Eines mal vorweg. Ich habe mich jetzt seit einigen Tagen durch das Forum hier gelesen und immer, wenn etwas positives über die Roller von Futura gesagt wird, kommt sofort ein Beitrag hinterher, in dem es heißt "Alles Schleichwerbung!!!!". Das ist es definitiv nicht! Wir standen vor kurzem vor der Wahl, welchen Roller wir nehmen und sind bei Futura gelandet. Dann hieß es, entweder den Hawk oder den Falcon. Warum wir uns wie entschieden haben, will ich hier mal kurz schildern, da ich ansonsten im Netz so ziemlich nichts über den Falcon gefunden habe, außer einem 50 Sekunden langen Video von Futura selbst, auf dem ein dämlich grinsender Typ auf dem Falcon in leichten Schlangenlinien Richtung Kamera fährt. Es ist mir ein Rätsel, warum man lediglich sowas online stellt und ansonsten kaum Werbung betreibt, die auch die Leute erreicht, ähnlich wie beim Hawk. Naja, aber soll uns auch egal sein...

Gekauft wurde der Roller primär für meine Freundin, welche ca. einen Arbeitsweg von 4 km hat. Dafür sollte nun ein Roller her und da das Thema E-Roller gerade aus Asien nach Deutschland rüberschwappt, haben wir uns direkt mal mit diversen E-Rollern beschäftigt und sind auch dabei hängen geblieben.
Weitere Bilder folgen noch! Ich warte noch auf besseres Wetter und dann mach ich nochmal ein paar schöne! Und jetzt zuerst mal ein Bild von der stolzen Besitzerin, in Form meiner Freundin...
2. Optik/Haptik/Verarbeitung
Zunächst einmal ist das ganze Thema Optik natürlich reine Geschmacksache. Für uns war wichtig, dass der Roller auch wie ein Roller aussieht und nicht wie ein "Tretroller". Das erfüllt der Falcon zu 100%. Er sieht aus, wie ein vollwertiger Roller mit Verbrennungsmotor und wirkt nicht wie ein Spielzeug. Das war mir sehr wichtig, damit ich, 184 cm/100 kg, mich nicht lächerlich mache, wenn ich damit fahre. Zudem überzeugt die Optik auch durch die sehr modern und "schnell" wirkende Farb- und Formgebung.
Die Haptik weiß auch zu überzeugen. Der Roller fühlt sich gut an bzw. wirkt gut verarbeitet und ist eindeutig auf dem Niveau anderer "normaler" Roller mit Verbrennungsmotor im gleichen/ähnlichen Preissegment. Alle Verbindungen und Spaltmaße sehen gut aus, das Plastik ist vernünftig entgratet, wodurch das Verletzungsrisiko deutlich minimiert wird.
Positiv hervorzuheben ist, dass beim Roller definitiv auch in diesem Bereich mitgedacht wurde. Wenn man mal zu zweit auf dem Roller fährt, hat man nicht das Gefühl, dass man runterfallen könnte. Der Bereich direkt unter dem Sattel mit der Rückenlehne für den "Beifahrer", ist aus Metall gefertigt und nicht, wie die restliche Abdeckung, aus Plastik. So fühlt man sich deutlich sicherer! Wer also nicht sowieso diesen Teil des Roller "abtrennen" muss, um einen "Gepäckträger" zu installieren, etwa für ein Topcase, der wird sich darüber freuen.
3. Technik/Ausstattung/Beleuchtung
Der Falcon hat ein schönes, aufgeräumtes und gut leserliches Display, welches auch bei Tag gut funktioniert. Der Motor ist ein Elektromotor, welcher maximal 3400 Watt Leistung hat. Dies ist im Vergleich zu anderen Modellen richtig viel, was man auch direkt merkt. Zudem verfügt der Roller über zwei Scheibenbremsen, jeweils eine vorne und eine hinten. Damit kommt man, der Leistung angemessen, auch zügig zum Stehen. Neben den anderen "normalen" Anbauten, wie Blinker, Bremslicht etc. verfügt der Falcon noch über ein USB-Ladebuchse. Ganz praktisch, wenn man sein Handy mal am Roller als Navi benutzen möchte.
Dieses Modell hat, anders als seine Vorgänger oder viele Mitbewerber, auch LED-Licht. Was für uns mit ein Kriterium für den Kauf war. Dieses ist wirklich hell. Man sieht richtig gut und es hat den Vorteil, dass man selber auch deutlich besser gesehen wird, wenn man es mal dunkel ist. Gerade, wenn man sich mal das Heck im Dunkeln anschaut, hat der Roller über den Rücklichtern/Bremslichtern eine helle weiße LED-Leiste und auch LED-Kennzeichenbeleuchtung. All diese Aspekte spielen bei der Sichtbarkeit im Dunkeln eine große Rolle und sehen zudem noch genial aus. Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, war ich richtig begeistert! Das einzige, was ich nicht so richtig verstanden habe, ist die Tatsache, dass für die Blinker etwa ganz normale Glühbirnen verbaut wurden. Hier hätte man, in meinen Augen, auch direkt auf LED-Leuchtmittel setzen können.
Hier sieht man die LED-Leiste ganz gut. Sieht in der Realität natürlich noch genialer aus. Und nicht wundern, hier ist nicht das Licht kaputt, wir haben lediglich nur nach links geblinkt.

4. Antrieb
Was soll ich hier sagen. In dem Preissegment und in der Klasse der Elektroroller bis 45 bzw. 50 km/h, findet man zur Zeit keinen Roller, den es schneller vorantreibt. Mit seinen 3400 Watt in der Spitze schießt man geradezu aus dem "Startloch". Wer zuvor nur Verbrennungsroller gefahren ist, wird sein wahres Wunder erleben. Obwohl wir zunächst nur auf Stufe 1 von 3 angefangen haben, ist die Beschleunigung respekteinflößend. Aber schon nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran und, wenn man mal 30-60 Minuten gefahren ist, will man gar nicht mehr in Stufe 1 starten sondern direkt in Stufe 3. Es ist wirklich erstaunlich, wenn man an der Ampel hinter Autos steht, diese anfahren und man selber deutlich schneller wäre, wenn man nicht ausgebremst werden würde auf den ersten Metern. Steht man einmal als Erster an einer Ampel und gibt Gas, kann man den vierrädrigen Verkehrsteilnehmern regelrecht davonziehen. Und das, nicht zuletzt, weil der Roller doch ein "Stückchen" schneller fährt als die angegebenen 50 km/h. Ich denke, hier gibt es einfach diverse Toleranzen... Der Vorgänger "Hawk" hatte das "Problem", dass er immer wieder, wenn man einmal die 50 km/h erreicht hatte, auf bis zu 45 km/h runtergeregelt wurde. Das ist beim Falcon definitiv nicht der Fall und daher macht er auch deutlich mehr Spaß! Das, die 400 Watt Mehrleistung und das LED-Licht sprechen einfach für den Falcon!
Die ganze Power kann in verschiedenen Stufen abgerufen werden. Es geht von Stufe 1-3. Zunächst einmal sind diese Stufen nach oben begrenzt. In Stufe 1 ging es bei uns bis ca. 42 km/h, bei Stufe 2 bis ca. 50 km/h u. bei Stufe 3 noch etwas darüber hinaus. Aber viel wichtiger als die Begrenzung nach oben, ist die Beschleunigung. Jede Stufe nach oben bedeutet auch nochmal deutlich mehr Beschleunigung. Selbst zu zweit auf dem Roller und bergauf merkt man zwischen den Stufen noch einen deutlichen Unterschied. Wie schon geschrieben, wenn man sich einmal an die Beschleunigung in Stufe 3 gewöhnt hat, möchte man die anderen gar nicht mehr antasten.
5. Akku
Hier kann ich leider noch nicht ganz so viel zu sagen, da es hier, in meinen Augen, maßgeblich auf den Langzeittest ankommt. Daher werde ich diesen Punkt ganz besonders in einigen Monaten nochmal ergänzen!
Ich habe mit meiner Freundin schon eine Tour gemacht, bei der der Akku nicht vollständig geladen war sondern ca. zu 3/4. Damit sind wir 25 km gefahren und hatten am Ende noch 1-2 Balken von 5 über. Wenn man sich jetzt vorstellt, dass der Roller ja, mit Klamotten, Helmen etc. mit knappen 170 Kilo beladen war, ist das schon eine ordentliche Ausbeute und 50-55 km bei "normaler" Fahrweise und nur einem Fahrer erscheinen durchaus realistisch. Erst recht, wenn man bedenkt, dass wir fast die ganze Zeit in der 3. Stufe und mit über 50 km/h gefahren sind.
6. Sonstiges
Was gibt es sonst noch zu sagen? Der Roller verfügt über zwei Ständer. Einen Hauptständer zum "Aufbocken" und einen Seitenständer für das schnelle Abstellen. Ein weiterer Vor- und gleichzeitig auch ein Nachteil vom Falcon gegenüber dem Hawk, ist die Art des Akkueinbaus.
Der Akku sitzt etwas tiefer im Roller, ist dadurch etwas schwerer zugänglich. Durch diese Art der Verbauung bietet jedoch das Fach unterm Sitz deutlich mehr Platz als beim Hawk und man kann seinen Helm auch mal darin lagern. Da man immer noch gut an den Akku kommt und das Staufach deutlich größer ist, war das für uns ein echter Pluspunkt.
Die Stoßdämpfer des Rollers sind gut eingestellt und ermöglichen es einem zügig zu fahren und trotzdem auch stabil über Unebenheiten zu kommen.
Der Sitz an sich ist super bequem. Auch zu zweit hat man problemlos Platz auf dem Roller. Für die Hintere Person gibt es links und rechts natürlich auch vernünftige Ablage- bzw. Abstellflächen für die Füße. Egal, ob man nun den Roller so belässt, wie er ausgeliefert wird, oder, ob man einen "Gepäckträger" installiert hat, man kann sich wirklich gut festhalten und hat auch nicht das Gefühl, herunterzufallen!
Fazit:
Man bekommt für den Preis einen wirklich guten Roller, mit angemessener Verarbeitung, extremer Beschleunigung und toller Optik.
Pro:
+ günstiger Preis
+ extreme Beschleunigung
+ Preis pro 100 km ca. 90 Cent
+ tolle Optik
+ max. Beladung von 183 kg
+ LED-Licht
+ Einfacher Akkuwechsel
+ zwei Scheibenbremsen
+ durchdachte Neuerungen (LED-Licht, Platz im Helmfach, doppelte Scheibenbremse, 400 Watt mehr Leistung) im Vergleich zum Vorgänger (Hawk)
Contra:
- das Display könnte noch "moderner" und hochwertiger gestaltet sein, wenn man schon ein Fahrzeug bewegt, welches in Sachen Technik ganz vorne mitspielt
P. S.: Ich werde den Test hier mit der Zeit auch immer mal updaten, falls es Probleme mit dem Gerät oder Futura selbst gibt...

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Erstes Fazit: Knapp 8 Wochen nach dem Kauf ist es nun schon so weit, die ersten 1000km hat der Roller hinter sich.
1. Verarbeitung
Nach dem Kauf wurde der Roller natürlich direkt bei der Familie, Verwandten und Bekannten vorgeführt. Denn bislang hatte noch niemand einen Elektro-Motorroller gesehen, geschweige denn besessen und gefahren. Das Fazit war durchweg sehr positiv. Die Verarbeitung des Rollers ist sehr gut, der Sitz mit integriertem Helmfach ist dicht (auch bei stärkeren Regengüssen u. ohne Plane) und vor allem auch mit 2 Fahrern noch sehr bequem und ausreichend groß. Das Karosserie ist einwandfrei verarbeitet und man denkt nicht direkt an einen billigen China-Roller. Allerdings muss man dazu sagen, für den Preis bekommt man natürlich nicht die allerbeste Qualität, da der Roller mit 2499,00 € (mit LI-Ion Akku) sehr günstig ist. Natürlich wird der Roller, wie fast alle E-Roller zur Zeit noch, in China produziert und lediglich von der Firma Futura in Deutschland vertrieben. Für uns war dies aber kein Ausschluss-Kriterium, da der asiatische Markt in Sachen Elektroroller einen enormen Wissensvorsprung hat, im Vergleich zum europäischen Markt.
Wir haben glücklicherweise auch einen TÜV Prüfer im Freundeskreis, auch er hat den Roller für gut befunden. Hier und da würde er 2-3 Sachen bemängeln (Z.B. Lenkkopfstange etwas zu starr, weiße Leuchte überm Rücklicht), aber da der Roller in der Form die Straßenzulassung hat und keine TÜV Plakette benötigt, darf er so fahren.
2. Akku / Reichweite / Motor
Vorweg, wir haben uns dazu entschieden den Roller mit einem Ersatzakku (800€) zu kaufen. Der Grund dafür ist, dass man sich selbst nicht so sehr einschränken muss. Durch den Stauraum unterm Sitz (bei uns ausschließlich Akku- und Schlossfach) kann man perfekt einen zweiten Akku mitführen und ist somit viel flexibler unterwegs, da man nicht unbedingt auf 5-10 km achten muss, die man mit dem Roller fährt. Zur Not wechselt man einfach eben den Akku (keine 2 Minuten) und ist wieder für mindestens 45km fahrbereit.
Da Akkus regelmäßig auf- und entladen werden sollen, damit sie lange halten, wechseln wir jeden Monat den „Hauptakku“, sodass nicht immer derselbe Akku auf der „Ersatzbank“ sitzt.
Die Reichweite habe ich bereits gerade kurz angegeben. Ich, ca. 65 kg, kann den Roller (beladen mit 2 Akkus, ca. 20 kg zusätzlich) mindestens 40 km fahren, ohne dass man einen Leistungsabfall bemerkt. Nach 40 km merkt man allerdings allmählich, dass die Höchstgeschwindigkeit sich um 2-3km/h laut Tacho verringert.
Wenn wir gemeinsam mit dem Roller unterwegs sind, ca. 180kg mit beiden Akkus und 2 Personen, merkt man einen leichten Leistungsabfall nach ca. 35 km Kilometern bei Höchstgeschwindigkeit 50 km/h.
Der 2400 (konstant)/3400 (max.) Watt Motor ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Anfänglich noch etwas skeptisch auf Stufe 3 zu fahren (die Beschleunigung ist doch sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man vorher noch nie Roller oder Motorrad gefahren ist), erledige ich jetzt alle Fahrten auf Stufe 3. Ein Grinsen bekommt man direkt, sobald man an der Pole-Position an einer Ampel steht. Man zieht direkt jedes Auto ab, leider eben nur bis Tempo 50.
3. Geschwindigkeit
Gerne dürfte der Roller auch schneller unterwegs sein. Bei günstigen Bedingungen (Rückenwind und bergab) schafft man ca. 55-60 km/h. Das Tacho an sich zeigte mir bereits Höchstgeschwindigkeiten von 74 km/h an, dennoch hat die GPS Messung eine große Tacho-Toleranz bewiesen. Somit müssen wir ca. 15 % vom Tachowert abziehen und haben dann die reale Geschwindigkeit. (Dies ist bei Rollern häufig der Fall, aufgrund der kleinen Räder gibt es ungenaue Messungen.) Somit wird mir auch ein höherer Kilometerstand angezeigt, dies empfinde ich aber nicht als störend und wenn man es einmal weiß, ist es auch in Ordnung.
4. Licht
Der Falcon hat, als großen Unterschied vom Vorgänger-Modell bzw. dem älteren Modell, Hawk, LED Licht. Dies ist gerade in der Dunkelheit extremst von Vorteil und war auch für uns ein ausschlaggebendes Kaufkriterium. Leider wurde dies nicht in den Blinkern verbaut. Warum auch immer… Ansonsten wird man aber Dank des hellen Lichts gut gesehen und kann auch ohne Bedenken im Dunkeln mit dem Roller fahren.
5. Kundenservice bei Futura
Wir haben den Roller direkt über Futura online bestellt. Die Bestellung war innerhalb von 10 Minuten erledigt und auch die Bezahlung per Überweisung lief einwandfrei. Der Roller wurde ca. 6 Werktage nach Zahlungseingang von einer Spedition geliefert. Das bestellte Zubehör (Gepäckträger, Topcase und Zweitakku) wurde nach 4 Tagen von DHL geliefert. Der Gepäckträger wurde leider mit leichten Schrammen geliefert, da er unzureichend verpackt war. Die Spedition rief zwar vorab zur Terminvergabe an, nannte uns aber leider die falsche Uhrzeit. Der Roller wurde aber dann netterweise spontan und angemeldet beim Nachbarn abgeliefert.
Die Schrammen des Gepäckträgers und das Missgeschick bei der Lieferung habe ich bei Futura beanstandet und uns wurde direkt eine Erstattung von 50 € angeboten oder der Austausch des Gepäckträgers (Kosten 50 €). Wir haben den Gepäckträger an den entsprechenden Stellen selbst überlackiert, um ihn vor Rost zu schützen und haben lediglich die 50€ Erstattung in Anspruch genommen, die auch sofort überwiesen wurden.
Deshalb als allgemeines Fazit zur Firma Futura: Schneller, freundlicher Kundenservice. Keine Beanstandung.
Zusammenfassung:
+ Motorleistung, Geschwindigkeit, Akkuleistung (für unsere Bedürfnisse komplett ausreichend)
+ Aussehen (ist eben auch Geschmacksache)
+ Scheibenbremsen
+ USB Anschluss
+ Ladezeit Akku (ca. 4h, sehr unproblematisch, wenn man einen Zweitakku hat)
+ Laden an Haushaltssteckdose mit normalem Netzteil möglich
+ Akku austauschbar (man kann den Roller direkt laden oder den Akku herausnehmen und im Haus laden/lagern)
- Fehlendes LED Licht in den Blinkern
- Blinker ist nicht akustisch und schaltet sich nach der Kurve nicht alleine ab
- Tachoanzeige bei sehr starkem Sonnenlicht schlecht lesbar, zudem altbackenes Design
- Tacho-Differenz