Was passiert überhaupt, wenn man den Akku des NIU N-GT komplett leer fährt?
- guewer
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Was passiert überhaupt, wenn man den Akku des NIU N-GT komplett leer fährt?
Unfreiwillig musste ich die Akkus meines NIU N-GT's bis zur Abschaltung des BMS gestern Nacht leerfahren.
Passiert ist es, weil ich die Batterien bei Abfahrt wegen Zeitmangels nur bis 62 % vollladen konnte. Von da an nahm das Unglück seinen Lauf...
Auf dem Rückweg hatte ich dann noch exakt 32 % Restkapazität, was rechnerisch bis nach Hause hätte reichen müssen. Leider nur rechnerisch... - Das tat es aber wie zu erwarten war leider nicht: 2 Kilometer vor meiner Wohnung blieb der Roller dann stehen, wobei die Anzeige zuletzt noch 3 % Restkap. angezeigt hat, dann aber plötzlich auf 0 % sprang. Sogar die Beleuchtung schaltete nun unvermittelt ab. Ich fuhr auf einem Feldweg, ohne jegliche Straßenbeleuchtung, nur der Mond schien. Zum Glück hatte ich mein Handy dabei, schaltete von dem das Blitzlicht zu.
Nun hieß es, den Roller die letzten zwei Kilometer noch nachhause zu schieben. Dort angekommen, wollte ich gleich die Akkus zum Laden ans Ladegerät anschließen. Doch außer ein paar "Klacks" des LG's blieb die Ladeleuchte auf "grün". Ich zog sodann den Stromstecker, wartete einige Zeit und versuchte es nochmals. - Wieder nichts! Auch nicht nach weiteren 5 Minuten des Abwartens.
Hatte nun die Befürchtung, dass das BMS vielleicht dauerhaft die Akkus gesperrt hätte. Da hätte ich jetzt auch nicht weiter gewusst. Dann aber kam mir die Idee, es damit zu versuchen, jeden Akku einzeln zu laden. - Und das klappte zum Glück!
Den ersten Akku brachte ich dann auf 22 % Ladefüllstand. Den anderen nur auf 4 %. Dann schloss ich beide Akkus wieder ans Bordnetz des Rollers an, und wollte versuchen, sie wieder parallel zu laden.
Das klappte dann auch. Allerdings ist das LG so intelligent programmiert, dass anfangs nur der schwächere Akku (mit 4 %) geladen wird. Das dann auch nur mit halber möglicher Ladestärke des LG's (hing an einem Strommessgerät). Als der weniger geladene Akku dann auf ca. 16 % angehoben war, setzte auch der Ladevorgang für den volleren Akku (den mit 22 %) ein.
Sodann wurden beide parallel geladen, wobei der schwächere aber scheinbar schneller geladen wurde, weil er sich vom Prozentwert immer mehr dem volleren annäherte. Irgendwann während des Ladevorgangs (so bei 30 %) waren sie dann annähernd gleichauf, und alles verlief wie immer.
Ist schon interessant zu sehen, wie die Ladeelektronik des NIU programmiert ist. Hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass da so viel "Intelligenz" einprogrammiert wurde.
Jedenfalls funktioniert jetzt alles wieder wie es soll. Aber: "Zur Nachahmung nicht empfohlen", weil diese absolute Tiefentladung ja auch einen gewissen Härtetest für die Akkus darstellt. Samt evtl. nun leicht verkürzter Lebendauer der Akkus. - Ist mir aber egal, da der Roller ohnehin schon 6 1/2 Jahre alt ist, und gebraucht nicht allzu teuer war.
Passiert ist es, weil ich die Batterien bei Abfahrt wegen Zeitmangels nur bis 62 % vollladen konnte. Von da an nahm das Unglück seinen Lauf...
Auf dem Rückweg hatte ich dann noch exakt 32 % Restkapazität, was rechnerisch bis nach Hause hätte reichen müssen. Leider nur rechnerisch... - Das tat es aber wie zu erwarten war leider nicht: 2 Kilometer vor meiner Wohnung blieb der Roller dann stehen, wobei die Anzeige zuletzt noch 3 % Restkap. angezeigt hat, dann aber plötzlich auf 0 % sprang. Sogar die Beleuchtung schaltete nun unvermittelt ab. Ich fuhr auf einem Feldweg, ohne jegliche Straßenbeleuchtung, nur der Mond schien. Zum Glück hatte ich mein Handy dabei, schaltete von dem das Blitzlicht zu.
Nun hieß es, den Roller die letzten zwei Kilometer noch nachhause zu schieben. Dort angekommen, wollte ich gleich die Akkus zum Laden ans Ladegerät anschließen. Doch außer ein paar "Klacks" des LG's blieb die Ladeleuchte auf "grün". Ich zog sodann den Stromstecker, wartete einige Zeit und versuchte es nochmals. - Wieder nichts! Auch nicht nach weiteren 5 Minuten des Abwartens.
Hatte nun die Befürchtung, dass das BMS vielleicht dauerhaft die Akkus gesperrt hätte. Da hätte ich jetzt auch nicht weiter gewusst. Dann aber kam mir die Idee, es damit zu versuchen, jeden Akku einzeln zu laden. - Und das klappte zum Glück!
Den ersten Akku brachte ich dann auf 22 % Ladefüllstand. Den anderen nur auf 4 %. Dann schloss ich beide Akkus wieder ans Bordnetz des Rollers an, und wollte versuchen, sie wieder parallel zu laden.
Das klappte dann auch. Allerdings ist das LG so intelligent programmiert, dass anfangs nur der schwächere Akku (mit 4 %) geladen wird. Das dann auch nur mit halber möglicher Ladestärke des LG's (hing an einem Strommessgerät). Als der weniger geladene Akku dann auf ca. 16 % angehoben war, setzte auch der Ladevorgang für den volleren Akku (den mit 22 %) ein.
Sodann wurden beide parallel geladen, wobei der schwächere aber scheinbar schneller geladen wurde, weil er sich vom Prozentwert immer mehr dem volleren annäherte. Irgendwann während des Ladevorgangs (so bei 30 %) waren sie dann annähernd gleichauf, und alles verlief wie immer.
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Jedenfalls funktioniert jetzt alles wieder wie es soll. Aber: "Zur Nachahmung nicht empfohlen", weil diese absolute Tiefentladung ja auch einen gewissen Härtetest für die Akkus darstellt. Samt evtl. nun leicht verkürzter Lebendauer der Akkus. - Ist mir aber egal, da der Roller ohnehin schon 6 1/2 Jahre alt ist, und gebraucht nicht allzu teuer war.
Zuletzt geändert von guewer am So 8. Jun 2025, 09:24, insgesamt 3-mal geändert.
Inoa S5-Li + 2. Akku + 2 Ladegeräte mit je 7A => Original 4A-Lader verkauft. 11/2023 12A China-Ladegerät gekauft und umgebaut. Seit 11/2022 Tuning-Controller verbaut. Windschild (empfehlenswert) seit 03/2022. Gesamtpreis per 01/2022: 2.930 €.
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Re: Was passiert überhaupt, wenn man den Akku des NIU N-GT komplett leer fährt?
Das Konzept mit erst den leeren Akku laden, ab da dann gemeinsam hat auch Zero umgesetzt, wenn man parallel eine "Powertank" genannte Zusatzbatterie installiert hat. Ich finde es gut, dass Niu das auch so umgesetzt hat 

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Re: Was passiert überhaupt, wenn man den Akku des NIU N-GT komplett leer fährt?
Dass der leerere Akku eher oder kraftvoller geladen wurde als der bereits Vorgeladene muss nichts mit Intelligenz zu tun haben. Das war schlichte Physik, wenn nämlich bei gleicher Ladespannung für die parallel angeschlossenen Akkus allein die größere Spannungs-Differenz beim leereren Akku für mehr Stromfluss sorgt.
Grüße, niunui
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Re: Was passiert überhaupt, wenn man den Akku des NIU N-GT komplett leer fährt?
Das kann sehr gut sein, dass das Ladeverhalten mehr oder weniger nur "Zufall", weil physikalisch bedingt, ist.
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Re: Was passiert überhaupt, wenn man den Akku des NIU N-GT komplett leer fährt?
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Re: Was passiert überhaupt, wenn man den Akku des NIU N-GT komplett leer fährt?
Meine SoC Anzeige ist nicht proportional, die ersten 33 Prozent sind mehr Kilometer als das nächste Drittel in km. Keine guten Vorraussetzungen um nicht liegen zu bleiben.
Vom Verbrauch (ngt) und den Fahrleistungen ist der Roller schlecht im Vergleich zu zB Tesla. Die Ursachen sind Imho der Radnabenmotor, schlechter Wirkungsgrad, und die zu schwache Rekuperation.
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Re: Was passiert überhaupt, wenn man den Akku des NIU N-GT komplett leer fährt?
Gegen ein Elektroauto ist so gut wie jeder Elektroroller ein Energieverschwender par excellence. Grund dafür ist in erster Linie wohl die massiv schlechtere Aerodynamik eines Fahrers "mit Ecken und Kanten" (und ohne Heckspoiler

Zuletzt geändert von guewer am So 8. Jun 2025, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
Inoa S5-Li + 2. Akku + 2 Ladegeräte mit je 7A => Original 4A-Lader verkauft. 11/2023 12A China-Ladegerät gekauft und umgebaut. Seit 11/2022 Tuning-Controller verbaut. Windschild (empfehlenswert) seit 03/2022. Gesamtpreis per 01/2022: 2.930 €.
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Re: Was passiert überhaupt, wenn man den Akku des NIU N-GT komplett leer fährt?
Hallo,
ob nun Physik oder Elektrotechnik: Das Ladegerät agiert eigentlich unabhängig von -er Situation, ob ein Akku oder zwei Akkus angeschlossen sind.
Aber wenn die Akkus im Fahrzeug (gemeinsam) geladen werden, ist ja noch die dual battery-Elektronikschaltung dazwischen gestöpselt. Also das, was man auch zusätzlich mit dem Ladesplitter kauft, mit dem man zwei Akkus (in der Wohnung) gemeinsam an das Ladegerät anschließen kann. Und die Diodenschaltung darin ermöglicht es dann, dass zwei Akkus, die eine Unterschiedliche Ladespannung haben, angeschlossen werden können, ohne dass dann riesige Ausgleichsströme zur Gefahr werden. In dem Extremfall, den Du hier beschreibst, hat das Ladegerät mit der Schutzschaltung dazischen nicht in den Lademodus geschaltet. Glücklicherweise hat es bei den Akkus direkt ans Ladegerät angeschlossen dann funktioniert. Später über die Schutzschaltung gemeinsam angeschlossen, fließt der Ladestrom dann zunächst nicht in der Aufteilung 50%/50%, sonndern die Schutzelektronik tut ihren Job und schickt mehr Strom zu dem Akku, der in der Ladespannung noch niedriger liegt. Solange bis beide Spanungen gleich sind und kein Eingriff der Diodenschaltung mehr notwendig ist.
Den Leuten, die sich dieses Konzept überlegt haben, kann man eine gewisse Intelligenz nicht abstreiten.
Viele Grüße
Didi
ob nun Physik oder Elektrotechnik: Das Ladegerät agiert eigentlich unabhängig von -er Situation, ob ein Akku oder zwei Akkus angeschlossen sind.
Aber wenn die Akkus im Fahrzeug (gemeinsam) geladen werden, ist ja noch die dual battery-Elektronikschaltung dazwischen gestöpselt. Also das, was man auch zusätzlich mit dem Ladesplitter kauft, mit dem man zwei Akkus (in der Wohnung) gemeinsam an das Ladegerät anschließen kann. Und die Diodenschaltung darin ermöglicht es dann, dass zwei Akkus, die eine Unterschiedliche Ladespannung haben, angeschlossen werden können, ohne dass dann riesige Ausgleichsströme zur Gefahr werden. In dem Extremfall, den Du hier beschreibst, hat das Ladegerät mit der Schutzschaltung dazischen nicht in den Lademodus geschaltet. Glücklicherweise hat es bei den Akkus direkt ans Ladegerät angeschlossen dann funktioniert. Später über die Schutzschaltung gemeinsam angeschlossen, fließt der Ladestrom dann zunächst nicht in der Aufteilung 50%/50%, sonndern die Schutzelektronik tut ihren Job und schickt mehr Strom zu dem Akku, der in der Ladespannung noch niedriger liegt. Solange bis beide Spanungen gleich sind und kein Eingriff der Diodenschaltung mehr notwendig ist.
Den Leuten, die sich dieses Konzept überlegt haben, kann man eine gewisse Intelligenz nicht abstreiten.
Viele Grüße
Didi
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Re: Was passiert überhaupt, wenn man den Akku des NIU N-GT komplett leer fährt?
Nicht entweder oder ! Elektrotechnik ist eine Unterabteilung in der Physik.
Zwecks Intelligenz kann man sich an schlichten Beispielen anschauen, was notwendig und sinnvoll ist. Nimmt man zwei einzelne, aber unterschiedlich geladene Akku-Zellen und schließt jede über einen gleich großen Vorwiderstand an, fügt zwei Dioden ein, um Rückströme zu vermeinden und das dann an eine Spannungsquelle, hat man schon die vermeintlich intelligente Ladeschaltung fertig. Der Strom verteilt sich freiwillig...., das ist das, was ich mit Physik, rsp. dem einfachen physikalischen Prinzip meinte, dass der Strom sich immer den Weg des geringsten Widerstandes sucht.
Anstelle von Vorwiderständen kann man eine Stromquelle nehmen, aber auch da reichen dann zwei Dioden für die "Intelligenz" der Stromaufteilung. Natürlich lässt sich das beliebig verkomplizieren, was die Sache aber weder besser, schon gar nicht gänzlich anders macht und zudem handelt man sich Störanfälligkeit ein. Jeder, wie er es möchte.....und auch bezahlen muss.
Bitte nicht missverstehen: dies sind Beispiele fürs Prinzip, natürlich lädt niemand zwei Niu Akkus über 2 Dioden und ein einfaches, ungeregeltes Netzteil. Zumindest fast niemand.

Grüße, niunui
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