben.Letzten Endes hat er Recht wenn er sagt:Bitte Lieferung eines Rollers der mindestens 100KM wit fährt,wie bestellt.
ich begreife den Händler nicht,der uns sowas überhaupt herschickt.Dieser behauptet Balancer seien nicht sinnvoll, höchstens BMS.
Vieleicht sollte ich froh sein wenn der Sprinter wieder in der Versenkung verschwindet.Wenn wir das Teil so wie es ist jemandem verkaufen,können wir hinterher alle 2 Monate die Lifes austauschen.(Nicht dass mir das nicht Spass machen würde)
Als nächstes kommt dann das Problem mit dem"Turboloch" zwischen 25 und 30KMH.(Was kostet eigentlich ein Kelly-Contoller?)
Alles in Allem recht schade.Auch weil es der erste mir bekannte Elektroroller ist, wo man nicht sitzt ,wie der Affe auf dem Schleifstein.
Aber da lobe ich mir doch unsere ZWD 1500 aus der bleiernen Zeit.Wir haben auch noch 40AH Lifeypo-Roller mit BMS die auch nur die Hälfte der versprochenen Strecke fahren.Kein Wunder: Auch hier hat die Einzelspannung 3,5V nie überschritten.(Trotz oder wegen BMS?)
Auf jeden Fall habe ich durch das ganze Gedöns dies Forum entdeckt und das ist ja auch was wert.

STW
Beiträge: 7401
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Spannung beim Laden

Beitrag von STW »

Tja, so ist das, wenn unerfüllbare Werbeaussagen auf falsche Erwartungshaltung treffen.
Ein Roller verbraucht ca. 5KWh auf 100km bei normaler Fahrweise (also möglichst schnell fahren). Der Sprinter hat eine Akkukapazität von ca. 3KWh, macht laut Dreisatz also 60km Reichweite. Gut, hier im Forum wurde auch schon von 80, 90km berichtet, aber das ist in Teilen auch den chinesischen Tachos geschuldet oder anderen Umständen. 60km sollten bei den jetzigen Temperaturen drin sein, 100 niemals.

Die unterschiedlichen Leerlaufspannungen zeigen deutlich, daß die Zellen nicht in Balance sind. Und deren Zustand wird durch weitere Reichweitentests nicht besser. Leerlaufspannungen von unter 3V sind kritisch, unter 2.5V tödlich für die Zelle, denn unter etwas Last geht die Spannung in den Keller.

Wenn der Händler von BMS faselt, laß Dir die genauen Leistungsmerkmale erklären. Vieles, was als BMS verkauft wird, ist nichts anderes als Balancer.

200€ ist natürlich Geld. Aber eine Zelle ist schon ausgetauscht, drei weitere ggf. jetzt auch ruiniert. Da wurde also am falschen Ende gespart.

Das Turboloch hat man leider bei dem Controller. Beim Kelly nicht an der Stelle, dafür bekommt der laut den letzten Berichten hier im Forum beim Anfahren nicht aus dem Quark.
RGNT V2 ab 01/23 > 10000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Antworten

Zurück zu „Ladegeräte“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste