Von Blei auf LiFePo

Manni 1965
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Von Blei auf LiFePo

Beitrag von Manni 1965 »

Hallo,
Habe gelesen , daß man unkompliziert von Blei auf LiFePo umrüsten kann.
Bei einem X-beliebigen Händler im Netz, sah ich den Preis pro Block 160 €.
Da ich nahezu Laie auf dem Gebiet E-Roller bin,bräuchte ich noch Ratschläge.
Habe zwar erst im Mai neue Bleier eingebaut, 56€ Stück, mal sehen wie lange die Halten.Die alten 3000Km.
Was mich wundert die bezeichnung 12-24-12,8V. In der Beschreibung heisst es 12V 24Ah. Was bedeutet die 12,8V.
Brauche 60V, Motor 2Kw.

Gruss
Manni

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Fasemann
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Re: Von Blei auf LiFePo

Beitrag von Fasemann »

Du meinst 12 V Lifepo Akkus in Bleigeometrie, das ist möglich aber nicht effektiv. Wenn du jetzt 5 x 13,8V hast, bist du bei 70 V und kannst einen 20S Akku mit 3,5V Zellen nehmen, oder 17 Zellen mit 4,2V. Wenn dein Blei jetzt frisch ist, kannst da da noch Bleibalancer nachrüsten, dann könnte es 5000 km halten.

viewtopic.php?f=58&t=6895

viewtopic.php?f=32&t=5323
Von 2017 an 2x GoE zusammen mit 25 Tkm verkauft 4/24
Nova E-Retro Star exBlei aus 2020, ab 02/24 und 1000 km mit Lithium.
4/24 Tisto Luna mit 700 km eingezogen

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didithekid
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Re: Von Blei auf LiFePo

Beitrag von didithekid »

Hallo,

damit weniger Verwirrung bei den Angaben zur Nennspannung und Ladeschussspannung entsteht, ergänze ich mal etwas:
Der Roller hat bisher offenbar fünf Blei-Blöcke mit Nennspannung 12 Volt eingebaut (insgesamt also 60Volt Nennspannung - die mittlere Spannungslage). Das Ladegerät, das diese 5er-Serie gemeinsam lädt, legt im Schnellademodus eine Spannung von so um 72 Volt maximal an und schaltet zum Ende des Ladevorganges auf 69-70 Volt zurück.
Es ist aber nicht dafür gedacht Lithium-Akkus (z. B. 20s LiFePO4, oder 17s LiIon NCM) zu laden.

Es gibt auch LiFePO4-Blockbatterien, gedacht für den Autausch von 12 Volt-Blei-Akkus, die mit 12,8 Volt eine leicht höhere Nennspannung haben. Dabei steht aber oft die Angabe, dass nicht mehr als drei davon in Serie (36V) geschaltet werden sollten. Hintergrund sind die einzelnen BMS in den Blöcken, die bei Not-Abschaltung in einer Kette von mehr als drei Blöcken Probleme machen könnten. Besser ist es , wenn nur ein BMS (Batteriemanagementsystem) den kompletten Akku als Ganzes überwacht.
Auch da gibt es Fertiglösungen in der Box, wie z. B. hier im DTR getestet:
viewtopic.php?t=34831
So eine Lösung aus 17 Zellensträngen LiIon-NCM hätte eine Nennspannung von 62 Volt und würde mit bis zu 71,4 Volt aufgeladen; braucht also das neue (i. d. R. mitgelieferte) Ladegerät.
Ein Akku mit 20 Zellen LiFePO4 hätte eine Nennspannung von 64 Volt und dürfte bis 73Volt aufgeladen werden. Das alte Blei-Ladegerät kann da als Notfall-Ersatz zwar verwendet werden, lädt den Akku aber nicht vollständig auf.
Der Motor-Controller im 60V-Blei-Roller wird eine Akku-leer-Abschaltung um 52,5 Volt haben (Blei-Gel zu 80% entladen) und Verträgt ja auch die Volladung mit 72 Volt.
Das harmoniert gut mit 17s LiIon- oder 20s LiFePO4-Akkus.
Weniger gut mit 16s LiIon (58Volt), die günstiger als 60 Volt-Akku angeboten werden (erkennbar an Ladegeräten mit Ladeschluss 67,2 V statt den 71,4V der 17s).

Aber momentan sind ja wieder neue Bleibatterien drin, die erst einmal ein paar Jahre halten werden, wenn man sie nicht mit häufigem leer-fahren strapaziert.
Die tatsächlich nutzbare Ladung eines 60V24Ah Blei-Akkus ist dann aber geringer, als die eines 60V 20Ah-Lithium-Akkus.
Viele Grüße
Didi
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Re: Von Blei auf LiFePo

Beitrag von Peter51 »

Ich würde einmal die Spannung der einzelnen 12V Batterien beim Vollladen messen. Ich vermute, dass eine über 14,4V kommt - ungesund Batterie verliert Wasser. Ich empfehle den Einbau von 4 Lastausgleichern: https://de.aliexpress.com/item/10050055 ... pt=glo2deu
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STW
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Re: Von Blei auf LiFePo

Beitrag von STW »

Ich halte die Bleiladegeräte für LiFePO4 für deutlich geeigneter als Didi schreibt und habe damit lange Zeit meine eigenen Umrüstungen auf LiFePO4 geladen.
Ein Ladegerät für BleiVlies im Zyklenbetrieb (nicht stationärbetrieb !) lädt die Zellen auf 14.4 bis tw. 14.8V Ladeschlussspannung auf und fährt dannn"zurück", Die etwas höhere Ladeschlußspannung soll für ein Auseinanderdriften der Zellen im Bleiakku verhindern, das bei vollen Zellen entstehende Knallgas wird dann (angeblich) wieder rekombiniert zu Wasser.
Die 14.4V entsprechen genau der für vier LiFePO4-Zellen vorgesehenen Ladeschlussspannung von je 3.6V, wobei die Zellen oberhalb von 3.53V schon voll geladen sind (>99% nach meinen Messungen).
Bei 60V Nominalspannung und 2KW Nennleistung würde ich Zellen ab 40Ah aufwärts empfehlen.

In der Tat sollte man nicht die fertigen 12V-Akkuspacks kaufen, da die jeweils ein eigenes BMS haben. Damit kommunizieren die 12V-Blöcke nicht untereinander, und sobald der erste Block meint er wäre voll würde er den Ladevorgang für alle Blöcke abbrechen. Da wäre in der Tat ein 20s-BMS besser zu nutzen, oder als Alternative, und wenn man die Akkus nicht voll ausreizen muss, lädt man die 12V-Blöcke regelmäßig einzeln mit einem passenden Ladegerät.

Man kann natürlich ach auf andere Lithiumtechnik umrüsten - FDemmer hier im Forum baut wohl passende Akkus.
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Re: Von Blei auf LiFePo

Beitrag von conny-r »

Wenn das Bleiladegerät keine einstellbare Spannungs- und Strombegrenzung hat wird es gefährlich.
Gruß Conny

Thomas75
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Re: Von Blei auf LiFePo

Beitrag von Thomas75 »

Ich habe mir auch einen LiFePo4 Akku gebaut.
Allerdings 72V und aus 24 Zellen und es war selbst für mich als Neuling im Akku Bau absolut kein Problem.
Habe viel gelesen und auch YouTube geguckt und habe es ohne Problem hin bekommen.

STW
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Re: Von Blei auf LiFePo

Beitrag von STW »

conny-r hat geschrieben:
Mo 3. Jul 2023, 13:25
Wenn das Bleiladegerät keine einstellbare Spannungs- und Strombegrenzung hat wird es gefährlich.
Dann erkläre mal Deine Meinung ... :roll:
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Manni 1965
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Re: Von Blei auf LiFePo

Beitrag von Manni 1965 »

Hallo an alle,
viel Stoff für einen Anfänger. Ich fahre dieses Jahr noch Blei und nächstes Jahr langsam reinarbeiten.
Danke euch erstmal.

Gruss
Manni

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conny-r
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Re: Von Blei auf LiFePo

Beitrag von conny-r »

Der Unterschied.

zB Blei

Der 40 Ah Akku hat einen Innenwiderstand von 8 mOhm = 8 Milliohm = 8/1000 Ohm = 0,008 Ohm. Wird der 40 Ah Akku mit 20 A entladen, dann sinkt seine Spannung um 0,008 Ohm * 20 A = 0,16 V. Der 120 Ah Akku hat einen Innenwiderstand von 4 mOhm = 4 Milliohm = 4/1000 Ohm = 0,004 Ohm.
----------------
zB LifePO > Innenwiderstand ca die Hälfte davon.
Gruß Conny

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