Jupiter - Druck im Hauptbremszylinder

Flotte
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Re: Jupiter - Druck im Hauptbremszylinder

Beitrag von Flotte »

Darf ich mich hier anhängen bitte, denn langsam sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nich mehr 😳
Was didithekid da beschrieben hatte, könnte vielleicht bei mir passiert sein?
Mein Uranus startet nicht mehr. Display funktioniert samt Blinker, Hupe, Fahrtmodis einstellen.
Im Display leuchtet allerdings die rote Bremskontrollleuchte und das Bremslicht ist auch dauerhaft an.
Mittlerweile hatte ich mir ein Multimeter und Ratschenkoffer besorgt um nach und nach Fehler ausschließen zu können - das war jedenfalls der Plan.
Also Verkleidung am Lenker entfernt und schon traute ich mich nicht weiter mit meinen Stromprüfversuchen 😖
Whatever….da die Bremsen ja zuvor auch kuriose, wenn auch nur leichte, Geräusche machte, schraubte ich prokrastinierend die Bremsflüssigkeitesbehälter auf, laut Vorbesitzer war der Roller nämlich noch nie gewartet worden (Uranus 45kmh von 2020, ca 3000km)).
IMG_4120.jpeg
Rechter Bremsflüssigkeitsbehälter
IMG_4121.jpeg
Linker Bremsflüssigkeitsbehälter
Links sah es echt mies aus, daher statt auf Elektronik also auf die Bremsen fokussiert. Der Schmodder da im linken Behältnis muss doch einen Grund haben - hab gleich an die Beschreibung von didithekid gedacht. Aber - CBS Bremsen! Mamamia…ich finde keine Information ob man da was besonderes beachten muss? Links wird ja gleichzeitig vorne und hinten gebremst, muss somit gleichzeitig vorne und hinten die Flüssigkeit rausgepumpt/gewechselt werden? Leute, sorry, ich bin echt Laie!
Sollte ich DAS als erstes versuchen oder aber, und hier komm ich echt nicht weiter, diesen verdammten Seitenständersensor suchen?
Laut YouTube bräuchte man nur den Sitz abbauen und “irgendwo” da drunter soll der Controller sein, an welchem man den Seitenständerstecker abziehen kann - so wäre die Fehlerquelle ausgeschlossen. Das war aber ein anders Rollermodell.
Daher auch diese Frage: hat hier irgendwer mal den neueren Uranus, also den ab 2020, auseinander gebaut (ich hab nur das Werkstatt-Handbuch von dem älteren Modell)? Und ist das richtig - ich muss an den Controller ran und kann nicht direkt am Seitenständer was abstecken? Ich seh oder fühl da leider auch nichts ohne die Verkleidung abzubauen, das würde ich aber machen, wenn mir jemand sagen könnte, dass das der direktere Weg wäre.
Wenn ich hier im Forum suche wird der Begriff “Bremskontrollleuchte” leider nicht angezeigt, weil er zu häufig erscheint. Kennt vielleicht jemand einen Thread wo das Problem schon mal beschrieben wurde?
So hier hab noch was: Bild
Da käme ich vielleicht dran von unten 🙄
Ich bin echt für jede Hilfe dankbar!
Alles Gute und liebe Grüße - Flotte naja- gerade nicht
Dateianhänge
IMG_4129.jpeg
Ist das der Seitenständer Connector?

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didithekid
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Re: Uranus - Hauptbremszylinder

Beitrag von didithekid »

Hallo,
aus meiner Sicht hast Du zwei (getrennte) Probleme:

Da ist zum Einen der Bremslicht-Kreis, der permanent Strom hat (Bremslicht AN) und dessen Abzweig auch im Motor--Contoller endet und dort bei Bremslicht AN (12 Volt am Contoller high brake Eingang) die Motorfunktion abschaltet.
Das führt vermutlich dann auch zur Anzeige Bremskontrollleuchte, falls die auch sonst beim Bremsen anging.
Schuld daran ist oft der Seitenständerschalter und die Kabel dorthin sind in der Regel ein Schwarzes und eins in Grün/Gelb bzw. Grün/Weiss. Der Drehschalter an der Seitenständerbefestigungsschraube kann auch aus seiner Mitnahmebohrung gerutscht sein.
Das Problem kann aber auch in den Bremsschaltern am Lenker entstehen.
Beim Uranus glaube ich eher nicht, dass da Jemand einen Druckschalter (Bremslicht bei Hydraulikdruck) eingebaut hat.

Das zweite Problem ist offenbar der CBS Hydraulik-Bremskreis. Von der linken Bremshebel-Armatur gehen da - glaube ich - zwei Bremsleitungen ab. Die eine - wie üblich - zur hinteren Bremse und die Andere an den vorderen Bremssattel wo hiermit der mittlere Bremskolben betätigt wird. Die beiden äußeren Bremskolben werden durch den rechten Bremshebel betätigt (anderer Leitungsanschluss).
Da muss nach der Reinigung (hat sich das Gummi aufgelöst? Was wurde denn da reingekippt?) vermutlich links eine neue Gummimembran und beidseitig neue Bremsflüssigkeit (alle zwei Jahre DOT 5.1 oder 4) rein. Nach Zurückdrücken der Bremskolbem am Rad und füllen der Flüssigkeitsbehälter mit frischer Bremsflüssigkeit müsste dann an allen drei Entlüftungsschrauben durchgespült werden, bis die alte Brühe und ggf die Luft raus ist. Zwar Sauerrei aber nötig.

Viele Grüße
Didi
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Re: Jupiter - Druck im Hauptbremszylinder

Beitrag von Flotte »

Oh Gott Didi - DANKE DANKE DANKE!

Vor allem hab ich jetzt den Mut weiterzumachen!

Also die Bremssignale sind elektrisch, eines hatte ich rausgeschraubt - bei beiden das selbe leisen Klicken. Mit meinem Billig Multimeter nur getraut Durchgang zu prüfen -ok.
Die Vorderbremse hatte ich auch wegen Neugier abgeschraubt, mir fehlte allerdings der passende Imbusschlüssel für Komplettzerlegung. Dann wurd‘s dunkel im Hinterhof und ich hatte sie über Nacht gestützt erstmal hängen lassen.
Nu kommt’s- die Bolzen hatten dadurch ja weiter rausgedrückt, also da war ja nix mehr zwischen den Bremsbelägen. Ich könnte nämlich schwören, dass in diesem versifftem linken Bremsflüssigkeitsbehälter beim Öffnen der Pegel bis oben am Anschlag lag (die Fotos hatte ich erst am nächsten Tag gemacht). Durch das selbständige Rausdrücken der Bolzen ist der Pegel also wieder gesunken. Daher glaube ich tatsächlich, dass Du auf der vorherigen Seite mein Dilemma beschrieben hattest.
Wuaaah - Hauptsache ich blick durch.
Dank YouTube fühl ich mich auch sicherer mit der Elektrik und werde am Abend bisserl mehr wagen 🤓
Ich werde mich zunächst diesem Seitenständer widmen, das eine Kabel da auf dem Foto ist ja tatsächlich grün/weiß 🤩
Bremsflüssigkeit hatte ich auch schon besorgt - Sauerei schreckt nicht ab.
Ich werde berichten - also falls es nicht nachher regnet ⚡️
Dankbare Grüße- Flotte

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didithekid
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Re: Uranus - Druck im Hauptbremszylinder

Beitrag von didithekid »

Hallo Flotte,

was Du mit Bolzen bezeichnest würde ich vermutlich Bremskolben (in den Nehmerzylindern des Bremssattels) nennen. Die kannst du wenn sie nicht schon zu weit heraus sind von Hand (mit Kraft) reindrücken und der Behälter oben füllt sich dann wieder mit der alten Flüssigkeit.
Sei Vorsichtig mit der Bremse, dass nach dem Wechsel der Flüssigkeit keine Luft mehr in Leitungen und an den Kolben drin bleibt. unten sind an den Bremssätteln Entlüfternippel, die wenn oben Druck aufgebaut worden ist kurz geöffnet werden können, damit mit der Flüssigkeit auch Luftblasen austreten können. Alle Luft muss restlos raus, an allen drei Nippeln. Lieber drei, vier oder fünfmal entlüften - zu Sicherheit.
Und oben immer frische Flüssigkeit nachfüllen, wenn der Stand niedrig wird, damit oben beim Pumpen keine Luft angesaugt wird.
Wird natürlich alles in Youtube erklärt, aber der Doppel-Nippel-Bremssattel (CBS) wird da vielleicht nicht gezeigt.
Da hängt der Entlüfter des mittleren Kolbens an der Pumpe links, gemeinsam mit der Bremse hinten. Da ruhig länger Flüssigkeit durchpumpen, damit ggf. in der Leitung versteckte Luftblasen in Richtung Entlüfternippel gepumt werden.
Wenn alles geklappt hat, fühlt sich die Bremse nach hartem Druckpunkt an, Nicht ganz so hart, wie vorne, aber hart genug zum sicheren Bremsen.
Ist noch Luft im System bremst man ins Leere.

Viele Grüße
Didi
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Re: Jupiter - Druck im Hauptbremszylinder

Beitrag von Flotte »

Juhuuuu Didi

mein Baby läuft wieder 😃🥳😘

Es war tatsächlich dieses grün/weiße Seitenständerkabel. Von links drunter gerutscht bin ich da rangekommen und hab die Verbindung gekappt.
Ich bin echt soooo happy- tausend Dank für Deine Tipps!
Auch froh bin ich überhaupt mal auf die Suche gegangen zu sein, morgen mach ich in meiner Wohnung die Elektrik neu 🤪

Klaro, diese schwarze Brühe muss raus!
Dieses geschlossene Hydraulikprinzip kapier ich, Hauptsache keine Luft im System zurücklassen.
Tja, aber wo kommt der Dreck in meinem linken Behälter her? Bremsleistung war zuvor ganz gut, wobei mir da Vergleiche fehlen.
Ich werde also die Bremsflüssigkeit komplett ersetzen und nach ner Weile mal nachschauen, ob sich wieder was abgesetzt hat. Wenn ich mich richtig erinnere, war die Deckelmembran intakt. Hab noch nicht alles zusammengeschraubt, werde da nochmal genauer hinschauen.
Und stimmt, auf YouTube is nix mit Doppel-Nippel-Bremssattel, aber Versuch macht kluch. Hilft schonmal zu wissen welche Leitung für welchen „Kolben“ (jups 😉) zuständig ist.
Ach Didi, danke für Deine Unterstützung!
Liebe Grüße - Flotte

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Re: Jupiter - Druck im Hauptbremszylinder

Beitrag von didithekid »

Hallo Flotte,

zur Situation mit der Bremsflüssigkeit kann ich nur spekulieren:
Aber möglicherweise wurde da eine falsche Flüssigkeit nachgefüllt als der Stand niedrig war.
Bei Benzin-Motorrädern ist der linke Hebel ja nicht die Bremse sondern die Kupplung und da gibt es Hydrauliklösungen z. B. mit Öl als Fluid. Wenn da jemand links statt der korrekten Glykol-basierten Bremsflüssigkeit (DOT 4 oder DOT5.1) ein anderes Fluid (Hydraulik-Öl oder SiliKon-Öl/DOT5) nachgefüllt hätte, wäre das merkwürdige Aussehen dadurch vielleicht erklärbar. Wie man den Dreck wieder hinaus bekommt ist das andere Problem. Mit der Pumpe am Hebel könnte man vorsichtig frische Bremsflüssigkeit in den abgenommenen Bremssattel pumpen. Die Kolben kämen dann etwas heraus. Und beim Wiederreindrücken der Kolben würden dann Reste der alten Brühe nach oben rausgespült. Mehrmaliges Spülen mit neuer Flüssigkeit verbessert vielleicht die Situation. Besser wäre natürlich die Bremsleitungen und Komponenten zu komplett Tauschen falls dort etwas vom falschen Fluid angegriffen wurde.
Keine Gewähr für meine Notlösungs-Tipps. Die Bremse sollte zuverlässig Arbeiten.
Viele Grüße
Didi
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Re: Jupiter - Druck im Hauptbremszylinder

Beitrag von Flotte »

Hallo Didi,

mein Baby hatte ich im April gebraucht gekauft.
Der Vorbesitzer meinte er hätte zwei linke Hände und hätte den Uranus auch nie warten lassen. Die Bremsflüssigkeit müsste demzufolge also noch ab Werk drin gewesen sein.
Nach einem verregnetem Freitag hatte ich gestern den Behälter nochmal genauer angeschaut. Die Membran scheint tatsächlich ok, evtl. hat sich der schwarze Lack vom Behälterrand da reingesogen? Die Flüssigkeit war ja anfangs bis zur Kante voll.
Jedenfalls hatte ich wegen Zeitnot zunächst nur mit einer Spritze die Brühe rausgezogen und frische Bremsflüssigkeit eingefüllt. Natürlich achtete ich darauf, dass der Boden bedeckt blieb. Soll nur eine Zwischenlösung sein. Ich muss nochmal mit Ruhe und dem richtigen Imbus an die Bremsen 👍

Liebe Grüße - Flotte

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Re: Jupiter - Druck im Hauptbremszylinder

Beitrag von AOEH »

Hallo,
das Thema hatte ich auch schon. In der Werkstatt hat man die Bremskolben am Hinterrrad wieder flott gemacht. Der Bremskolben hing wohl fest. Danach ging wieder alles. Du solltest die Funktion der Bremskolben prüfen.
Gruß Arno

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