Ladezyklen Lithiumakku - realistischer Wert

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Funny
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Ladezyklen Lithiumakku - realistischer Wert

Beitrag von Funny »

Ich bin gerade auf einen Artikel (http://fahrradzukunft.de/9/elektrorad-akku/) gestoßen, in dem steht, dass Lithium-Akkus von Pedelecs nur auf Ladezyklen von ca. 300 Vollladungen kommen, statt 500 Ladungen. So dass bei täglicher Benutzung einer längeren Strecke der Akku bereits nach 1 Jahr unbrauchbar sein kann. Ich selber hatte auch einen solchen Akku, der allerdings nie eine wahrzunehmende sinkende Kapazität meldete, sondern nach fast 1,5 Jahren (ausgenommen 3 Wintermonate) den Geist aufgab, mglw. Tiefenentladung.

Ich frage mich jetzt, warum eigentlich die Ladezyklen für Elektrofahrräder bei 300-500 Zyklen liegen und bei Elektrorollern bei 1500-3000 Ladezyklen, woher soll die längere Lebensdauer denn kommen und ist diese Angabe tatsächlich realistisch?
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MEroller
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Re: Ladezyklen Lithiumakku - realistischer Wert

Beitrag von MEroller »

Es gibt viele verschieden Arten von Lithium-Chemie in Akkus, und jede hat ihre Vor- und Nachteile. Manche sind besonders leicht und leistungsstark, sind aber eher empfänglich für thermische Selbstzerstörung und halten nicht allzuviele Ladezyklen aus (wie manche von diesen E-bike-Akkus), andere sind etwas behäbiger, aber weit langlebiger, wie die LiFePO4 in manchen E-Rollern. Das hat also handfeste Gründe. Man kann aber auch einen E-Bike Akku länger verwenden, wenn man ihn nicht jedesmal komplett leersaugt, bis die elektronik dem Treiben eine Ende setzt, und wenn das Ladegerät nicht über's Ziel hinausschießt, was aber im Sinne von Geplanter Obsoleszenz viel zu häufig gemacht wird. Dann halten die Dinger halt nur ein paar hundert Ladezyklen aus... :evil:
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Re: Ladezyklen Lithiumakku - realistischer Wert

Beitrag von ollige »

Seit Mai 2009 fahren wir zwei Pedelecs mit Panasonic Mittelmotor und Li Akkus.

Bisher stelle ich keinen Kapazitätsverlust der Akkus fest!
Diese Erfahrung beruht allerdings nicht auf Messungen sondern aufgrund der geradelten Strecken und der entsprechenden LED-Restkapazitätsanzeige an den Akkus.

Viele Grüße,
Olli
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Re: Ladezyklen Lithiumakku - realistischer Wert

Beitrag von rollmops »

Hier sind hilfreiche Tipps:
http://www.knoop-fahrraeder.de/fahrrad- ... kkupflege/

Tiefentladung unbedingt vermeiden und immer frühzeitig nachladen ;)
Brammo Enertia im März 2022 verkauft, fahre nur noch eBike ;)

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Re: Ladezyklen Lithiumakku - realistischer Wert

Beitrag von motoqtreiber »

Wir haben 3 Bosch Bikes mit identischen Akkus seit einigen Jahren (seit die auf den Markt kamen). Der Akku, der am wenigsten bewegt wurde, ist der einzige, der nicht mehr die anfängliche Reichweite hat. Und er ist auch nicht der älteste.
Also schließe ich daraus, daß Wenig-Nutzung schlimmer ist als viele Ladezyklen.
Ciao,
motoqtreiber

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MEroller
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Re: Ladezyklen Lithiumakku - realistischer Wert

Beitrag von MEroller »

Das hängt stark vom verwendeten Batterie-Management-System ab: Je ungleichmäßiger die Kriechströme aus den einzelnen Zellen in das BMS, desto unblancierter wird eine wenig genutzte Batterie, und desto stärker sinkt ihre nutzbare Kapazität. Wenn man an die einzlenen Zellen rankommt und sie einzeln wieder ganz voll lädt wird warhscheinlich die am wenigsten genutzte Batterie wieder die mit der größten nutzbaren Kapazität sein. Die Kalendarische Alterung von zumindest Lithium Chemie ist nur minimal. Das Drumherum ist meist wesentlich schlimmer, wenn die Batterie nur herumliegt.
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