Abgefallener M6-Gewindebolzen wieder anschweißen

[EMaxi]

Normalerweise werden die ja lasergeschweißt um möglichst wenig Hitzeeintrag zu erzeugen. Die Zellen sind aus China, da fällt schon mal etwas einfach ab. Was wäre die nächstbeste Methode. Es sind 63Ah NMC-Zellen. Da wollte ich besonders vorsichtig sein.
Da Laserschweißer schwer aufzutreiben sind, wäre TIG-Schweißen eine Möglichkeit?

Grüße

[STW]

Nun bin ich kein Schweißer ..., aber ich meine den Innenaufbau der Zellen zu kennen. Unterhalb der Metallplatten ist i.A. eine Klemmvorrichtung, um die Anschlusslaschen der Pouchzellen als Quetschverbindung zu halten (hoffentlich als eine Art von Nietverbindung, wie ich es hier befürchte anhand des Bildes). Daher ist es denkbar, dass die Gewindestangen vor dem Zusammenbau angeschweißt worden sind, wenngleich nur in chinesischer Qualität.

Könnte man die Zellen wieder zerlegen, dann würde ich das vorziehen, die Pouches von den Anschlussklemmen lösen und in Ruhe schweißen, mit welchem Verfahren auch immer.

Auch beim TIG-Schweißen muss es heiß werden, im Idealfall sollte sich die Oberfäche der zu schweißenden Komponenten leicht verflüssigen, damit eine feste Verbindung entsteht - es soll ja besser halten als ein Lötpunkt. Kurze schnelle Schweißpunkte setzen und hoffen, dass die Wärme schneller an die Luft abgeführt wird als an die Zellen wäre dann eine Möglichkeit, ggf. mit Kältespray nachhelfen, auch wenn das ggf. den Schweißpunkt spröde werden läßt aufgrund der schnellen Abkühlung.
Modifiziertes Verfahren: oberflächen Planschleifen, eine Metallplatte in der Größe der Platte auf der Zelle zuschneiden, zunächst die Gewindestange darauf verschweißen, danach Platte aufsetzen und weit außen Schweißpunkte setzen, und ggf. auf der jeweils gegenüberliegenden Seite eine dritte Hand mit Kältespray arbeiten lassen.

Letzte Idee: die Oberflächen planschleifen und Punktschweißen probieren, dann halt ganz viele Punkte setzen. Das wird aber wohl nie so stabil werden, wie man es gerne hätte.

[dominik]

Das ende Blech unter dem Gewinde sieht recht dünn aus. Ich würde es mit Punktschweißen probieren, so wie auch die 18650 verschweißt werden.

[error]

Das wird vermutlich nicht funktionieren, das Verfahren für die 18650 nennt sich nicht umsonst Widerstandsschweissen.

Die Wärme entsteht punktuell durch den Einsatz von Nickelverbindern, entweder reines Nickel oder Stahl mit Nickelbeschichtung.

Die Verwendung von Kupferverbindern erfordert auch ein Sandwich aus Kupfer und Nickel, damit die Kupferverbinder "schweissbar" sind.

Grundsätzlich braucht man dafür je nach Stärke der Verbinder einen "erwachsenen" Spotwelder, der irgendwas bei 1000-1500A raustun kann.

Das ist für Hobbywelder die obere Grenze des Machbaren.

Woraus sind die Aufsätze?

Kann man das nicht reklamieren? Da muss jemand gepfuscht haben.

[EMaxi]

Einen Punktschweißer für 18650 hab ich da, damit hab ich erst gar nicht probiert. Genau aus dem Grund.

Die Stehbolzen wurden vom China-Händler nachträglich aufgebracht. Sind anscheinend CATL-Zellen. Aber der Händler hat ohne QR-Codes geliefert, anders als abgemacht. So kann ich das nicht überprüfen. Hab ich über Alibaba gekauft.

Stehbolzen Stahl, Polplatte Alu.

Reklamieren geht nicht. Zu lange her und über Alibaba reklamieren macht keinen Spaß. Der Händler war eh ein Betrüger und hat falsch, schlecht verpackt und beschädigt geliefert. Teilerstattung war extrem aufwendig. Das will ich erst gar nicht probieren. Alibaba hilft da wenig.

[dominik]

Grundsätzlich braucht man dafür je nach Stärke der Verbinder einen "erwachsenen" Spotwelder, der irgendwas bei 1000-1500A raustun kann.

Das ist für Hobbywelder die obere Grenze des Machbaren.

Sorry , das es mit den günstigen 18650 Schweißgeräten nicht gehen wird war mir durchaus bewußt. Mir ging es nur um das Verfahren an sich um möglichst wenig wärme in den Akku zu bringen.
Ich ging schon von einer richtigen Schweißquelle aus.
Ob es dazu 1000A braucht? Da habe ich weder Ahnung von noch kann ich mit Erfahrungswerten dienen.

Wir haben da so einen vollautomatischen Bolzenschweißer im Betrieb stehen , der Bolzen ohne den Teller drunter ins Metall schweißt.
Die Schweißquelle dazu hat einen 16A Drehstromanschluss.

Es könnte aber durchaus auch mit einer Punktschweißzange aus dem Karosseriebau gehen. Sicherlich braucht es dazu aber angepasste Elektroden.

Ich würde erst mal beim Lieferanten reklamieren.

[E-Bik Andi]

Da wirst Du nur mit einem Bolzenschweißgerät (Spotwelder) eine Chance haben. Der neue Gewindestift muss halt versetzt an der Aluplatte aufgeschossen werden, da der neue Bolzen in der Mitte einen kleinen Stift hat, über den der Strom zum Anschweißen läuft.
Telefoniere mal bei Firmen durch, die Geräte-Gehäusebau machen sofern Du da welche in der Nähe hast. Auch Lohnfertiger für CNC Laser- oder Wasserstrahlschneiden haben häufig eine Abteilung für die Endbearbeitung.

[Brot]

Kenne den inneren Zellenaufbau nicht. Würde da versuchen ein Sackloch Bohren und ein Gewinde schneiden.

Zelle hat doch nur 63Ah. Kostet doch kein vermögen ?
Wenn du da ne Firma beauftragst dann kostet das sicher mehr wie die ganze Zelle

[EMaxi]

Bohren geht gar nicht. Viel zu gefährlich.

Eine Zelle kostet nicht viel. Aber der Versand für eine schon und vier Stück brauch ich nicht.

Dann noch E-USt und Zoll. Nicht so einfach.

[Peter51]

Nun, Einfuhrumsatzsteuer und Zoll für Li-Akkus (Solar, Balkonkraftwerk) fallen nicht an. Im Innern sind 2 bis 4 Pouches verbaut. Ich würde den Anschlussbolzen aufsetzen und seitlich verlöten mit einer kleinen Gasflamme. Die Anschlussbolzen werden werksseitig auch nur seitlich lasergeschweißt. So wenig Wärme einbringen wie möglich.