UNU ist insolvent!

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WilliWerkel
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Re: UNU ist insolvent!

Beitrag von WilliWerkel »

Am 29.1. wurde beim Amtsgericht Charlottenburg das Insolvenzverfahren eröffnet.

niox
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Re: UNU ist insolvent!

Beitrag von niox »

WilliWerkel hat geschrieben:
Di 6. Feb 2024, 11:17
Am 29.1. wurde beim Amtsgericht Charlottenburg das Insolvenzverfahren eröffnet.
Die letzte Meldung, die ich im Dezember vernommen habe, besagte, dass sich ein Insolvenzverwalter der Sache angenommen hat. Nun wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Was bedeutet das genau? Besteht weiterhin die Möglichkeit der Sanierung, oder ist mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens diese Option endgültig vom Tisch?

Bei meinem Unu 2.0 müssten die AUX Batterie und der AC/DC-Wandler getauscht werden. Das war zumindest die Information von Unu, bevor sie Insolvenz angemeldet haben. Eine Batterie könnte ich möglicherweise besorgen, beim Wandler wird es jedoch schwieriger. Am Ende bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als den Roller für 500€ an einen Bastler abzugeben oder den Roller verschrotten zu lassen. :(

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rainer*
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Re: UNU ist insolvent!

Beitrag von rainer* »

Das Verfahren läuft so:
Firma meldet Insolvenz selbst an. Oder ein Gläubiger meldet für die Firma Insolvenz beim Insolvenzgericht ein.
Das bestellt einen Vorläufigen Insolvenzverwalter - das ist i.d.R. ein spezialisierter Rechtsanwalt.
Der Vorläufige Insolvenzverwalter entscheidet über Geschäftsvorgänge gemeinsam mit der Firmenleitung.
Gleichzeitig versucht der Vorläufige Insolvenzverwalter zu ermitteln, ob noch genug "Masse" (also Geld, Maschinen, Immobilien, Außenstände) da ist, dass seine eigene (!) Bezahlung gewährleistet ist. Wenn nein, dann wird das Insolvenzverfahren eingestellt und die Firma liquidiert. Das läuft m.E. bei der Mehrzahl der Fälle so. Die Firma endet irgendwie ungeregelt.
Wenn noch genug Masse da ist, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Da scheint dann UNU jetzt zu stehen. Der Vorläufige Insolvenzverwalter ist sicher, das genug Kohle für das Honorar da ist. Der Vorläufige Insolvenzverwalter wird zum Insolvenzverwalter. Die Firmenleitung ist raus, die Entscheidungen trifft ab diesem Zeitpunkt der Insolvenzverwalter alleine. Um den Betrieb weiter laufen zu lassen, darf er das vorhandene Vermögen als Sicherheit für neue Kredite nutzen "Massekredit". Die Gläubiger werden erst mal nicht berücksichtigt.
Entweder wird die Firma nun abgewickelt und der Erlös an die Gläubiger verteilt. Ich habe mal gehört, das in Deutschland die Quote für die Gläubiger im Mittel bei 3% liegt. Also eigentlich kann man das einem zustehende Geld gleich ganz abschreiben...
Oder es gibt ein Konzept zu Weiterführung (z.B. Verkauf an die Konkurrenz). Dem müssen m.E. die Gläubiger, ob sie das mittragen und die sich daraus ergebende Quote akzeptieren. Wenn keine Lösung gefunden wird, der die Gläubiger zustimmen, wird abgewickelt und die Gläubiger aus dem Erlös abgefunden.

Also kurz: Damit heißt es, das bei UNU genug Masse da ist, damit es erst mal weiter geht und noch Hoffnung besteht. Eine Lösung, wie auch immer die aussieht, gibt es damit noch nicht.

niox
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Re: UNU ist insolvent!

Beitrag von niox »

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.

Thunder115
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Re: UNU ist insolvent!

Beitrag von Thunder115 »

niox hat geschrieben:
Do 22. Feb 2024, 02:12

Bei meinem Unu 2.0 müssten die AUX Batterie und der AC/DC-Wandler getauscht werden.
Das sollten beides keine speziellen Teile sein.
Beim AC/DC Wandler muß man nur schauen, dass er 48v zu 12v macht und meist gibt es 3 oder 4-adrige Modelle. Ebay, Ali und Co.
Die Aux-Batterie ist eine handelsübliche 12V Motorrad-Batterie.
Da der Unu mit 48V läuft, braucht auch kein Mechaniker einen "Hochvoltschein", damit kann jeder Schrauber die Batterie tauschen. Es gibt hier im Forum bzw. auf der Webseite von unu eine Anleitung, wie man das selber hinbekommt, solange man in der Lage ist einen Schraubenschlüssel und Schraubenzieher verletzungsfrei zu bedienen ;-)

PS: du kannst natürlich auch für 500€ verkaufen. Der Käufer leckt sich schon die Finger, den Roller fürn Zwanni wieder fit zu machen!
20.05.19 1000,0km - 7,65€; 24.10.19 2000,0km -15,93€
10.08.20 3000,0km - 24,40€; 17.06.21 4000,0 km 32,36€; 08.11.21 5000 km, 15.08.22 6000km
:ugeek:

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Re: UNU ist insolvent!

Beitrag von ducmn »

Unu scheint wohl laut berliner-zeitung gerettet zu werden.

https://www.berliner-zeitung.de/wirtsch ... li.2190238

freal
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Re: UNU ist insolvent!

Beitrag von freal »

Hat jemand einen Link zum vollen Artikel oder eine Zusammenfassung? Selbst über 12ft.io bekommt man leider nur den ersten Absatz.

colibri
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Re: UNU ist insolvent!

Beitrag von colibri »

Investor kurz vor Übernahme des E-Moped-Anbieters

Seit der Berliner E-Moped-Hersteller Unu Motors beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz anmelden musste, sind fast auf den Tag genau drei Monate vergangen. Nun kann eine Abwicklung des Unternehmens offenbar abgewendet werden. Ein Investor will die Kreuzberger Firma kaufen. "Wir stehen im finalen Gespräch für eine Investorenlösung", sagt Insolvenzverwalter Gordon Geiser im Gespräch mit der Berliner Zeitung. In zwei, drei Wochen werde der Verkauf abgeschlossen sein. "Roller mit Namen Unu wird es weiterhin geben", so Geiser.

Allerdings wird nicht das Unternehmen als solches gerettet. Es geht um das Produkt, die Marke und das Know-how. "Der bisherige Geschäftsbetrieb wird nicht weitergeführt, Unu aber auch nicht vollständig liquidiert", sagt der Insolvenzverwalter. Bereits Ende Januar hatte die zuletzt 50-köpfige Belegschaft fast komplett die Kündigung erhalten.

Dabei war Geiser Ende November noch zuversichtlich. Er sehe gute Chancen, eine Sanierungslösung zu erreichen, sagte er damals und hatte nach eigenen Angaben Kontakt zu etwa 150 potenziellen Interessenten aufgenommen. Doch er musste erfahren, dass das Geld in diesen Zeiten nicht gerade locker sitzt. Das sei kein Unu-spezifisches Thema, sagt Geiser. In diesem Fall brauchte er aber einen Investor, der an die Zukunft eines Unternehmens glaubt, das noch immer weit in den roten Zahlen operiert.

Unu war 2013 in München gegründet worden. Zwei Jahre später zog das Start-up nach Berlin um, weil sich die Gründer hier die besseren Startpositionen erhofften. Vom Tempelhofer Ufer in Kreuzberg aus sollte den Zwei- und Viertakt-Scootern auf den Straßen von Europas Metropolen der Kampf angesagt und dem Elektroroller zum Durchbruch verholfen werden.

Dafür entwickelten sie bei Unu ein eigenes E-Moped, ließen es in China auf Bestellung fertigen, verkauften es online und lieferten den Scooter samt geladenem Akku und Versicherungskennzeichen bis vor die Haustür. Fünf Jahre später waren etwa 12.000 Roller verkauft, und ein Nachfolgemodell war zur Serienreife gebracht worden. Für die Produktion hatte Unu nun das Unternehmen Flextronics, das auch für Apple, Tesla oder Dyson fertigt, als Auftragsfertiger verpflichtet. Das sollte Qualität garantieren. Tatsächlich war die Produktion Anfang 2020 angelaufen. Doch dann kam Corona.

Sechs lange Monate schaffte es kein einziger Scooter nach Europa. Und als auch die Chip- und Container-Krise überwunden waren, ließ die Inflation die Nachfrage um mehr als 50 Prozent einbrechen, während zugleich die Material- und Logistikkosten nach oben gingen.

Bis dato war Unu bereits von Investoren mit insgesamt etwa 30 Millionen Euro versorgt worden. Doch als im vorigen Sommer erneut frisches Kapital nötig wurde, sagten die Geldgeber ab. Damit war die Finanzierung des Unternehmens für die folgenden zwölf Monate nicht gesichert. Am 23. November stellte Unu den Insolvenzantrag. "Es lag letztlich an fehlendem Geld", sagt Insolvenzverwalter Gordon Geiser. "Bei noch defizitären Start-ups ist das quasi immer eine Sollbruchstelle."

Laut Geiser wolle der künftige Eigentümer die Marke und das Produkt erhalten und weiterentwickeln. Über den künftigen Eigentümer macht der Insolvenzverwalter jedoch keinerlei Angaben. Es ist unklar, ob es sich um einen reinen Finanzinvestor handelt oder ein erfahrenes Unternehmen aus der Mobilitätsbranche. Selbst die Herkunft wird nicht verraten.

Der Elektroroller-Hersteller Kumpan aus Remagen, der vor einem Jahr Insolvenz angemeldet hatte, wurde danach von dem indischen Scooter-Produzenten Lohia übernommen. In jedem Fall darf wohl ausgeschlossen werden, dass Unu eine Berliner Marke bleibt.

niox
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Re: UNU ist insolvent!

Beitrag von niox »

Thunder115 hat geschrieben:
Do 22. Feb 2024, 23:50
niox hat geschrieben:
Do 22. Feb 2024, 02:12

Bei meinem Unu 2.0 müssten die AUX Batterie und der AC/DC-Wandler getauscht werden.
Das sollten beides keine speziellen Teile sein.
Beim AC/DC Wandler muß man nur schauen, dass er 48v zu 12v macht und meist gibt es 3 oder 4-adrige Modelle. Ebay, Ali und Co.
Die Aux-Batterie ist eine handelsübliche 12V Motorrad-Batterie.
Da der Unu mit 48V läuft, braucht auch kein Mechaniker einen "Hochvoltschein", damit kann jeder Schrauber die Batterie tauschen. Es gibt hier im Forum bzw. auf der Webseite von unu eine Anleitung, wie man das selber hinbekommt, solange man in der Lage ist einen Schraubenschlüssel und Schraubenzieher verletzungsfrei zu bedienen ;-)

PS: du kannst natürlich auch für 500€ verkaufen. Der Käufer leckt sich schon die Finger, den Roller fürn Zwanni wieder fit zu machen!
Ah vielen lieben Dank. Dann werde ich mich umsehen und schauen ob ich den selbsr wieder zum Laufen bringe.

Beim Spannungswandler ist es egal ob ich das 3 oder 4 adrigen Modell nehme?

Thunder115
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Re: UNU ist insolvent!

Beitrag von Thunder115 »

schauen wie der alte aussieht.
ansonsten wurden hier im unu forum bestimmt schon modelle genannt und welche variante es sein sollte.

oder hier mal lesen viewtopic.php?p=266603#p266603
Julinho schreibt das es eigentlich egal ist.
4 adrig heißt nur, dass Masse von Eingang und Ausgang ein eigenes schwarzes Kabel haben.
20.05.19 1000,0km - 7,65€; 24.10.19 2000,0km -15,93€
10.08.20 3000,0km - 24,40€; 17.06.21 4000,0 km 32,36€; 08.11.21 5000 km, 15.08.22 6000km
:ugeek:

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