E-Roller vs. Benziner 125ccm

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
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rainer*
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von rainer* »

Bei 6 Jahren und 60tkm und bei Wind, Wetter und Streusalz fahren - dann ist das Fahrzeug doch eh durch. Und die Batterie bringt immer noch 80% der ursprünglichen Kapazität. Und auch ein Verbrenner in dieser Preiskategorie wäre vermutlich so ziemlich am Ende.

Anders sieht es meines Erachtens aus, wenn Du so ein Fahrzeug über 60tkm nur im Sommer bei bestem Wetter nutzen willst und das über 15 Jahre. Dann wird ein Verbrenner immer noch sein Dienst tun, die Lithiumbatterie ist aber vermutlich nicht mehr so sonderlich fit.

Abgesehen davon, das es natürlich ein wirtschaftlicher Totalschaden wäre kosten zwei nagelneue Batterien 1.798€. Macht bei den 60tkm Laufleistung rund 3Cent/km oder 3EUR/100km.

Bleiben wir mal bei den 3€/100km für den Batterieverschleiß. Iona verlangt alle 4tkm bei seinen 125er Rollern einen Motorölwechsel. Was kostet der denn? Wenn wir davon ausgehen, das der Ölwechsel im Rahmen der normalen Inspektion 30 EUR Kosten für Lohn und neues Öl erzeugt, liegts Du schon gleichauf. Beim Verbrenner hast du zusätzlich jedes zweite Mal noch einen neuen Ölfilter, Zündkerze, Getriebeöl, Variomatikgewichte dazu. Jede dritte Durchsicht dann noch ein neuer Kerzenstecker und jede vierte Durchsicht eine neue Kupplung.

Also je nach Einsatzzweck. Beide Systeme haben vor und Nachteile. Wenn das Fahrzeug kaum benutzt wird, liegt der Verbrenner kostenmäßig besser. Bei regelmäßiger Nutzung und hoher Laufleistung Elektro. Ansonsten hat Elektro meiner Meinung nach den Vorteil, dass es leise ist und weder nach Benzin noch nach Abgasen stinkt.

In der Regel sollte m.E. der Batterieverschleiß (und Elektromotorverschleiß) pro Kilometer weniger kosten als der Verschleiß und Unterhalt eines Verbrenners. Der Verschleiß an Bremsen, Rahmen, Antriebsriemen/Kette sollte ähnlich sein. Bei Radnabenmotoren fällt natürlich Kette/Riemen weg, dafür hat man regelmäßig den aufwendigeren Reifenwechsel an der Backe.

Die Erstinvestition ist halt bei Elektro recht übel. Aber wie mein Ex-Chef immer mal sagte: "Es ist ziemlich teuer, arm zu sein".

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rainer*
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von rainer* »

Markus Sch. hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2024, 09:45
Also 60.000 zu erreichen wäre schon prima. Ich glaube das das kaum ein E-Roller oder -Motorrad von den hier im Forum gefahrenen überhaupt nur annähernd erreicht. Außer vielleicht BMW und Zero.
Ich bin auf dem Weg dorthin. Meine meistgenutzte Max hat jetzt 27tkm weg, die meistgenutzte Batterie 40tkm und die rund 600 Zyklen. Ich bin mal recht optimistisch :|
Das Hauptproblem sind bisher eher die normalen Motorradkomponenten: Korrosion überall, undichte Federbeine, festgammelnden Bremszangen, ausgefallene Blinker-LEDs... Eine Einbuße bei der Batteriekapazität ist noch nicht zu spüren, aber das ist auch schwer, da die Reichweite nicht nur stark von der gefahrenen Geschwindigkeit sondern auch vom Wind und der Batterietemperatur abhängig ist.

Adron
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Adron »

@didithekid: Herzlichen Dank für deine umfassende Antwort! Besonders wertvoll finde ich die Hinweise auf folgende Punkte:
  • die Möglichkeit einen alten Akku mit neuen Zellen zu bestücken. Hierdurch können alle E-Roller problemlos nach dem Ablauf der Lebenszeit der Akkus weitergenutzt werden.
  • Vielen Dank auch für den Hinweis auf die Werkstatt von Trankvile, die sich nur etwa 30 km von meinem Standort entfernt befindet.
  • Vorschlag sich den „Tinebot ES1 Pro“ zu beschäftigen. Hatte ich tatsächlich noch gar nicht auf dem Zettel, da ich primär auf E-Roller geschaut habe. Wegen der fehlenden Möglichkeit der Beladung werde ich vermutlich trotzdem beim E-Roller bleiben.
:?: Frage zu Akkulebensdauer: Wenn ich den Akku tatsächlich immer von 20% bis 100 % auflade, würde ich bei 1000 Ladezyklen mal 50 km (80% Akkukapazität) auf 50.000 km kommen. Was wäre aber, wenn man bereits bei 50% bis 70% nachladen will, um die maximale Reichweite immer zur Verfügung zu haben. Würde sich die Akkulebensdauer im km dann entsprechend verkürzen (z.B. auf ca. 25.000 km = 1000 * 25 km) ?

@Fasemann, @didithekid:
Bzgl. Fahrprofil fällt mir die Antwort nicht leicht, da sich die Lebensumstände immer wieder ändern. Für gewöhnlich würde ich den Roller für Stecken von 5 bis 50 km nutzen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass ich längere Strecken zurücklegen muss. Bei solchen Gelegenheiten wäre ich bei einem E-Roller gezwungen, auf das Auto zurückzugreifen, da ich vermutlich nicht genug Zeit aufbringen könnte, um den E-Roller unterwegs zu laden.

@splitframe
Dein Hinweis auf den kalten Motor beim Benziner ist sehr treffend. Aus diesem Grund lasse ich auch mein Auto stehen, wenn die Strecke zu kurz ist. Dieses Problem würde sich bei einem E-Roller nicht stellen, was einen großen Vorteil darstellt.

@AsAcOn
Ein entnehmbarer Akku wäre auch für mich die bevorzugte Wahl. Ich vermute, dass es sinnvoll wäre, diesen während der Winterzeit zu Hause zu lagern, um die Lebensdauer der Akkus zu verlängern. Vielleicht kann jemand im Forum bestätigen, ob diese Annahme korrekt ist?

Markus Sch.
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Markus Sch. »

Adron hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2024, 10:59
@AsAcOn
Ein entnehmbarer Akku wäre auch für mich die bevorzugte Wahl. Ich vermute, dass es sinnvoll wäre, diesen während der Winterzeit zu Hause zu lagern, um die Lebensdauer der Akkus zu verlängern. Vielleicht kann jemand im Forum bestätigen, ob diese Annahme korrekt ist?
Also ich hatte die Akkus wenn der Roller im Winter länger stand bei ca. 50% - 70% Ladung im Keller stehen. (Horwin EK3) Das schien mir besser als sie bei allen Wetterbedingungen (auch Temperaturen unter -5 Grad) im Roller zu lassen. Der Roller muss mangels Garage immer draußen stehen.

Ebenso ist der Vorteil das man diese im warmen laden kann. Bzw. diese sich in der Wohnung vor dem Laden erst aufwärmen zu lassen.
Zuletzt geändert von Markus Sch. am Fr 3. Mai 2024, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.

achim
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von achim »

Während man bei jedem Tanken sicher sein kann, dass das Benzin auch funktioniert, kann man mit einem Akku durchaus auch mal Pech haben. So hatte ich 2 Originalakkus, die im Laufe von jeweils 2 Jahren und unter 3000 km schrottreif waren.
Ein anderer hat schon 20k runter, ist 6 Jahre alt und fit wie am ersten Tag. Beim E-Roller zahlt man halt quasi alles Benzin auf einnal und hofft dass der Tank nicht undicht wird.

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rainer*
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von rainer* »

Adron hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2024, 10:59
Frage zu Akkulebensdauer: Wenn ich den Akku tatsächlich immer von 20% bis 100 % auflade, würde ich bei 1000 Ladezyklen mal 50 km (80% Akkukapazität) auf 50.000 km kommen. Was wäre aber, wenn man bereits bei 50% bis 70% nachladen will, um die maximale Reichweite immer zur Verfügung zu haben. Würde sich die Akkulebensdauer im km dann entsprechend verkürzen (z.B. auf ca. 25.000 km = 1000 * 25 km) ?
So einfach ist das (zum Glück) nicht. Es werden für die Lebensdauer volle Zyklen angesetzt. Also von Null bis 100%. Es wird dabei aber addiert, also 2x50% nachladen zählt als ein Zyklus. Wie oft die Batterie zum Laden an- und abgeklemmt wird, ist egal.

Aber: am schonendsten für die Batterie wäre es, nur die Bereiche zwischen 40% und 60% Ladestand zu nutzen. Dann sollte so eine Batterie erheblich mehr Zyklen schaffen, als vom Hersteller angegeben. Allerdings ist sowas höchsten bei überdimensionierten E-Autobatterien denkbar, nicht bei den Zweirädern.
Was aber eben wichtig ist, die obersten 20% sollte man nur voll machen, wenn danach die Batterie auch kurzfristig genutzt wird. Keine dauerhafte Lagerung mit 100% Füllstand!
Wenn die untersten 20% genutzt werden, schadet das der Lebensdauer. Alles unter 20% sollte man daher vermeiden.
Wird immer auf 100% geladen und knapp bis über 0% runter gefahren - dann sind vermutlich nicht mal die maximalen Zyklen nach Herstellerangaben möglich.

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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von didithekid »

Adron hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2024, 10:59

@Fasemann, @didithekid:
Bzgl. Fahrprofil fällt mir die Antwort nicht leicht, da sich die Lebensumstände immer wieder ändern. Für gewöhnlich würde ich den Roller für Stecken von 5 bis 50 km nutzen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass ich längere Strecken zurücklegen muss. Bei solchen Gelegenheiten wäre ich bei einem E-Roller gezwungen, auf das Auto zurückzugreifen, da ich vermutlich nicht genug Zeit aufbringen könnte, um den E-Roller unterwegs zu laden.

@AsAcOn
Ein entnehmbarer Akku wäre auch für mich die bevorzugte Wahl. Ich vermute, dass es sinnvoll wäre, diesen während der Winterzeit zu Hause zu lagern, um die Lebensdauer der Akkus zu verlängern. Vielleicht kann jemand im Forum bestätigen, ob diese Annahme korrekt ist?
Hallo Adron,

ob ein Elektroroller eine wirtschaftliche Lösung gegenüber einem Benzin-Roller, oder dem Weg per Auto ist, lässt sich natürlich eher beurteilen, wenn z. B. täglich mindestens 40 km zu fahren sind und die 100 Arbeitstage an denen kein Frost oder Daueregen droht, mit dem Roller gefahren wird. Das wären dann 40.000 km in zehn Jahren (Grundumsatz).
Viele hier fahren E-Roller auch weil es Spass macht und keinen Krach für die Leute, die an der Straße wohnen. Wenn ich rein aus Spaß am WE ins Grüne fahre, ist es auch ein schönes Gefühl, wenn die Abgasbilanz nicht so das Gewissen belastet.
Sobald eine Solar-Anlage am Haus den Sommer über Produktionsüberschüsse hat, die für nur geringe Vergütung ins Netz gespeist werden, sind Fahrzeuge mit Benzin für die Hausbewohner auch in der Kostenbilanz unterlegen. Diese Anlagen sind momentan ja noch selten. In zehn Jahren wird dies aber anders aussehen.

Bei der Lebensdauerfrage muss man sich natürlich im Klaren sein, dass auch preisgünstige Benzin-Roller chinesischer Produktion eher nur für Haltbarkeit 30.-40.000 km taugen und die Fahrzeugtechnik (abgesehen vom E-Antrieb) gleiche Teile nutzt. Die Chinesen holen bei der Qualität aber auf.
Meine Roller von 2011 waren viel schlechter, als die aktuellen Modelle.
Falls die Technik so lange hält, kann man auch den Akku in 12 Jahren noch nutzen. Nur die Reichweite hat von anfangs 100 km dann eben abgenommen auf vielleicht 50-60 km und der Innenwiderstand der Akkuzellen zugenommen, dass Höchsgeschwindigkeit und insbesondere die Bergauf-Leistung abgeschwächt ist.
Die Akkualterung kann man in Grenzen mit beeinflussen. Steht der Akku ungenutzt herum mag er es lieber kühl und mittelvoll geladen.
Soll er gefahren und geladen werden mag er es lieber warm. Im Winter die herausnehmbaren Akkus in der warmen Wohnung zu laden und direkt vor der Fahrt warm und voll ins Fahrzeug zu stecken ist daher sinnvoll. Laden immer oberhalb 0°C und noch besser über 10°C . Fahren geht theoretisch auch bei -15°C (wäre mir selbst aber zu kalt). Tägliches Laden von +20% stresst den Akku viel weniger, als einmal die Woche von 5% auf 100%. Beim Laden direkt nach der täglichen Fahrt sind die Zellen auch bereits "auf Temperatur" (Näher am Optimum 25-30°C für Laden).

Viele Grüße
Didi
_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)

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E-Bik Andi
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von E-Bik Andi »

Ich unterhalte mich ja Berufsbedingt öfter mal mit den Leuten in der Entwicklung, die das Energiemanagement betreuen. Diese landläufige Meinung, dass ein Akku nicht bei 100% Ladestand gelagert werden soll ist so nicht vollumfänglich richtig. Es kommt auf die Zellchemie bzw. die Akkutechnik an.
Aber Fakt ist, dass die Zellen in viel größerem Umfang sterben, weil Verbindungen der Zellen mangelhaft sind oder einn BMS mangelhaft arbeitet.
Meist sterben deshalb einzelne Zellen in einem sonst völlig intaktem Akkupack- diese "toten" Zellen ziehen dann aber einen ganzen Verbund in den Keller. Ist zu vergleichen mit PV-Panels: diese sind meist so verschalten, dass bei der Beschattung von einzelnen Zellpaketen 50% des Panels in diesem Verbund abschalten.
Liebe Grüße
Andi

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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Stivikivi »

Markus Sch. hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2024, 09:45
Also 60.000 zu erreichen wäre schon prima. Ich glaube das das kaum ein E-Roller oder -Motorrad von den hier im Forum gefahrenen überhaupt nur annähernd erreicht. Außer vielleicht BMW und Zero.
NIU über 50000km. Zero 100.000km.
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Lupo_76 »

rainer* hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2024, 10:00

Bleiben wir mal bei den 3€/100km für den Batterieverschleiß. Iona verlangt alle 4tkm bei seinen 125er Rollern einen Motorölwechsel. Was kostet der denn? Wenn wir davon ausgehen, das der Ölwechsel im Rahmen der normalen Inspektion 30 EUR Kosten für Lohn und neues Öl erzeugt, liegts Du schon gleichauf. Beim Verbrenner hast du zusätzlich jedes zweite Mal noch einen neuen Ölfilter, Zündkerze, Getriebeöl, Variomatikgewichte dazu. Jede dritte Durchsicht dann noch ein neuer Kerzenstecker und jede vierte Durchsicht eine neue Kupplung.
Ist jetzt echt nicht böse gemeint, aber woher nimmst Du diese Angaben?

Ich schraube seit 20 Jahren und sage dir aus Erfahrung, dass das Stuss ist.
Ölfilter ok, aber bei jeder zweiten Durchsicht eine neue Kerze?
Gewichte? Jede vierte eine neue Kupplung?

Ich frage mich gerade, was Du mit Deinen Rollern immer angestellt hast, dass du solch einen Verschleiß hattest.

Fliehkraftkupplungen sind simple Standardbauteile und halten gern 100tkm.... Die Gewichte halten von namhaften Herstellern halten 12-15tkm, ein Kerzenstecker von NGK oder Champion hält ein Leben lang. Bei Honda Rollern sind ab Werk übrigens Bando-Riemen eingebaut, Wechselintervall laut WHB 20tkm.

Da ich fast täglich den Vergleich der Wartungsaufwände von Benzinern und Elektrorollern vor mir habe, möchte ich gern mal mit den Vorurteilen aufräumen.

Grundsätzlich gilt, dass ein Elektroroller annähernd den GLEICHEN Verschleiß zeigt, wie ein vergleichbarer Verbrenner. Teilweise sogar mehr, weil Elektroroller der meisten Hersteller sehr oft schlechter verarbeitet sind.

Zu nennen wären dazu bei beiden Antriebskonzepten folgende Verschleißteile:

- Reifen
- Bremsscheiben
- Bremsbeläge
- Bremsflüssigkeit
- Gabel (Öl, Simmerringe, Federn)
- Stoßdämpfer
- Lenkkopflager
- sämtliche Radlager
- evtl. Schwingenlager
- evtl. Antriebsriemen
- sämtl. Züge
- Bremshebelaugen
- Leuchtmittel (ja, auch LED)
- Schlösser
- Gummibuchsen
- Griffe

Das, was bei den elektrisch betriebenen Rollern an Verschleißteilen wegfällt, ist folgendes:

- Öl und Filter
- Laufbuchse und Ölabstreifringe
- Variomatikröllchen- und Buchse
- Kupplung
- Getriebeöl

Bei Elektrofahrzeugen kommt allerdings eine sehr teure Komponente hinzu, die verschleißen kann. Nämlich unser Akku.

In den Köpfen der Leute hat sich irgendwie festgesetzt, dass Elektrofahrzeuge keinen Verschleiß haben, was allerdings vollkommener Blödsinn ist.

Das Thema Benzin vs. Elektro hängt eigentlich nur vom persönlichen Gusto ab. Von den Kosten auf zehn Jahre Nutzung gesehen nehmen sich beide Konzepte nicht viel. Allerdings weiss man aus der Erfahrung, dass ein Benzinroller eines vernünftigen Herstellers sehr lange halten kann. Und da muss sich ein Elektroroller eben erst noch beweisen, da sie noch nicht lange genug bei uns auf dem Massenmarkt zu haben sind.

Mein SV wird jetzt bald 30 Jahre alt und hat 48.000km gelaufen. Wenn mein UNU oder mein Yadea das auch schaffen, bin ich zufrieden. Allerdings bin ich bei beiden Herstellern Guter Dinge.

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