Solar Scooter Sport SCP 4040

[Haro]

@STW: Kannst Du bitte einen Link hereinstellen, von einem der Foren mit den LiFePo-Erfahrungen (15TKm mit den Thundersky-Akkus)?
Natürlich hoffe ich, daß die Donnerhimmel wenigstens 5 Jahre halten. Aber wenn nicht, dann hätte ich gerne einen Plan B.
2.000 Teuro für einen neuen Akkusatz sind doch sehr viel. Und es ist auch nicht sicher, daß es die Donnerhimmel in ein paar Jahren noch zu kaufen geben wird. Also, ich suche einen Plan B.
Haro

[STW]

Link: war letztens im www.elweb.info im Bereich CityEL, wo es um Lithiumumrüstungen geht. Also auf Anhieb werde ich den nicht finden, war aber in den letzten 1-2 Wochen dort. Der Poster hatte die Dinger auf eigene Kappe eingebaut, noch bevor es den offiziellen Umrüstsatz vom Hersteller gab.

Plan b):
Im Moment kosten die Akkus bei Direktkauf in China in großen Mengen ca. $1.10 pro AH-Stunde. Macht bei einem 40AH-Akkus ca. $44, das ganze mal ca. 20 für die Anzahl der Akkus, also ca. $880. Dazu kämen noch Transport, Zoll, Märchensteuer, Aufschlag für den Importeuer (für Gewährleistungsabwicklung usw.). Macht dann einen Endkundenpreis von 1200€ künftig (meine Schätzung) mit fallender Tendenz. Im Moment liegt die einzelne Zelle bei 80€ in Deutschland, also derzeit 1600€ für den Satz. Bis vor einigen Monaten war man noch froh, wenn man die $2-Grenze pro AH preislich erreichen konnte. Wenn man bedenkt, dass man für gute Bleiakkus (5 Stück für eine 60V-Konfiguration) jetzt auch schon gut zusammen 500-600€ hinlegt, und die nach 3000-8000km (die 8000km sind nur bei guter Pflege und nur mit einem teurem Ladegerät erreichbar, ansonsten eher 5000-6000km Obergrenze) platt sind, ist das schon sehr interessant.
Nächster Vorteil: wenn einer der Bleiblöcke kaputt ist, ist es ratsam, alle auszutauschen. Bei Lithiumzellen sollte es reichen, die eine defekte auszutauschen, dann sollte man aber nach meinem Dafürhalten zumindest einfache Balancerboards verbaut haben.

Hersteller für Lithiumzellen:
China:
- Thundersky (über diverse Händler)
- Sky Energy (machen von den Datenblättern und ersten Tests einen guten Eindruck, wenn nicht sogar etwas besser als die Thunderskys, sind von der Bauform handlicher als Thundersky), preislich günstiger als Thundersky, derzeit über einen polnischen Importeur zu bekommen
- GBS-Energy (sind im Innoscooter EM6000L verbaut, da gibt es interessante Beziehungen zwischen Innoscooter und GBS-Energy / Deutschlandvertretung), Preise und ob Abgabe an Endkunden ist mir noch nicht bekannt. Interessant sind die etwas detaillierten Datenblätter im Vergleich zu den Mitbewerbern, die Daten werden unterschiedlich angegeben je nachdem, ob eine Zelle einzelnd oder im Verbund betrieben wird. Das wirkt "ehrlicher".
- Hipower
- GP-Battery (das sind die, die auch die NiMH-Zellen für den Vectrix hergestellt haben), allerdings in Deutschland noch nicht gesichtet. Die laufen aber gerade als Experiment in einem E-Roller aus Taiwan mit angeblich sehr guten Zwischenergebnissen (Herstelleraussage des Rollers, wobei sich da mein Vertrauen in Grenzen hält, meinen dezenten Hinweis, ich wäre gerne Testfahrer, haben die "überhört")
- und diverse, die noch Nonames sind
Taiwan:
- BMI / PSI, hier insbesondere die Rundzellen mit 10-14AH
- und noch einer, dessen Namen mir entfallen ist, stellt aber nur kleine Rundzellen her, von denen man diverse parallel schalten muß, also eher uninteressant für uns E-Fahrer
Deutschland:
Da schweigen wir lieber, 500Mio Forschungs-/Steuergelder in den letzten Jahren haben nichts bewirkt außer Werbephotos mit umgelabelten chinesischen Tütenakkus / Taiwanrundzellen

Die einzig "altgedienten" Produzenten sind Thundersky und BMI/PSI, der Rest ist, soweit ich mich entsinne, im Verlaufe dieses Jahres hinzugekommen. Der Anbietermarkt wächst also momentan recht kräftig, und da sehe ich uns E-Fahrer gut von profitieren.
Insofern halte ich jetzt schon die Festlegung für Plan b) etwas für verfrüht.
Hinsichtlich der Lebensdauer in Kilometer machen mir die Lithiumzellen daher keine Sorgen, die Unwägbarkeit sehe ich eher bei der kalendarischen Lebensdauer (Kapazitätsverlust durch Lebensalter unabhängig von der Häufigkeit der Benutzung). Und hier gibt es zu den LiFePo4-Akkus (Tundersky) noch keine Ergebnisse, da die erst seit ca. einem Jahr in größeren Stückzahlen in E-Fahrzeugen verbaut werden. Es sei denn, man wertet es als gutes Ergebnis, dass in diesem einem Jahr nach meinem Kenntnisstand kein Besitzer meßbare Reichweitenverluste feststellen konnte.

Hinsichtlich des SCP-4040: ich halte die 40AH-Zellen für zu klein für den Roller und die Leistung. Bei den jetztigen Temperaturen zeigen die schon in meinem 2.4KW-Roller Spannungseinbrüche (allerdings in einer 48V-Konfiguration, was die Situation etwas verschärft). Empfehlung: dem Händler 60AH-Akkus abschwatzen, auch wenn es 600-800€ teurer wird. Du hast, auch im Sommer, eine stabilere Spannung, was sicherlich trotz etwas höherem Gewichts nicht negativ ist (Höchstgeschwindigkeit usw.). Eine andere, auch für mich verwunderliche, Feststellung war, dass die Thundersky - 40AH-Akkus eine Leerlaufspannung von 3.3xV haben, die 60AH liegen bei 3.5xV. Habe ich selbst gemessen, sonst hätte ich es auch nicht geglaubt. Das spricht auch für mehr Spannungsstabilität unter Last. Investieren würde ich derzeit zumindest noch in einfache Balancerboards, macht zwar bis zu 200€ extra, aber man tut den Zellen und sich meines Erachtens damit doch einen Gefallen.
Und wenn die Zellen dann mal wirklich absterben (in 3-5-7-xx Jahren), dann kann man sich einen Kopf machen, was man denn als Ersatz nimmt und ob man dann noch überhaupt in seinen Roller investieren will. Vielleicht ein paar Monate vorher mal in einschlägigen Foren mitlesen, wie so die Erfahrungen dann sind. Zwischen Idee und Kauf der Zellen lagen bei mir auch gerne 10-12 Monate, kaufentscheidend war letztendlich, dass ich die Akkus billig aus der Ovinem-Restmasse bekam. Eigentlich war Thundersky nicht mein Wunschkandidat, aber alles andere wäre damals mindestens doppelt so teuer gekommen.

[Haro]

STW, danke für die sehr ausführliche Antwort, damit kann ich schon selbst weiter forschen.

Wenn ich hundertprozentig vernünftig wäre, würde ich sagen, ich bleibe bei meinem 125er Benzinroller, der hat nicht 4.000 sondern gebraucht aber neuwertig 1.300 gekostet, der ist viel alltagstauglicher, denn bei uns gibts alle paar hundert Meter eine Tankstelle, nachtanken dauert nur 3 Minuten, dann kann ich sofort weiterfahren, echte 130 Km weit. Davon kann der Stromfahrer nur träumen.

Wenn ich nur halb vernünftig wäre, müßte ich sagen, ich warte mit dem SCP-4040-Kauf noch 2 Jahre, bis man mehr über die Lebensdauer der LiFePos weiß.
Aber wir sind hier nicht vernünftig, sondern Enthusiasten. So wie die wenigen Leute anno domini 1900, die sich nicht einen Ein- oder Zweispänner, sondern ein neumodernes Automobil um den fünffachen Preis gekauft haben, mit all den "Freuden", die eine nicht ganz ausgereifte Technik mit sich bringt.

Ein Bekannter von mir hat seit einem Jahr einen SC-25. Anfangs war er ganz begeistert. Als er dann drauf kam, daß die vmax nur knapp über 40 Km/h beträgt (Chinatacho zeigt "natürlich" um 10 mehr an), wurde die Freude schon etwas getrübt. Aber jetzt gehen die Bleiakkus ein, nach einem Jahr = 3.000 Km, und er ist richtig angfressen (wie man bei uns sagt; stocksauer sagt man glaube ich bei euch).
Gehen alle Bleier nach einem Jahr ein? Gilt das auch für die allgemein gelobten, relativ hochpreisigen e-maxe? Oder haben die ein besseres, akkuschonendes Ladegerät?

[STW]

Sterbende Bleiakkus sind leider ein Problem und ein echter Geldfresser. Während ich 3TKm Lebensdauer für normal halte, gibt es andere Bleifahrer, die bis zu 8000km mit Bleivlies-Akkus erreicht haben oder erreichen wollen. Da wird dann mit allen erforderlichen Tricks gearbeitet, Balancern, temperaturkompensierte Ladegeräte usw., wenn man das alles neu kauft, liegt man bei 500-1000€.
Auch wenn die Datenblätter der Akkuhersteller eine andere Assoziation wecken: 300 (volle) Ladezyklen im E-Roller sind eine Illusion. Ein E-Roller ist nunmal kein klimatisiertes Meßlabor, in dem Akkus einzelnd sanft 300 mal entladen und perfekt wieder aufgeladen werden.
Auch bin ich der Meinung, dass es keine hochwertigen BleiVlies-Akkus (mehr) zu kaufen gibt bzw. der Kauf Glückssache ist. Offene Bleisäureakkus für E-Autos, ok, da gibt es noch einen hochwertigen Markt, aber oft genug stellen die Käufer fest, dass die Qualität dank Produktionsverlagerung ins Ausland stark schwankt bzw. nachgelassen hat. Ein Melex-Fahrer berichtete mir letztes Jahr allerdings von 50TKm, die er mit den Akkus schafft, aber dann ist auch eine Kapitalmenge versenkt worden, für die man heute auch schon Lithiumakkus kaufen könnte.

In der Tat hat der Kauf eines E-Mobils also nichts mit Vernunft zu tun. Das ist Hobby. Nun habe ich das große Glück, dass ich Geld dafür entbehren kann. Leider nicht in Höhe der 500Mio€, die die deutsche Industrie in den letzten Jahren an öffentlichen Geldern für das Thema erhalten hat und dafür immer noch nichts vorweisen kann. Wenn das Geld eher knapp ist, sollte man daher keinen E-Roller kaufen.
Finanziell lohnt sich das bei mir derzeit nur im Vergleich zu meinem Auto (Spritsäufer aus den 80ern, Power satt ohne Kat, 12l Super+ auf 100km).

[E-Biker]

Ich denke schon, dass sich das rechnen kann. Aber erstmal nicht in der 125er Klasse.
Beim Leviate vielleicht, da ist der Aufpreis nicht so hoch. Mit Glück halten die Zellen wirklich die angepriesenen 3000 Zyklen (>1000 wäre ja schon super) und dann lässt sich auch was sparen.
Ist aber schon eher für Leute die das Geld über haben und nicht drauf angewiesen sind.

Wenn ich so bedenke was ich für Kohle in den letzten Monaten im E-Mountainbike versenkt hab.
Aber es macht kräftig Spass. Auch die Bastlerei. Ist schon ein schickes Unikat geworden.

[HeikoG]

Hallo Ihr Lieben, das Voltmeter in meinem Solar Scooter gefällt mir nicht. Die Anzeige ist zu ungenau! Ich suche daher ein Digitalinstrument, das die 60V Anzeigen kann und in das Runde Loch paßt. Außerdem ist ja auf der linken Seiten ein zweites Loch, da soll ein Amperemeter rein! Kennt jemand eine Bezugsquelle für derartige Rundinstrumente mit Digitalanzeig, Shunts und Vorwiderstände, etc? Die Apotheke mit dem C, hab ich schon durchforstet und nix gefunden! Gruß Heiko

[antonius]

Ich hab das runde Loch oben rechteckig aufgeschnitten und dort ein Voltmeter eingebaut (von C.). Amperemeter hab ich in der Bucht ersteigert, aber noch nicht eingebaut. Muß erst noch einen entsprechenden Platz suchen.

[E-Biker]

Nicht rund aber funktioniell:

http://elektroscooter.blogspot.com/

[HeikoG]

Danke Ihr beiden, ich mag mir aber eigentlich nicht so viel Arbeit machen! Ich dachte mehr so an: altes Gerät raus, Neues rein, bzw. Blende raus, Neues rein! Ich hab auch einige passende Rundinstrumente gefunden, nur leider schon fertig für 12 - 18 V. Ich hab auch ein rundes "Rohinstrument" (200 mV) gefunden, aber leider nur 38 mm Durchmesser. Last not least muß es auch noch professionell aussehen, wenn es eingebaut ist. In der Hand halten gilt nicht!
Hier ein paar Ergebnisse:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... K:MEWAX:IT
http://cgi.ebay.de/ZUSATZINSTRUMENT-VOL ... %26ps%3D63
http://www.martelmeters.com/index.php
@ebiker: Ich verfolge Deinen Blog mit großer Aufmerksamkeit. Danke dafür, ist wirklich nützlich.

[E-Biker]

@HeikoG

Ist nicht mein Blog - möchte mir da keine falschen Lorbeeren aufsetzen. Aber ich schaue da auch immer mal da irgendwann auch ein Roller her soll.
Bislang ist es nur ein Fahrrad und da nutze ich das Watt's Up:

http://www.modellbauchaos.de/shop3/prod ... s-up-.html



Das ist für den Solarscooter SCP4040 wohl unterdimensioniert, für das Fahrrad aber super.
Also der Ampere bzw. Wattstundenzähler ist da schon eine sehr gute Verbrauchsanzeige. Spannung ist ja eher etwas mit Vorsicht zu genießen.
Beim 4kw Roller ist das Eagle Tree wohl super.