Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

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Wasted
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Re: Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

Beitrag von Wasted »

Kennt sich jemand näher damit aus, wie die Situation in China bzgl. des Themas ist? Sind festverbaute Akkus dort die Regel oder eher die Ausnahme? Ist der GT (um wieder zum Thema zu kommen) auch für den chinesischen Markt konzipiert, oder eher als Premium Produkt für Europa gedacht und hängt das auch mit der Akkubauweise zusammen?

chrispiac
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Re: Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

Beitrag von chrispiac »

Ich denke, der Markt für Elektromotorräder/-roller > 45km/h ist in China etwa so unterentwickelt, wie hier der Markt für Elektromotoräder/-roller in Europa insgesammt. Ich ziehe dazu mal die Exportzahlen vom „Puma“ der Firma Xiamen Efun Vehicle Co., Ltd. von Alibaba.com zu Grunde (Link: https://www.alibaba.com/product-detail/ ... 4dd43Faqgw) (hier bekannt z. B. als „Jupiter“) unter „Company Profile“ -> „Trade Capacity“ kann man sehen, das der Großteil der Roller nach Europa und USA verkauft wird (Exportquote > 90%)
Western Europe 50.00%
North America 20.00%
Northern Europe 15.00%
Eastern Europe 5.00%
South America 5.00%
Oceania 5.00%
Das heißt, in China selber bleiben keine 10% bei einer Herstellerkapazität von 2000 Stück im Vorjahr (höchste Produktionszahl 4000 Stück pro Jahr). Natürlich produzieren auch noch andere Firmen diesen Roller, wenn die Zahlen dort ähnlich sind (und die Angaben nicht geschönt) dürften etwa 500 Stück pro Jahr in China verbleiben, wo kleine Elektroroller inzwischen zu Millionen im Jahr verkauft werden.

Daher vermute ich, das NIU mit N-GT/N-GTX und Projekt X primär auf den internationalen Markt ziehlen und NIU auch in China schnellere Elektrozweiräder etablieren möchte.

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Re: Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

Beitrag von Eule »

chrispiac hat geschrieben:
Fr 23. Mär 2018, 17:49
Xiamen Efun Vehicle Co., Ltd.
...ist angegeben mit 50 bis 100 Mitarbeitern, das wäre hierzulande ein mittelständischer Betrieb, in China nennt man das vielleicht eher "Kleinst-Betrieb" oder "Mini-Klitsche" :mrgreen:
Gruß
Werner

"AUSPUFF", "ANLASSER", "VERGASER". Klingt irgendwie lustig, oder? :)

chrispiac
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Re: Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

Beitrag von chrispiac »

NIU hat auch „nur“ um 300 Mitarbeiter. Trotzdem bauen die 100.000 Roller und mehr im Jahr. Die Frage ist, ob da auch Leiharbeiter, Pardon - in China heißen die ja Wanderarbeiter - mitgezählt werden. …

Patrick3331
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Re: Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

Beitrag von Patrick3331 »

Wasted hat geschrieben:
Fr 23. Mär 2018, 17:22
Kennt sich jemand näher damit aus, wie die Situation in China bzgl. des Themas ist? Sind festverbaute Akkus dort die Regel oder eher die Ausnahme? Ist der GT (um wieder zum Thema zu kommen) auch für den chinesischen Markt konzipiert, oder eher als Premium Produkt für Europa gedacht und hängt das auch mit der Akkubauweise zusammen?
War mittlerweile 4x jeweils mehrere Wochen in China und die meisten E-Roller haben festverbaute Akkus dort. Allerdings wird in China einfach geparkt, wo es passt (auch mal im Hauseingang und in den Fluren, wo der Strom abgezapft wird und so geladen wird). Alternativ wird ein Kabel aus dem Fenster runtergelassen.

Nur wird das in DE niemals funktionieren (Fluchtweg, optisch ne Katastrophe und der bedepperte Nachbar, der sich sofort bei der Hausverwaltung beschwert).

Aber E-Roller kosten in China ab knapp €150 aufwärts, bei uns ist es gleich mal 10x!

Schau mal hier mein Video zu den Preisvergleichen (und über den chinesischen Niu N1):

https://www.youtube.com/watch?v=0T0i0aRtGWY&t

Wasted
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Re: Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

Beitrag von Wasted »

Diese Vergleiche zwischen China und Euro Preisen habe ich noch nie verstanden. Genauso wenig wie kleinliche Preisvergleiche, wo es dann um ein paar hundert Euro mehr oder weniger geht. Wenn jemand eine Vespa für 3.000 Euro anschafft, ist das auch völlig normal. Genauso irgendwelche Chrom-Leisten die sich jemand für 1.500 Euro an seinen BMW M1 als Sonderzubehör ran kleben lässt: interessiert niemanden. Geschweige denn irgendwelche Pedelecs für 2.000 Euro. Aber beim Thema E-Roller ist es immer ein riesen Thema. 2.600 Euro? Pure Abzocke! Schließlich gibts die in China oder den Verbrenner im Baumarkt für 1.000! Warum ist das so?

Patrick3331
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Re: Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

Beitrag von Patrick3331 »

Weil die Preisdifferenz einzig und allein riesen Gewinne für den Importeur bedeuten!

Wenn die EU ernsthaft interessiert wäre, die Schadstoffbelastungen in Grossstädten zu senken, dann müssten E-Roller genauso wie E-Autos gefördert/subventioniert werden. Denn die ganzen Drecks-Stinker-Mofas und 50er Vebrenner-Roller verursachen mehr Abgase, als Diesel und Benziner!

E-Autos werden überall subventioniert, E-Roller interessiert kein Schwein in der Politik und müssen teuer gekauft werden.

Wären die Importeure nicht so geldgeil, könnten die auch beim halben Preis noch massig Gewinne einfahren, aber naja...

kabee
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Re: Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

Beitrag von kabee »

Patrick3331 hat geschrieben:
Fr 23. Mär 2018, 23:23
Weil die Preisdifferenz einzig und allein riesen Gewinne für den Importeur bedeuten!

[...]

Wären die Importeure nicht so geldgeil, könnten die auch beim halben Preis noch massig Gewinne einfahren, aber naja...
Das finde ich ein wenig unfair.
Man sollte immer mal bedenken, dass der Weg von China hierher auch nicht ganz risikolos ist. Die NIUs sind zwar gut verpackt, aber Schäden gibt es dort auch. Diese Schäden müssen vor Auslieferung behoben werden, sowas kostet Geld (und dabei geht es nicht um die Ersatzteile, sondern die Arbeitszeit!). Genauso ist es ein Unterschied, ob der Importeur einfach nur Rollerkisten schiebt oder sowas wie Service drumherum bietet. Eine Ersatzteillogistik ist kein billiges Vergnügen. Beim NIU gibt es sie, die meisten Teile sind sofort verfügbar und kosten nicht viel Geld. Bei anderen, etablierten Herstellern zahlt man selbst für gängige Teile ein Vermögen und wartet als Kunde trotzdem Monate, bis die mal aus Japan/China/USA/sonstwoher kommen.
Zudem ist es auch ganz schön, wenn der Importeur selbst Fachleute beschäftigt, die in die Modellentwicklung mit eingebunden sind und man als Händler/Werkstatt auch noch an die Leute rankommt.
Und dann wäre da noch der Risikozuschlag mit der Batterie...
All diese Punkte sorgen auch dafür, dass der Händler ein entspanntes Verhältnis zu seinen Kunden pflegen kann und sich niemand um berechtigte Garantieansprüche sorgen muss.

Wasted
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Re: Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

Beitrag von Wasted »

Sehe ich nicht so, Patrick. Für meinen NIU habe ich von der Stadt München ca 500 Euro als Umweltprämie (Subventionen wie du es nennst) erhalten und damit gut 2.000 gezahlt. Aber glaubst du hier schwirren besonders viele E-Roller durch die Stadt? Ich habe erst einen einzigen anderen NIU letztens in meiner Nachbarschaft gesehen. Ab und zu mal einen UNU. Aber ernsthaft, wie viel billiger muss es denn noch werden? Das Problem ist doch nicht der Preis, sondern a) die Lade-Infrastruktur, falls jemand doch ein größeres Modell möchte und b) das Bild vom Elektrofahrer das u.a. hier nach Google Recherche vermittelt wird. Eigenhändig Leitungen für den Ladeanschluss durch den Keller verlegen und beim Kauf eines importierten E-Rollers 10x durch den Importeur abgezockt zu werden - da wird sich doch jeder Skeptiker denken das alle die sich auf so was einlassen einen an der Klatsche haben. Wir müssen da also auch ein Stück weit schauen das wir uns nicht selbst alles unnötig madig machen und auch mal ein positives Bild vermitteln. Auch wenn jeder natürlich seine eigene Meinung haben kann.

Patrick3331
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Re: Wann endlich mehr Infos zu de N1 GT/GTX & Project X?

Beitrag von Patrick3331 »

Die Umweltprämie in München ist super, aber leider halt nur in München. Wo bleibt der Rest der Republik und Europa?

Wieso nicht in all den Städten, die laut der EU ihre Werte überschreiten und wo man von Dieselfahrverboten spricht? Wieso nur 500 Euro, bzw. falsch herum aufgesattelt. 500 Euro super, flächendeckend in ganz Deutschland anbieten und die Preise der Roller um 30-50% reduzieren.

Dann werden Leute die kaufen. E-Roller müssen günstiger sein als Verbrenner, weil sich die Leute dann damit auseinandersetzen werden. Wenn es in der Brieftasche wehtut, dann kauft man weiterhin Verbrenner. Denn Leute wollen bequem, easy zu bedienen und günstig (nicht billig).

Ohne die Politik gibt es keine Kaufanreize. Nur um ein gutes Gefühl zu bekommen, weil man umweltfreundlicher unterwegs ist mit einem E-Roller, damit kannst du die Masse der Leute nicht locken. Den Leuten ist es doch mehr als egal, ob ein Auto/Roller/Bus/ etc. ökologisch ist, solange es wenig kostet.

Ich würde sogar behaupten, wenn du den Leuten anbietest (mal angenommen) gleiche Fahrleistungen, gleiche Reichweite, gleich einfache Bedienung aber 1x für 2500 Euro (E-Roller) und 1x für 2000 Euro (Verbrenner Roller), dann werden 99% den Verbrenner nehmen. Und bei den Reichweiten und der Bedienung (Akkus laden, Zeit die es beansprucht, evtl. Akku's tragen inkl. Aus- & Einbau) sind wir noch weit entfernt von Verbrennern.


@kabee

Alle deine Punkte stimmen, aber halt nicht zu den Preisen, die aufgerufen werden. Die Werkstätten und Händler suchen sich noch immer selber aus, ob sie ein Produkt verkaufen wollen, oder nicht. Und da ein Wandel vom normalen Mechaniker zum Mechaniker mit Fähigkeiten in der Wartung von Elektroantrieben, das wird sowieso kommen. Das kann man dem Kunden nicht oben drauf berechnen.


Aber nun echt genug off-topic, es soll eigentlich um Niu's neue Modelle gehen. Alles andere haben wir besprochen und halt unterschiedliche Auffassungen. Ich versteh euch, aber bin halt trotz allem der Meinung, dass sich ohne Umweltprämien/ Subventionen durch die Politik der Markt der E-Roller sehr viel langsamer entwickeln wird, als es möglich ist und eigentlich für jede Grossstadt grossen Nutzen bringen würde.

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