Ab und an fahre ich allerdings nochmal kurz irgendwo hin (Einkaufen, Bar, etc.) und möchte dazu nicht immer den Ladevorgang abbrechen.
Daher werde ich einen kleinen Zweitakku bauen. Ich könnte natürlich auch die 700€ zahlen und einen fertigen bekommen, aber wieso so viel Geld in die Hand nehmen, wenn man es auch selber bauen kann und dabei noch Spaß hat?
Da ich während meiner Diplomarbeit ein Batterie Management System auf Basis des LTC6804 entworfen habe und ich noch eine Platine davon bei mir zu Hause habe, werde ich dieses dazu verwenden.
Ziel soll also sein einen günstigen Zweitakku zu bauen, der für kurze Strecken ausreichend ist...
Edit:
Was mich auch immer gestört hat, wenn ich einkaufen bin, dass der Helm draußen dranhängt und nicht unter den Sitz passt. Mit dem kleineren Akku könnte das vielleicht gerade so passen...
Zusätzlich ist der Akku ja auch ein kleiner Reichweitenverlängerung wenn man doch mal an die 50km fahren will
BMS:
Erstmal ein paar Daten zu dem BMS:
- 12 Zellen in Reihe
- jede Zelle wird überwacht
- je Zelle einen MOSFET zum Überbrücken der Zelle zu einem 39 Ohm Widerstand (ca. 80-100 mA Balancingstrom)
- Ansteuerung mittels SPI
Und da haben wir schon das Problem: nur 12 Zellen in Reihe (12s)
Der originale unu Akku hat ein 14s Setup und somit ein Spannungsbereich von 42,0-57,4V
Das 12s BMS hätte dann also nur 36,0-49,2V bei gleichen (Ent-)Ladegrenzen.
Da ich den Akku nur für kurze Strecken verwende und wir ja alle aus Erfahrung wissen, dass der Maximalstrom nicht ansteigt bei Verringerung der Batteriespannung, sondern die Endgeschwindigkeit sinkt, sollte es also kein Problem sein eine noch niedrigere Spannung zu fahren, bzw. nur den oberen Teil zu nutzen.

Ich weiß, nicht die beste Lötarbeit...

Das BMS ist von meiner Dipl.-Arbeit. Aber es war natürlich nur ein Teilstück, weshalb eventuell zusätzliche Bauteile zu sehen sind.
An sich ging es dabei auch eher um die Kommunikation zwischen mehreren Batteriemodulen mittels Powerline Kommunikation (PLC).
Zellen:
Um die Kosten auf einem Minimum zu halten werde ich gebrauchte 18650 Li-Ion Zellen aus Laptopakkus oder Kameraakkus verwenden.
Natürlich werden diese vorher überprüft und haben sicherlich nicht die allerbeste Restkapazität. Aber wie gesagt: günstig und für kurze Strecken
Somit habe ich also ein 12s Setup und somit eine Vielzahl von 12 Zellen (original sind im unu ja 10 Zellen parallel geschaltet), da ich ihn wie gesagt nur für kurze Strecken nutze, wollte ich ein 12s5p Setup umsetzen, also 60 Zellen. Der Maximalstrom des 2kW unus liegt bei ca. 50 A und könnte von daher für die 5p Zellen ein wenig anspruchsvoll werden. Erste Tests werden also zeigen ob ein 5p Setup ausreichend ist. Zur Not wird das pack auf 12s10p erweitert.
Steuerung
Zum ansteuern wird ein günstiger NodeMCU zum Einsatz kommen, da dieser mittels SPI kommunizieren kann und eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten bietet (WLAN, Analog- und Digital Kanäle...)
Zusätzlich werde ich noch Temperatursensoren und Hauptschalter einsetzen um die Sicherheit zu erhöhen.
Aufbau
Für den Zusammenbau der Zellen werde ich drei Zellenhalter für 18650 Zellen verwenden mit je 4x5 Zellen und die Kontaktierung mittels Stromschienen und Fusewires realisieren.
externes Foto - Zellhalter
externes Foto - Fusewires+Stromschiene
Aktueller Stand
[24.06.2017]
Aktuell habe ich die Teile (Zellhalter + weiteres Messequipment zum Zellentesten) bestellt und bin am Ausmessen der Zellen. Nebenbei programmiere ich den NodeMCU, welcher das BMS ansteuert.
Die Liefertermine für die bestellten Teile werden zur Zeit mit Mitte Juli angegeben.