Erde?
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Erde?
Gestern mußte ich mangels anderer an einer ungeerdeten Steckdose laden.
Passiert ist nichts.
Was könnte passieren?
Es war das alte Ladegerät mit Lüfter.
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Re: Erde?
Nun fehlt uns Alf als gelernter Elektriker ...
edit sagt: dieser Satz ist falsch, siehe nachfolgende Kommentare: Wenn ich es richtig auf die Reihe bekomme: das Erdkabel geht über den FI-Schutzschalter, der so um die 30mA auslöst. Sinn des Ganzen ist, dass, wenn berührbare Metallteile eines elektrischen Gerätes unter Spannung stehen, sofort der Strom gekappt wird. Durch die "feine" Absicherung ist es recht egal, ob z.B. ein blank gescheuertes Kabel direkt mit dem Gehäuse in Verbindung steht oder durch eingedrungene Feuchtigkeit eine elektrische Verbindung erzeugt wird.
Was nun passieren kann: Dein Ladegerät hat einen internen Fehler, weil sich z.B. ein Lötzinnklecks gelöst hat und zwischen Platine und Gehäuse geschoben hat. Du packst das Gehäuse an und erfreust Dich an den 230V, die zum Ableben führen können.
Bei Rollern mit intern verbautem Ladegerät ist das Problem vergleichbar. Mein vorheriger Roller hatte ein fest eingebautes Ladegerät, das wiederum am Rahmen befestigt war. Damit hätte der gesamte Roller ggf. unter 230V gestanden.
Hat ein elektrisches Gerät einen dreipoligen Anschluss, also mit Erdung, dann ist es eine gute Idee, auch nur passende Steckdosen und Verlängerungen zu verwenden.
edit sagt: dieser Satz ist falsch, siehe nachfolgende Kommentare: Wenn ich es richtig auf die Reihe bekomme: das Erdkabel geht über den FI-Schutzschalter, der so um die 30mA auslöst. Sinn des Ganzen ist, dass, wenn berührbare Metallteile eines elektrischen Gerätes unter Spannung stehen, sofort der Strom gekappt wird. Durch die "feine" Absicherung ist es recht egal, ob z.B. ein blank gescheuertes Kabel direkt mit dem Gehäuse in Verbindung steht oder durch eingedrungene Feuchtigkeit eine elektrische Verbindung erzeugt wird.
Was nun passieren kann: Dein Ladegerät hat einen internen Fehler, weil sich z.B. ein Lötzinnklecks gelöst hat und zwischen Platine und Gehäuse geschoben hat. Du packst das Gehäuse an und erfreust Dich an den 230V, die zum Ableben führen können.
Bei Rollern mit intern verbautem Ladegerät ist das Problem vergleichbar. Mein vorheriger Roller hatte ein fest eingebautes Ladegerät, das wiederum am Rahmen befestigt war. Damit hätte der gesamte Roller ggf. unter 230V gestanden.
Hat ein elektrisches Gerät einen dreipoligen Anschluss, also mit Erdung, dann ist es eine gute Idee, auch nur passende Steckdosen und Verlängerungen zu verwenden.
Zuletzt geändert von STW am Do 19. Dez 2019, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
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NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
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Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19
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Re: Erde?
Ich hätte auch lieber einen geerdeten Anschluß benutzt, aber es gab keinen.
Gesetzt den Fall, das Gerät steht ungeerdet, mit Gehäusefehler an Phase auf einem trockenen Holztisch, so wird der FI nicht auslösen, da sich ja kein Strom heimlich davonschleicht.
Wenn ich nun das Gerät ungeerdet anfasse, wird auch nichts passieren. Erst, wenn ich selber Erdverbindung habe, fasse ich den Fehlerstrom ab und kann nur hoffen, das der FI schnell genug abschaltet.
Ein FI vergleicht grob gesagt den reinkommenden Strom mit dem rausgehenden. Wenn es hier zu Ungleichheiten kommt, weil sich einige mA auf verbotenen Wegen bewegen, sollte er auslösen.
Bei uns sind FIs mit unterschiedlichen Auslöseströmen (100, 30, 10, 3 mA) in Gebrauch, und auch unterschiedlicher Auslösegeschwindigkeit (5 ms bis 5 Sekunden). Letztere bekommt man als Privatperson aber schwer.
Unsere mitteleuropäischen Schukos haben den Vorteil, daß sie nicht verpolungssicher sind. Das hat den Nachteil, daß sie nicht verpolungssicher sind.
Man weiß also nie, was Phase und was Null-Leiter ist.
Unsere tschechischen Nachbarn verwenden ein System mit einem außermittig angeordneten Erdstift. Diese, und auch britische und amerikanische Stecksysteme passen nur in eine Richtung.
Gesetzt den Fall, das Gerät steht ungeerdet, mit Gehäusefehler an Phase auf einem trockenen Holztisch, so wird der FI nicht auslösen, da sich ja kein Strom heimlich davonschleicht.
Wenn ich nun das Gerät ungeerdet anfasse, wird auch nichts passieren. Erst, wenn ich selber Erdverbindung habe, fasse ich den Fehlerstrom ab und kann nur hoffen, das der FI schnell genug abschaltet.
Ein FI vergleicht grob gesagt den reinkommenden Strom mit dem rausgehenden. Wenn es hier zu Ungleichheiten kommt, weil sich einige mA auf verbotenen Wegen bewegen, sollte er auslösen.
Bei uns sind FIs mit unterschiedlichen Auslöseströmen (100, 30, 10, 3 mA) in Gebrauch, und auch unterschiedlicher Auslösegeschwindigkeit (5 ms bis 5 Sekunden). Letztere bekommt man als Privatperson aber schwer.
Unsere mitteleuropäischen Schukos haben den Vorteil, daß sie nicht verpolungssicher sind. Das hat den Nachteil, daß sie nicht verpolungssicher sind.
Man weiß also nie, was Phase und was Null-Leiter ist.
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Re: Erde?
Wo gibt's denn sowas?Desert Eagle hat geschrieben: ↑Di 17. Dez 2019, 12:57Gestern mußte ich mangels anderer an einer ungeerdeten Steckdose laden.
[...]
Der Schutzleiter (oder Erde) hat mit einem FI zunächst einmal nichts zu tun. Es gibt zwei Möglichkeiten eine Schuko-Steckdose anzuschließen: Entweder mit drei Leitern (Phase, Nullleiter, Schutzleiter) oder mit zwei Leitern (Phase, Nullleiter). Beim Anschluss mit zwei Leitern wird in der Steckdose noch eine Brücke zwischen Nullleiter und Schutzkontakt gesetzt, beim Anschluss mit drei Leitern befindet sich die Brücke zwischen Nullleiter und Schutzleiter in der Verteilung hinter dem Hausanschluss.
Beide Installation-Varianten bieten einen Schutz gegen einen Kurzschluss (auch gegen das Gehäuse, also den Schutzleiter). Beide Varianten bieten aber keinen Schutz gegen Kriechströme, die unterhalb des Auslösestroms des Leitungsschutzschalters liegen, egal ob gegen Schutzleiter, Neutralleiter oder Erde.
Ein FI sitzt immer zwischen Phase und Neutralleiter und schaltet ab, wenn die Ströme auf beiden Leitern unterschiedlich sind. Im Haushalt normalerweise ab 30mA Fehlerstrom innerhalb von 300ms. Das funktioniert gegen Erde (z.B. über den Körper) bei beiden genannten Anschlussarten, gegen den Schutzleiter aber nur bei Anschluss mit drei Leitern.
Seit etwa 10 Jahren ist im Haushalt nur noch der Anschluss mit drei Leitern und FI statthaft, ältere Installationen genießen aber Bestandsschutz.
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Re: Erde?
Es ist ein altes Haus, wo ich zu Besuch war, und die Steckdosen sind dort definitiv nur zweipolig (P+N).
So was gibt es in A vereinzelt noch.
FI gibt es dort keinen, nur einpolige Schraubsicherungen von 6 bzw. 10 A.
Ich habe mich eben darauf verlassen, daß das Ladegerät keinen Gehäusefehler hat.
Die Erdleitung hat mit der Funktion des Ladegeräts offenbar nichts zu tun.
Froh war ich dennoch, als ich später wieder abstecken konnte und nicht das ganze Dorf durch meinen Besuch stromlos war.
So was gibt es in A vereinzelt noch.
FI gibt es dort keinen, nur einpolige Schraubsicherungen von 6 bzw. 10 A.
Ich habe mich eben darauf verlassen, daß das Ladegerät keinen Gehäusefehler hat.
Die Erdleitung hat mit der Funktion des Ladegeräts offenbar nichts zu tun.
Froh war ich dennoch, als ich später wieder abstecken konnte und nicht das ganze Dorf durch meinen Besuch stromlos war.
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Re: Erde?
Wie gesagt: Bei zweipoligem Anschluss ist in der Steckdose eine Brücke vom Neutralleiter zum Schutzkontakt. Das war (jedenfalls in Deutschland) auch nie anders erlaubt und ist auch heute noch in Altbauten keine Seltenheit.Desert Eagle hat geschrieben: ↑Di 17. Dez 2019, 18:43Es ist ein altes Haus, wo ich zu Besuch war, und die Steckdosen sind dort definitiv nur zweipolig (P+N).
So was gibt es in A vereinzelt noch.
[...]
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Re: Erde?
vsm hat es genau treffend beschrieben. Es gibt in Deutschland keine Steckdosen ohne belegten oder mit fehlendem Schutzkontakt. Aber es gibt sehr wohl noch in Altbauten diese " klassische Nullung". Von der Funktionsweise her unterscheidet sie sich nicht von dem gelbgrünen Schutzleiter.
Der Schutzleiter hat mit der Funktion eines Gerätes nichts zu tun.
Er ist mit dem Metallgehäuse verbunden. Im Falle eines Lösens des Phasenkabels im Gerät und seinem (unglückseligen) Kontaktes mit dem Gehäuse wird ein Kurzschluss ausgelegt und es kommt zu keinem Schlag wenn man das Gehäuse berührt.
Es dürfte also zu keiner Zeit Gefahr bestanden haben.
Gruß,
Achim
Der Schutzleiter hat mit der Funktion eines Gerätes nichts zu tun.
Er ist mit dem Metallgehäuse verbunden. Im Falle eines Lösens des Phasenkabels im Gerät und seinem (unglückseligen) Kontaktes mit dem Gehäuse wird ein Kurzschluss ausgelegt und es kommt zu keinem Schlag wenn man das Gehäuse berührt.
Es dürfte also zu keiner Zeit Gefahr bestanden haben.
Gruß,
Achim
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Re: Erde?
Nullung funktioniert nur dann, wenn die Steckdose drei Kontakte hat, und das Zuleitungskabel nur zwei.
Dann kann man zwischen E und N eine Brücke legen.
Bei manchen Geräten ist es dann auch nicht egal, wie herum man sie ansteckt. Dann leuchten Kontrolleuchten bei ausgeschaltetem Gerät.
Alte Steckdosen mit nur zwei Löchern ohne Erdkontakt sind nur zweipolig.
Sie sind zwar weder ÖVE noch VDE, aber in Altbauten noch gelegentlich anzutreffen.
Dann kann man zwischen E und N eine Brücke legen.
Bei manchen Geräten ist es dann auch nicht egal, wie herum man sie ansteckt. Dann leuchten Kontrolleuchten bei ausgeschaltetem Gerät.
Alte Steckdosen mit nur zwei Löchern ohne Erdkontakt sind nur zweipolig.
Sie sind zwar weder ÖVE noch VDE, aber in Altbauten noch gelegentlich anzutreffen.
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Re: Erde?
Und so sieht es aus, wenn der Stecker drin ist.
Nicht einmal einen Fingerschutz gibt es.
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