Wo bleibt der Massenzulauf?

[Snief]

Deine Punkte machen definitiv Sinn. Neben dem Preis für wahrscheinlich den Großteil von größerer Bedeutung als für Leute die Schrauben können. Mich sieht eine Werkstatt höchstens in den ersten Garantiejahren wenn überhaupt. Bei der Zero und beim NIU halt der Fall alles andere kaufe ich in der Regel so alt das die Garantie bereits keine Rolle mehr spielt.

Beim Thema Elektro sollte man aber sehen der Großteil ist Wartungsfrei. Bremsbeläge, Reifen, und sonst an Verschleiß kriegt auch eine normale Werkstatt hin notfalls Hinterhof. Also weniger das Argument.

Stimmt schon, nur wissen das heute am ehesten diejenigen, die eh offen für diese Art der Mobilität sind. Um deren Anteil zu steigern, musst du letztlich ja diejenigen überzeugen, die entweder heute noch gar nicht Zweirad fahren oder eben diejenigen, die vom Verbrenner umsteigen sollen.
In der ersten Gruppe hast du sicherlich viele, die gar nicht wissen, was wartungsnotwendig ist und was nicht. Aber es bleiben eben Fehler und Probleme, die hier im Forum ja bei sehr vielen Modellen zuhauf zu lesen sind. Das schreckt viele erstmal ab, solange sie nicht wissen, wo sie dann im Zweifel hinkönnen. Wir haben hier ja sogar einen Thread, dass es in HH super schwer ist, eine Seat-Werkstatt für den Mo zu finden. Viele kleinere Werkstätten - so es sie noch gibt - lassen auch gerne die Finger vom Elektrokram.

30 innerorts kann helfen ist aber eher hinderlich für alle anderen statt nützlich.

Den letzten Teil sehe ich anders, aber das ist auch ein anderes Thema

Zur Lobby es kommt sowieso FAST alles aus China. Das ist denke ich weniger das Argument. Wir sind ja nicht Amerika 🥸

Och, das nehme ich anders wahr. Viele beschäftigen sich doch gar nicht mit den Details der Herkunft, solange nur ein europäischer Name draufsteht und Features enthalten sind, die von der Herstellern als "must have" deklariert werden.

[Markus Sch.]

Ich denke der Elektroroller wird niemals ein Massenverkehrsmittel sein. Die meisten werden die Finger davon lassen sobald die ersten Probleme auftauchen. Autos fahren ohne Probleme.
Ich sehe hier kein solches Fahrzeug. Bin der einzige hier im Städtchen. Einmal sah ich ein Mädchen mit einer Super Soco Street Hunter. Einmal. Bisher nicht mehr. Einmal sah ich eine NIU. Das war es auch in den letzten Jahren. Hier in diesem Forum konzentriert es sich. Daher meint man es komme öfter vor.
Im Grunde kann man froh sein wenn die ganzen technischen Unzulänglichkeiten die man hier liest nicht Unfälle verursachen. Bisher blieb ich mit der Horwin davon verschont.

[Tatra603]

Ich denke, das Problem ist durchaus das Geld.
Im Gegensatz zum allfälligen Gejammer hat ein Großteil der Bevölkerung Geld wie Heu, sodass man sich einfach ein (sinnloses) Auto leistet (über die Hälfte der Deutschen wohnt in Städten...) als sich mit einem 45 kmh-Roller und Carsharing massiv Geld zu sparen.
Es geht um Prestige und Gewohnheit, dagegen ist nichts zu machen.

[Markus Sch.]

Die Leute wollen ein Auto. Und wenn sie ein Motorrad wollen dann eins mit ca. 100 KW Benzinleistung. Jeden Tag lese ich die Unfallmeldungen wenn sich die "Motorradfahrer" tot fahren.

[Stivikivi]

Die Leute wollen ein Auto. Und wenn sie ein Motorrad wollen dann eins mit ca. 100 KW Benzinleistung. Jeden Tag lese ich die Unfallmeldungen wenn sich die "Motorradfahrer" tot fahren.

Wobei da immer die Frage ist wer ist schuld?

Auf dem Zweirad gibt es Situationen die durchaus eklig sind. Im Auto sehe ich die selbe Situation entspannt teilweise finanziell sogar lohnend.

[Markus Sch.]

Bei den Zweiradunfällen derzeit wohl meist die Motorradfahrer weil sie durch die Leistung der Fahrzeuge überfordert sind.

[rainer*]

Die Roller und Motorräder sind m.E. zu 90% Spaßgeräte. Damit wird nicht täglich auf Arbeit gefahren. Und diese 90% haben auch entsprechende Leistung (bzw. Übermotorisierung).
Die restlichen 10% sind ein paar Simsons und 125er, wo Jugendliche (noch) ohne Auto drauf sitzen. Das jemand täglich damit auf Arbeit fährt, gibt es in meinem Umfeld im ländlichen Raum gar nicht mehr. Höchsten jemand aus meiner Generation, der zum Spaß mal mit seiner alten Schwalbe zur Feier des Tages bei guten Wetter ins Büro fährt. In Halle selber sehe ich im Sommer ab und zu mal eine 45er.

Deutschland ist mittlerweile ein Autoland. So ein Auto kostet auch nicht die Welt, wenn man es kauft. Der Unterhalt ist halt knackig, aber dafür scheint ausreichend Geld verfügbar zu sein.

Elektrozweiräder sieh man noch seltener. In den letzten zwei Jahren (und bei über 25tkm) habe ich gesehen:
- die Supersoco CPX meines Vermieters, (die er nur ganz selten innerhalb der Stadt nimmt)
- einmal ein Minox
- einmal eine Surron Light Bee
- gestern eine Supersoco CUx
Also genau vier Fahrzeuge im Straßenverkehr gesichtet. In der Zeit sind mir auf der Straße erheblich mehr E-Autos made in China aufgefallen.

[Snief]

So ist vielleicht oft der Ist-Stand. Die Frage ist ja, warum das so ist bzw. was notwendig wäre, um das zu ändern?
Wie bekommt man mehr Leute vom Verbrenner-Auto oder -Zweirad weg und hin zum E-Roller?
Ich hab das Motorrad bewusst mal rausgelassen, weil es da wirklich auch um Spaß geht. Der Roller hingegen bietet im normalen Tagesablauf, auch beim Pendeln bis zu bestimmten Entfernungen, viele Vorteile - insbesondere in Städten, aber nicht nur da.
Ist evtl. auch das E-Bike eine zu große Konkurrenz?

[Stivikivi]

Dann bin ich mit Mathias wohl die Ausnahme.

Nutzen das Ding (fast) jeden Tag genau wegen der Arbeit.

[der niederrheiner]

Bei den Zweiradunfällen derzeit wohl meist die Motorradfahrer weil sie durch die Leistung der Fahrzeuge überfordert sind.

Das stimmt nicht. Selbst als nach 1990 viel dazukamen, die von MZ und Co., auf dicke Motorräder umstiegen, blieb die Zahl der Unfälle auf dem absteigenden Ast.


Stephan