E-Retro Star Geschwindigkeit zu gering

[2-6113-126]

Hallo zusammen,

ich habe am Montag meinen e-retro star premium geliefert bekommen. Gestern hat dann alles mit der freiwilligen Zulassung geklappt und ich bin die ersten Kilometer gefahren. Es macht Spaß, jedoch ist bei ebener Fahrt bei ca 41 kmh Schluß. Bin mit ca 80 kg ohne Gegenwind unterwegs gewesen. Die angegebenen 45kmh möchte ich schon haben.
Kann der Service so etwas nachjustieren?
Wie sind Eure Erfahrungen ?

Viele Grüße aus Mittelfranken
Matters

[didithekid]

Hallo Matters,

die Erfahrungen bei den 45 km/h-Rollern mit geringer Akkugröße sind eigentlich ziemlich ähnlich.
Die Motor-Controller sind mehr oder weniger gut auf das 45 km/h-Limit eingestellt und zwar ab Werk in China.
Die Roller schaffen es aber oft gar nicht bis zu diesem Limit, wenn der Akku unter der Strom-Last nicht mehr die erforderliche Spannung liefern kann.
In deinem Fall ist der Akku neu und ggf. noch nicht ausbalanciert. Mit Ein paar Vollladungen kann das besser werden und der Akku dann vollgeladen mehr Spannung liefern. Nach einigen Kilometern Fahrt wird mit Leerung des Akkus die Geschwindigkeit wieder geringer werden. Oft schaffen die Fahrzeuge kaum noch 40 km/h wenn der Akku unter 50% kommt.
Dazu kommt die Temperatur. Den Akku mit in die beheizte Wohnung zu nehmen und dort aufzuladen und ihn morgens warm in den Roller zu stecken,
kann bei kühlen Tagen helfen mit voller Geschwindikeit los zu fahren. Ab 23-25°C fühlt sich der Akku vermutlich wohl genug, dass dann der Motorcontroller auf 45 km/h (oder die übliche Tolleranzschwelle 47-48 km/h) abregeln muss.

Viele Grüße
Didi

[2-6113-126]

Vielen Dank für Deine Antwort. Was meinst Du mit "ausbalanciert" wenn du vom Akku sprichst?

Wie "fahre ich den neuen Akku optimal ein"?



Gruß Matters

[eRetro]

Hallo Matters,

mit „ausbalancieren“ ist ein Vorgang beim Laden des Akkus gemeint. Dazu erklärt, die Batterie besteht aus mehreren Zellen und bilden so im Verbund die eigentliche Fahr-Batterie, je nach Anforderungen in der Kapazität und Betriebsspannung.

Nehmen wir einmal an, ein Akku-Pack besteht nur aus zwei Zellen. So ist die schwächste Zelle das schwächste Glied in der Kette, also wir diese als erstes leerer werden, wohingegen die bessere Zelle etwas länger durchhält. Würde man jetzt die zwei Zellen laden, so würde die bessere Zelle überladen, was die Aufgabe des „Balancers“ ist diese zu vermeiden. Das heißt, zwei leere Zellen haben beispielsweise nur noch eine Zellenspannung: Zelle 1=3,15Volt Zelle 2=3,45Volt. Die Zelle 2 ist die bessere. Im Ladevorgang wäre die Ladeschlussspannung je Zelle 4,20Volt. Aber in Reihe geschaltet wäre das 8,40Volt, wobei die bessere Zelle schneller ihre Ladeschlussspannung erreichen wird. Daher liegt zwischen den beiden Zellen der „Balancer“ der die Spannung der Zellen kontrolliert und somit die Zellenspannung begrenzt wird. Es wird so lange „balanciert“ und geladen bis beide Zellen dieselbe Ladeschlussspannung erreichen. Wenn man die beiden Zellen einfach in Reihe laden würde, so wird mit Sicherheit die zulässige Toleranz der Ladeschlussspannung der besseren Zelle irgendwann übersteigen, was die Zelle schnell beschädigt. Das ist also die Aufgabe des Balancers in einem Akku-Pack oder des Ladegerätes mit einem Balancer – Ausgang. Das ist nur ein Beispiel mit zwei Zellen!

Bei der Fertigung von Akku bzw. Zellen wird man immer Tolleranzen haben was eben dazu führt, dass bestimmte Zellen weniger Kapazität bzw. Spannungen haben. Daher an diese Stelle angemerkt, niemals bin zum Ende leer fahren. Die Zellen leiden ungemein, gerade Lithium – Zellen! Die mögen es nicht unter einer bestimmten Spannung und werden so schneller altern.

Ein vernünftiger Akku – Pack wird generell „balanciert“ geladen, dass ist die Voraussetzung bei der Li – Akku – Technik mit mehreren Zellen. Was ich hier allerdings lese „Mit Ein paar Vollladungen kann das besser werden und der Akku dann vollgeladen mehr Spannung liefern“ ist ein Grundwissen aus der alten Blei – Akku – Technik und falsch für Li –Technik! Es betrifft allenfalls der E-Retro – Star in der AGM Version den ich selber fahre und bis jetzt immer noch keine Mängel an der Batterie zeigt.

Die Lithium-Zelle altert im Grunde schon im ersten Ladezyklus, natürlich erst einmal nur messtechnisch erfassbar, letzteres bei sehr vielen „voll, leer, voll und wieder leer etc.“ auch merklich. Bei ca. 80% Ladungsverlust heißt es im Grunde bye bye, der Akku taugt nix mehr. Eine kapazitäts- oder Leerlaufspannungserhöhung bei den ersten Ladezyklen gibt es bei Li – Zellen nicht. Der Vorteil daran ist, der Li – Akku bringt schon am ersten Tag die volle Leistung, bei AGM ist das nicht so und der Akku bringt erst ab den vierten oder fünften Ladezyklus bessere Ergebnisse um dann allerdings schnell zu altern wenn dieser nicht gepflegt wird. Die Li – Zellen halten nur länger, wenn diese beispielsweise im Ruhrzustand eine Zellenspannung von 3,85Volt haben. Das heißt, der Akku ist nicht voll und nicht leer, da fühlt sich die Li – Zelle wohl. Tiefe Temperaturen oder zu hohe mögen sie auch nicht. Unterschiedliche Batteriesysteme haben alle ihre Vorteile und Nachteile. Die AGM Batterie ist schwer und hat eine geringere Energiedichte. Die Li – Batterie ist bei gleicher Kapazität wesendlich kleiner und leichter, ein Vorteil im Fahrzeigbau.

Daher im diesen Sinne, ich würde den Lithium – Block nicht leer fahren durchaus auch mal zwischen laden.
Was die zu erreichende Endgeschwindigkeit angeht, ja das ist so! Allerdings würde ich den Luftdruck der Reifen einmal kontrollieren, ich fahre meine mit 2,5-3bar. (92Kilo….) Stimmt die Tachoanzeige? Weiterhin, einen Blick auf die Bremsanalge werfen. Läufen diese frei?
Meiner hat hinten eine Trommelbremse die viel zu stramm eingestellt war. Auf ebener Strecke läuft meiner zwischen 43 – 47km/h, also ganz der Bestimmung.

Gruss