jeff-jordan hat geschrieben: ↑Mo 22. Mär 2021, 15:39
Bei Unterspannung schaltet der Controller natürlich ab. Auf meinem alten Original-Controller steht da auch prominent: 63 +/- 0,5V zu lesen.
Aber das eigentliche Problem ist, dass der Akku selbst (aufgrund des integrierten BMS) eine Überbeanspruchung verhindert und ab etwa 68,3V seine Stromabgabe einstellt.
Das ist extrem konservativ. Das sind dann 3,42 V pro Zelle.... da wäre noch einiges an Reserve drin (bis 3V, oder zumindest 3,18V könnte man da eigentlich problemlos gehen).
Dieses übervorsichtige Verhalten ist natürlich der Haltbarkeit des Akkus zuträglich.... kostet aber Reichweite!
Hallo jeff-jordan,
wenn das BMS um 68,3 Volt schon den Strom abdreht, wird das mit hoher Sicherheit durch die Einzelzellenüberwachung kommen.
Die Abschaltspannung 63 Volt beim alten Controller ist dagegen der typische Wert bei Controllern, die auch aus 6x12Volt Blei-Akkus gespeist werden können.
Bei 20s-Lithium-Akkus könnte die Abschaltspannung sogar theoretisch etwas niedriger eingestellt werden. Praktisch müssen die Li-Ion-Akkus aber ohnehin mit Einzelzellenüberwachung des BMS geschützt werden. Wenn das Akku-BMS dann von einem Moment auf den Anderen komplett "zu" macht, ist das natürlich ein wenig eleganter Weg .
(Ist das der Grund Deiner systemanalytischen Arbeiten?)
Jedenfalls hattest Du ja schon geklärt, dass der Controller keine Info zu dieser Situation erhält. Andere Hersteller reduzieren in dem Fall ja zunächst die Controller-Leistung.
Man muss natürlich immer betrachten, ob der ermittelte Wert 68,3 Volt unter Last- oder unter Leerlauf-Bedingungen abgelesen wurde.
Ich würde bei einem 20s-Li-Ion-Akku davon ausgehen, dass ein konservativ eingestelltes BMS dann auslöst, wenn (unter Last) an der ersten s-Stufe bzw. dem Ersten der 20 Zellenstränge ein Wert von 3,0 Volt unterschritten würde. Läge dabei unter Last noch eine Gesamtspannung von 68,3 Volt an hieße das, wenn nur genau ein Strang (unballanciert) schwächeln würde, dass die anderen Stränge noch bei über 3,42 Volt liegen würden.
Ich hoffe aber (für den Akku), dass diese 68,3 Volt die Leerlaufspannung waren, bei der mit dann aufgedrehter Last (und Abfall auf z. B. 64 Volt), die Abschaltung erfolgt ist. Dann wäre die mögliche Zellendifferenz ja noch nicht so groß, dass man ins Grübeln käme.
Bei dem was ich bei den BMS-Einstellungen kenne, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, dass herstellerseitig der Entlade-Cut-Off-Wert des BMS auf 3,4 Volt eingestellt wäre. Dass aber einzelne Stränge nicht ausballanciert sind oder eine verminderte Kapazität aufweisen, kann ich mir da eher vorstellen.
Viele Grüße
Didi
_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)