Akku Buchse tauschen

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el bosso
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Re: Akku Buchse tauschen

Beitrag von el bosso »

STW hat geschrieben:
Fr 1. Jan 2021, 12:40

T85: maximale Oberflächentemperatur in Celsius. Wird sich also auf die Temperaturverträglichkeit des Kunststoffes beziehen.
Die Kunststoffbuchse könnte aus ähnlichen Kunststoff sein. Also hätte der auch etwa diese Temperaturschwellengrenze über dem der Kunststoff zu schmelzen beginnt‽

Beim Sammeln der Bastelbedarfs-Utensilien ist mir aufgefallen, dass es Kabelummantelungen mit nur 80°C Obergrenze gibt. Im Akku haben sie 200°C aufgedruckt. Für die Spannung gibt es 300V oder 600V. Ich vermute die Temperatur hängt mit dem Material zusammen und die Spannungsgrenze mit der Dicke der Isolierung.

Warum selbermachen? Ich möchte den niu mit eigenen Händen - und natürlich mit eurer Hilfe - bezwingen.
Zuletzt geändert von el bosso am Fr 1. Jan 2021, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
Ben
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STW
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Re: Akku Buchse tauschen

Beitrag von STW »

Ob die 85° jetzt Schmelzpunkt sind (was ich vermute) oder spätestens da eine schnelle Versprödung einsetzt, oder sich gar elektrische Eigenschaften ändern: das weiß ich nicht. Mir ist halt aufgefallen, dass es Steckverbindungen, Lüsterklemmen usw. in verschiedenen T-Klassen gibt.

Die Temperatur hängt bei Kabelisolierungen tatsächlich vom Material ab, die Spannungsfestigkeit von Materialart und -dicke. Bei Akkus wäre ich auch eher für 200°, die sind schnell erreicht, u.U. bevor das BMS die Reißleine zieht. Ein anderer Grund ist, dass ich von beständigeren Weichmachern in den 200°-Kabeln ausgehe, die also im Alter nicht so schnell verspröden, und man beim Löten nicht wie ein Fuchs aufpassen muss, dass die Ummantelung nahe der Lötstellen wegschmilzt oder verhärtet.
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andreas7
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Re: Akku Buchse tauschen

Beitrag von andreas7 »

Macht Euch nicht soviel Gedanken über die Temperatur.
Stecker und Kabel sollten im Betrieb maximal Handwarm werden. Man will die elektrische Energie nicht in den Kabeln und Steckern verbraten.
Ein solide dimensioniertes Kabel mit Steckern wird im Betrieb kaum warm. Mit der Hand fühlbare Wärme an einem Stecker ist ein Alarmsignal.

Die normalen Stromkabel für Elektroinstallation sind für 400 Volt Drehstrom ausgelegt. Prüfspannung ist 1000 Volt.
Bei der üblichen Spannung im NIU von 48 bis 60 Volt ist das problemlos.
Man sollte die Kabel aber umfangreich gegen durchscheuern an Kanten schützen.
An kritischen Stellen sollte man minimum nochmals Isolierschlauch oder Schrumpfschlauch über das Kabel ziehen.
Auch Wellrohr oder Gewebeband wie im Automobilbau, ist eine Möglichkeit zum Schutz gegen mechanische Beschädigung.

chrispiac
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Re: Akku Buchse tauschen

Beitrag von chrispiac »

andreas7 hat geschrieben:
Sa 2. Jan 2021, 09:54
Die normalen Stromkabel für Elektroinstallation sind für 400 Volt Drehstrom ausgelegt. Prüfspannung ist 1000 Volt.
Bei der üblichen Spannung im NIU von 48 bis 60 Volt ist das problemlos.
Das würde ich so nicht schreiben. Das eigentliche Problem ist, das bei den niedrigen Spannungen hohe Ströme durch das Kabel müssen und da werden bei geringen Kabelquerschnitten viel mehr in Wärme umgesetzt, als es durch etwas mehr Kupfer nötig wäre.

Bei den 2016/2017er N Modellen kommt noch der etwas unpraktiche Steckerkopf dazu. Ich weiß ja nicht wie es bei anderen Besitzern dieses Modells ist, ich bekomme diesen Stecker nur abgezogen, wenn ich etwas an ihn wackele. Bei den breiteren Nachfolestecker (der in meinem N-GT verbaut ist) ist das nicht mehr nötig, den kann man gut abziehen (man muß aber gut ziehlen, bzw. üben, ihn einzustecken). Ich habe mich schon gefragt, wann und wo es zuerst zu Materialermüdung dabei kommt. Am Stecker selber oder an der Buchse. Ein mögliches Szenario ist dem Threadstarter jetzt passiert und es gab auch schon vereinzelnd andere Meldungen dazu im Forum, das die Stecker ersetzt wurden.

Ich habe mir bereits den neueren Stecker besorgt und da jetzt der N1S (den längere Zeit meine Schwester gefahren hatte) jetzt wieder in meiner Obhut ist, werde ich den Stecker gegen das neuere Modell austauschen. Vielleicht kann ich so dieser Art von Schaden vorbeugen.
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techsoz
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Beitrag von techsoz »

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Re: Akku Buchse tauschen

Beitrag von el bosso »

Ja sorry. Ich hoffe ich kriege es noch zusammen.
Die ersten Probleme hatte ich im Sommer 2019 bei längeren Fahrten, konkret über 40 km bei wirklich sommerlichen Temperaturen +25°C. Das ist dann noch ein paar Mal aufgetreten, war aber nie mehr so riskant, wie nach der ersten Verschmelzung, weil der Zustand relativ reproduzierbar und erst nach längeren Strecken aufgetreten ist. Ich habe dann auch angefangen die Kontakte gründlich zu kontrollieren und kontaktspray zu benutzen, die Rückstände abzuschmirgeln, auf festen Sitz sowie leichtes Lösen und einstecken geachtet. Wobei mir auch aufgefallen ist, dass nicht jeder Stecker z.b. den gleichen Druck beim Befestigen und Lösen benötigt, was vielleicht an Fertigungs Abweichungen liegen kann. So sind z.b. manchmal die Stecker nicht hundertprozentig parallel.
Dann ging es eine Zeitlang wieder ohne Probleme, ich habe aber immer vorsichtshalber, wenn ich einen Verdacht hatte oder einfach vorsorglich mal eine kurze Pause eingelegt und mit dem Finger die Temperatur geprüft. Und dann hatte ich im Verlauf des Jahres 2020 immer mal wieder Ruckler oder Aussetzer, meist nur ein ganz kurzer für eine Sekunde, manchmal auch mehrere davon im Abstand von einigen hundert Metern Fahrstrecke, oder ganz selten mehrere Aussetzer direkt hintereinander für vielleicht drei bis vier Sekunden. Wenn es mehrfach vorgekommen ist habe ich auch lieber angehalten und nachgeschaut, ob mit dem Stecker alles in Ordnung ist. Meistens war aber nichts manchmal war er lauwarm. Und manchmal war der Stecker wieder etwas wärmer und leicht angeschmolzen, ließ sich also schwer abziehen als ich zu Hause angekommen war, also nach längerer Fahrt. Das ist vielleichth 3-4 mal über die Saison passiert. Die Aussetzer waren manchmal ganz minimal. Vielleicht einer oder zwei auf 20 km, manchmal den ganzen Tag gar nicht und manchmal auch stärker, also vielleicht zehnmal, wo es einem dann auch auf die Nerven geht. Leider konnte ich den Fehler nicht klar definieren, weil er immer in unterschiedlichen Situationen auftritt.
Als es mir die Buchse letztendlich so stark zerlegt hat, war eigentlich nix und dann plötzlich doch große Katastrophe. Und es ist auch nicht bei einer Langstrecke aufgetreten, sondern beim Spaßfahren um den Block.
Ich bin die ganze Zeit seit 2019 soweit mit 2 Akkus gefahren, aber habe immer einen nach dem anderen entladen, da ich noch kein Verbindungskabel oder eine andere Konstruktion zum Anschließen realisiert hatte.
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techsoz
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Beitrag von techsoz »

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Re: Akku Buchse tauschen

Beitrag von el bosso »

Äh nee, der andere ist leicht angeschmort geht aber. Zur Not würde der beschädigte wahrscheinlich auch noch funktionieren, aber mit den Sicherheitsreserven ist's dann wahrscheinlich nicht weit her. Ich plane die Reparaturen bis zum Saisonganfang hinzubekommen, habe jetzt aber noch einige andere Basteleien und räume meine Wohnung um, auch um Platz zu schaffen und Ordnung im Werkzeug und so. Am Roller will ich auch noch einiges anderes machen. Ich habe es aber jetzt ehrlich gesagt seit zwei Wochen erstmal so stehen lassen und werde mir mal überlegen wie man die dickeren Kabel am besten an die Kontakte gelötet bekommt. Ich werde die drei 1,5mm² Kabel zu einem 4 mm² zusammenfassen. Aber genau sicher mit dem Löten bin ich mir noch nicht ich habe einen Standard Lötkolben 40 Watt der vielleicht etwas zu knapp bemessen sein könnte und über Lötzinn: Dicke und Arten will/muss ich mich noch informieren.
Ich hatte die Hoffnung dass mit dem Verteilerkabel die Belastungen der Stecker jeweils sinkt und damit auch die Ausfallwahrscheinlichkeit, womöglich sollte man dazu wahrscheinlich auch die Kabel an der Ladebuchse verdicken (auf 4mm²?).
Ben
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STW
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Re: Akku Buchse tauschen

Beitrag von STW »

Schmirgeln ist leider nicht immer gut. Man bekommt zwar Korrosionsspuren weg, erkauft sich das aber ggf. mit Riefen auf dem Material. Und dann wird, mit Pech, die elektrische Verbindung nur über den erhabenen Teil der Steckkontakte hergestellt und das wirkt dann wie eine unfreiwillige Punktschweißung.

Auch bei Kontaktspray gibt es gravierende Unterschiede, manch eines greift Kontakte und Kunststoff an. Bei wichtigen und teuren Verbindungen nehme ich Kontakt Gold, das ist zwar ein miserabler Korrosionsentferner, aber ein wirkungsvolles Mittel für die Kontakte. Leicht einsprühen, Kontakte mehrfach betätigen, dabei löst sich dann die Korrosion und das ganze bleibt schön leichtgängig, weil das Zeugs auch ein Schmiermittel ist.
Zuletzt habe ich damit den Fernlichtschalter behandelt, der vorher durch Wackler usw. auffällig war. Mein preiswertes Kontaktmittel hat nur 24 Stunden geholfen, hat außerdem Nebenwirkungen auf das Material, und mit dem guten Zeugs ging es dann, hat bis jetzt ein paar Wochen gehalten.

Nachtrag: Löten am KFz ist eigentlich bah, weil Lötstellen bei Kabeln unter Erschütterungen gerne zu Bruch neigen. Aber manchmal geht es nicht anders. 40W für einen Lötkolben und 3x 1.5mm^2 ist sehr knapp. Löten will man schnell, sonst besteht die Gefahr, dass man zulange auf der Lötstelle rumpuhlt und Kabelisolierungen usw. miterhitzt, die dadurch spröde werden. 60W wäre gut, besser noch eine ordentliche temperaturgeregelte Lötstation. Lötzinn: die modernen bleifreien Lote verlangen höhere Löttemperaturen (wiederum: die Kabelisolierungen sind da nicht dankbar), die Lötstellen sind im Ergebnis recht hart und neigen eher zu Bruch. Wenn es geht, von einem Bastler noch "Altbestände" organisieren, man braucht ja nicht viel davon. Der Durchmesser des Lots ist von sekundärer Bedeutung, wenn das Zeugs nur 1mm hat, muss es halt schneller zugeführt werden, hat es wesentlich mehr, dann muss es genauer geführt werden. Je nach Metall kann man auch Lötzinn mit einer "Seele" aus Flussmitteln nehmen, die erleichtern in mancher Konstellation den Lötvorgang. Das verwende ich nicht für Feinlötarbeiten (Platinen löten), aber für größere Verbindungspunkte (z.B. bei der Reparatur von Röhrenradios) ist das recht gut.
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Re: Akku Buchse tauschen

Beitrag von andreas7 »

Das Problem ist , dass el Bosso immer nur einen Akku zum Fahren benutzt hat.
Dadurch hat sich der Entladestrom nicht auf zwei Akkus mit den entsprechenden Steckverbindern verteilt.
Auch für die Kontakte von Steckern gelten die I²R Verluste. Das bedeutet doppelter Strom; min. vierfache Verluste.
Bei entsprechender Erwärmung erhöht sich zusätzlich noch der Widerstand des Kupfers und damit der Übergangswiderstand, sodass die Verluste noch weiter ansteigen.
Zusätzlich ist eine Hochstromentladung schlecht für die Lebensdauer der Akkus. Es ist auf jeden Fall günstig den Fahrstom immer auf zwei Akkus zu verteilen.

Der Fachändler in meiner Nähe hatte auch schon Probleme mit abgeschmorten Akkusteckverbindern. Das ist nicht nur ein Problem von NIU.
Wenn man erstmal einen Schmorbraten im Stecker mit entsprechender Korrosion hat, dann sind die Kontakte vorgeschädigt.
Bei Hochstrombelastung ist es dann nur eine Frage der Zeit, bis die Steckkontakte komplett abbrennen.

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