Fahrverbot Krafträder

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MEroller
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Re: Fahrverbot Krafträder

Beitrag von MEroller »

Frohe Weihnachten allerseits!

Und dann bitte wieder weg von Klima- und Abgasdiskussion zurück zum Thema Fahrverbote für Krafträder, sei es generell oder aus Standgeräuschgründen :(
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der niederrheiner
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Re: Fahrverbot Krafträder

Beitrag von der niederrheiner »

Und selbst das Thema scheint nicht so dringend zu sein. Warum haben wohl sonst BU und BVdM so wenig Mitglieder. . .


Stephan

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rainer*
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Re: Fahrverbot Krafträder

Beitrag von rainer* »

yakamoto hat geschrieben:
So 24. Dez 2023, 02:24
Hier wird es auf einen ersten Präzedenzfall ankommen...
Ich würde hier in Deutschland trotzdem mit einem eZweirad an solchen Streckenabschnitten fahren und es darauf ankommen lassen.
Das funktioniert nicht. Genauso wenig wie bei angeordneten Radwegen, die die Anforderungen an Radwege nicht erfüllen, landest Du damit Schiffbruch. Wenn ein Straßenschild angeordnet ist, ist es gültig und zu beachten. Wenn es nicht so wäre, würde es Anarchie geben und jeder überlegt sich, ob ein Schild nun in diesem Fall zu beachten ist, oder eben nicht...
Wenn Du sowas weg haben möchtest, musst Du gegen die Anordnung des Schildes vorgehen. Würde ich jetzt nicht als aussichtslos ansehen, wenn eine Fahrverbot für Motorräder mit Lärmschutz begründet wurde. Wenn es aufgestellt ist, weil auf der Strecke so viele Motorradunfälle gewesen sind, sieht es m.E. wieder schlechter aus. Aber die Lärmschutzbegründung müsste man weg bekommen für Elektromotorräder. Es muss sich nur jemand die Mühe machen und ggf. zur jährlichen Verkehrsschau mitgehen oder bei der Unteren Verkehrsbehörde gegen die Anordnung vorzugehen.
Ich kenne auch ein Schild, da ist 60 km/h Höchstgeschwindigkeit ausschließlich für Motorräder angeordnet - Autos dürfen die Serpentinen mit 100km/h. Sowas halte ich auch für etwas fragwürdig. Und ja, die Anwohner, die unter den Motorrad-Posern mit ihren Klappenauspüffen leiden, tun mir auch leid und ich kann nachvollziehen, das die auch unter gesunden Lebensverhältnissen wohnen möchten.

STW
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Re: Fahrverbot Krafträder

Beitrag von STW »

rainer* hat geschrieben:
Di 26. Dez 2023, 14:24
...
Wenn ein Straßenschild angeordnet ist, ist es gültig und zu beachten. Wenn es nicht so wäre, würde es Anarchie geben und jeder überlegt sich, ob ein Schild nun in diesem Fall zu beachten ist, oder eben nicht...
Und wenn ein Straßenschild besagen würde "Ab hier am Daumen lutschen", dann machst Du genau was?

Unsinnige Verbote und Aufforderungen zu irgendeinem bestimmten Handeln beachte ich nicht mehr, wenn ich die für albern, sinnlos, unangebracht oder schlichtweg Gängelei halte. Tempo 30 vor einer Schule, aber 24 Stunden am Tag? Ja, das gibt es hier in Berlin. Bullshit. Dann Tempo 30-Schilder aufstellen, aber Ampelphasen nicht anpassen, die sind noch auf Tempo 50 - 60 optimiert? Wie schnell fahren da wohl jetzt die Autofahrer ... - und ich auch, will ja kein Verkehrshindernis sein.

Ja, ich weiß, jetzt werden wieder einige ausflippen - aber auch das geht mir mittlerweile auch meilenweit am Allerwertesten vorbei.
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NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
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rainer*
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Re: Fahrverbot Krafträder

Beitrag von rainer* »

Dann beschwere Dich doch an der richtigen Stelle, dann muss ein Schild weg, wenn es unsinnig ist. 30 bei Nacht wegen einer Schule ist so ein Fall. Auch wenn Du scheinbar Gesetze für unsinnig hältst, ich mache das nicht. Und nur durch verlässliche Gesetze bekommst Du als Einzelner auch ohne Vitamin B so ein Schild wieder weg. Anders als in einer "Bananenrepublik", wo Gesetze eben nach Gutdünken oder nach individueller Geldbörse angewendet werden. Aber solange ein eigentlich unzulässiges Schild da steht, ist es anzuwenden.

Nun zu Deiner Frage: Im Anhang der StVO findest Du gültige Verkehrszeichen. Da das Daumennutsch-Schild nicht darin ist, kann es nicht amtlich angeordnet sein, daher würde ich es auch nicht beachten.

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E-Bik Andi
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Re: Fahrverbot Krafträder

Beitrag von E-Bik Andi »

Ich halte es schon immer wie STW und ja: wir leben in einer Bananenrepubik (sollte es einer immer noch nicht mitbekommen haben). Denkmäler zu versauen oder Staßen und sogar Autobahnen zu blockieren ist hingegehn geduldet?
Gut 80% der Schilder könnte man sich aus reiner Logik und Sinnhaftigkeit sparen. Heutzutage wäre es vermutlich zielführender, wenn man so etwas wie "Friday´s for Future" für Kraftfahrer in´s Leben ruft und jeden Freitag Verkehrsschilder abmontiert, wo sie keinen Sinn machen 8-)
"Friday´s for Drivers" :D
Liebe Grüße
Andi

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Re: Fahrverbot Krafträder

Beitrag von der niederrheiner »

Das ein 30er Schild vor einer Schule auch mit einer Zeitbegrenzung versehen werden kann, die die meisten dann doch nicht beachten, ist ja niGS Neues. Haben wir hier in Rheydt an fast jeder Schule und an den Altersheimen. Das Schild darunter, mit dem Zeitraum, kriegen sehr viele aber eben nicht mit. Kann man sich drüber aufregen, muß man aber nicht.

Ist es nicht so, muß man sich eben an die Gemeinde wenden. Aber rummosern und den Helden spielen ist natürlich einfacher. . .

Ich kenne einige Ecken, wo kurz vor einer Kreuzung oder Kurve, ein Überholverbot aufgehoben wird. Oder ein 70/50er Limit für 500m aufgehoben wird. Kann man sich dann auch sparen. Aber wie gesagt, wer sich drüber aufregt, kann es dann bei den entsprechenden Stellen machen. Hat bisher geholfen.


Stephan

STW
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Re: Fahrverbot Krafträder

Beitrag von STW »

Natürlich könnte man blödsinige Verkehrsschilder weggklagen, wenn wirklich nett formulierte Briefe und EMails an die zuständigen Politiker nicht einmal beantwortet werden. Aber ich setze nicht mehr meine Zeit und mein Geld für sowas ein. Wenn es die politische Opposition in den Bezirksparlamenten nicht schafft oder sich kümmern will, wieso sollte ich mich da engagieren?

Hier hat man es jetzt auf meiner täglichen Wegstrecke geschafft, eine möglichst komplexe Ampelsituation aufzubauen, Autofahrer links, Autofahrer rechts, Radfahrer linksabbiegend und geradeaus, jeweils eigene Fahrspuren, linksabbiegende Radfahrer haben die Spur rechts außen (sehr sinnhaft ... :roll: ). Und mehrere Fußgängerbergänge kommen noch dazu. In der Realität werden die Ampeln dort von 90% aller Radfahrer und Fußgänger ignoriert, was anscheinend von Teilen der Gesellschaft weniger moralisch verwerflich empfunden wird als das leichte Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit gegen zwei Uhr morgens vor einem Schulgebäude.
Der Aufbau war wohl eine Folge eines Verkehrsunfalls vor etwas über einem Jahr, bei dem zwei links abbiegende Radfahrer einen heftigen Autokontakt hatten. Hätten die sich damals an die Verkehrsregeln gehalten, wäre das natürlich nicht passiert. Jetzt, mit noch mehr Regularien, ist es aber auch nicht besser geworden - naja, im Falle eines Unfalls ist es jetzt besser für Auto- und Motorradfahrer, die eigene Unschuld an einem Unfall nachzuweisen.

Dann wie schon von einem Vorposter erwähnt Geschwindigkeitsbegrenzungen von ein paar Metern Gültigkeit, oder deren Aufhebung für 200m. Und oft genug ist das Humbug und Gängelung. Ein jeder sollte in der Fahrschule gelernt haben, was angepasste Geschwindigkeit bedeutet oder auch nur so schnell fahren, dass man im überschaubaren Bereich halten kann. Da fahre ich Nachts auf schnurgerader Strecke durch den Wald tatsächlich bedeutend langsamer als ich eigentlich dürfte. Und ja, Kreuzungen können gefährlich sein, das weiß man auch ohne dass an jeder Landstraßenkreuzung ein Tempo-70 - Schild aufgestellt werden muss.

Kurzum, 70% aller Verkehrsschilder sind Gängelung und/oder unterstellen allen Verkehrsteilnehmern, zu blöde für die Teilnahme am Straßenverkehr zu sein - na gut, bei ca. 10% glaube ich das auch, und bei so mancher Berliner Fahrschule (Prüfbescheinigung für B196 kostet da dem Vernehmen nach 400€, und nach 10 Minuten hat man bereits alle Pflichtstunden der Theorie und Praxis absolviert) und den Prüfern fühle ich mich so leicht erinnert an manche KFz-Prüfstelle hier, die die Plakette eher nach freundschaftlichen Beziehungen als nach Zustand des zu prüfenden KFz erteilt.
Die Aufstellung der Verkehrsschilder wird veranlasst von Leuten, die ihre Daseinsberechtigung nur deshalb zugesprochen bekommen, weil sie sich um tatsächliche (oder vermeintliche) Gefahrenstellen zu kümmern haben. Man behält seinen Dienstposten nicht, in dem man ein Jahr lang keine neue Verkehrszeichen aufstellen läßt und seinem Behördenleiter erklärt, dass man mal nur ein Jahr lang ausschließlich sinnvolle Dinge getan habe, und läuft natürlich auch in Gefahr, von irgendeinem Idioten erfolgreich verklagt zu werden, der sich darauf beruft, dass er bei aufgestelltem Warnschild mit Schneeflockensymbol bestimmt nicht seine Karre gecrashed hätte.
Selbiges bei Politikern: für die Außenwirkung und Selbstdarstellung ist es immer gut, wenn man irgendwas erreicht hat, und solange die Einrichtung von "Lärmschutz"-Zonen (die unterscheiden sich von "Klimaschutz" dadurch, dass bei Lärmschutz nicht etwa der Lärm geschützt werden soll, wogegen der Klimaschutz dem Schutz des Klimas dienen soll) nicht allgemein als Blödsinn anerkannt wird, weil die Autos im kleineren Gang bei mindestens gleicher, dafür länger anhaltender Lautstärke bei gleichzeitiger Verbrauchssteigerung unterwegs sind, wird das Unwesen der Überregulierungen auch weiter betrieben.

Und damit zurück zum Thema "Fahrverbot Krafträder": als Motorrad- und als Autofahrer sollte man gelernt haben, sich sozialkompatibel auf dem Asphalt zu bewegen. Also nicht unnötig laut, nicht so schnell dass man andere (und sich) in Gefahr bringt, ..., auch nicht verkehrsbehindernd herumschleicht, also "Don't be Evil". Und dafür haben wir schon genug Gesetze, die greifen könnten, wenn wir denn noch eine funktionierende Polizei hätten, die nicht bei Anrufen erstmal auf die "Internetwache" verweist, weil dort elektronisch angelegte Vorgänge und Ermittlungen auch elektronisch viel besser wieder einzustellen ( = ungelesen zu entsorgen) sind.

In den letzten 25 Jahren bin ich genau einmal anlasslos kontrolliert worden, mit dem Auto, noch nie mit dem Zweirad, macht also grob statistisch eine Kontrolle auf 500 - 700Tkm. In den 15 Jahren davor habe ich es dagegen noch in vier Routinekontrollen geschafft (zzgl. zweimal "anlassbezogenes" Rauswinken), machte damals mindestens eine Routinekontrolle auf weniger als 100TKm. Finde den Fehler ...

Für Berlin gibt es die Schätzung, dass 10% der Autofahrer keinen gültigen Führerschein haben, und nochmals 10% ein "Problem" mit der Pflichtversicherung haben (na gut, die Schätzung kam von besonders "interessierter Seite", die Gefallen an diesen hohen Zahlen hat. Aber 1-2% wären schon zuviel). Als Konsequenz kommen nicht vermehrt Kontrollen, aber mehr Tempo-30 - Schilder ... Die sind dann ähnlich wie die Fahrverbotszonen für Motorräder: eine schöne Symbolpolitik, die darüber hinweg täuscht, dass an den falschen Stellen (Polizei mit regelmäßigem Bürgerkontakt) gespart worden ist.
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Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Re: Fahrverbot Krafträder

Beitrag von der niederrheiner »

Wer nächste Woche Freitag, 26.01.24, Zeit hat, kann ja mal um 15:00 im Campe-Gymnasium, Holzminden, in deren Aula reinschauen. Da ist die öffentliche Sitzung bezüglich des "Pilotprojekt Motorradlärm".

Wer es nicht mitverfolgt hat, es geht darum bestimmte Strecken an Wochenenden, komplett für Motorräder zu sperren. . .


Stephan

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MEroller
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Re: Fahrverbot Krafträder

Beitrag von MEroller »

Hast Du einen Link zu dieser Veranstaltung? dann das gehört geteilt auf allen mögliche Kanälen der Zweiradfahrenden Zunft, aber VOR ALLEM der elektrisch zweiradfahrenden Zunft!
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