Ladegeräte parallel schalten?

[slowcoaster]

Bevor ich mir einen Wolf suche ... Ihr könnt mir das sicher leicht beantworten und ich habe nur gefährliches Halbwissen
Da ich von meinem Händler vermutlich keine größeren Charger mehr nachgeliefert bekomme, kam mir der Gedanke, meine zwei kleinen 67V/2A-Lader am DC-Ausgang mit einem einfachen Y-Adapter parallel zu schalten, um einen Akku schneller laden zu können. Funktioniert das oder sollte man das lassen und sich gleich ein vernünftiges Ladegerät kaufen (das nicht schon bei 2A 65°C heiß wird)?

[vsm]

[...] Funktioniert das oder sollte man das lassen [...]

Das funktioniert meistens, man sollte es aber lassen.

Jedes Ladegerät überwacht seinen Ausgang auf die korrekte Ausgangsspannung und erhöht oder verringert das Tastverhältnis des Schaltreglers entsprechend. Wird nun aber auch die Ausgangsspannung des jeweils anderen Ladegeräts am Ausgang gemessen, kommen im Zweifel falsche Werte zurück und jedes der Ladegeräte regelt ständig gegen das andere.

[slowcoaster]

Alles klar, dann lass ich das wohl besser
Danke für die Hintergrundinfos, vsm.

[MEroller]

Ganz so extrem wie vsm warnt ist es selten. Denn die Ausgänge der parallelgeschalteten Ladegeräte hängen ja an der Batterie, die geladen werden soll. DIESE gibt die Spannungslage für BEIDE Ladegeräte vor, auf welche die dann individuell regeln. Gegenseitig aufschaukeln können sie sich wegen der maßgeblichen Batteriespannung nicht. Probier das ruhig mal aus.

Zeros werden gern mit mehreren parallelgeschalteten Ladern geladen, und auch bei E-Autos mit zwei- oder dreiphasigen on-board-Ladern sind die natürlich am Ausgang parallel geschaltet auf Batteriespannung.

[vsm]

Ganz so extrem wie vsm warnt ist es selten.[...]

Das ist korrekt, deswegen schrieb ich ja, dass es meistens funktioniert.

[...]Denn die Ausgänge der parallelgeschalteten Ladegeräte hängen ja an der Batterie, die geladen werden soll. DIESE gibt die Spannungslage für BEIDE Ladegeräte vor, auf welche die dann individuell regeln. Gegenseitig aufschaukeln können sie sich wegen der maßgeblichen Batteriespannung nicht. [...]

Das ist so nicht korrekt. Während des Ladens regelt jedes Ladegerät die Spannung soweit runter, dass es aus der Strombegrenzung kommt und das ist sehr wohl von der momentanen Ausgangsleistung des jeweils anderen Ladegeräts abhängig.

[...]Probier das ruhig mal aus. [...]

Kann man machen. Und dann am besten über einen vollständigen Ladevorgang beobachten, ob ungewöhnliche Temperaturen oder Geräusche auftauchen.

[...]Zeros werden gern mit mehreren parallelgeschalteten Ladern geladen, und auch bei E-Autos mit zwei- oder dreiphasigen on-board-Ladern sind die natürlich am Ausgang parallel geschaltet auf Batteriespannung.

Es gibt durchaus auch Ladegeräte die kaskadierbar sind, da gibt dann ein Master die Frequenz und das Tastverhältnis vor, während die Slaves folgen.

[stromtanker]

Wenn du schon 2 Ladegeräte hast, dann versuch es doch einmal:

viewtopic.php?f=33&t=5935&start=50#p93362
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Ladegerät kaufen (das nicht schon bei 2A 65°C heiß wird)?

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Für wenig Geld kann man bei Deti USB-5 Volt Lüfter und Metall-Topfuntersetzer kaufen, die dann ganz einfach und billig deine Ladegeräte kühlen.

[slowcoaster]

Dank euch sehr für die Antworten. Ganz so einfach und eindeutig scheint die Sache dann doch nicht zu sein. Fand die Bedenken von vsm gleich einleuchtend. Und hab es auch so verstanden, dass es wohl trotzdem funktionieren wird, MEroller. stromtanker hat eine solche Schaltung ja auch bereits eine ganze Weile in Betrieb.
Wenn ich es richtig intepretiere, liegt das Schadenrisiko eher bei den Ladern als bei den Akkus? Das würde ich nämlich eingehen. Oder könnte es sein, dass der Ladevorgang unsauber abläuft wegen der fehlenden Abstimmungsmöglichkeit (Master-Slave), was die Zellen sicher nicht so gern haben?

@stromtanker
Das mit der Kühlung werde ich auch mal versuchen. Cleverer Aufbau Ich würde zwar eine passive Lösung vorziehen mit Kühlrippen o.ä. Aber dafür müsste ich die Teile öffnen, was ich eigentlich auch vermeiden wollte.

[vsm]

[...]Wenn ich es richtig intepretiere, liegt das Schadenrisiko eher bei den Ladern als bei den Akkus? [...]

Das interpretierst Du völlig richtig.

[stromtanker]

das Schadenrisiko eher bei den Ladern als bei den Akkus? Das würde ich nämlich eingehen

Die 2 alten Ladegeräte würden sowieso im Schrank als Edelschrott enden, nimm die erst einmal parallel. Ein teures großes Ladegerät kannst du dir dann immer noch kaufen.

Das mit der Kühlung werde ich auch mal versuchen. Cleverer Aufbau Ich würde zwar eine passive Lösung vorziehen mit Kühlrippen o.ä. Aber dafür müsste ich die Teile öffnen, was ich eigentlich auch vermeiden wollte.

Bei der passiven Kühlung musst du aber auch an den Hochsommer denken. Erspar dir die riskante und zeitaufwendige Bastelei. So einen kleinen Laptop-Lüfter mit USB-Stecker habe ich schon für 3 Euro gesehen. In Sonderpostenläden, wie zum Beispiel Ein-Lira-Shop habe ich Topfuntersetzer aus Metall und auch kleine Laptop-Lüfter für einen Euro gesehen. Einfach, Billig, Schnell.
Man muß nicht immer stundenlang und für hunderte Euros herumbasteln.

[slowcoaster]

Allzu viel Aufwand würde ich da auch nicht betreiben wollen. Mit ging's hauptsächlich um die Geräuschkulisse bei aktiver Kühlung. Aber man muss die Akkus ja auch nicht im Wohnzimmer laden Hab sicher noch irgendwo einen PC-Gehäuselüfter rumfliegen. Den werde ich mal drüber legen und schauen, ob die Temperatur auf besser vertretbare Werte absinkt, damit ich sie auch mal unbeaufsichtigt lassen kann.

Was die Verkabelung betrifft: Es macht wohl Sinn, (so wie du) ein Voltmeter in meinen Y-Adapter zu integrieren? Damit könnte ich dann wenigstens schon mal die Stabilität der Ladespannung kontrollieren, oder?