STW hat geschrieben: ↑Fr 14. Jul 2023, 21:43
Nein, es ist nicht die Zukunft.
Ich akzeptiere deine Meinung, teile sie aber nicht.
STW hat geschrieben: ↑Fr 14. Jul 2023, 21:43
Zum Verkehrsgeschehen:
Die meisten Leute wollen ein Dach über dem Kopf und verstopfen daher die Straßen, und da ist es egal ob die ein E-Auto oder einen Benziner fahren. Trocken und klimatisiert sitzen und unterwegs am Handy daddeln ist angesagt.
Sind das die gleichen Leute, die in den letzten Jahren die Radläden für Pedelecs und Lastenrädern gestürmt haben? Ich war vor 2 Wochen erst mit dem Rad in BLN unterwegs und war angetan, dass man sich damit gut fortbewegen konnte. Und Radrennen und Raddemos gibts dort ja auch und an den Klimaklebern (die ich akzeptiere) komme ich sehr gut mit dem Rad oder dem Roller vorbei.
STW hat geschrieben: ↑Fr 14. Jul 2023, 21:43
Die Alternative Bus und Bahn ist mittlerweilse unzumutbar, hier wurde gerade erst eine Bahnlinie eingestellt, weil die Technik der neu gelieferten Züge versagt. So ganz moderne, mit Fenster nicht zum öffnen, aber Klimaanlagen, die nicht funktionieren. Die S-Bahnen stinken immer mehr, weil man da ja auch toll seine "Geschäfte" verrichten kann, aber auch der Samstag als traditioneller Badetag mehr und mehr wieder an Ansehen gewinnt.
...
Ich rate mal (nicht despektierlich!) - aufgrund der Postleitzahl: Berliner Blase!? Ich kann zwar nicht für den Rest der Republik sprechen, aber hier im Großraum (N, FÜ, ER, SC, BA) funktioniert der ÖPNV ganz ordentlich ...
STW hat geschrieben: ↑Fr 14. Jul 2023, 21:43
Verstopfen mal keine Autos die Straßen
Deshalb ja der Roller - der braucht deutlich weniger Platz.
STW hat geschrieben: ↑Fr 14. Jul 2023, 21:43
Für unerwünschte Verkehrsberuhigung sorgen wahlweise Klimakleber
Dafür kann der Elektroroller aber nichts - i.Ggt könnte der eine Lösung sein genauso wie die "Müttis mit Lastenräder" - ich dachte in BLN haben das die Väter übernommen!?
STW hat geschrieben: ↑Fr 14. Jul 2023, 21:43
Dann gibt es auch noch Autofahrer, die auch noch über die Kreuzung fahren, wenn die Ampel bereits 7 Sekunden rot ist, dich abschießen, und dann Unfallflucht probieren.
Ich kenne die Horrorstories v.a. auch von der Autobahn ("Krieg auf der Straße") - ich teile diese Ansicht aber nicht. Zumindest auf meinen Fahrten habe ich das nur äußerst selten beobachtet. Und mit diesem Argument dürfte dann auch keiner mit dem Rad fahren. Die Realität sieht aber anders aus.
STW hat geschrieben: ↑Fr 14. Jul 2023, 21:43
Zur Technik:
Finde mal eine Ladestation ...
Wie viele Milliarden Steckdosen gibt es in Deutschland i.Ggs. zu den ca. 14.000 Tankstellen? Ich war schon öfters unterwegs und wenn man z.B. zum Essen geht, wurde mir noch nie eine Steckdose verweigert. Zahlen musst ich übrigens noch nie. Das wird sicher anders, wenn mehr Leute damit unterwegs sind. Für 99,5% meiner Fahrten reichen die 80-120 km Reichweite aber aus.
Und wenn Du nicht am Haus laden kannst, dann schleppst Du schön Akkus in Deine Wohnung.
Der Kumpan hat drei Akkus mit Griffen. Die sind nicht SO schwer. Ich lade in der Garage. Da muss ich gar nichts schleppen, sondern lade im Roller. Bei meinem Arbeitgeber geht das ebenfalls - hier sogar umsonst.
Es ist ein tolles Gefühl, neben 2KW/h-Akkus aus chinesischer Fertigung zu pennen.
Das ist hoffentlich ein Tippfehler. Übrigens sind die meisten Akkuzellen auch in hochpreisigen Autos wahrscheinlich aus chinesischer Fertigung genauso wie euer Handy ...
Die Ladezeiten sind für längere Touren zu lang.
Jo Mann!
Chinakracher (und auch die Kumpans sind das, nur halt noch schlechter)
Das kann ich bisher noch nicht bestätigen. OK zum neuen BMW-Roller ist noch "etwas" Luft. Allerdings sind da auch die Kosten in anderen Höhen.
Du hast einen platten Hinterreifen? Kein Problem, das Rad baust Du selbst aus. Und dann begibst Du Dich auf die Suche, welcher Reifenservice in einem Umfeld von, sagen wir mal, 50km eine passende Maschine hat, die auch Radnabenmotoren aufnehmen kann.
Bei mir sind es nur 10 km.
Von den Kosten will ich erst gar nicht reden. Es gibt Benzinroller, die mit weniger als 2l auf 100km auskommen. Das sind so 3.60€. Fahre ich sparsam, dann zahle ich für die gleiche Strecke 2.50€ an Strom. Man kann sich dann ja leicht ausrechnen, wie lange der E-Roller halten müßte, bis er sich gegenüber einem Benziner armortisiert hat.
Ich spreche nicht von "Amortisierung" - das tut meine neue WP-Heizung auch nicht.
2 l / 100 km - ich weiß nicht. Ob ich damit schneller als 60 km/h fahren kann?
Und 2,50€ Strom wären ungefähr 8 kWh/100 km. Da komme ich mit der Hälfte aus. Und nachdem ich den Strom teilweise selber erzeuge ....
Zur Politik:
Parkplätze Fehlanzeige.
Wir sprechen hier aber immer noch von Rollern? Ich weiß, die dürfen eigentlich auch nur auf "offiziellen" Parkplätzen stehen. Aber zumindest hier hatte ich noch nie Probleme, direkt in der Fußgängerzone zu parken. Natürlich nicht wie die Scooter-Kollegen.
Ladestationen auch
Henne - Ei Problem. Aktuell ist die Ladestationsdichte in D für E-Autos schon hoch (im Vergleich zu anderen Ländern!) und die wächst in Zukunft sicher noch.
Fahrradwege tabu
Ich würde nie mit meinem Roller auf dem Radweg fahren wollen!
die oftmals kürzesten Wege sind für 45er-Roller verboten.
Deshalb auch meine "Liebeserklärung" an einen Roller, der deutlich besser als die kastrierten 45-er ist!
Und jetzt mal zu einigen Details:
" ...100 km/h sind auch drinn, fahre ich aber eher selten, da ansonsten bessere Kleidung nötig wäre ..." Überlege mal, ob Du da nicht an der falschen Stelle sparst. Tipp: es geht da nicht um die Winddichtigkeit (oder Regen, oder Kälte), es geht um Schutzkleidung gegen aufs Maul legen. Ja, die ist schwer, unbequem, zu warm, teuer, aber (aus Erfahrung) notwendig.
Wenn ich über Land fahre, bin ich schon ordentlich angezogen. In der Stadt bin ich aber nicht viel schneller als mit meinem Rennrad und bei dem fahre ich in kurzen Hosen und Trikot - allerdings immer mit Helm (den ich seit über 40 Jahren noch kein einziges Mal benötigt habe - Gott sei Dank)
"... Die App - wenn man nicht gerade ein modernes Handy wie meine Frau hat, bei der es sich leider nicht installieren lässt - funktioniert gut ..." . Ja, bei solchen Apps bin ich immer ganz froh, dass da die Entwickler ganz dolle auf Sicherheit und Datenschutz achten, auch bei den Servern, die Gott weiß wo stehen. Die haben da solange gepfuscht, bis es auf irgendeinem Handy in der Entwicklungsabteilung funktionierte, und damit die Entwicklung beendet.
Deswegen habe ich auch nur die Key-App. Hier ist durch Bluetooth die Reichweite begrenzt.
"... Der Koffer ist für zwei Jethelme groß genug ..." Ich könnte jetzt ein Liedchen davon singen, was der Vorteil von Integralhelmen ist.
Natürlich ist der Integralhelm noch besser und ein Jethelm (mit Vollvisier!) ein Kompromiss. Aber deutlich besser als der Fahrradhelm ist der allemal. Und den haben bei weitem noch nicht alle auf. Als Brillenträger ist der Jethelm außerdem praktischer - selbst als ein Klapphelm für 400€
"... Die Akkus ... sind bei mir zuverlässig - von gelegentlichen Ausfällen wegen Kälte abgesehen ..." Also findet die "Zukunft für Mobilität in Metropolregionen" nur im Sommer statt, und im Winter machen wir durchgängig Homeoffice? Wenn die Akkus nicht bei Kälte funktionieren, dann sind die Schrott ab Werk.
Kam im Winter genau 2 mal vor. Ich habe dann einen Akku in die Wohnung gebracht. Das Problem war außerdem eher in der fest eingebauten Batterie.
Ist eines der Punkte, die natürlich noch verbessert werden muss. Mit meinem Elektroauto 2010 hatte ich solche Probleme schon nicht und das war der Umbau eines Mittelständlers. Also noch weit entfernt von den Teslas und IDs dieser Welt.
"... Das Fahren - gerade in der Stadt - macht IRRE Spaß ..." Ja, IRRE ist das richtige Wort, siehe oben. Oder wir haben unterschiedliche Vorstellungen über die Begriffsdefinition von "Stadt"
Wie gesagt - Berliner Blase. Ich empfinde den Verkehr nicht so. Und mit Metropolregion (ca. 2. Mio. Menschen) meine ich Stadt und Stadt-nahe Bereiche meist ohne Autobahnen. Die könnte der Roller auch, machen aber deutlich weniger Spaß und zehren auch am Verbrauch.
"... Das LED-Licht ist ausreichend für die Nacht ..." Ja, ausreichend ist es, wenn er ein E-Prüfzeichen trägt, und weil ich bislang auch nur einen Hersteller kenne, der ein ordentliches Licht verbaut. Tipp: Kumpan ist es nicht. Mit den üblichen Funzeln und einer theoretischen Höchstgeschwindigkeit von 100km/h ist es im Dunkeln sicherlich auch IRRE, wenn man sich dann mal mit Wildschweinen über Vorfahrtsregeln und den Sinn von Zebrastreifen austauschen kann.
"Ausreichend" ist keine Schulnote, sondern für den Einsatzzweck gut genug. Selbst bei 100 km/h über Land. Ich bin aber kein Vollgasfahrer und glaube, dass selbst bei einem Porsche das Licht im Prinzip nicht für Höchstgeschwindigkeit ausreicht.
Und Wildschweine lassen sich wie auch Rehe nicht vom Licht beeindrucken, sondern bleiben eher stehen, wenn sie geblendet werden.
Ja, E-Roller können Spaß machen, solange sie funktionieren und nichts passiert und man blauäugig genug an die Sache herangeht. Aber betrachtet man sie auch als alltägliches Verkehrsmittel (zu dem dann auch passende Schutzkleidung gehört), dann muss man leider attestieren, dass die allermeisten der Dinger am Markt nur Sonnenscheinfahrzeuge sind.
Natürlich müssen die Dinger funktionieren bzw. es muss eine funktionierende Serviceinfrastruktur geben. Das war bei Kumpan zum Teil der Fall (Roller wurde entweder vor Ort gewartet/repariert oder nach Remagen gefahren - bevor die Firma ins Straucheln geriet) und ich habe noch etwas Hoffnung, dass Lohia das wieder bieten wird. Die Hoffnung stirbt zu letzt.
Als Sonnenscheinfahrzeug empfinde ich den Roller übrigens nicht. Ich fahre auch im Winter und bei Regen in die Arbeit (ca. 10 km quer durch die Stadt). Normale Regenjacke und Beinlinge reichen.