Eure Blei-Empfehlungen

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dirk74
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Re: Eure Blei-Empfehlungen

Beitrag von dirk74 »

Ich hätte auch erwartet, dass gute Akkus nach Europa exportiert werden. Dann könnte man die Wunderakkus mal in gemäßgten Klimazonen testen. Vielleicht sind die klimatischen Bedingungen in China günstiger? Bei den aktuellen Temperaturen haben meine Akkus auch eine bessere Kapazitätsausnutzung.
Trinity Uranus L2 - 3 kW - >73.000 km
0-2.250 km: Leihakkus L1/L3
2.250-36.872 km: L2-Akku 60V / 40Ah (Lithium)
aktuell: L3-Akku 60V / 50Ah (Lithium)
Skoda CITIGOe iV (>56.000 km)

TomChina

Re: Eure Blei-Empfehlungen

Beitrag von TomChina »

STW hat geschrieben:
TomChina hat geschrieben:Noch ein freches Wort für alle Lithium Fans:
Vor vier Tagen: Zwei mit Tian Neng (72V/40AH) ausgerüstete Jonway Predator (207 kg leer!) erreichten im Soziusbetrieb bei einem Tagesausflug in die Berge (von 400 auf 800 m N.N.) eine Gesamtstrecke von 85,1 km bei 27% Restkapazität. Vorgabe: Auf der Landstrasse nur 50/55 km/h, in den Bergen 40 km/h und ruhiger Gasgriff.
Genauso hätte ich es am grünen Tisch auch ausgerechnet, denn rechentechnisch ist dagegen nichts zu sagen, sofern eine Rekuperation soviel Ladung erzeugt, wie man im Bergaufbetrieb verfahren hat... In der Praxis ist es leider so, dass die Spannung der Akkus ja aufgrund des zunehmenden Innenwiderstandes recht merklich im teilentladenen Zustand unter Last nachläßt, und man dann zum Kompensieren des Geschwindigkeitsverlustes mehr Amperes fließen lassen muß. Es sei denn, ich fahre wirklich so, dass mich jeder 1500W-Roller mit Rechteckcontroller abhängt, der bei knapp 3KWh-Lithiumausstattung unter Volllast auch seine 90km Reichweite macht (ermittelter Praxiswert).

Nun zu den Herstelleraussagen, wobei ein Vergleich mit den Angaben unter http://www.elweb.info/projekte/dieterwerner/AKKU1A1.pdf sinnvoll ist:

600 Ladezyklen für den China-Gel - Akku: 700 Ladezyklen sind für Gel schon seit Jahren guter Standard, auch ohne Nanotechnik und Geheimrezepturen.

Nächste Problematik: Blei-Gel beginnt ab 2.35V mit dem Gasen, 2.3V pro Zelle sollte die Ladeschlußspannung sein. Die Schäden sind irreversibel, weil im Gegensazu zu Blei-Vlies oder offenen Säureakkus keine Rekombinationsmöglichkeit besteht. Wenn man also die Blei-Gels mit den üblichen mitgelieferten China-Akkukochern laden möchte, dann geht das schief, weil die meist auf 14.4V-14.7V eingerichtet sind anstelle der 13.8-14.1V. Sinnvollerweise wäre auch eine Temperaturkompensation erforderlich, um die Gasungsgrenzen bei unterschiedlichen Akkutemperaturen nicht zu erreichen.
Sowohl offene Säureakkus als auch Vliesakkus werden gerne in der Gasung gebracht, bei den offenen, um die Säureschichtung zu vermeiden, bei den Vliesakkus soll dadurch die Balancierung erfolgen, was dank Rekombination auch unkritisch ist / sein soll.
Also: zu den Gel-Akkus ist auch eine angepasste Ladetechnik erforderlich, ein einfacher 1:1 - Austausch wird zu einem frühen Tod führen.

Gel-Akkus sind auch in Deutschland seit Jahren erhältlich, kosten allerdings mehr als in der Kapazität vergleichbare Vliesakkus, und die Ladetechnik ist nicht an jeder Ecke erhältlich.

Von daher empfinde ich es nicht als Verlust, dass die T.N.-Akkus in Deutschland (zumindest unter dem orginal Herstellernamen) nicht erhältlich sind.
Muss mich vorab mal entschuldigen.

Nach erneuter Nachfrage habe ich dann doch gemerkt, dass mein Chinesisch seine Grenzen hat.
Man hatte mich leider falsch verstanden.

Selbstständlich sind die T.N. Akkus für Roller auch Vlies-Akkus.

Was aber nichts daran ändert, dass es gewaltige Qualitätsunterschiede gibt.
Ich kann hier in China auch einen 12V/40A Block als "noname" für unter 30 Euro kaufen.
Sollte mich dann aber auch nicht wundern, dass ich die halbjährlich tauschen muss.

Die T.N. sind nun einmal seit Jahren Testsieger und das hat seine Gründe.
Ich werde mal versuchen, ein paar dieser Test zu übersetzen und hier einzustellen.

In den "Konsumenten Tests" - wie es hier heisst - kommt die 12V/20AH (und das ist hier der millionenfach verbaute Standard) auf rund 450 Ladezyklen, bevor die "Konsumenten" die Batterie tauschen.
In vielen Fällen (wenn nicht gar in den meisten) geschient dies nach einer Laufleistung von mehr als 10.000 km.
Und das mit billigsten Kontrollern, 3A Batteriekochern (-ladegräten) für 20 Euro und ohne Verständnis über Batteriepflege.

Klar, der Chinese nutzt den Roller (oft, weil er sich ein Auto nicht leisten kann) praktisch täglich, läd jeden Tag über nacht und versucht, ökonomisch zu fahren.

Klimatisch hat China alles zu bieten. Während in Nordchina (etwa um Yichun) am letzten Sonntag noch der Schnee fiel, haben wir heute 25 Grad in Xi'an (im "Herzen" Chinas, ziemlich in der "Mitte") und an den Südküsten von China 35-38 Grad.

Sicher, Xi'an hat von April bis Oktober Sommerwetter (nach deutschen Standards) und so kommt oft "california feelings" auf ... bei den Test wird aber aus allen Landesteilen berichtet.

Neben T.N. existieren noch eine Handvoll weiterer Qualitätsanbieter, die aber nicht den Ruf von T.N. genießen und deshalb meist auch 10-15% günstiger sind.
Greensaver ist dabei eher ein kleinerer Anbieter.

Warum nicht jeder exportiert?

Nun, jede Firma, die exportieren will, muss sich dafür Lizenzen besorgen und die sind nicht so einfach zu bekommen.
Hat irgendein politischer Platzhirsch irgendeine Cousine, die Akkus exportiert, wird es ein anderer Aspirant schwer haben (oder es wird insgesamt zu teuer).
Außerdem erhalten regelmäßig nur Unternehmen Exportlizenzen, an denen der Staat auch beteiligt ist.
Und dann muss es sich auch noch rechnen, wenn man eine eigene Exportabteilung öffnet, mit mehrsprachigen Mitarbeitern.
Ich rate mal und denke, dass sich das bei Batterien erst ab 25.000 Stück lohnt (geschätzter Deckungsbeitrag 200.000 Euro jährlich).

Hinzu kommt, dass sich CONRAD & Co immer nur auf den Elektronik-Messen (meist ShangHai) herumtreiben, um dann vom Lötkolben über Multimeter, Weltempfänger, Alarmanlagen und Festplatten ihr halbes Angebot zu füllen (um es dann zum 10fachen Preis in DE zu verkaufen).
Und falls da auch mal ein Akku-Anbieter auftaucht, wird der eben eingekauft.

Auf den eigentlichen Fahrzeugmessen (vor allem in Taizhou) treiben die sich nicht herum (wohl aber Mountain Chen oder auch mal ein Ing. von EMCO).

Es sei denn, ich fahre wirklich so, dass mich jeder 1500W-Roller mit Rechteckcontroller abhängt, der bei knapp 3KWh-Lithiumausstattung unter Volllast auch seine 90km Reichweite macht (ermittelter Praxiswert).

Diesen Praxiwert habe ich leider nie erreicht.
Mein erster Roller hatte diese Eckdaten und kam "unter Vollast" im Soziusbetrieb auf etwa 60 km (im Sommer).
Allerdings hätte dieser Roller niemals die gut 55 km/h im Soziusbetrieb mithalten können, die wir bei unserem Auflug vereinbart hatten.

Ich will mich hier auch nicht mit Leuten streiten, die "am grünen Tisch" etwas ausgerechnet haben.

Fakt ist, dass ich immer wieder in diesem Forum lese, dass Leute schon Muffensausen bekommen, wenn sie an eine Strecke von 40 km denken oder aber angeraten wird, bei diesen Strecken auf mindestens 60AH usw. aufzurüsten.

Dies entspricht absolut nicht meinen Praxiswerten aus den letzten knapp 12 Monaten (gut 5000 km) auf drei unterschiedlichen, eigenen Rollern und ein paar Rollern von Freunden.

Deshalb nenne ich ab und zu einmal Beispiele, die dies untermauern.

Ich persönlich fand die 55 km/h recht ordentlich bei herrlichem Sommerwetter, da kann man auch noch mal ein Wort mit dem Sozius (oder der Sozia) wechseln und schließlich fuhren wir auch auf chinesischen Landstrassen, die man mit europäischen nicht vergleichen kann.

Ich bin mir inzwischen auch fast sicher, dass man als Alleinfahrer unter ähnlichen Bedingungen auch die 100 km Strecke packen kann, ohne die 20% KapaGrenze der Batterie wesentlich zu unterschreiten.
Mein Roller mit 4,03 KWh Akku und Rekuperation hat die 100km Strecke ohne nachladen schon hinter sich.

Das dies von verschiedenen Faktoren abhängt und nicht nur von der Batterie, wissen wir alle.

Ich vermute auch, dass größere Motoren im Teillastbereich einen höheren Wirkungsgrad haben, als kleinere Motoren bei Vollast.

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