Diesellobby? - Mir wird die Autoindustrie immer unsympathischer.

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Jan P.
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Re: Diesellobby? - Mir wird die Autoindustrie immer unsympathischer.

Beitrag von Jan P. »

Also ich sehe mein Auto (A3, Bj.99') auch mit gemischten gefühlen, auf dem hauseigenen Parkplatz
des älteren Mietshauses stehen. Ich fahre eigentlich nur noch im Winter, (Standheizung machts
erträglich), damit zur Arbeit. Sonst komme ich hier am Stadtrand von Freiburg i.Br. gut mit Bus,
Bahn, Fahrrad, Motorrad oder E-Roller aus. Dieses Jahr hat die Vertagswerkstatt über 1700 Euro für
TÜV, Reifen,Pollenfilter, Batterie und Lenkkopflager mit Spurstangen-Einstellung verlangt.
Daher nutze ich die ca. 2-3000 Km im Jahr sehr gezielt und bewusst. Amortisieren tut sich bei
meinem Fahrprofil das Autofahren aber leider nicht! Allerdings ist es schön eine solche wetter-
unabhängige Option zu haben...

Gruß Jan P. ;)
1. Zero DSR /Powertank / 9.2022 Km Stand : ca. 17 000 Km (Feb.2024).
2. NIU N-Pro / 2.2019 Km Stand : ca. 11 000 Km (Feb.2024).
3. Renault ZOE R110 Limited / 2.2019 Km Stand : ca. 45 500 Km (Feb.2024).
4. Kreidler Pedelec 2.2011 und Klapp E-Rad Bromton 6.2020.


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Retr0
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Re: Diesellobby? - Mir wird die Autoindustrie immer unsympathischer.

Beitrag von Retr0 »

Es muss ja nicht gleich Berlin sein. Die meisten Städte ab 50.000 Einwohnern haben üblicherweise praktisch alle benötigte Infrastruktur vor Ort. Und selbst von Stadtrandlagen aus ist man in Nullkommanichts überall mit dem Rad in wenigen Minuten. Ob Park, Wald oder sonstwas: Selbst in Städten ist das nie wirklich weit entfernt. Hier in Berlin gibt es den riesigen Grunewald oder man fährt mit der S-Bahn ruck-zuck raus nach Brandenburg.

Ich komme auch vom Land, allerdings ist bei uns die Gegend so dicht besiedelt, dass man problemlos mit dem Rad von Dorf zu Dorf bzw. in die nächste Stadt kommen kann.

Bei mir sieht es so aus, dass ich zum Glück Beruf und Wunsch-Wohnort unter einen Hut bekommen konnte. Selbst, wenn ich mal den Job wechseln würde, müsste ich nur eine andere U-Bahn nehmen bzw. mit dem Rad eine andere Route fahren. Potentielle Arbeitgeber sind im 30min-Umkreis jedenfalls genügend vorhanden.
Einkaufen ist auch kein Problem, mit 2 Supermärkten je 4min Fußentfernung. Und zudem liefert auch der Rewe nach Hause bis in die Wohnung, so dass wir nicht mal schleppen müssten.

gervais hat geschrieben:
Fr 1. Sep 2017, 23:14
Du siehst also, es gibt unterschiedliche Lebensituationen und Definitionen von Lebensqualität und das ist auch gut so :-)
Natürlich gibt es diese. Und ich bin froh darüber, denn sonst würden alle Menschen auf einem Fleck wohnen :-)

oe6bhe hat geschrieben:
Sa 2. Sep 2017, 01:00
Für mich bedeutet die Freiheit am KFZ dort wohnen zu können, wo ich möchte und dort arbeiten zu können wo ich möchte und ich muss mich nicht an ÖPNVs richten. Klar kostet diese Freiheit etwas, aber bei uns sind die Immobilienpreise zwischen Stadt und Land sehr unterschiedlich.[...]
Natürlich sind die Immobilienpreise in der Innenstadt oder stadtnah höher. Aber für die meisten Menschen ist es dennoch teurer, wenn sie in einer günstigeren Immobilien weiter draußen wohnen.
Ein Auto kostet verdammt viel - Wertverlust, Versicherung, Kraftstoff, Steuern, evtl. Parkplatz, Parktickets, Reparaturen.
Aber man sollte sich auch klar machen, dass eine Immobilie deutlich mehr als den Kaufpreis kostet. Ein Haus verursacht logischerweise deutlich mehr Betriebskosten als eine Wohnung und eine große Wohnung mehr als eine kleine Wohnung. Zudem muss man auf 30-40 Jahre gesehen bei EFHs nochmals grob den Kaufpreis für Sanierungen und Reparaturen oben drauf rechnen. Bei kleineren Wohnungen sind hier nur ein viertel oder weniger anzusetzen. Je kleiner, desto besser.
oe6bhe hat geschrieben:
Sa 2. Sep 2017, 01:00
Meine Geschwister haben keinen Führerschein und sind auf Öffis angewiesen. Ihre Wohnsituation richtet sich nach der Arbeitssituation und der Verfügbarkeit von ÖPNVs. In infrastrukturell besser versorgter Gegend sind natürlich die Mietpreise wieder hoch bei uns, so dass sie höhere Lebenskosten haben als ich.
Das würde ich mal genau nachrechnen. Die Gehälter in den teuren Städten sind meistens höher und man muss kein eigenes Auto besitzen.

Ich habe übrigens zwar kein eigenes Auto, aber mittlerweile merkt man in Berlin durch zig Car-Sharing-Anbieter keinen Verfügbarkeitsunterschied mehr zwischen eigenem Auto und Car-Sharing.
In 3-4 Fußminuten Umgebung finde ich meist bei den Free-Floatern mindestens 3 Fahrzeuge, häufig aber mehr (gerade sind es 7 Stück). Und bei den Stationären Anbietern haben wir insgesamt 3 Stationen in je unter 5 Fußminuten Entfernung. Ein Auto steht mir somit jederzeit zur Verfügung. Viel mehr noch: Ich hab einen ganzen Fuhrpark zur Verfügung. Möbelkauf bei IKEA? Da nehm ich einen VW Caddy oder einen Ford Transit für ein paar Stunden vom stationären Anbieter. Shopping in der Stadt? Da fahre ich mit dem Smart hin und wenn ich nach der Bummelei mit zig Tragetaschen 3km weiter ende, nehme ich mir einen Mercedes CLA von dort zurück. Und und und. Vom Smart bis zum zum Lieferwagen habe ich alles zur Verfügung. Parkplatzsorgen muss ich mir auch nicht machen. Und um TÜV, Wartung etc. muss ich mich auch nicht kümmern.

Flexibler geht es nicht. Und kostentechnisch ist der ganze Spaß bei 1000€ pro Jahr einbudgetiert, die ich allerdings meist weit unterschreite, da ich ja rein gar nichts zahle, wenn ich nicht mit dem Auto/Scooter fahre. Und so häufig muss ich das Auto gar nicht nehmen, da man mehr als 70% des Jahres mit dem Rad gut von A nach B kommt.

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wiewennzefliechs
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Re: Diesellobby? - Mir wird die Autoindustrie immer unsympathischer.

Beitrag von wiewennzefliechs »

Jan P. hat geschrieben:
Sa 2. Sep 2017, 11:24
Dieses Jahr hat die Vertagswerkstatt über 1700 Euro für
TÜV, Reifen,Pollenfilter, Batterie und Lenkkopflager mit Spurstangen-Einstellung verlangt.
Premium halt ;) Unser gebraucht gekaufter Opel Zafira (Bj. 2006) hat ca. 1.500 Euro an Wartungs-, Reparatur- und TÜV-Kosten verursacht - und zwar in der gesamten Zeit, die wir das Auto jetzt haben (5 Jahre). Gefahren sind wir in dieser Zeit ca. 40.000 km (seit ich meinen Roller habe, ist die Jahresfahrleistung deutlich geringer als vorher). Im Dezember muss der Wagen zur HU, ich rechne damit, dass dann noch weitere ca. 300 Euro für Reparaturen und Verschleißteile dazukommen. Macht im Schnitt 360 Euro im Jahr für Wartung und Reparaturen. So muss Technik 8-)

Gruß

Michael
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Re: Diesellobby? - Mir wird die Autoindustrie immer unsympathischer.

Beitrag von oe6bhe »

wiewennzefliechs hat geschrieben:
So 3. Sep 2017, 20:28
Jan P. hat geschrieben:
Sa 2. Sep 2017, 11:24
Dieses Jahr hat die Vertagswerkstatt über 1700 Euro für
TÜV, Reifen,Pollenfilter, Batterie und Lenkkopflager mit Spurstangen-Einstellung verlangt.
Premium halt ;) Unser gebraucht gekaufter Opel Zafira (Bj. 2006) hat ca. 1.500 Euro an Wartungs-, Reparatur- und TÜV-Kosten verursacht - und zwar in der gesamten Zeit, die wir das Auto jetzt haben (5 Jahre). Gefahren sind wir in dieser Zeit ca. 40.000 km (seit ich meinen Roller habe, ist die Jahresfahrleistung deutlich geringer als vorher). Im Dezember muss der Wagen zur HU, ich rechne damit, dass dann noch weitere ca. 300 Euro für Reparaturen und Verschleißteile dazukommen. Macht im Schnitt 360 Euro im Jahr für Wartung und Reparaturen. So muss Technik 8-)

Gruß

Michael
Mein Auto sieht quasi nie die Vertragswerkstatt. Gegenüber von meinem Arbeitsplatz ist eine freie Werstätte mit guten Preisen und guter Arbeit. Auch bei mir bewegen sich die Wartungskosten im Rahmen von Jan P.

Da ich meine KFZ-Kosten mitschreibe, weiß ich, was mir der Spaß kostet und es sind ca. 450 Euro im Monat, wobei die Rücklage für eine Neuanschaffung zur Zeit sogar etwas zu hoch angesetzt ist.

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Re: Diesellobby? - Mir wird die Autoindustrie immer unsympathischer.

Beitrag von gervais »

Hätte ich meine E-Vivacity zu Peugeot geschleift, hätte deren Technik auch weitaus mehr Geld verschlungen als mein 7 Jahre alter NBC TDI, der auch nur Wartung brauchte. Ich bin ja schon lange bei der "kleinen" Elektromobilität dabei, angefangen mit meinen City EL, aber Geld habe ich damit sicher nicht gespart ;-) Spaß gemacht hat es trotzdem, ein schönes Hobby für Bastler .

achim
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Re: Diesellobby? - Mir wird die Autoindustrie immer unsympathischer.

Beitrag von achim »

Ich bin kein Autofan, ganz und gar nicht, aber ein Leben ohne Auto? Unvorstellbar.
Ich wohne in einem kleinen Ort, aber nur knapp 5km von der nächsten Großstadt entfernt.
95 % aller Wege werden mit dem Roller zurück gelegt, Fahrrad habe ich keines. Ich hasse Fahrad fahren.
Keine Möglichkeit was zu, transportieren, keinerlei Wetterschutz in einem Land wo es so oft nass ist.
Mit dem Roller wird man wesentlich weniger nass und, fast noch wichtiger, man bleibt weitestgehend sauber.
Mit einem Roller kann man fast so viel transportieren wie mit einem Kleinstwagen.
Aber dennoch bleibt das Auto unersetzbar.
Mal eben 5km in den Baumarkt, drei leere Gasflaschen umtauschen. Geht nur mit dem Auto.
1m3 Müll zum Wertstoffhof fahren. Geht nur nit dem Auto. Individuelle Einkaufstour in eine 100e km entfernte Großstadt. Geht nur mit dem Auto. Mit der Familie zu einem Familienfest. Geht nur mit dem Auto.
Die Liste ist endlos. Dennoch macht das Auto bei uns nur 5 bis 10 % der Kilometer. Aber die sind eben durch nichts zu ersetzen.

Gruß,
Achim

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Re: Diesellobby? - Mir wird die Autoindustrie immer unsympathischer.

Beitrag von oe6bhe »

Ich sehe ja meinen Roller als Einstieg in die E-Mobilität. Nach 6 Wochen habe ich die 1000 km und jetzt steht er mal eine Woche, wegen Urlaub. Von den 1000 km waren, bis auf die Überstellungsfahrt, alles Fahrten, in denen das Auto ersetzt wurde bzw. es waren im August ca. 50% aller Fahrten. Das ganze Jahr über wird sich der Schnitt wahrscheinlich nicht ausgehen, aber auf 30% werde ich schon kommen. Mein Plan ist es meine jetzt ca. 20.000 bis 25.000 km im Jahr zu reduzieren. Die ersten 15 Jahre, in denen ich Auto fuhr, war ich zwischen 50.000 und 65.000 km im Jahr.

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wiewennzefliechs
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Re: Diesellobby? - Mir wird die Autoindustrie immer unsympathischer.

Beitrag von wiewennzefliechs »

oe6bhe hat geschrieben:
So 3. Sep 2017, 21:31
Da ich meine KFZ-Kosten mitschreibe, weiß ich, was mir der Spaß kostet und es sind ca. 450 Euro im Monat, wobei die Rücklage für eine Neuanschaffung zur Zeit sogar etwas zu hoch angesetzt ist.
Die Gesamtkosten bei meinem Auto liegen bei ca. 16.000 Euro in 5 Jahren (incl. Anschaffungspreis bzw. Rücklage für Neuanschaffung). Das entspricht 267 Euro/Monat, wobei jeder gefahrene km mit 40 Cent zu Buche schlägt. Auch ich lasse den Wagen nur von freien Werkstätten betreuen und auch ich protokolliere sämtliche Kosten für mein Auto.

Gruß

Michael
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