Beste Batterietemperatur beim Fahren.

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kartul
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Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von kartul »

Ich habe gelesen, dass die optimale Ladetemperatur 22-25 Grad Celsius beträgt.
Was ist die optimale Entladungstemperatur? Das heißt, die Temperatur beim Fahren.
Ich starte die Reise mit einer 22-Grad-Batterie. Steht 5 Stunden still und die Heimfahrt wird mit einer Batterietemperatur von 10 Grad Celsius gefahren: Ist die Batterie beim Entladen bei 10 Grad genauso leistungsfähig wie bei 22 Grad oder sogar bei 0 Grad Celsius?
Die Batterie ist eine chinesische 60-V-32-Ah-Batterie, möglicherweise Panasonic-Zellen.

Grüße
Carsten t

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E-Bik Andi
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von E-Bik Andi »

Hab grad weing Zeit (bin am E-Bike bauen). Kommt darauf an welche Akkutechnologie- enerell ist Laden/Entladen im selben Bereich- die Wohlfühltemeratur der Akkus wird in den meisten neuen PKW´s aktiv gesteuert. Sowas gibt es im Zweiradbereich noch nicht- später mehr- muss arbeiten :D
Liebe Grüße
Andi

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didithekid
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von didithekid »

Hallo
bedingt durch geringerern Innenwiederstand kann man bei Lithium-Ionen-Zellen im Hochsommer (35-45°C) die meiste Ernergie aus einer Zelle herausbekommen. Nicht nur mehr Entnahmekapazität in mAh, sondern diese auch bei etwas höherer Entladespannungskurve:
Bild
Zwischen 23°C und 45°C ist der Zuwachs der Energiemenge aber relativ klein, wenn man das z. B. mit der Zunahme zwischen 1°C und 23°C vergleicht.
Über 45°C geht es wieder abwärts und mehr als 55°C sollte den Zellen auch nicht zugemutet werden.
Unter Minus 10°C lassen die Meisten ihre Roller ohnehin stehen.

Viele Grüße
Didi
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kartul
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von kartul »

Danke für die Auskunft. Zwei weitere Fragen:
Soll ein zu 100 % geladener Akku sofort verwendet werden oder kann er ein oder zwei Tage lang verwendet werden, ohne dass die Zellen verschleißen?
Ist das Fahren bei eisigem Wetter direkt schädlich für die Batterie?

dominik
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von dominik »

Nur das laden bei minus Graden ist schädlich. Das Fahren schadet nicht, macht aber wegen dem größeren Spannungseinbruch kaum Spaß.
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von MEroller »

kartul hat geschrieben:
Di 17. Okt 2023, 22:37
Soll ein zu 100 % geladener Akku sofort verwendet werden
Unbedingt JA, bei 100% rumstehen tut keinem Lithium Ionen-Akku gut, egal ob NMC, NCA, LiCo, LiFePO4. Beim Rumstehen über mehrere Tage gar sollte es ein erheblich niedrigerer Ladestand sein. Alles zwischen 80 und 30% ist WEIT besser für die Zelllebensdauer als bei 100%. Daher erst kurz vor Gebrauch auf 100% vollladen, wenn 100% überhaupt notwendig sind aufgrund der Strecke.
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didithekid
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von didithekid »

Hallo kartul,

man sollte dazu aber sagen, dass es hier um die Alterung der Zellen geht. Altern tun die Zellen immer, aber eben nicht immer gleich schnell.
Die Alterung ist am höchsten, wenn die Zellen mit 100% Aufladung (oder auch nahe Leer <30%) z. B. im Hochsommer mit Temperatur über 30°C (sinnlos) herumstehen. Die Alterung der Zellen erfolgt umso langsamer, je näher die Zellen an 50% Ladezustand sind und je kühler sie dabei gelagert werden.
Unter Minus 20°C ist es dann meist so kalt, dass die Zellen wegen innerer mechanischer Spannungen das nicht mehr vertragen.
Wird der Akku im Winter nicht benutzt, ist daher die Lagerung des Akkus in der 0°C bis 5°C kühlen Garage (oder im Keller) sinnvoll und dann bei 60-70% Ladezustand (damit nach dem Winter noch mehr als 40% drin sind). Vor dem Aufladen ist es dagegen vorteilhaft wenn der Akku in die warme Wohnong geholt wird. Die optimale Ladetemperarur > 23 °C erreicht der Akku innen durch leichte Erwärmung aus dem Ladestrom auch, wenn die Ladung bei 20°C gestartet hat. Wird er stattdessen mit 0°C Zellentemperatur geladen verschleißt das die Zellen mehr, weil sich der Ladestrom quasi, durch träge inaktive Zellen quetschen muss. Oft empfehen die Rollerhersteller Laden besser erst ab 10°C oder im kalten Bereich 0°C-10° nur nochm mit veringertem Ladestrom. Gibt es für die Akkus ein Schnelladegerät mit z. B. 10 Ampere und ein Über-Nacht-Ladegerät mit z. B. 3 Ampere ist Letzteres für die Kaltladung eher zu empfehen.
Beim Fahren mit Minus 10°C bremmst der Akku selbst den Stromfluss, aber die Alterung ist dabei auch etwas erhöhrt gegenüber dem Sommer. Aber wenn man zur Arbeit fahren muss und die Straßen sind eisfrei sowie der Pullover warm genug, spricht nichts dagegen den Roller zu nehmen.
Ein Auto würde da ja auch verschleißen (wäre aber beheizt).

Mein Rat: Nicht so viele Gedanken machen.
Wenn der Akku nach zehn Jahen Berieb durch stetig schlechte Behandlung bereits 20% an Reichweite verloren hat, also nur noch 40km statt vorher 50 km schafft, stört das nur dann, wenn der Roller selbst nach zehn Jahren noch funktioniert. Und nutzen kann man ihn dann ja trotzdem weiter.
Aber natürlich kann ein Besitzer, welcher immer Alles richtig gemacht hat, mit dem Akku dann ggf. noch 44 km Reichweite schaffen und hoffenen, dass der Roller mal an den Nachwuchs vererbt werden kann.
Ich begegne auch ständig Leuten, die - laut eigener Aussage - "immer alles richtig gemacht haben". :roll:

Viele Grüße
Didi
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von kartul »

Yadea g5 Handbuch, langzeitlagerung:
"Laden und entladen Sie den Akku jede zweite monat (6 laden und entladen pro jahr) und laden Sie den Akku vor der Lagerung auf 50 % Kapazität auf.
damit die Akkulaufzeit maximiert werden kann."
Könnt ihr auch empfehlen, entladen den Akku von Zeit zu Zeit vollständig?

dominik
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von dominik »

Ich würde nur laden wenn der Akku merklich an SOC und Spannung verliert.
Das ist ja je nach Modll deutlich anders.

Viel wichtiger ist das man regelmäßig schaut und nicht ä 5 Monate stehen lässt und dann erst feststellt Akku tot.
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guewer
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Re: Beste Batterietemperatur beim Fahren.

Beitrag von guewer »

Eben! - Es ist viel sinnvoller den Akku auf 100 % aufzuladen. Dann kann man ihn getrost auch evtl. ein Jahr stehen lassen. Lädt man ihn hingegen nur mit 50 % auf, und lässt ihn ein Jahr stehen, ist er danach tiefentladen, und man kann ihn wegwerfen.

Im Zweifelsfall würde ich den Akku vor der Winterperiode immer auf 100 % aufladen, und dann kühl lagern (bei mir unten im Keller bei ca. 15 Grad).

Die gute Nachricht: Die Akkutechnik wird die nächsten Jahre vermutlich massiv billiger werden, sodass man sich nicht mehr sooo viele Gedanken machen muss (und sollte), ob und wie der Akku am längsten überlebt.

Ausserdem kommen zumindest die LiFePo4-Zellen grossflächiger auch im mobilen Bereich zum Einsatz, das ist sicher. Und die halten eh 3 bis 4 Mal länger als die Li-Ion's. Also alles nur Panikmache wegen der Haltbarkeit in meinen Augen.

Ich lade meine Akkus mittlerweile auch immer mit einem 12 A-Lader (60 V), und nicht mehr mit dem originalen 7 A. Habe bisher nur positive Erfahrungen damit gemacht.

Die, die meinen Schnellladen wäre eine "schlimme Sache" und "schädlich"... denen kann ich nur sagen: Schaut auf die vierrädrigen E-Kollegen: Da wird schon mit 160 kW geladen! Das ist das 160-fache, mit dem ich meinen Akku lade. Und meiner hat nicht nur 1/160-stel der Kapazität eines Elektroautos. Sondern schlechtestenfalls 1/40-stel.
Inoa S5-Li + 2. Akku + 2 Ladegeräte mit je 7A => Original 4A-Lader verkauft. Ab 11/2023 China-Ladegerät mit 12A gekauft und umgebaut. Windschild (empfehlenswert) seit 03/2022. Gesamtpreis per 01/2022: 2.930 €.

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