Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

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dexter
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Re: Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

Beitrag von dexter »

EilemitWeile hat geschrieben:
dexter hat geschrieben:Ach ja, so'n Luxus wie Tiefgarage gibt's bei mir am Büro nicht, hin + zurück sind's jeweils rund 19 km, und laden kann ich da auch nicht, bin echt gespannt ob das noch klappt...
Auf einen weiteren Bericht von dir warte ich seit Tagen mit grossem Interesse.
Und hier kommt er: Die Tour hat eigentlich gut geklappt. Im anderen Akku-Thread werde ich im Anschluss noch schreiben, warum das jetzt wohl trotzdem vorerst meine letzte Wintertour war.

Heute morgen bin ich bei -9°C hin zum Büro. Das Ladegerät war bis zuletzt am Akku und lief auch noch, d.h. der Akku war wahrscheinlich vom Laden etwas warm und so frisch wie möglich. Am Büro stand der Roller etwas über 9h, war ein langer Montag, ungeschützt auf dem Parkplatz. Die Temperatur stieg dabei (laut Wetterdienst) auf max. -4°C und fiel zum Schluss wieder etwas. Zurück bin ich dann bei ca. -6°C. Ich habe heute keine Abstecher gemacht, also kürzester Weg = 37,6 km.

Ich bin natürlich sehr vorsichtig mit dem Stromgriff umgegangen, aber nicht geschlichen. Primär halt sanft beschleunigt und wenn der Verkehr es zuliess auch mal nur Strich 45 gefahren. Der Akku war morgens nach ca. 2 km, abends nach ca. 4-5 km so warm, dass der Roller sich beim Fahrverhalten normal anfühlte. Die Spannung brach allerdings bei jeder noch so kleinen Belastung direkt auf 60% ein.

Auf der Rücktour hab ich mich durch den hastigen Restverkehr (oder war's vielleicht "Tool" auf den Helmlautsprechern... :roll: ) doch ein Mal bei "Vollstoff" erwischt. Die Spannung kam ab ca. 30 km im Stand nur noch auf 95% hoch, und die Kraft liess etwas nach. Beim Beschleunigen ging die Spannung nun auf 20% runter, hielt sich aber den Rest des Weges noch ziemlich gut, ging nicht unter 20%.

Auf meinem "Home-Berg" kam noch der ungewollte Maximal-Last-Test, ich musste auf einem 18%-Stück wegen Gegenverkehr anhalten und neu anfahren. Zu meiner Überraschung ging das nicht nur völlig problemlos, die Spannung brach auch nur bis ca. 10% ein und der Roller erreichte auf der Steigung noch knapp über 20 km/h -- sonst geht da beim neu Anfahren auch nicht mehr.

Auch wenn deutlich erkennbar die Leistungskurve sehr viel flacher als sonst fiel, allzu weit hätte ich nicht mehr fahren wollen. Ich schätze mal die Grenze für "normale Geschwindigkeit" wäre bei 40 km, vielleicht etwas mehr gewesen, danach wäre Schleichen (und Akku gefährden) angesagt gewesen.

Mein Fazit also: geht, aber nur mit diszipliniertem Stromgriff und nur mit fast neuem Akku.
Michael

Twizy Technic (80 km/h; 13 kW) ..... 23.622 km / 2.383 kWh => 10,1 kWh/100km
Emco Novum-Li (45 km/h; 3 kW) ..... 3.923 km / 203 kWh => 5,2 kWh/100km
(Stand: 10/2014, Verbrauch ab Steckdose)

EilemitWeile

Re: Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

Beitrag von EilemitWeile »

dexter hat geschrieben:
EilemitWeile hat geschrieben:
dexter hat geschrieben:Ach ja, so'n Luxus wie Tiefgarage gibt's bei mir am Büro nicht, hin + zurück sind's jeweils rund 19 km, und laden kann ich da auch nicht, bin echt gespannt ob das noch klappt...
Auf einen weiteren Bericht von dir warte ich seit Tagen mit grossem Interesse.
Und hier kommt er: Die Tour hat eigentlich gut geklappt. Im anderen Akku-Thread werde ich im Anschluss noch schreiben, warum das jetzt wohl trotzdem vorerst meine letzte Wintertour war.
...
Mein Fazit also: geht, aber nur mit diszipliniertem Stromgriff und nur mit fast neuem Akku.

Danke für deine Mühe auch die Details genau zu beschreiben.

Das mit dem "fast neuen Akku" trifft bei mir auch zu und ich vermute hier den Grund für die überraschend gute Belastbarkeit.
Ich muss ebenfalls am Schluss nochmal ein Stück bergauf und unterstütze den Motor mit "Paddeln". Das wäre eigentlich nicht nötig, aber er soll nicht völlig ausgesaugt werden.

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MEroller
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Re: Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

Beitrag von MEroller »

Heute abend bin ich erstmals die steile Strecke aus dem Neckartal raus, mit -1,5°C kalter Batterie. Es war nicht lustig :evil:
Da >65V nicht möglich war, habe ich mir 62V als Untergrenze gesetzt, eben mit dauer-rotem Warnlicht. So ging es mit gerade noch 45 rum den Buckel hoch. Oben auf der Ebene waren dann maximal noch 65km/h drin bei dann knappen 70V, was aber nicht weiter tragisch war, weil sich die Autos vor mir eh nicht schneller trauten auf der heutigen Schnee-Salz-Matschmischung. Dennoch war dann gegen Ende der Fahrt kaum Vollstrom-Fahren mehr drin, weil selbst da die 65V der roten Warnlampe unterschritten wurden. Bin aber trotzdem noch gut heimgekommen, da bei mir zum Glück nicht am Fahrtende eine steile Bergfahrt lauert.

Nett war ein kurze Sichtung, während ich am Bahnhof wartete: auf der Straße jenseits der Bahnschienen kam ein silbergrauer Roller daher, mit der Retro-Karosse vom Schlage des gleichnamigen Innoscooters, und als er etwa auf meiner Höhe war, da fehlte gänzlich die typische zwei- oder viertaktende Geräuschkulisse. Stattdessen war das mir wohl vertraute Summen zu hören, und eine rote Versicherungsnummer hinten drauf ließ mich dann gleich zum Handy greifen zum meinen Händler interviewen, und tatsächlich war das sein E-Roller, mit dem ein Kunde gerade unterwegs war. Ist wohl so'n Verrückter wie ich, bei -10°C da durch den Spätnachmittag zu brausen :D
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TomChina

Re: Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

Beitrag von TomChina »

Kurze Frage:

Ein neuer Blei-Gel-Akku 72V/40AH ist etwa 7x geladen worden (immer so bei 50%).

Heute (7 Grad) werden 80.9 V erreicht (nach vollständiger Ladung).

Ich denke, das hat mit der fehlenden Wärme zu tun, dass keine 81,6 V zusammen kommen?

Die einzelnen Zellen liegen so bei 13,46 - 13,50 V.

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rollmops
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Re: Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

Beitrag von rollmops »

Ich denke das ist Okay ;)
Meine 5 Blei-Akkus (Greensaver) kommen auch nicht über 13,5V. Auch nicht im Sommer.
Wenn die voll sind hat der Roller so richtig Power, ab 50% runter wird er schon müder. :(
Ich halte die immer voll und hoffe noch lange Freude damit zu haben.
Eine Forumsmitglied RainerECO2000 hat jetzt schon 8000Km mit den Bleiern geschafft. :)
Sind bei dir auch die guten Greensaver drin? :?: Dein Schiff wiegt ja über 200kg damit. :P
Stimmt es, dass in China der Großteil der Roller mit Blei fährt und Lithiums meist für den Export gebaut werden?
Brammo Enertia im März 2022 verkauft, fahre nur noch eBike ;)

TomChina

Re: Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

Beitrag von TomChina »

rollmops hat geschrieben: Sind bei dir auch die guten Greensaver drin? :?: Dein Schiff wiegt ja über 200kg damit. :P
Stimmt es, dass in China der Großteil der Roller mit Blei fährt und Lithiums meist für den Export gebaut werden?
Ich denke, dass 99,5% aller Chinesen mit Blei fahren.
Gegenwärtig kenne ich nur einen Chinesen, der mit Li fährt ... und den auch nur vom Hörensagen :-)

Greensaver baut Jonway/Shenke auch ein, allerdings wählen Chinesen meist "Tian Neng" - den wohl besten Blei-Batterie-Hersteller der Welt.
Greensaver sind gut, aber Tian Neng ist eine Klasse für sich.

Englisch:

http://www.tianneng.com.hk/html/index.php

Langzeittests haben bei Tian Neng ergeben, dass durchschnittlich 650 vollständige Ladezyklen erreicht werden. Das soll fast das doppelte des üblichen sein ...

Es gibt auch sehr schöne Übersichten und Grafiken - unter anderem zur Abhängigkeit von Temperatur und Ladespannung, wieviel Entladestrom die Zelle wie lange durchhält (3C kein Problem, wenn ich mich richtig erinnere waren sogar 6C bis 30 Sekunden drin). Ich habe leider den Link vergraben, reiche ich aber noch nach.

60V/40AH (nicht 46) kosten hier etwa 260 Euro.

Bei meiner Frage ging es übrigens nicht um meinen Roller, sondern um die Shenke MBM1 eines Freundes, die Deinem GK-183 entspricht.

Mein Rollerchen ... hmm ... Gewicht.

Ich fahre eine 91 kg Batterie auf Rädern herum und die Gesamtkonstruktion wiegt so 217 kg (jedenfalls im Prospekt).
Wahrscheinlich könnte ich 40kg einsparen mit Li Batterien und damit den Roller 18% leichter machen ... bin mir aber nicht sicher, ob das im Betrieb wirklich DEUTLICHE Unterschiede bringt.

Dennoch hat eine MBM1 (GK-183) keine Chance, weil die 84V über den 6kw Motor derart herfallen, dass einem Angst und Bange wird :-)

Was auch am Controller liegt (Sinus). Da wird eben bei eRider, e-sprit, etc., nur Schrott verbaut, wenn man Anspruch und Ergebnis vergleicht und dann noch sieht, dass hier irgendwo 50 Euro gespart werden sollten. Da eRider, e-sprit und Konsorten - trotz Kenntnis dessen - auch weiterhin dasselbe Zeugs verbauen, ist hier auch kein Lernerfolg eingetreten.

Der im GK-183 verbaute Controller kostet hier etwa 130.- Euro und wird auch von Chinesen sehr geschätzt!

Und die müssen es eigentlich wissen ... bei 25 Millionen (!) neuen Rollern jedes Jahr,

Das Ladegerät (zurück zum Thema) bei der MBM1 hat mich stutzig gemacht.

Sieht aus wie ein GBS Ladegerät für Li Batterien (ich mach mal ein Foto)

Vielleicht ist das der Grund, warum die Blei Akkus nicht ganz voll laden ..

TOM

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MEroller
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Re: Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

Beitrag von MEroller »

TomChina hat geschrieben:Was auch am Controller liegt (Sinus). Da wird eben bei eRider, e-sprit, etc., nur Schrott verbaut, wenn man Anspruch und Ergebnis vergleicht und dann noch sieht, dass hier irgendwo 50 Euro gespart werden sollten. Da eRider, e-sprit und Konsorten - trotz Kenntnis dessen - auch weiterhin dasselbe Zeugs verbauen, ist hier auch kein Lernerfolg eingetreten.
Täusche Dich da mal nicht... Mujin Chen (Erider) hat leicht beleidigt reagiert, als ich ihm von meiner Umrüstung auf den stärkeren Kelly berichtet habe. Der schwört inzwischen auf Sevcon Gen4. Ich denke IHI Motors / Plugin Drive Tech hat ihn auf den Geschmack gebracht, und deren Spezifikation (Sevcon G8035 plus ein zusätzliches Fahrzeugsteuergerät mit CAN-Bus und eigener Software, CHL LiFePO4 Zellen mit 50Ah) übernehmen immer mehr Importeure von Erider E-Rollern, wie Bereco in Spanien, GoodWheel in Schweden, Erider Australien und noch in stark abgespeckter Form ohne Fahrzeugseuergerät und mit GBS 60Ah Zellen auch Masinis Extremo hierzulande. Und dass E-Sprit einen Sinus Controller aus Europäischer Entwicklung und Produktion etablieren will ist auch kein Geheimnis, aber das ist ein sehr mühsames Geschäft...

Einkaufseitig dürfte da aber etwas mehr als 50€ Preisdifferenz zustandekommen, denn es geht nicht nur um den etwas teureren Sevcon (in China auch wesentlich preiswerter erhältlich als hierzulande), sondern auch um dickere Kabel und größere Batterien, um die höhren Ströme auch ohne Gesundheitsverlust des ganzen Systems zur Verfügung stellen zu können. Also, auch andere lernen dazu, aber das nötige Kleingeld muss man hierzulande auch aufbringen können. Mir sind die ganzen Sevcon Hammer wesentlich zu teuer :cry:
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TomChina

Re: Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

Beitrag von TomChina »

Noch mal zurück zum Netzteil:

Leider find ich überhaupt nichts darüber (außer, dass die Ladegräte von GBS sehr ähnlich aussehen).

Oder hier:

http://elitepowersolutions.com/products ... cts_id=205
Aber dann wäre das eine Ladegerät für Li Batterien.

Ich wäre gern sicher, dass es sich hier überhaupt um ein Ladegerät speziell für Bleiakkus handelt (mit Temperatursteuerung. etc).

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Weiß jemand, woher dieses Netzteil stammt?

STW
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Re: Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

Beitrag von STW »

Woher das Netzteil stammt, weiß ich auch nicht, aber ich würde mir keinen Kopf machen. Blei- als auch Lithiumladegeräte sind in den ersten beiden Ladephasen identisch, die Bleier haben lediglich eine Floating-Phhase hinterher gesetzt, die durch leichtes angasen für eine Balancierung sorgen soll.
Für den Bleiroller meiner Frau habe ich bewußt einen Lithiumlader gekauft im Hinblick auf eine mögliche spätere Umrüstung. Damit wurden die Zellen die letzten 2 Jahre, allerdings bei geringer Fahrleistung, geladen. Null Probleme, die Zellen sterben im Moment den natürlichen Alterstod nach ca. 4 Jahren.
Temperaturkompensation wirst Du höchstwahrscheinlich nicht haben, dafüßr müßten sowohl ein Temperaturfühler bei den Akkus sitzen und das Ladegerät einen passenden Eingang haben. Allerdings kenne ich keinen Roller, der serienmäßig mit derartigem ausgestattet ist.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Re: Akkus und Kältewelle (Eskimotread)

Beitrag von MEroller »

Das selbe Ladegerät Sitzt auch im Keller meines Fury. Wer tatsächlich der Hersteller von den Ding ist würde mich auch mal interessieren, ich kenne auch nur Elitepowersolutions als sehr GBS-nahe Quelle. Das Ding hat eine sehr ausgeklügelte "Konstantspannungsladung" am Ende, die in sicher 7 oder 8 Stufen den Ladestrom runterschaltet, um die Batterie an die 87,6v (bei mir) Abschaltspannung heranzuschleichen. Was das mit Blei macht weiß ich nicht...
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