Beste Batterietemperatur beim Fahren.

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dominik
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von dominik »

100% laden und dann stehen lassen ist nicht gut für den Akku, aber immer noch besser als am Ende vom Winter einen tiefentladenen toten Akku zu haben.

Ich würde bei 50-80% stehen lassen.

Noch besser ist es wenn man es macht wie ich und in der kalten Jahreshälfte mehr fährt als in der warmen und den Roller regelmäßig bewegt.
Die längste Zeit die mein Akku ruht sind die Sommerferien.

Schnellladen schadet immer, nur gibt es Zellen bei denen 3C nicht unter schnell fällt und andere bei denen 1C schon zu viel des Guten ist. In den E-Autos gibt es dazu noch Akku-Heizung und Kühlung.
Pauschalisieren kann man das so leider nicht.
Zuletzt geändert von dominik am Sa 13. Jan 2024, 16:16, insgesamt 2-mal geändert.
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didithekid
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von didithekid »

kartul hat geschrieben:
Sa 13. Jan 2024, 14:10
Yadea g5 Handbuch, langzeitlagerung:
"Laden und entladen Sie den Akku jede zweite monat (6 laden und entladen pro jahr) und laden Sie den Akku vor der Lagerung auf 50 % Kapazität auf.
damit die Akkulaufzeit maximiert werden kann."
Könnt ihr auch empfehlen, entladen den Akku von Zeit zu Zeit vollständig?
Hallo,

der Akku sollte natürlich nicht 15 Monate herumstehen, ohne dass irgend Etwas mit Ihm passiert. Wenn man den Roller über die Saison normal nutzt, ist die genannte Zahl von 6 Ladungen im Jahr ja gegeben. Wird er im November mit 50%-60% Ladestand für den Winter (den die Chinesen nicht haben) eingelagert (ausgebaut / Alles Abgeschaltet), macht es dem Akku noch nichts, wenn er erst im März wieder geladen wird. Der Wert, der dann im März als Ladezustand angezeigt wird, ist aber nicht verlässlich, weil die Anzeige monatelang nicht durch Vollladen kalibriert wurde. Um Garantieforderungen zu vermeiden, bei denen Kunden nach fünf Monaten noch 40 % angezeigt bekommen haben (wo villeicht nur noch 20% drin waren) schreiben die Hersteller natürlich sicherheitshalber "alle zwei Monate volladen" und fordern dabei auch einen ausreichenden Ladehub von z. B. 50% auf 100%, damit der Akku balanciert und die Ladezustandsbestimmung kalibriert wird. Es schadet natürlich nicht den Akku im Januar vollzuladen. Die erhöhte Alterrung in Lagerung bei 100% gegenüber 50% hat bei niedrigen Temeraturen nicht den so große Wirkung.
Bei der Aussage in der Anleitung zum Entladen des Akkus kann dort aber eigentlich nicht Entladen auf 0% gemeint sein, auch wenn der aus dem Chinesischen ins Deutsche übersetzte Text der Anleitung so verstanden werden könnte (Der Übersetzer hat vielleicht kein E-Fahrzeug). Entladen auf 0% (sofern die Anzeige überhaupt richtig schätzt) bedeutet sehr starken Stress für den Akku und ist nur etwas für seltene "Fälle. Der Akku geht zwar nicht kaputt, aber er leidet. Wenn der Akku über sieben Jahre in Benutzung ist und neu locker 60 km schaffte, dann wird es nach sieben Jahren Exemplare geben, die (geladen weiterhin bis auf 100%) noch 50 km schaffen und bei Anderen (stark gestressten) reicht es dann nur noch für 40 km.
So würde ich das sehen.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Sa 13. Jan 2024, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von greifswald »

Spricht etwas gegen meine aktuelle Ladestrategie?

Rahmenbedingungen: Ich benötige die volle Reichweite, Akkus (NCM) mit insges. ca. 4,6 kwh, Jahresfahrleistung ca 8.000km (=ca 80 Ladungen). Ganzjahresfahrer, aber nur 3x pro Woche. Akkus haben nach jeder Fahrt idR noch 30%. Die Akkus müssen nicht 10 Jahre halten, aber wenn ich wg Akkumissbrauch in 2 Jahren nicht mehr Pendeln kann wäre auch blöd.


a) Akkus werden parallel bis 18:00 Uhr je nach Sonnenstrom auf gut 80% (54-55V) geladen. Danach dann bis ca 4:00 Uhr mit 180W bis sie voll (58,8V) sind.

Die Alternative wäre per Zeitschaltuhr ab 2:00 Uhr mit 1200W zu laden -> aber das macht den Braten auch nicht fett oder?

b) im Sommer wäre es natürlich komfortabler, wenn ich sie tagsüber komplett mit Sonnenstrom volladen würde und schon abends in die Bonfire stecken könnte.

Gibt es Anhaltswerte für den Akkuverschleiß, wenn sie anstelle von 80% bei 100% SOC über Nacht (12h*80Nächte/Jahr) liegen? Insbesondere im Hinblick auf die ganzen zusätzlichen negativen Faktoren während der Nutzung (zu warm, zu kalt, immer Volladung, Erschütterungen).

Oder kann man sagen: Scheiß drauf, würde in 5 Jahren nur ~5% Kapazitätsunterschied machen, wenn man sie immer erst vor Fahrtantritt von 80 auf 100% laden würde.

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didithekid
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von didithekid »

Hallo greifswald,

dein letzter Satz drückt es schon richtig aus.

An sich ist niedriger Ladestrom auch schonender für den Akku, als hoher.
Macht aber kaum etwas aus. Der weit höhere Strom beim Fahren ist in einem Roller viel stressiger für den Akku, muss aber natürlich sein.
Im Pedelec mag das aber zahmer abgehen.

In der TU München Studie, die wir hier behandelt hatten, wurde anhand der Labor-Messungen der Verlust an Akku-Kapazität rein durch die Lagerung (hochgerechnet) für 10 Jahre angegeben mit etwa 5% für Ladezustand 50% und noch um die 2,5% zusätzlich, wenn der Akku stets über 90% Ladezustand gelagert wurde.
Dazu kommt dann noch die Alterung durch die Ladezyklen. Nicht nur deren Anzahl spielt eine Rolle, sondern auch wie tief es jedes mal in Richtung leer hinunter geht.
Bei diesem "Verschleiß" ist es dann natürlich über 10 Jahre ein Unterschied, ob man 12.000 km je Jahr pendelt oder nur "normaler" Schönwetternutzer mit 3.000 km/Jahr ist.
Für Lezteren (mit ca. 50 Zyklen im Jahr) wird die Zyklenalterung etwa soviel ausmachen, wie die Alterung durch die Zeit.
Von den Akku-Zellen her, wären in dem Fall zehn Jahre möglich. Aber andere Dinge gehen meist früher kaputt (auch im Akku).
Vielfaher kaufen alle fünf/sechs Jahre neu (nicht nur den Akku).

Viele Grüße
Didi
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