Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

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STW
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Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

Beitrag von STW »

So, aus dem Krankenhaus zurück, Zeit für das Mitteilen von Erfahrungswerten.

Unfallsituation: der Aufprall auf einen PKW ist unvermeidlich.

Vorbereitung:
Das richtige Verhalten bei Unfällen kann man in der Praxis nicht einüben. Angeregt durch Fahrlehrer und Foren gehe ich bei Langeweile in Gedanken immer wieder durch, was dir richtigen Bewegungsabläufe wären. Damit hat sich im Hinterkopf festgesetzt: sieh zu, dass du mit dem Kopf über das Fahrzeug kommst, Du willst damit nicht an der B-Säule usw. aufschlagen.
Praktische Übung: ich habe mich kurz vor dem Einschlag noch leicht aufgerichtet, damit den Kopf über das Dach gebracht und bin mit dem Kinnbügel des Helms aufs Dach geschlagen. Das gab immer noch einen guten Schlag aus Kinn, Helm und Brille sind danach weggeflogen (sollte nicht sein, also in Zukunft Kinnriemen noch enger anziehen). Ist man aufgeschlagen ist man wie ein Crashtest-Dummy unterwegs, da kann man nicht mehr eingreifen.
Danach kam mir kurz der Gedanke: stehenbleiben oder kontrolliert in die Waagerechte?, die Entscheidung fiel fast alleine fürs Hinlegen, so dass ich bewußt den Kopf oben halten konnte, glaube ich zumindest, zumindest keine Beule an Kopf oder Prellmarke o.ä.. Kurzer Selbstcheck, Aufrichten, das Kennzeichen des wegfahrenden Unfallfahrers versucht zu merken, und dann habe ich zu Fuß die Kreuzung verlassen können. Feststellen, dass wohl der rechte Unterarm gebrochen ist. Warten auf Rettungswagen und Polizei, es gab gleich viele Helfer und Augenzeugen, ideale Voraussetzungen also. In der Zwischenzeit die Ehefrau antelefoniert und das Abendessen abgesagt, Ärger an der Front wollte ich ja vermeiden. :D

Schutzkleidung:
Hose mit allen Protektoren, Jacke mit allen Protektoren, stabile Stiefel mit Stahlkappen, Integralhelm, Schal und darüber Schlauchschal gegen die Kälte, die wirkten wohl stabilisierend auf die Wirbelsäule.
Fazit:ohne Integralhelm wäre mein Gesichtsabdruck auf dem Autodach eingeprägt und Kinn und Nase Vollmatsch. Armbruch unterhalb des Ellbogenprotektors, leichte Schulterprellung auf der anderen Seite.
Reaktion Passanten und Rettungswagen: wir dachten du bleibst mit Genickbruch liegen, wieso warten sie stehend auf uns, da müßte doch die Wirbelsäule und anderes mitbetroffen sein, ..., der Arzt sprach von einem Wunder. Als Christ pflichte ich ihm bei, denn der Unfall kam genau nach einem arbeitsreichen Ostern, und als ehrenamtlicher Organist habe ich aufgrund Pfarrerpensionierung seit Ostern erstmals keinen vollen Terminkalender in den nächsten Wochen.
Es bleibt beim offenen Bruch der Unterarmknochen, mehr liegt wohl nicht vor.

Polizei und Rettungswagen filzen umgehend und ungeniert die Taschen auf der Suche nach Führerschein, Ausweis, ... und schnappen sich auch gleich die Krankenversicherungskarte. Was fehlte und ich aus dem Kopf nicht wußte: Berufsgenossenschaft, da Wegeunfall. Also vor der nächsten Fahrt aufschreiben und zu den Papieren legen, am besten mit den zuständigen Ansprechpartnern auf der Arbeitsstelle!

Nun nutze ich die Zeit und führe Buch über Schäden und Auslagen, ich will den Gegner ja finanziell bluten lassen. Bei Unfallflucht verstehe ich wenig Spaß, und es gibt da noch ein paar Umstände, über die ich zunächst nicht sprechen werde, weil ich da Gerichtsverfahren kommen sehe. Da werden teilweise auch für mich noch größere Überraschungen über einige Hintergründe des Unfallgegners auftauchen, es gibt genug Anlass zu vermuten, dass die Unfallflucht nicht das Ergebnis eines Schocks war, sondern bewußte Entscheidung.

Appell: tragt richtige Schutzkleidung!
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der niederrheiner
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Re: Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

Beitrag von der niederrheiner »

Wie gesagt, Vollbremsung und die 1/10s vorher aufrichten und loslassen. Ich nehm an das man auch die Füsse strecken sollte. Hab da mal den Lenker mit verbogen und den Fussknochen gebrochen. Idealerweise versucht man beim Rumgepurzele nicht mit den Armen zu rudern. . .

Aber ich kenn‘ nur einen bei dem das funktioniert hat.


Stephan

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MEroller
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Re: Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

Beitrag von MEroller »

Welch unnachahmlicher Thementitel!

Dein rechter Unterarmbruch - kam der vielleicht vom Auffangen beim Hinliegen, um den Kopf vor der Straße zu bewahren? Oder war das auch die Dachkante vom Auto?

Integralhelm, eng anliegend (und ja, Kinngurt nicht zu lose), predige ich genau wegen sowas seit Jahren hier im Forum. Auch eine Bordsteinkante hat bei Jethelm dieselben gravierenden Folgen für Kinn und Gesicht, wie es die Dachkante gehabt hätte...
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Re: Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

Beitrag von Drahminedum »

Abgefahrener Threadtitel! Gut, dass dir relativ wenig passiert ist.

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Re: Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

Beitrag von dominik »

Wünsche dir eine schnelle Genesung und ein dickes Fell und wenn es den zum Rechtstreit kommt.
Das wichtigste ist es ist dir nicht allzuviel passiert und es hoffentlich wieder gut verheilt.
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Re: Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

Beitrag von STW »

Der Threadtitel, ja, mir sitzt immer noch der Schalk im Nacken. Selbst den Arzt mußte ich vor der Op fragen, ob er nicht eine Aufschrift auf die Arme anbringen möchte: "Nicht dieser Arm", "Hier ist es richtig". man liest ja soviel von vertauschten Op-Unterlagen. :D Andererseits mußte ich feststellen, dass übermüdeten Chirurgen nicht der Sinn zum Rumblödeln steht.

Was mir den Arm gebrochen hat weiß ich nicht. Der Sturz ging auf linke Seite, der war es nicht mehr. Entweder die A-Säule, Dachkante, oder durch den Spiegelarm des NIU. Wenn der Roller Montag kommt muss ich mal schauen, in welche Richtung das Lenkrad und Vorderrad ausgeschlagen ist.
Erstaunlich, dass keine Rippe etwas abbekommen hat. Frontprotektoren habe ich nicht, auch mein Smartphone auf Brusthöhe ist unbeschädigt geblieben.
Vielleicht ergeben irgendwann die Augenzeugenberichte mehr Klarheit.

Vorhin habe ich mir erstmal den Helm genauer angeschaut. Fetter Kratzer links und die untere Leiste auf der linken Seite hat es rausgedrückt.
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Re: Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

Beitrag von Stivikivi »

Die Frage die ich mir stelle ist wer hat den Fahrer von der Unfallflucht gehindert? Zum Glück hattest du Zeugen.
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Re: Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

Beitrag von STW »

Weggefahren ist er. Es gab einige Unfallzeugen, die das Nummernschild hatten. Ich habe drei Streifenwagen gesehen, der erste war "für mich", wenig später zwei weitere, die ungefähr in die Richtung des Unfallflüchtigten fuhren.
Eine Polizistin sagte mir, sie "hätten" den anderen Fahrer. Ob sich das auf die Kenntnis des Nummernschildes bezog oder ob sie ihn angehalten haben weiß ich nicht.
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Re: Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

Beitrag von Stivikivi »

STW hat geschrieben:
Sa 22. Apr 2023, 13:04
Weggefahren ist er. Es gab einige Unfallzeugen, die das Nummernschild hatten. Ich habe drei Streifenwagen gesehen, der erste war "für mich", wenig später zwei weitere, die ungefähr in die Richtung des Unfallflüchtigten fuhren.
Eine Polizistin sagte mir, sie "hätten" den anderen Fahrer. Ob sich das auf die Kenntnis des Nummernschildes bezog oder ob sie ihn angehalten haben weiß ich nicht.
Hoffentlich gibst richtig Ärger für den. Hoffe du ziehst richtig durch mit dem Gericht. Sowas geht gar nicht.

Wer abhaut hat definitiv was zu verbergen.
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Re: Der Unfall: Vorbereitung, Durchführung, Erfolgskontrolle

Beitrag von der niederrheiner »

Bei Körperverletzung und Unfallflucht, wird der Staatsanwalt doch auf jeden Fall aktiv. . .


Stephan

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