Der Akkupreis von 1800€ betrifft den Fahrakku vom NGT/NPro. Der vom M+ und N1S ist günstiger, für den N1S gibt es ihn beim rollenden Bullen noch für
die ursprünlichen 1300€ (statt um 1500€ - es lohnt sich also einen Preisvergleich durchzuführen). Auch das ist viel Geld. Ich gebe zu, vor einigen Jahren hätte es bei den damaligen Stand der Batterie-Management-Systeme durchaus Sinn gemacht auf eine Akkuschonung zu achten, gerade die 48V Systeme von Emco (angeblich europäische Zulieferer) und Kumpan machten da wohl häufiger Schwierigkeiten, wie man in den entsprechenden Threads hier im Forum entnehmen kann.
NIU hat nicht nur die Elektroroller neu konzipiert, statt einfach Vorlagen aus der Verbrennerkategorie umzubauen, sondern hat mit einem neuen, weit entwickelten BMS dafür gesorgt, das der Akku lange seine Kapazität hält (90% Kapazitätszusage bei Erreichen der Garantiezeit), andere Hersteller/Importeure liegen da bei Zusagen von höchstens 70 - 80%, sofern man überhaupt eine Angabe dazu findet. NIU hat auch auf eine anwenderfreundliche Nutzung geachtet. Sicher kann man sich als Elektromobilist mit den physikalischen und chemischen Gegebenheiten des Akkus auseinandersetzen (NIU hat dazu auch Hinweise in der App und im Bedienungshandbuch hinterlegt), aber mehr als auf die Lagerbedingungen bei längeren Fahrpausen und die Gefahren einer Tiefentladung braucht man zur Erhaltung der Garantie nicht zu achten, man muß sich nicht weitere Gedanken dazu machen, wenn man nicht möchte. Wegen des Balancing, was regelmäßig ausgeführt werden sollte (damit meine ich nicht zwingend bei jeder Ladung), ist es sogar sinnvoll die Akkus vollzuladen. Das mache ich üblicherweise über Nacht, abends vor dem zu Bett gehen einstöpseln, morgens nach dem Aufstehen abklemmen und spätestens ab Mittag fahren. Das reicht für mich dann für 2 bis 3 Tage, dann ist der Ladestand unter 50%, meist in der Nähe von 30% und dann lade ich den Akku wieder voll. Beim N1S wurde der Akku bei eine Defekt 2017 getauscht (dauerte leider über einen Monat, Fehler im BMS), seitdem habe keine Probleme mehr gehabt. Inzwischen fährt meine Schwester diesen Roller problemlos - nahe an der 7000km Grenze in noch nicht 2 Jahren. Beim NGT ist es ähnlich, den habe ich noch kein 1/2 Jahr und wegen einer Kilometerleistungslöschung bei einem Firmwareupdate kann ich nicht genau sagen, wieviel ich wirklich damit zurückgelegt habe, wahrscheinlich nicht so viel, ein Grund warum ich viel gefahren bin ist weggefallen. Zudem muß er sich meine (Elektroroller-)Fahrleistung mit dem Jupiter teilen, der fest verbaute Akkus hat.
Alle Roller haben so viele Zellen verbaut (jeder NIU 60V Akku 170 Zellen) das eine Schwächung einer Zelle (gerade durch die regelmäßige Regenerierung durch das Balancing) kaum zum tragen kommen dürfte und die Zellenalterung gleichmäßig ablaufen dürfte. Wenn also jeweis 10% Kapazität in 2 bis 3 Jahren wegfällt (NIU Zusage), wären es bei meinem N1S gekauft August 2017, bis Ende 2019 noch 1.566Wh (10% von 1740Wh), bis Ende 2021: 1409,4Wh, bis Ende 2023: ca. 1268,5 Wh. Das wären noch über 70% der ursprunglichen Kapazität und solten bei angenommenen 30Wh/km beim N1S immer noch eine durchschnittliche Reichweite von etwas über 40km reichen. Meine Schwester wird 2020 oder 2021 ins benachbarte Belgien umziehen, dann wird ein 45km/h Roller nicht mehr zur Fahrt zum Arbeitsplatz ausreichen, so das ich ihn dann verkaufen werde. Vielleicht freut sich ein Student darüber und kann ihn noch wärend seiner Studiumsdauer so weit nutzen, bis der Akku endgültig die Grätsche macht. Wird der NIU weiter so intensiv genutzt, wird er bis zum Verkaufszeitpunkt 12.000 - 15.000 km gefahren sein, falls kein Unfall oder andere Ereignisse ein vorzeitges Ableben verursachen. Dann hat er eine Fahrleistung, wo man ihn je nach Zustand, in Rente schicken, als Ersatzteilspender anbieten oder günstig an einen Enthusiasten mit schmalen Budget weiterreichen könnte, sofern mein Neffe keinen Anspruch darauf erhebt (wird 2022 16 Jahre alt, ich fürchte aber, das der meinen NGT „abstauben“ will).