Frage zu Blei-Gel Starterbatterie

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peon2t

Frage zu Blei-Gel Starterbatterie

Beitrag von peon2t »

Hallo

Hier einmal eine Frage die etwas mit einem herkämmlichen Benzin-Roller zu tun hat - aber ich dachte mir, mit Akkus kennt man sich hier ja besser aus als in einem Benzinrollerforum ;-)

Folgende Situation: Mitte letzten Sommer habe ich mir ein Auto gekauft, weswegen mein (damals 1,5 Jahre alter) 125er Benzinroller nicht mehr gebraucht wurde. Ich habe ihn dann zum Verkauf inseriert. So stand er zunächst ein, zwei Monate quasi unbenutzt (abgesehen von zwei, drei kürzeren Fahrten) da.
Im Herbst, als es langsam kühler wurde, habe ich die Batterie (12V Blei-Gel) dann ausgebaut und in der Garage eingelagert, damit sie nicht allzu kalt hat. In der Garage fallen die Temperaturen nie gross unter 10° C.

Ich habe sie zu Beginn einmal an ein Rollerbatterie-Ladegerät gehängt, dieses hat dann den Ladevorgang aber nach kurzer Zeit eingestellt und vermeldet, die Batterie sei bereits voll. Die Standzeit im Sommer / Herbst schien sie also nicht gross belastet zu haben.

Später im Winter habe ich sie dann nochmal drangehängt, wobei wiederum nur sehr kurz geladen wurde um dann sogleich zu "voll" zu melden.

Vor etwas über einer Woche hat sich dann schlussendlich ein Käufer zur Probefahrt gemeldet. Also habe ich die Batterie wieder eingebaut (vorher nochmal kurz ans Ladegerät, wo sie aber einmal mehr nach wenigen Minuten als voll angezeigt wurde) und sie hat dann auch tadellos funktioniert.

Mit dem Käufer vereinbarte ich, dass er den Roller eine Woche später (das war gestern Abend) abholen kommt. Für die kurze Standzeit von einer Woche, so dachte ich in meiner Naivität, bräuchte ich die Batterie ja nicht wieder auszubauen. Also stand der Roller mit Batterie genau eine Woche lang draussen. Die Temperaturen wurden dabei in den letzten paar Nächten recht eisig, angeblich teilweise bis zu -8°C. Tagsüber war so zwischen -2 und +4°.

Gestern Mittag holte ich den Roller dann wieder in die Garage mit dem Gedanken, dass ich den Käufer nicht draussen in der Kälte sein neues Nummernschild montieren lassen wollte. Probeweise schaltete ich kurz die Zündung ein und musste mit Erstaunen feststellen, dass die Benzinpumpe ziemlich am röcheln war und das Licht schwächer als normal. Offenbar hat die Woche an der Kälte der Batterie also mehr zugesetzt, als ich erwartet hätte.

Da es noch ein paar Stunden bis zum Übergabetermin waren, habe ich die Batterie also wieder ausgebaut und ans Ladegerät gehängt. Dieses zeigte anfangs tatsächlich eine leere Batterie (es hat eine rudimentäre 5 Stufige Ladestandsanzeige), hat diese dann aber innerhalb von ca. zwei Stunden Ladedauer auf 40 - 60% gebracht - zumindest laut Anzeige. Die Ladespannung war gegen Ende bei ca. 13.2V. Die angezeigte Spannung wenn man einfach das Ladegerät anklemmt aber den Ladevorgang nicht startet lag danach bei etwa 12.7 oder 12.8V. Für letzteres habe ich mich nie auf 'Erfahrungswerte' geachtet, ersteres erreichte bei früheren Ladenvorgängen (die ja jeweils immer sehr schnell abgeschlossen waren) aber normalerweise etwa 14.4V bei voller Batterie.

Ende gut alles gut? Nach diesen zwei Stunden Laden arbeitete die Benzinpumpe wieder normal, das Licht auch und der Roller liess sich auch dreimal hintereinander tadellos starten. Der Käufer kam dann vorbei und ist damit davongefahren - auch er konnte ihn problemlos starten. Insgesamt waren das dann also viermal Zünden ohne Probleme oder Anzeichen von Schwäche. (Wie es seither aussieht, weiss ich nicht, da der Roller ja nun weg ist.)


Trotzdem habe ich nun gewisse Bedenken bzw. Fragen:

1. Ist es normal, dass sich eine solche Batterie fast komplett entlädt wenn sie eine Woche in der Kälte steht? Und ist es denkbar/wahrscheinlich dass sie dabei Schaden genommen hat?
2. Nachdem ich die Batterie jetzt vor dem Verkauf nur zwei Stunden laden konnte (normal wären für eine Volladung ja meines Wissens gegen 10 Stunden), ist das Risiko gross, dass ihm die Batterie gleich wieder abstribt wenn er nun seinerseits den Roller an der Kälte stehen hat und angesichts der Temperaturen evt. nicht täglich damit fährt?
3. Was fällt euch sonst noch ein zu "Risiken und Nebenwirkungen"?

(Ich wollte dem Kunden ja wirklich ein einwandfreies Fahrzeug verkaufen und war bis gestern Mittag auch sicher, dass es ein einwandfreies Fahrzeug ist, aber die 'plötzliche' Batterieschwäche hat mich dann doch etwas verunsichert.)

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Re: Frage zu Blei-Gel Starterbatterie

Beitrag von Joehannes »

Hallo

Die Starterbatt scheint weichgekocht zu sein. Schnell leer und daher auch schnell wieder voll
Theoretisch sind 2,6V leer und 2,9 voll.

Beim Starten alle Verbraucher aus (Licht Blinker) später auch Zündung auf "0ff"
Manche Alarmanlagen ziehen trotzdem aber Strom und die Kälte ist nicht unerheblich daran beteiligt.
Sie haben eine durchschnittliche Lebenszeit von 2 Jahren

peon2t

Re: Frage zu Blei-Gel Starterbatterie

Beitrag von peon2t »

Hallo & Danke für deinen Beitrag, zu dem ich um ein paar Erläuterungen bitte.
Die Starterbatt scheint weichgekocht zu sein. Schnell leer und daher auch schnell wieder voll
Könntest du den Gedankengang etwas erläutern?
Insbesondere, da bis vor Kurzem ja durchaus kein schneller Ladungsverlust (und auch keine besonders schnelle Ladung) festgestellt werden konnte.
Theoretisch sind 2,6V leer und 2,9 voll.
Sprechen wir hier von einzelnen Zellen oder wie?
Beim Starten alle Verbraucher aus (Licht Blinker) später auch Zündung auf "0ff"
Das Licht lässt sich bei den allermeisten moderneren Rollern gar nicht mehr ausschalten (soll ja gemäss Gesetz ohnehin auch am Tag an sein, wozu also noch ausschalten und sich am Ende stafbar können). Auch kann ich mit ausgeschalteter Zündung ohnehin nicht starten (keine Ahnung ob sowas mit einem Kickstarter hinhauen würde, aber mit einem E-Starter-Roller nicht) - oder wie meintest du das?
(Alarmanlage gibts keine.)
Sie haben eine durchschnittliche Lebenszeit von 2 Jahren
Die Blei-Gel-Starterbatterien? Tatsächlich?
Habe da bisher immer von zwischen drei und sechs Jahren durchschnittlich gehört und gelesen - aber kenne mich wie gesagt nich sonderlich aus.

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Joehannes
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Re: Frage zu Blei-Gel Starterbatterie

Beitrag von Joehannes »

a weichgekocht ist die Umgangsprache für am Ende. Sie baut schnell ab, aber ist auch schnell wieder voll.
b ich meinte natürlich 12,6 und 12,9V
c Ich habe keinen Roller im Bestand wo das Licht nicht schaltbar ist. Je weniger Verbraucher beim Starten an sind desto länger kanns die Batterie.
d "OFF" soll bedeuten Zündung vergessen, daher schlechtes Starten am nächsten Tag.
e Geiz ist geil. Die Produktion wird immer billiger und geht natürlich auch auf die Haltbarkeit der Akkus. Sicher gibt es hier Qualitätsunterschiede, aber
wir schreiben hier bestimmt nur über China-Qualität. :lol:

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