Batterieaktivator sinnvoll?

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Pi

Batterieaktivator sinnvoll?

Beitrag von Pi »

Zwar habe ich meine Akkus noch nicht, überlege mir aber, jetzt wo ich den Roller sowieso komplett zerlegt habe, ihnen die bestmöglichen Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Nutzungsbedingungen: Der Roller ist ein reines Schönwetter-Spaßgerät. Es steht wochenlang ungenutzt im trockenen, mäßig (19° C) beheizten Hausflur, um dann für höchstens zehn Kilometer am Stück bewegt zu werden. Zudem wird es in der kalten Jahreshälfte gar nicht angefaßt. Es hängt, wenn es nicht gefahren wird, ausnahmslos an seinem Ladegerät.

Ist der Einsatz eines Batterieaktivators (Reichelt "AKTIVATOR PB") sinnvoll? Reichelt selbst spricht davon, daß er ab 10 Ah Kapazität einzusetzen sei. Zwar habe ich in unseren Autos je einen verbaut und hatte auch in meinem bisherigen (24-Volt-) Elektororoller je Akku einen - mit dem Ergebnis, daß die Autobatterien nun schon das fünfte Jahr bei bester Gesundheit sind und auch der Roller nach drei Jahren mit dem ersten, intakten Akkusatz verkauft wurde. Schaden tun sie also schon mal nicht.

Allerdings machen die Aktivatoren hier schon 70 Prozent des Preises vom kompletten Akkusatz aus; sorgen sie tatsächlich dafür, daß die Akkus 70 Prozent länger halten?

STW
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Re: Batterieaktivator sinnvoll?

Beitrag von STW »

Naja, ich fahre mein Auto seit 1994 (habe ich da gebraucht gekauft) und habe ca. 1998 und ca. 2007 die Batterie gewechselt. Allerdings hatte ich 2007 übersehen, dass eine defekte Zentralverriegerlung die Batterie leergesogen hatte, sonst wäre die länger genutzt worden. 6-8 Jahre Lebensdauer bei einer Autobatterie sind nicht ungewöhnlich, und das ganz ohne Hilfsmittel.
Bei unseren Bleivlies-Batterien halte ich nichts von Aktivatoren, Pulsern usw.. Angeblich sprengen diese Teile sulfatierte Stellen von den Bleiplatten ab. In einer mit flüssigen Säure gefüllten Batterie kann ich mir ja noch vorstellen, dass die abgesprengten Teile auf den Boden sinken, aber in den BleiVliesbatterien sind schichtweise Bleiplatten und säuregetränktes Vlies gegeneinandergedrückt. Ich habe zumindest noch nicht nachvollziehen können, wie die ganzen Wundergeräte da etwas bewirken sollen.

Was ich täte: ich würde den Roller nicht ausnahmslos am Ladegerät stehen lassen. Manche Ladegeräte sind nicht sauber eingestellt und zerkochen dann die Batterie. Also vollladen, Ladegerät abziehen, Roller stehen lassen, gelegentlich (alle 2-4 Wochen) nachladen. Das Geld für den Aktivator würde ich mir sparen.
Bei dem Fahrprofil mit 10km und regelmäßigem Nachladen sollten die vorhandenen Akkus für 2-3 Jahre gut sein.

Solltest Du den BT100 fahren, dann wäre eher zu überlegen, ob man einen zweiten Akkusatz kauft. Die sind doch, soweit ich weiß, in einen austauschbaren "Koffer" bzw. Trittbretteinsatz eingebaut.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Pi

Re: Batterieaktivator sinnvoll?

Beitrag von Pi »

Ich tendiere auch dazu, es sein zu lassen - das Kosten/Nutzen-Verhältnis stimmt nicht. Wenn ein Gerät für ungefähr 15 Euro (ungeachtet seines tatsächlichen Nutzens) ausreichen würde, dann würde ich's wohl machen. Aber das Dreifache erscheint mir in Anbetracht des Akkusatzpreises einfach nicht verhältnismäßig.

Zum Thema Sinn und Unsinn von Batterieaktivatoren oder -Pulsern habe ich übrigens noch eine interessante Abhandlung gefunden (Seiten 15-17). Der Autor geht mit einigem Sachverstand und Akribie an seine Betrachtungen und hat auch schon mal einen minderwertigen Elektroroller erschöpfend abgehandelt.

STW
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Re: Batterieaktivator sinnvoll?

Beitrag von STW »

Wenn ich es recht in Erinnerung habe, hat er sich Jahre später den gleichen Roller nochmals gekauft und mittels neuem Controller und Motor und einiger Bastelarbeit daraus einen "richtigen" E-Roller gebaut.
Seine Ausführungen zu den Aktivatoren hatte ich auch schon mal gelesen - ist sehr gut und anschaulich beschrieben.
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